Kino 2017

Der erfolgreicheste Film des Jahres 2017 kommt aus Deutschland: "Fack Ju Göhte 3" hat mit knapp 6 Millionen Zuschauern den Vogel abgeschossen. "Ich - einfach unverbesserlich 3" liegt mit über 4,6 Mio. auf Rang 2. "Fifty Shades of Grey" und "Die Schöne und das Biest" liegen in den Charts weit oben. Von diesen Filmen habe ich keinen im Kino gesehen.

Es gibt zwei Filme, die bei mir die Höchstwertung bekommen haben: "Dunkirk" von Christopher Nolan und "Planet der Affen: Survival" habe ich mit 5 Sternen gewürdigt. Wenn ich wählen müßte, dann wäre "Dunkirk" mein Film des Jahres. Knapp an 5 Sternen vorbeigeschrammt sind Mel Gibsons "Hacksaw Ridge" und Guy Ritchies "King Arthur", der leider an der Kinokasse derbe gefloppt ist und es deshalb fraglich ist, ob es weitere Teile geben wird. Persönlich werte ich 2017 als gutes Kinojahr, denn es gab eine Reihe von Top-Filmen. Ich nenne hier nur mal "Valerian", "Atomic Blonde", "Baby Driver", "Logan Lucky" oder "Kingsman 2".

Der Flop des Jahres war für mich Vin Diesel in "xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage" direkt in Januar. Aufgeblähte sinnlos Action ohne Spannung - das braucht kein Mensch! Sehr enttäuscht hat mich Tom Cruise in "Die Mumie", den ich ab sofort zu Tom Cruises' schlechtesten Film ever zähle. Auch der groß angekündigte "Ghost in the Shell" war - trotz optisch netter Scarlett Johansson - ein Rohrkrepierer.

Die Sommer-Aktion im Cinemaxx war das 'Fantastic-Five-Ticket': Für 29,90 Euro kann man fünfmal ins Kino gehen - egal ob in 5 Filme alleine oder 5 Mann in einen Film. Gute Aktion!. Kein Olympia oder Fußball-EM oder WM haben mich vom Kino ferngehalten. Der Confed-Cup in Russland war mir Wurscht.

 
Der Dezember war leider ein schwacher Kinomonat. Zum einen war die Filmauswahl beschränkt, zum anderen hatte ich vor und während der Feiertage wenig Zeit. Deswegen bin ich nur auf 4 Filme gekommen. Immerhin hat mich der neue "Star Wars: Die Rückkehr der Jedi" überzeugt. Endlich mal wieder ein überzeugender Star Wars im Kino!
Star Wars: Die letzten Jedi

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Daddy's Home 2

  Planet der Affen: S.   xXx 3: Die Rückkehr...
Zwischen zwei Leben   Hacksaw Ridge   Die Mumie
Bad Moms   King Arthur   Ghost in the Shell
      Kingsman 2    
 
Star Wars: Die letzten Jedi (3D)

Star Wars: Die letzten Jedi (3D) 

Regie: Rian Johnson. Darsteller:  Mark Hamill (Luke Skywalker), Carrie Fisher (Leia Organa), Adam Driver (Kylo Ren), Daisy Ridley (Rey), John Boyega (Finn), Oscar Isaac (Poe Dameron), Andy Serkis (Snoke), Domhnall Gleeson (General Hux), Kelly Marie Tran (Rose Tico), Laura Dern (Vice Admiral Holdo), Benicio Del Toro (DJ)

Inhalt: Dank des mutigen Einsatzes von Poe Dameron haben die Widerstandskämpfer unter dem Kommando von Admiral Leia Organa ein großes Schlachtschiff der Ersten Odrnung zerstören können. Doch nun hat die Gegenseite um General Hux das Hauptquartier des Widerstandes orten können und holt zum vernichtenden Gegenschlag aus. Währenddessen hat Rey auf dem verlassenen Wasserplaneten Ahch-To den legendären Jedi-Ritter Luke Skywalker aufgespürt. Seitdem dieser seinen ehemaligen Schüler Kylo an die böse Seite verloren hat, fristet er hier ein verbittertes Einsiedlerleben. So zeigt er auch wenig Interesse an Reys Bitte, sich dem Widerstand gegen die First Order anzuschließen und sie in die Jedi-Kunst einzuführen.

Mein Eindruck: Die neue Star Wars Episode 8 ist für mich der beste der neuen Filme, die Disney jetzt vermarktet. "Episode 7" war ganz ordentlich, "Rogue One" fand ich eher lasch, aber "Episode 8" ist endlich wieder ein guter Star Wars-Streifen. Der Film beinhaltet alles, was ich brauche: Gute Weltraumaktion, ordentliche Charakter-Darstellung, kleine Gags und endlich mal ein neues Tier, das nicht sofort nervt (Stichwort: Porgs). Trotz einer Länge von über 150 Minuten ist der Film unterhaltsam und nie langweilig. Episode 8 ist auf Luke Skywalker zugeschnitten. Hatte er noch in Episode 7 einen Mini-Auftritt am Ende, so ist er jetzt der Hauptakteur. Seine Zerrissenheit und Enttäuschung wird von Mark Hamill famos in Szene gesetzt - mit dieser Darstellung beschert er seinem Charakter ein tolles Ende. Natürlich ist nicht alles gut: Etwas verschenkt waren die Szenen auf dem Casino-Planeten und so können Finn und Rose wenig Akzente setzen. Den Auftritt von Yoda fand ich schwach und auch das Ende von Snoke war läppisch. Prinzessin Leia im Weltraum wurde von "Guardians of the Galaxy" abgekupfert - das musste nicht sein.

Ich habe den Film erst 5 Tage nach Kinostart gesehen und bin überrascht. Zum einen hat er in den USA den zweitbesten Kinostart aller Zeiten hingelegt (nur Episode 7 hat mehr Zuschauer am ersten Wochenende gehabt), zum anderen liest man viele negative Kritiken, die dem Regisseur an den Kragen wollen, weil er Star Wars kaputt gemacht hat. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin mehr als zufrieden und selbst über 3D hab ich nichts zu meckern - das ist auch selten.

Kino-Info: Kino 7 ist am Dienstagabend um 19 Uhr sehr gut gefüllt - obwohl der flächendeckend rund um die Uhr läuft. Star Wars zieht halt.

Kinostart: 14.12.2017
Sci-Fi, Abenteuer, Action
152 Min.
FSK: 12
67

 

 
Zwischen zwei Lebe - The Mountain between us

Zwischen zwei Leben  

Regie: Hany Abu-Assad. Darsteller: Idris Elba (Ben Bass), Kate Winslet (Alex Martin), Beau Bridges (Walter), Dermot Mulroney (Mark)

Inhalt: Ben Payne und Ashley Knox überleben einen Flugzeugabsturz in den Wäldern von Colorado. Die beiden kennen sich nicht, die Frau ist verletzt, und gemeinsam sind sie den Naturgewalten ausgesetzt. Mit vereinten Kräften müssen sie versuchen, von dem gefährlichen Berg, auf dem sie gestrandet sind, zurück in die Zivilisation zu finden.

Mein Eindruck: "Zwischen zwei Leben" ist nicht meine erste Wahl, denn Survival-Dramen sind nicht so mein Fall (siehe: "The Revenant"). Da aber nichts besseres im Kino läuft habe ich mir den Film angeschaut und bringe es auf den Punkt: Solide! Der komplette Streifen ist auf die beiden Hauptdarsteller zugeschnitten. Idris Elba ("Der dunkle Turm") spielt Ben, einen Neurochirurg (wie praktisch), der dringend zu einer Operation fliegen muss. Kate Winslet ("Zeiten des Aufruhrs") ist die Fotoreporterin Alex, die ihre eigene Hochzeit nicht verpassen will. Da alle Flügen gestrichen wurden, tun sich die beiden zusammen und mieten eine kleine Propellermaschine. Leider hat Pilot Walter (Beau Bridges) während des Fluges einen Schlaganfall und die Maschine stützt in der Einöde Colorados ab. Ben und die verletzte Alex (und der Hund von Walter) kämpfen von da an ums Überleben. Der Film lebt von seinen unterschiedlichen Charakteren. Während Ben alles plant und analisiert, ist Alex der spontane Typ, der bereit ist, Risiken einzugehen. So erlebt der Zuschauer einen Überlebenskampf, der wunderschöne Bilder verschneiter Berge und Landschaften liefert und in dem sich die beiden Protagonisten näher kommen (wen wundert's). Die Optik stimmt, die Darsteller sind gut, die Geschichte geht gut voran. Deswegen kann ich trotz meiner Bedenken locker 3 Sterne vergeben.

Kino-Info: Kino 10 ist am Mittwochabend spärlich gefüllt. Alle fiebern auf die Mitternachts-Premiere von Star Wars hin.

Kinostart: 7.12.2017
Abenteuer, Drama
112 Min.
FSK: 12
66

 

 
Daddys Home 2

Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme 

Regie: Sean Anders. Darsteller: Will Ferrell (Brad), Mark Wahlberg (Dusty), Mel Gibson (Kurt), John Lithgow (Dan), Linda Cardellini (Sara), Alessandra Ambrosio (Karen), Scarlett Estevez (Megan), Owen Vaccaro (Dylan), Did Costine (Adrianna), John Cena (Roger)

Inhalt: Langweilig gegen cool. Spießig gegen lässig. Schusselig gegen souverän: Das Duell um den Titel als "Super-Dad" haben der übervorsichtige Brad und der draufgängerische Dusty mittlerweile ausgefochten, auch wenn kleinere Sticheleien und Rivalitäten weiterhin an der Tagesordnung sind. Bis eines Tages ihre eigenen Väter vor der Tür stehen und die beiden sich wohl oder übel zusammenraufen müssen, um die Weihnachtsfeiertage zu retten. Denn sich gegen Dustys adrenalinstrotzenden Macho-Dad und Brads übertrieben liebevollen und emotionalen Vater durchzusetzen, bedarf einiger Nerven und jeder Menge Männlichkeit.

Mein Eindruck: Nach "Bad Moms 2" kommt ein weiterer zweiter Teil ins Kino, der zufällig auch eine weitere Weihnachtskomödie ist. Im Januar 2016 lief "Daddys Home" im Kino, jetzt geht die Story um die Co-Daddys in die zweite Runde. Brad (Will Ferrell) und Dusty (Mark Wahlberg) bekommen Streß: Ihre Väter haben sich zu Weihnachten angekündigt und das Chaos ist vorprogrammiert. Natürlich sind die beiden Daddys genau so unterschiedlich wie ihre Söhne: Mel Gibson lässt als Kurt pausenlos den Macho raushängen, während John Lithgow als Dan der liebevollste Vater aller Zeiten ist. Man kann sich schon denken, was einem während der knapp 100 Minuten erwartet. "Daddys Home 2" ist eine typische Ami-Komödie, die aber einige gute physische Gags liefert: So fällt Brad einen Tannenbaum, der leider auch Funkmast ist. Oder Brads Schnee-Fräse zerstört die komplette Weihnachtsbeleuchtung am festlich geschmückten Haus. Mir hat auch Mel Gibson sehr gut gefallen, denn er ist als Macho-Dad die Idealbesetzung. Fazit: "Daddys Home 2" ist eine ordentliche Weihnachtskomödie, die dank einiger guter Gags sehenswert ist.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist Kino 5 mäßig gefüllt.

Kinostart: 7.12.2017
Komödie
100 Min.
FSK: 6
65

 

 
Bad Moms 2

Bad Moms 2 

Regie: Jon Lucas, Scott Moore. Darsteller: Mila Kurnis (Amy), Kristen Bell (Kiki), Kathryn Hahn (Carla), Christine Baranski (Ruth), Susan Sarandon (Iris), Chery Hines (Sandy), Jay Hernandez (Jesse), Peter Gallagher (Hank), Justin Hartley (Ty Swindel)

Inhalt: Die dauergestressten Bad Moms Amy, Kiki und Carla pfeifen auf traditionelle Perfektion und wollen sich dieses Jahr dem alljährlichen Weihnachtsvorbereitungswahnsinn samt aller hochgesteckten Erwartungen entziehen, indem sie für ihre Familien eine ganz besondere Bescherung planen, in ihrem eigenen Bad-Moms-Style versteht sich. Die Hoffnungen der drei scheinen jedoch schneller als erwartet zu platzen, als sie plötzlich mit ihrem wohl schlimmstem Weihnachtsalptraum konfrontiert werden: ihren eigenen Müttern! Die tauchen nicht nur unverhofft (und ungeladen!) auf, sondern treiben alle mit ihren Schrullen und Macken an den Rand des Wahnsinns.

Mein Eindruck: 2016 hat "Bad Moms" im Kino abgeräumt und so sehen wir nur ein Jahr später den zweiten Teil im Kino. Haben in Teil 1 die Mütter gegen Schulstress und Alltagswahnsinn gekämpft, so ist in Teil 2 Weihnachten dran. Doch die Bad Moms sind dieses Mal gar nicht so böse, eigentlich finden alle Weihnachten gut, nur den typischen Stress dazu möchten sie nicht haben. Von da her gibt es nur eine Szene, wo die Moms es so richtig krachen lassen: In der Einkaufs-Mall saufen sie sich erst einen an, um dann mal schön auszuflippen. Die Sache endet, indem die Mütter den Tannenbaum von Foot Locker klauen. Mila Kurnis, Kristen Bell und Kathryn Hahn haben ein viel schwereres Problem: Ihre Mütter kommen unerwartet zu Weihnachten und machen aus den Feiertagen die Hölle auf Erden. Vor allem Christine Baranski (die Mutter von Leonard Hofstadter in "Big Bang Theory") als disziplinierte Ruth gefällt mit ihrer herrischen, rechthaberischen Art. Aber auch Susan Sarandon setzt als kiffendes Rock'n'Roll-Groupie einige Akzente. Insgesamt kann Teil 2 aber leider nicht überzeugen. Trotz des Meckerns und Maulens ist den Amis Weihnachten heilig, und am Ende kommt es zum natürlich zum Happy-End: Weihnachten ist gerettet und die Kinder haben Spaß - da haben Bad Moms nichts zu suchen. Für mich waren viele Gags zu harmlos, einige unter der Gürtellinie und der gesamte Film ist viel zu brav geworden. Da hätte ich mir doch mehr "Bad Santa" gewünscht...

Kino-Info: In der vierten Woche ist Kino 4 am Dienstagabend verhältnismäßig gut gefüllt. Die Bad Moms ziehen!

Kinostart: 9.11.2017
Komödie
104 Min.
FSK: 12
64

 

 
Im November bin ich nur auf 4 Filme gekommen, die aber zu 75% die gleiche Bewertung bekommen haben. Nur der groß angekündigte "Justice League" hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Bei mir liegt Marvel deutlich vor DC, wie man an Justice League und Thor sehen kann.
Battle of the Sexes

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Mord im Orient-Express

  Planet der Affen: S.   xXx 3: Die Rückkehr...
Suburbicon   Hacksaw Ridge   Die Mumie
Justice League   King Arthur   Ghost in the Shell
      Kingsman 2    
 
Battle of the Sexes

Battle of the Sexes 

Regie: Valerie Faris, Jonathan Dayton. Darsteller: Emma Stone (Billie Jean King), Steve Carell (Bobby Riggs), Andrea Riseborough (Marilyn Barnett), Sarah Silverman (Gladys Heldman), Bill Pullman (Jack Kramer), Natalie Morales (Rosie Casals), Elisabeth Shue (Priscilla Riggs)

Inhalt: Das mitreißende Tennis-Spiel von 1973 zwischen der Weltranglistenersten Billie Jean King und Ex-Champion Bobby Riggs wurde als das "Battle of the Sexes" gehandelt und war das meist gesehene Sport Event aller Zeiten im Fernsehen. Das Spiel fing den Zeitgeist ein, löste eine weltweite Diskussion über die Gleichberechtigung der Geschlechter aus und brachte dadurch die Frauenbewegung voran.

Mein Eindruck: Nach Borg/McEnroe kommt ein weiterer Film über Tennis in die Kinos. Im Mittelpunkt steht das so genannte "Battle of the Sexes" - ein Tennismatch zwischen einem Mann und einer Frau. Auf der einen Seite steht die Weltranglisten-Erste Billie Jean King, grandios gespielt von Oscar-Preisträgerin Emma Stone. Sie spielt gegen den großmäuligen, wettsüchtigen Bobby Riggs (Steve Carell), einem ehemaligen Tennis-Profi, der in den 30er und 40er Jahren die Nummer 1 bei den Männern war. Er behauptet, dass er als 55jähriger Mann jede Frau im Tennis besiegen kann. Der Film von Ehepaar Valerie Faris und Jonathan Dayton ("Little Miss Sunshine") zeigt auf amüsante Weise, wie es zu diesem historischen Event kam. Emma Stone ("La La Land") liefert als Billie Jean King eine hinreißende Darstellung ab. Sie wirkt unheimlich authentisch und man merkt ihr den Spaß an der Sache an. Steve Carell ("Foxcatcher") leistet als Tennis-Macho ebenfalls großartiges. Sein Part ist zwar kleiner als der von Emma Stone, er kann aber jede Menge Akzente setzen. Die komplette Atmosphäre der 70er Jahre ist sehr gut eingefangen, man fühlt sich sofort in die Zeit zurückversetzt. "Battle of the Sexes" ist eine wunderbare Sport-Komödie mit einem ungewöhnlichen Thema, der den Zuschauer 2 Stunden lang sehr gut unterhält.

Kino-Info: In der frühen Nachmittagsvorstellung in Kino 11 verirrten sich 3 Leute.

Kinostart: 23.11.2017
Komödie, Sport
122 Min.
FSK: ohne
63

 

 
Justice League (3D)

Justice League (3D) 

Regie: Zack Snyder. Darsteller: Ben Affleck (Batman / Bruce Wayne), Henry Cavill (Superman / Clark Kent), Amy Adams (Lois Lane), Gal Gadot (Wonder Woman / Diana Price), Ezra Miller (The Flash / Barry Allen), Jason Momoa (Aquaman / Arthur Curry), Ray Fisher (Cyborg / Victor Stone), Jeremy Irons (Alfred), Diane Lane (Martha Kent)

Inhalt: Angetrieben durch sein wiederhergestelltes Vertrauen in die Menschheit und inspiriert durch Supermans selbstloses Handeln, holt Bruce Wayne die Hilfe seiner neu entdeckten Verbündeten Diana Prince ein um einem noch stärkeren Gegner gegenüberzutreten. Gemeinsam machen sich Batman und Wonder Woman an die Arbeit ein Team von Metamenschen zu (finden und) rekrutieren und sich der neu erwachten Gefahr zu stellen. Aber trotz (der Formierung) dieses bisher nie dagewesenen Bündnisses von Helden - Batman, Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash - könnte es bereits zu spät sein, um den Planeten vor einem Angriff katastrophalen Ausmaßes zu bewahren.

Mein Eindruck: Nach dem Solo-Auftritt von Wonder Woman im Juni 2017 lässt DC jetzt die geballte Ladung an Superhelden raus. In "Justice League" treffen Batman, Wonder Woman, Aquaman, The Flash und Cyborg aufeinander um gemeinsam die Welt zu retten. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Superman (Okay, Spoileralarm, ich hab's verraten, aber wer das noch nicht wusste, dem kann ich auch nicht helfen). Der Film hat einige nette Momente, doch im großen und ganzen kann die Superhelden-Vereinigung nicht überzeugen. Zum einen gibt es keinen nennenswerte Handlung (böser Außerirdische bedroht Erde), zum anderen werden die ganzen Charaktere nur kurz oder gar nicht vorgestellt. Der einzige, der mir wirklich gut gefallen hat, ist Ezra Miller als The Flash. Jason Momoa als Aquaman gibt sich bewusst grantig, kann aber wie Cyborg (Ray Fischer) keine nennenswerte Akzente setzen. Gal Gadot als Wonder Woman ist kein Thema. Mit Ben Affleck als Batman hab ich so meine Probleme, irgendwie kaufe ich ihm die Rolle nicht ab. Steppenwolf, der Gegner der Justice League, ist komplett aus dem Rechner - und da fehlt auch das gewisse Etwas, um ihn als Bösewicht legendär zu machen. Überhaupt ist die Technik mau: Die 3D-Effekte haben oftmals sehr schlecht ausgesehen, die Trickeffekte konnten auch nicht überzeugen. Immerhin ist der Film nicht so bierernst wie seine Vorgänger, der Humor ist manchmal nicht schlecht. Leider kann "Justice League" mit Marvel nicht mithalten, auch der neue "Thor" hat mir wesentlich besser gefallen. Nebenbei: Dieses Mal sollte man bis zum Ende im Kino bleiben...

Kino-Info: Kino 1 war mäßig gefüllt. Der Film ging in die zweite Woche, ich hätte mehr Zuschauer erwartet.

Kinostart: 16.11.2017
Sci-Fi, Abenteuer, Comic
120 Min.
FSK: 12
62

 

 
Suburbicon

Suburbicon 

Regie: George Clooney. Darsteller: Matt Damon (Gardner), Julianne Moore (Rose / Margaret), Noah Jupe (Nicky), Glenn Fleshler (Sloan), Alex Hassell (Louis), Gary Basaraba (Mitch), Oscar Isaac (Bud Cooper)

Inhalt: Willkommen im sonnigen Suburbicon, einer Vorstadtgemeinde mit immerwährend glücklichen und jungen Familien mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Antwort auf den amerikanischen Traum. Das Leben der Familie Lodge, die ein wichtiger Pfeiler der Gemeinde ist, wird eines Tages auf den Kopf gestellt, als ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Die Lodges geraten in einen Strudel ungewöhnlicher und höchst verdächtiger Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht.

Mein Eindruck: George Clooney hat ein altes Drehbuch der Coen-Brüder als Regisseur verfilmt. Man merkt dem Film an, dass die Brüder mitgemischt haben, denn die Story um eine Durchschnittsfamilie in der Vorstadt hat es in sich. Dabei beginnt der Streifen sehr traurig: Der junge Nicky (Noah Jupe) muss mit ansehen, wie seine Mutter (Julianne Moore) bei einem nächtlichen Überfall getötet wird. Sein Vater Gardner (Matt Damon) und die Zwillingsschwester seiner Mutter (ebenfalls Julianne Moore) versuchen aus der Tragödie das beste zu machen. Als bei einer Gegenüberstellung Gardner die beiden Einbrecher bewusst nicht identifiziert, spitzt sich die Lage für Nicky zu: Irgendwas ist faul an der ganzen Aktion. Und so wird der Streifen immer schräger und nimmt langsam Fahrt auf. Außerdem wird er für einige Akteure sehr hässlich enden. Ich kann mit dem neuen Film von George Clooney gut leben. Auch wenn einige Sachen recht durchschaubar sind, die schräge Handlung wird durch die guten Darsteller vorangetrieben. Oscar Isaac, der schon 2013 "Inside Llewyn Davis" mit den Coen-Brüdern gedreht hat, gefällt in seiner kurzen Rolle als gerissener Versicherungsvertreter. Der Film ist wahrlich nicht der beste von George Clooney, doch er ist sehr unterhaltsam und lief immerhin 2 Wochen im Kino. Glücklicherweise konnte ich den am letzten Tag noch anschauen, wäre schade gewesen, wenn ich den verpasst hätte.

Kino-Info: Am Mittwochabend verirrten sich 3 Zuschauer (incl. mir) im kleinen Essener Cinemaxx Kino.

Kinostart: 9.11.2017
Krimi, Drama, Komödie
106 Min.
FSK: 16
61

 

 
Mord im Orient-Express

Mord im Orient-Express 

Regie: Kenneth Branagh. Darsteller: Kenneth Branagh (Hercule Poirot), Johnny Depp (Edward Ratchett), Michelle Pfeiffer (Caroline Hubbard), Judi Dench (Prinzessin Dragomiroff), Willem Dafoe (Gerhard Hardman), Daisy Ridley (Miss Mary Debenham), Tom Bateman (Bouc), Penelope Cruz (Pilar Estravados), Josh Gad (Hector MacQueen)

Inhalt: 1934: Für die Rückreise von einem seiner Fälle nimmt Hercule Poirot den legendären Orient-Express. An eine gemütliche Zugfahrt ist aber nicht lange zu denken, stattdessen hat der berühmte Meisterdetektiv bald wieder Arbeit: Ein Passagier wird ermordet und damit ist klar, dass einer der übrigen Reisenden der Täter sein muss. Die spanische Missionarin Pilar Estravados, die Gouvernante Mary Debenham, Professor Gerhard Hardman, die Witwe Mrs. Hubbard und der Doktor Arbuthnot sind alle verdächtig. Doch bald wird Poirot klar, dass er den Fall nicht lösen wird, wenn er mehr über die möglichen Täter erfährt.

Mein Eindruck: "Mord im Orient-Express" wurde bereits 1974 von Sidney Lumet verfilmt. Sein Film genießt einen sehr guten Ruf, bringt er auch eine absolute Starbesetzung (u.a. Ingrid Bergman, Sean Connery, Lauren Bacall, Richard Widmark) mit. Albert Finney ("Das Bourne Ultimatum") spielte damals den belgischen Detektiv. Jetzt hat sich Kenneth Branagh mit dem Stoff beschäftigt, er spielt die Hauptrolle und führt auch noch Regie. Herausgekommen ist ein altmodischer Film, der in den 30er Jahren spielt und das eigentliche Thema kaum abwandelt. Auch Branagh hat einige namhafte Darsteller für den Film rekrutiert: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Judi Dench oder Willem Dafoe treten in Action. Leider kommen in den knapp 2 Stunden Laufzeit einige Rollen zu kurz, einige Darsteller haben wenig Möglichkeit zu glänzen. Zum Beispiel Oscar-Preisträgerin Penelope Cruz, die mit ihren wenigen Auftritten kaum Akzente setzen kann. Auch Johnny Depps Auftritt ist aus verständlichen Gründen recht kurz. Obwohl ich den Mörder bereits kannte hat mir der Film gut gefallen. Kenneth Branagh gefällt als verschrobener Detektiv Poirot, der durch seine sehr spezielle Art immer wieder die Leute vor den Kopf stößt. Allerdings kommt er nicht an Peter Ustinov heran, der für mich der beste Hercule Poirot aller Zeiten ist.

Kino-Info: Die frühe Nachmittagsvorstellung am Donnerstag führte insgesamt 11 Leute zuammen.

Kinostart: 9.11.2017
Krimi, Drama
114 Min.
FSK: 12
60

 

 
8 Filme im Oktober können sich sehen lassen. Allerdings haben nur 2 wirklich überzeugt: Der dritte "Thor - Tag der Entscheidung" und das Tennis-Drama "Borg/McEnroe" kommen jeweils auf 4 Sterne. Vom neuen "Blade Runner 2049" hätte ich mehr erwartet, ebenso wie vom Thriller "Schneemann". Der Horror-Film "Es", der zuschauermäßig im Kino abgeräumt hat, war nicht mein Fall.
Thor - Tag der Entscheidung

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Borg/McEnroe

  Planet der Affen: S.   xXx 3: Die Rückkehr...
What happened to Monday   Hacksaw Ridge   Die Mumie
Blade Runner 2049   King Arthur   Ghost in the Shell
American Assassin   Kingsman 2    
Victoria und Abdul          
Schneemann          
Es          
 
Thor - Tag der Entscheidung (3D)

Thor - Tag der Entscheidung (3D) 

Regie: Taika Waititi. Darsteller: Chris Hemsworth (Thor), Tom Hiddleston (Loki), Cate Blanchett (Hela), Idris Elba (Heimdall), Jeff Goldblum (Grandmaster), Tessa Thompson (Valkyrie), Karl Urban (Skurge), Mark Ruffalo (Bruce Banner / Hulk), Anthony Hopkins (Odin)

Inhalt: Donnergott Thor wird weit weg von seiner Heimat Asgard auf der anderen Seite des Universums gefangengehalten. Ohne seinen mächtigen Hammer Mjölnir scheint eine Flucht nahezu ausgeschlossen, dabei läuft ihm allmählich die Zeit davon: Denn die ebenso mächtige wie erbarmungslose Hela, die nach jahrtausendlanger Gefangenschaft aus ihrem Gefängnis freigekommen ist, droht Ragnarok einzuleiten, die Götterdämmerung, die Asgard vernichten würde. Um das zu verhindern, setzt Thor alles daran, nach Hause zurückzukehren.

Mein Eindruck: "Thor - Tag der Entscheidung" ist der dritte Solo-Film für den Donnergott. Die beiden vorherigen Teile haben mir gut gefallen (jeweils 4 Sterne), und auch Teil 3 hat mich nicht enttäuscht. Dieses Mal muss Thor um seine Heimat Asgard kämpfen, denn seine böse Schwester Hela kommt aus der Verbannung zurück und will als Göttin des Todes das gesamte Universum unterjochen. Hilfe bekommt Chris Hemsworth von seinem Bruder Loki (Tom Hiddleston), dem Hulk (Mark Ruffalo) und der Valkyrie (Tessa Thompson). Gemeinsam nehmen sie den ungleichen Kampf gegen Hela auf. "Thor 3" geht von Anfang an gut ab. Immer wieder werden Actionsequenzen mit coolen Gags vermischt. Dadurch wirkt der Film trotz der düsteren Story wie ein knallbuntes Bonbon. Unterstützt wird der Eindruck durch Jeff Goldblum, der als Grandmaster exzentrisch und extrovertiert über den ebenfalls ungewöhnlichen Planeten Sakaar herrscht. Goldblum ist für mich der heimliche Star des Films. Auch Marvel-Neuling Tessa Thompson macht als Walküre eine sehr gute Figur. Thor und Hulk haben ebenfalls die Lacher auf ihrer Seite, benehmen sich die beiden teilweise wie ein altes Ehepaar. Cate Blanchett ist als Hela eine ebenbürtige Gegnerin, sie spielt die Göttin des Todes mit einer gewohnt guten Performance. Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen Thor, der trotz bombastischer Action immer einen kleinen Gag parat hält. PS: Wie bei Marvel üblich bleibt der Zuschauer bis zum bitteren Ende im Kinosaal sitzen, es kommen noch 2 Szenen. PS2: Eins hat mir nicht gefallen, und zwar der deutsche Verleihtitel: Aus irgendwelchen windigen Gründen konnte der Film nicht - wie zuerst angekündigt - "Thor - Ragnarok" heißen. Der Zusatz "Tag der Entscheidung" ist für mich nichts sagend und schlichtweg dämlich.

Kino-Info: Dank des doppelten Feiertags (Reformationstag/Allerheiligen) startet der neue Thor schon am Dienstag. Dementsprechend war Kino 7 sehr gut gefüllt.

Kinostart: 31.10.2017
Action, Fantasy, Sci-Fi
131 Min.
FSK: 12
59

 

 
American Assassin

American Assassin 

Regie: Michael Cuesta. Darsteller: Dylan O'Brien (Mitch Rapp), Michael Keaton (Stan Hurley), Shiva Negar (Annika), Sanaa Lathan (Irene Kennedy), Taylor Kitsch (Ghost), David Suchet (Director Stansfield), Scott Adkins (Victor)

Inhalt: Das Leben des Mitch Rapp ändert sich schlagartig, als seine Verlobte bei einem Attentat von Terroristen getötet wird. In seiner Trauer kennt Mitch nur ein Ziel: Rache. Er will so viele Terroristen wie möglich ausschalten und heuert schließlich bei der CIA an. Dort landet Mitch im Ausbildungsprogramm des erfahrenen Kriegs-Veteranen Stan Hurley. Der geht mit seinen Schülern nicht gerade zimperlich rum, aber Mitch sticht mit seinen einzigartigen Fähigkeiten heraus. Als nach und nach scheinbar willkürlich militärische und zivile Ziele angegriffen werden, beginnt Mitchs erste Mission: Gemeinsam mit Stan kann der frischgebackene Agent den mysteriösen Ghost als Drahtzieher ausmachen.

Mein Eindruck: "American Assassin" basiert auf eine Buch-Reihe des verstorbenen US-Authors Vince Flynn. Seine Thriller über den CIA-Agenten Mitch Rapp waren seine größten Erfolge. Mir persönlich sind die Bücher nicht bekannt, ich bin unvoreingenommen an die Sache rangegangen. Ich muss aber zugeben, dass der Trailer sehr viel versprechend aussah, auf jeden Fall in punkto Action. Action gibt es auch in "American Assassin" genug, von da her bin ich nicht enttäuscht worden. Allerdings bezeichne ich diese als solide, und so ist der Streifen ein ordentlicher No-Brainer, nicht mehr und nicht weniger. Die Hauptrolle spielt Dylan O'Brien, der schon in den Maze-Runner-Filme zu sehen war. Er spielt im Grunde nicht schlecht, aber irgendwie hat er nicht das gewisse Etwas, er bleibt etwas blass in seiner Rolle. Als Ausbilder kommt Michael Keaton ins Spiel. Dieser hat in letzter Zeit einige Filme ins Kino gebracht, u.a. "Spider-Man: Homecoming", "The Founder" oder "Spotlight". Als knallharter CIA-Veteran liefert er eine ordentliche Darstellung ab. Die Handlung und die Logik sollte man nicht zu ernst nehmen, das war von vorneherein klar. Wie gesagt, "American Assassin" ist kein Action-Highlight, aber er bietet über 112 Minuten ordentliche Ballerei (incl. Funkloch) ;-)

Kino-Info: Vor zwei Wochen wollten wir uns den Streifen am Start-Donnerstag anschauen. Leider gab es im Cinemaxx ein Problem und der Film konnte nicht gezeigt werden. Jetzt haben wir einen zweiten Anlauf gestartet und es hat geklappt. Das kleine Kino 8 war nur spärlich gefüllt.

Kinostart: 12.10.2017
Thriller, Action
112 Min.
FSK: 16
58

 

 
Borg/McEnroe - Duell zweier Gladiatoren

Borg/McEnroe - Duell zweier Gladiatoren 

Regie: Janus Metz. Darsteller: Sverrir Gudnason (Björn Borg), Shia LaBeouf (John McEnroe), Stellan Skarsgård (Lennart Bergelin), Tuva Novotny (Mariana Simionescu), Scott Arthur (Peter Fleming), Ian Blackman (John McEnroe Senior), Robert Emms (Vitas Gerulaitis)

Inhalt: 1980: Das traditionsreichste Tennisturnier, die Wimbledon Championships, steht vor der Tür und für den besten Tennisspieler der Welt soll es ein Triumphzug werden. Björn Borg kann zum fünften Mal den Titel holen. Jedoch hat seine lange, schon im Kindesalter begonnene Karriere Spuren hinterlassen. Obwohl er erst 24 Jahre alt ist, fühlt Borg sich erschöpft und ausgebrannt, leidet unter Ängsten. Davon ist John McEnroe noch weit entfernt. Der 20-jährige aufstrebende Star will Borg vom Thron stürzen und ist fest entschlossen, Wimbledon zu gewinnen. Doch mehr und mehr fühlt er sich, ebenso wie Borg, als wäre er in einem Käfig gefangen. In der Öffentlichkeit sorgt McEnroes aufbrausendes Temperament immer wieder für Schlagzeilen und die Medien stilisieren den Zweikampf immer weiter hoch: der coole Borg gegen den verzogenen McEnroe.

Mein Eindruck: Die skandinavische Produktion von Regisseur Janus Metz ist eine Aufarbeitung des Wimbledon-Endspiels 1980 zwischen Björn Borg und John McEnroe. Dabei gelingt es dem Regisseur eindringlich, den Charaktere durch Rückblenden eine gewisse Tiefe zu geben. Man kann als Zuschauer mit den Protagonisten mitfiebern und deren Probleme durchleben. Björn Borg hatte nach 4 Wimbledon-Titeln in Folge einen ungeheureren Druck zu bewältigen, der 5. Sieg sollte ihn legendär machen, denn das hatte bislang noch keiner geschafft. Wir lernen einen Menschen kennen, der sich komplett abschottet und in seiner Routine lebt. Ganz anders kommt John McEnroe daher. Er ist ein aufkommender Tennisspieler, der vor allem durch seine Wutausbrüche auf dem Platz gefürchtet ist. Damit treffen zwei Charaktere im Finale aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können. Doch die beiden sind sich gar nicht so unähnlich... Shia Lebeauf spielt McEnroe und er ist die Idealbesetzung. Der Bad Boy aus Hollywood ist wie geschaffen als Wutbürger und Tennis-Exzentriker. Der unbekannte schwedische Mime Sverrir Gudnason, der Björn Borg verkörpert, ist fast eine 1:1-Kopie. Selten habe ich einen Schauspieler gesehen, der dem Original so nahe kommt. Mit stoischer Ruhe und eisernem Willen verkörpert er die Tennis-Legende. Stellan Skarsgård ("Good Will Hunting") gefällt als Borgs Trainer/Manager/Ersatzvater Lennart Bergelin. Es geht zwar nur um der 1980er Wimbledon Finale, doch Janus Metz bringt uns 2 Tennisprofis näher wie man sie so noch nie gesehen hat.

Kino-Info: Mittwoch war die letzte Chance sich den Film anzuschauen: Im kleinen Kino 10 saßen immerhin 7 Leute.

Kinostart: 19.10.2017
Drama, Sport
108 Min.
FSK: ohne
57

 

 
Schneemann

Schneemann 

Regie: Tomas Alfredson. Darsteller: Michael Fassbender (Harry Hole), Rebecca Ferguson (Katrine Bratt), Charlotte Gainsbourg (Rakel), Jonas Karlsson (Mathias), J.K. Simmons (Arve Stop), Val Kilmer (Rafto), David Dencik (Vetlesen), Chloë Sevigny (Sylvia Ottersen)

Inhalt: Oslo. Winter. Der erste Schnee. Junge Mütter verschwinden spurlos - was bleibt, ist ein Schneemann in ihren Vorgärten... Kommissar Harry Hole recherchiert in einem Labyrinth aus Verdächtigungen und falschen Fährten nach ihrem Mörder. Die brutalen Morde müssen enden, noch bevor der nächste Schnee fällt. Zusammen mit der Nachwuchsbeamtin Katrine Bratt vermutet der eigenwillige Einzelgänger einen nie gefassten Serienmörder hinter den Verbrechen. Als seine Freundin Rakel ins Visier des Killers gerät, entwickelt sich ein mörderisches Duell.

Mein Eindruck: Winter in Norwegen, ein Serienmörder treibt sein Unwesen, es gibt jede Menge kaputte Typen, allen voran der Kommissar - eigentlich gute Voraussetzungen für einen coolen Thriller. Doch leider kann "Schneemann" von Regisseur Tomas Alfredson ("Dame, König, As, Spion") nicht überzeugen. Die Handlung an sich ist nicht uninteressant, aber man muss sich durch den Wust von Informationen, privaten Stories und Rückblenden kämpfen, um überhaupt mitzukommen. Leider baut sich während der gesamten Films keine Spannung auf, selbst der Showdown hat mich kaum berührt geschweige denn gefesselt. Michael Fassbender kann als Alkie-Kommissar nicht überzeugen. Da kann selbst Val Kilmer mehr glänzen, auch wenn er nur ein paar kurze Auftritte hat. Die übrige Besetzung besteht aus guten Darstellern, doch irgendwie schaffen die es nicht, den Streifen Schwung zu geben. Optisch ist der Film ein Fest: So stelle ich mir einen Winter in Oslo und Umgebung vor. Doch wenn bei einem Krimi / Thriller das wichtigste fehlt - nämlich die Spannung - dann kann der Film nur durchfallen. Um es mal in einem Wort zu sagen: lasch!

Kino-Info: In der frühen Nachmittagsvorstellung in der Filmpassage (Kino 7) sehen 3 Leute den Film (mit mir).

Kinostart: 19.10.2017
Thriller, Krimi
119 Min.
FSK: 16
56

 

 
What happened to Monday

What happened to Monday 

Regie: Tommy Wirkola. Darsteller: Noomi Rapace (Die Settman Siebenlinge), Glen Close (Nicolette Cayman), Willem Dafor (Terrence Settman), Marwan Kenzari (Adrian Knowles), Christian Rubeck (Joe), Pål Sverre Hagen (Jerry), Torniwa Edun (Eddie)

Inhalt: In einer nahen Zukunft haben Überbevölkerung und Hungersnot zu einer drastischen Ein-Kind-Politik geführt. Dadurch sind sieben identisch aussehende Schwestern zu einem Versteckspiel gezwungen, um der Verfolgung durch das "Child Allocation Bureau" unter Leitung der unerbittlichen Nicolette Cayman zu entkommen. Um zu überleben, müssen Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday, wie die Frauen von ihrem Großvater genannt wurden, die Identität einer fiktiven Person annehmen - Karen Settman. Einmal pro Woche darf jede der Schwestern am Wochentag, dessen Namen sie trägt, an die Öffentlichkeit und am Leben teilnehmen, während die restlichen sechs in der gemeinsamen Wohnung gefangen sind. Das geht so lange gut, bis Monday eines Tages nicht mehr nach Hause zurückkehrt.

Mein Eindruck: Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola ist wieder da: Nach "Hänsel & Gretel: Hexenjäger" und seinen beiden "Dead Snow"-Filmen präsentiert er dem Zuschauer eine düstere Zukunftsvision über eine überbevölkerte Welt. Man ist an Orwells '1984' erinnert, denn der totalitäre Staat kontrolliert die Geburtenrate und bekämpft aufs schärfste Verstöße dagegen. Im Mittelpunkt steht die schwedische Schauspielerin Noomi Rapace ("Millennium-Trilogie"), die gleich siebenmal die Hauptrolle spielt. Die 7 Schwestern, benannt nach den Wochentagen Monday bis Sunday, leben unerkannt vom System. Jeden Tag darf nur eine von ihnen die Wohnung verlassen und so leben 7 Schwestern eine Person namens Karen Settman. Als Monday eines Abends nicht nach Hause kommt spitzt sich die Lage zu und die Schwestern müssen um ihr Überleben kämpfen. Der Film ist komplett auf Noomi Rapace zugeschnitten. Sie spielt die 7 Charaktere alle unterschiedlich und mit voller Überzeugung. Heutzutage ist das nichts besonderes mehr, aber die Effekte, wenn mehrere Schwestern gleichzeitig im Bild sind, sehen absolut echt aus. Während die erste Hälfte des Films ein Drama ist, mutiert die zweite in einen Actionfilm aus, in dem es gut zur Sache geht. Ich will nicht zu viel verraten, aber nicht alle Settman-Schwestern überleben den Streifen. Leider wird der Film am Ende etwas konfus und wirkt überkonstruiert. Doch der positive Gesamteindruck überwiegt, vor allem wegen der überragenden schauspielerischen Leistung der Rapace.

Kino-Info: Am Dienstag Abend war Kino 10 nur spärlich besucht.

Kinostart: 12.10.2017
Sci-Fi, Thriller
124 Min.
FSK: 16
55

 

 
Victoria und Abdul

Victoria und Abdul 

Regie: Stephen Frears. Darsteller: Judi Dench (Queen Victoria), Ali Fazal (Abdul Karim), Tim Pigott-Smith (Sir Henry Ponsonby), Eddie Izzard (Bertie, Prince of Wales), Adeel Akhtar (Mohammed), Michael Ganbon (Lord Salisbury), Paul Higgins (Dr. Reed)

Inhalt: London 1887: Bei den prunkvollen Feierlichkeiten anlässlich ihres 50. Thronjubiläums lernt die manchmal etwas eigensinnige britische Monarchin Queen Victoria den jungen indischen Bediensteten Abdul Karim kennen. Zur Überraschung ihrer Familie und Berater nimmt sie Abdul in ihr Gefolge auf - zunächst als Diener am königlichen Hof. Bald schon zeigt sich die sonst so distanzierte Queen erfrischt von ihrem neuen Bediensteten, der sich als inspirierender Gesprächspartner herausstellt und ihr seine fremde Kultur näher bringt. Abdul führt ihr vor Augen, dass sie selbst als langjährige Herrscherin noch viel über die Menschen im Britischen Empire lernen kann.

Mein Eindruck: Regisseur Stephen Frears hatte sich bereits 2006 mit dem englischen Königshaus beschäftigt: Sein Film "Die Queen" befasste sich mit Queen Elizabeth II zu der Zeit, in der Prinzessin Diana gestorben war. Jetzt steht Queen Victoria - Beiname Großmutter Europas - im Mittelpunkt. Sie war damals die Rekordhalterin, denn mit einer Regierungszeit von über 63 Jahren war Victoria die am längsten amtierende britische Monarchin (Aktuell hat sie Queen Elizabeth II übergeholt). Gegen Ende ihrer Regierungszeit lernt sie den jungen Inder Abdul kennen, den sie in ihr Gefolge ausnimmt und mit dem sie sich sogar anfreundet. Judi Dench ("James Bond Skyfall") spielt die Rolle der Queen Victoria und sie ist absolut top darin. Man nimmt ihr jede Sekunde die Monarchin ab. Als Diener Abdul hinterlässt der gebürtige Inder Ali Fazal einen guten Eindruck, auch wenn seine Rolle etwas einseitig ist. Der Star des Film ist Adeel Akhtar, der als mürrischer Diener die Lacher auf seiner Seite hat. "Victoria und Abdul" ist ein solides Historiendrama, das auf wahren Tatsachen beruht (mal mehr mal weniger). Allerdings plätschert der Streifen oftmals so vor ich hin, da fehlt das gewisse Etwas. Wegen der guten Darsteller ist das Film aber sehenswert.

Kino-Info: Die Mittwoch-Abend-Vorstellung in Kino 3 war spärlich besucht. 90% der Besucher waren Frauen.

Kinostart: 28.9.2017
Drama, Biographie
112 Min.
FSK: 6
55

 

 
Blade Runner 2049

Blade Runner 2049 

Regie: Denis Villeneuve. Darsteller: Ryan Gosling ('K'), Ana de Armas (Joi), Robin Wright (Lieutenant Joshi), Sylvia Hoeks (Luv), Jared Leto (Niander Wallace), Carla Juri (Dr. Ana Stelline), Harrison Ford (Rick Deckard), Dave Bautista (Sapper Morton), Hiam Abbass (Freysa)

Inhalt: 30 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films fördert ein neuer Blade Runner, der LAPD Polizeibeamte K, ein lange unter Verschluss gehaltenes Geheimnis zu Tage, welches das Potential hat, die noch vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen ins Chaos zu stürzen. Die Entdeckungen von K führen ihn auf die Suche nach Rick Deckard, einem seit 30 Jahren verschwundenen, ehemaligen LAPD Blade Runner.  Dieser lebt nun vollkommen zurückgezogen. Er will nichts mehr wissen von seinem einstigen Job – aus gutem Grund.

Mein Eindruck: Denis Villeneuve ist einer der besten Regisseure der Neuzeit. "Arrival" aus dem letzten Jahr oder "Prisoners" (2013) sind absolute Top-Filme. Jetzt wagt sich der Frankokanadier an die Fortsetzung von Ridley Scotts "Blade Runner" (1982) heran. Nach so vielen Jahrzehnten wird die Geschichte von Blade Runner Deckard weitererzählt - das hätte ich nie gedacht. Meine Erwartungshaltung war recht groß, doch leider hat mich der Film auf eine gewisse Art enttäuscht. Zuerst die guten Nachrichten: Optisch ist der Film ein Fest. Allein die Anfangssequenz, in der K mit seinem Fahrzeug über Kalifornien schwebt, ist atemberaubend. Ebenso der Look der Städte sowie die Aufnahmen im Inneren lassen einen staunen. Die gesamte Besetzung ist top. Allen voran Ryan Gosling, der als neuer Blade Runner und Replikant sehr zurückhaltend, fast emotionslos, spielt. In der Zukunft - sprich 2049 - gibt es so wie so nicht viel zu lachen, die komplette Stimmung ist sehr nüchtern und zurückhaltend. Die Musik ist auch nicht schlecht, kommt aber an den Soundtrack von Vangelis aus Teil 1 nicht heran. Jetzt die schlechten Nachrichten: Die Story gibt zu wenig her. Die Erzählweise ist langsam - was nicht schlecht sein muss - aber in diesem Fall geht dem Film im letzten Drittel komplett die Puste aus. Ich bin ein Freund von kubrickschen Einstellungen, aber hier wurde das Tempo (wenn ich das so nennen darf) zu sehr rausgenommen. Mit 163 Minuten ist der "Blade Runner 2049" definitiv zu lang. Von da her war ich froh, als der Film endlich zu Ende war. Ich kann den Streifen nicht als neuen Klassiker würdigen, trotz der positiven Aspekte zieht die Langsamkeit der Handlung der Film runter. Andere Kritiken sind da euphorischer, mich konnte der Film leider nicht überzeugen.

Kino-Info: Irgendwie haben wir es geschafft, die einzige 2D-Vorführung in der Woche zu erwischen. Ich bin heilfroh, denn in 2D reicht mir der Streifen vollkommen.

Kinostart: 5.10.2017
Sci-Fi, Thriller, Drama
163 Min.
FSK: 12
54

 

 
Es

ES 

Regie: Andrés Muschietti. Darsteller: Jaeden Lieberher (Bill Denbrough), Sophia Lillis (Beverly Marsh), Finn Wolfhard (Richie Tozier), Jeremy Ray Taylor (Ben Hanscom), Jack Dylan Grazer (Eddie Kaspbrak), Wyatt Oleff (Stanley Uris), Chosen Jacobs (Mike Hanlon), Bill Skarsgard (Pennywise)

Inhalt: Eine Gruppe Außenseiter-Kids lebt in einer Stadt namens Derry im US-Bundesstaat Maine, in der immer wieder Menschen verschwinden – sowohl Erwachsene, als auch vor allem Minderjährige. Im Laufe eines Sommers erfahren die Kinder schließlich von einer monströsen Kreatur, die Jagd auf Menschen macht und sich in die schlimmsten Alpträume ihrer Opfer verwandeln kann. Meistens tritt das Biest jedoch in Form des sadistischen Clowns Pennywise auf. Die sieben Kinder wachsen nach und nach zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen, dem "Club der Loser", und schwören, die Kreatur zu vernichten.

Mein Eindruck: Ich habe weder das Buch, noch die Verfilmung mit Tim Curry aus dem Jahr 1990 gesehen. Von da her konnte ich völlig unbelastet an den Film rangehen. "Es" ist leider nicht mein Film, der Film konnte mich während der gesamten Laufzeit nicht in seinen Bann ziehen. Handwerklich ist der Streifen gut gemacht: Schöne Aufnahmen aus einer 80er Jahre Kleinstadt und sehr gut agierende Kinder-Darsteller bieten eine solide Grundlage für einen guten Film. Leider ist der Film sehr langatmig und die Handlung läuft nicht wirklich flüssig ab. Alles wirkt zerstückelt und abgehackt: Kinder sind zusammen, Schock-Szene, Kinder wieder unterwegs, Horror-Szene, usw. Apropos Horror: Ich bin vielleicht schon zu abgebrüht, aber die Schockszenen von "Es" erzeugen bei mir nur ein müdes Lächeln. Was mir auch nicht gefallen hat: Der Film ist wie eine Mischung aus "Die Goonies", "Stand by me" und der TV-Serie "Stranger Things" (Finn Wolfhard, der in "Stranger Things" die Hauptrolle spielt, ist hier als Ritchie unterwegs). Man hat alles schon mal gesehen, es wirkt für mich wie ein lauer Aufguss. Zu Clown Pennywise schreibe ich besser nix, der war überhaupt nicht mein Fall. Fazit: Handwerklich gut gemachter Film, der an mir komplett vorüber zieht.

Kino-Info: Am Montagabend ist die Hütte voll. Kino 1 ist fast ausverkauft, keine Wunder, denn vor dem Tag der Deutschen Einheit haben die Leute Bock auf Kino.

Kinostart: 28.9.2017
Horror, Thriller, Drama
135 Min.
FSK: 16
53

 

 
Im September gibt es vorwiegend gute Filme. Eigentlich hat nur "The Circle" enttäuscht, dem ich 2 Sterne gegeben habe. Die anderen Streifen liegen eng beieinander. Der zweite Teil 2 von "Kingsman" hat sich in diesem Monat knapp durchgesetzt.
Kingsman - The Golden Circle

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Logan Lucky

  Planet der Affen: S.   xXx 3: Die Rückkehr...
Barry Seal - Only in America   Hacksaw Ridge   Die Mumie
Killer's Bodyguard   King Arthur   Ghost in the Shell
The Circle   Kingsman 2    
 
Killer's Bodyguard

Killer's Bodyguard 

Regie: Patrick Hughes. Darsteller: Ryan Reynolds (Michael Bryce), Samuel L. Jackson (Darius Kincade), Gary Oldman (Vladislav Dukhovich), Elodie Yung (Amelia Roussel), Salma Hayek (Sonia Kincaid), Joaquim de Almeida (Jean Foucher), Tine Joustra (Renata Casoria)

Inhalt: Michael Bryce, 1a Bodyguard,  wird engagiert, um ausgerechnet das Leben seines Erzfeindes zu schützen - des weltweit berüchtigten Killers Darius Kincade. Der unaufhaltsame Bodyguard und der manipulative Auftragsmörder versuchen seit Jahren sich gegenseitig auszuschalten, und müssen nun die nächsten total abgefahrenen 24 Stunden gemeinsam durchstehen. Bei ihrer unfassbar toughen Reise von England nach Den Haag müssen sie Highspeed-Autorennen und absurde Bootsverfolgungsjagden meistern und sich dem gnadenlosen osteuropäischen Diktator, der Blut sehen will, entgegenstellen.

Mein Eindruck: "Killer's Bodyuard" hätte ich fast im Kino verpasst. Erst in der 4.Woche hab ich den Film gesehen. Das zeigt, dass ich nicht wirklich an dem Streifen interessiert war - zu Unrecht. "Killer's Bodyguard" ist ein typischer No-Brainer. Die Actionkomödie ist komplett auf die beiden Hauptdarsteller zugeschnitten. In typischer Buddy-Movie-Manier fetzen sich Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson während der knapp 2 Stunden Laufzeit unentwegt. Reynolds ist der Gute: ein penibel planender Bodyguard, der nichts dem Zufall überlässt. Trotzdem ist er aus der Spur gekommen, weil er einen Mandaten verloren hat - obwohl er alles richtig gemacht hat. Jackson kann sich als Auftragskiller austoben: er ist der totale Chaot, der alles spontan entscheidet und der jedes Risiko eingeht. Ich weiß nicht, wie oft er "Motherf**ker" im Film sagt...es sind sehr viele Male. Die beiden hassen sich, raufen sich aber zusammen und am Ende sind sie Freunde - so läuft es in Buddy Movies eben. Die kaum vorhandene Handlung ist nebensächlich, im Mittelpunkt stehen Action und Comedy - und davon gibt es reichlich. Der Film will nicht anspruchsvoll sein, er will nur unterhalten, und das hat er meiner Meinung nach gut gemacht.

Kino-Info: Am Mittwoch-Abend waren die Vorpremieren zu "Es" sehr gut besucht. In meiner Vorstellung in Kino 8 sitzen 5 Leute.

Kinostart: 31.8.2017
Action, Komödie
119 Min.
FSK: 16
52

 

 
Kingsman - The Golden Circle

Kingsman - The Golden Circle 

Regie: Matthew Vaughn. Darsteller: Taron Egerton (Eggsy), Julianne Moore (Poppy), Colin Firth (Harry Hart), Mark Strong (Merlin), Channing Tatum (Tequila), Halle Berry (Ginger), Jeff Bridges (Champ), Pedro Pascal (Whiskey), Hanna Alström (Prinzessin Tilde),

Inhalt: Die Kingsmen sind ein unabhängiger, internationaler Geheimdienst, der auf höchstem Level von Diskretion operiert und dessen ultimatives Ziel ist, die Welt sicher zu halten. Als ihre Hauptquartiere zerstört und ihre Welt bedroht werden, führt sie ihre Reise zur Entdeckung einer verbündeten US-Spionageorganisation namens Statesman, die bis in die Tage der Gründung beider Organisationen zurückreicht. In einem neuen Abenteuer, das die Stärke und den Einfallsreichtum der Agenten bis zum Äußersten fordert, verbünden sich die beiden Elite Geheimorganisationen.

Mein Eindruck: "Kingsman" startet im März 2015 in den deutschen Kinos. Der Film hat mir von Anfang an gefallen, er ist ein Kinohöhepunkt des Jahres. Im September 2017 startet der zweite Teil. Das komplette Team von Teil 1 ist wieder am Start, Regisseur Matthew Vaughn erzählt die Geschichte von Eggsy weiter. Dieser ist mittlerweile mit Prinzessin Tilde zusammen - Freunde von Teil 1 erinnern sich - bis ein Terroranschlag die komplette Kingsman-Organisation auslöscht. Nur Eggsy und Merlin können den Kampf gegen ihren Feind aufnehmen. Was soll ich sagen, "The Golden Circle" hat mir sehr gut gefallen. Natürlich kommt der nicht an seinen Vorgänger heran, aber das ist ja meistens so. Stattdessen haut  Matthew Vaughn noch mehr auf die Pauke und präsentiert dem Zuschauer größere und abgefahrenere Actionsequenzen, die den Saal rocken. Als Nebendarsteller hat Elton John einige nette Auftritte. Um es kurz zu machen: Der zweite Kingsman ist ein Top Actionfilm mit viel Humor, den man sich im Kino unbedingt geben sollte.

Kino-Info: Das große Kino 7 war am späten Sonntag-Nachmittag mäßig gefüllt. Schon wieder ging während des Films das Licht an. So langsam gehen die mir auf den Sack!

Kinostart: 21.9.2017
Action, Komödie
141 Min.
FSK: 16
51

 

 
Logan Lucky

Logan Lucky 

Regie: Steven Soderbergh. Darsteller: Channing Tatum (Jimmy Logan), Adam Driver (Clyde Logan), Daniel Craig (Joe Bang), Riley Keough (Mellie Logan), Katie Holmes (Bobbie Jo Chapman), Boden Johnston (Dylan Chapman), Seth MacFarlane (Max Chilblain)

Inhalt: Die Brüder Jimmy und Clyde Logan werden vom Pech verfolgt. Während der impulsive Jimmy einen Job nach dem nächsten verliert, wird Barkeeper Clyde, der nur einen Arm hat, regelmäßig schikaniert. Jimmy hat eine brillante Idee, die den beiden aus der misslichen Lage helfen soll: Ein Raubüberfall im großen Stil! Das legendäre NASCAR-Rennen der Welt, der Coca-Cola Cup 600, bietet die perfekten Voraussetzungen für einen cleveren Raubzug. Unterstützung erhoffen sich die Brüder von Joe Bang, dem Safeknacker. Der sitzt allerdings noch im Gefängnis fest. Während der Planung des großen Coups tauchen immer neue Hindernisse auf, doch gemeinsam mit ihrer Schwester Mellie setzen die beiden Brüder alles daran, ihre lebenslange Pechstränge endlich zu beenden.

Mein Eindruck: Nach einer schöpferischen Pause meldet sich Regisseur Steven Soderbergh eindrucksvoll zurück. "Logan Lucky" ist ein wunderbarer Streifen über einen genialen Raubzug mit sehr ungewöhnlichen Protagonisten. Die Brüder Jimmy (Channing Tatum) und Clyde Logan (Adam Driver) kommen aus den Südstaaten und wirken wie typische Rednecks: Sie sind vorwiegend pleite, kommen so eben über die Runden, fahren Pick-ups und lieben Nascar. Ausgerechnet diese beiden Loser planen einen genialen Raubüberfall a la "Ocean's 11". Im Gegensatz zu den gelackten High-Tech-Verbrechern wirken die Logan-Brüder wie dämliche Kleinkriminelle, die sich zu viel zutrauen. Um den Coup zu landen brauchen sie die Hilfe von Joe Bang, der wunderbar von Daniel Craig gespielt wird. Als platinblonder Safeknacker ist er meilenweit von der Klasse eines James Bond entfernt. Wenn er sich über Placebo-Salz aufregt oder eine Bombe aus Gummibärchen baut, dann hat er die Lacher auf seiner Seite. Generell ist der Film sehr gut besetzt. Ich bin kein Freund von Channing Tatum, aber seine Darstellung des Jimmy Logan ist aller Ehren wert. Auch Adam Driver (bekannt als Kylo Ren aus dem neuen Star Wars) hält sich schauspielerisch sehr zurück, was mir sehr gefallen hat. Aber wie gesagt, den Vogel schießt Daniel Craig ab. Alles im allem ist "Logan Lucky" ein Top-Film mit allem, was man haben will.

Kino-Info: Die Abendvorstellung in Kino 3 war mäßig gefüllt. Viel zu früh ging das Licht im Saal an, der Film lief noch locker eine Viertelstunde.

Kinostart: 14.9.2017
Krimi, Komödie
119 Min.
FSK: 12
50

 

 
Barry Seal - Only in America

Barry Seal - Only in America 

Regie: Doug Liman. Darsteller: Tom Cruise (Barry Seal), Domhnall Gleeson (Monty Schafer), Sarah Wright (Lucy Seal), Jesse Plemons (Sheriff Downing), Caleb Landry Jones (JB), Alejandro Edda (Jorge Ochoa), Maurice Mejia (Pablo Escobar)

Inhalt: Anfang der 80er Jahre hält sich der sympathische Draufgänger Barry durch raffinierte Schmuggeleien neben seinem Job als Pilot gut über Wasser. Kompliziert wird es, als er zu seiner eigenen Überraschung von der CIA rekrutiert wird, um an verdeckten Operationen in Südamerika mitzuarbeiten. Schnell stellt Barry fest, dass sich auch mit der Gegenseite durchaus lukrative Geschäfte machen lassen. Schon bald verstrickt er sich immer tiefer in dubiose Machenschaften zwischen CIA, FBI, Guerrilla-Kämpfern in Nicaragua und dem kolumbianische Kartell um Pablo Escobar.

Mein Eindruck: Im Juni mußte ich erst einmal verdauen, dass Tom Cruise in "Die Mumie" einer seiner schlechtesten Darbietungen abgelegt hat. Damals lief vor dem Hauptfilm ein Trailer von "Barry Seal". Jetzt hab ich den Film gesehen und kann aufatmen: Tom Cruise kann es doch noch. Die Rolle des Barry Seal ist Tom Cruise auf den Leib geschnitten. Als draufgängerischer Pilot, der für FBI, CIA oder das kolumbianische Drogenkartell arbeitet, kann sich Cruise so richtig ausleben. Er sagt ja selber, dass er immer sehr spontan ist, und das kommt ihm zu Gute (oder auch nicht). Die Story über ihn und seine Flüge nach Mittelamerika ist ja echt, man kann kaum glauben, was da abgegangen ist. Vor allem auf dem Höhepunkt seiner Karriere hat er so viel Geld verdient, er wusste gar nicht, wohin damit. So was habe ich im Kino noch nie gesehen. Ich hatte schon gedacht, Walter White aus "Breakin' Bad" hätte viel Kohle gemacht, aber an Barry Seal kommt der nicht ran. Neben Cruise gibt es kaum Darsteller, die herausstechen, so sehr ist der Film auf den Hauptdarsteller zugeschnitten. Aber damit kann ich gut leben.

Kino-Info: Am Dienstag-Abend war das große Kino 1 recht leer.

Kinostart: 7.9.2017
Drama, Komödie, Krimi
115 Min.
FSK: 12
49

 

 
The Circle

The Circle 

Regie: James Ponsoldt. Darsteller: Emma Watson (Mae), Tom Hanks (Bailey), Karen Gillan (Annie), John Boyega (Ty), Ellar Coltrane (Mercer), Glenne Headly (Bonnie), Bill Paxton (Vinnie), Patton Oswald (Stenton)

Inhalt: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job in der angesagtesten Firma der Welt ergattert: beim "Circle", einem Internetkonzern, der alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die alles abgewickelt werden kann. Mae stürzt sich voller Begeisterung in die schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, Gratis-Konzerten und coolen Partys. Während sie innerhalb der Firma immer weiter aufsteigt, wird sie vom charismatischen Firmengründer Eamon Bailey ermutigt, an einem für den "Circle" bahnbrechenden Experiment teilzunehmen.

Mein Eindruck: Der erste Trailer, den ich vor Wochen gesehen hatte, versprach einen ordentlichen Thriller mit guter Besetzung. Leider enttäuscht die Komplettversion auf der ganzen Linie. Dabei hat "The Circle" eine interessante Ausgangsposition: Ein mächtiger Internetkonzern beeinflusst über Social Media Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Die Circler geben ihr Privatleben preis, sie leben nach dem Motto "Teilen ist heilen". Auch "Geheimnisse sind Lügen" ist eine große Doktrin der Firma in Zeiten von Terrorismus. Mehrere Dinge haben mich bei "The Circle" gestört. Zum einen sind die Circler allesamt unkritisch. Sie genießen als Mitglied der Community ein tolles Arbeitsleben und dafür gibt man natürlich gerne seine Privatsphäre auf. Keiner hat irgendwelche Zweifel am System. Mae - gespielt von Emma Watson, die mit "Beauty & The Beast" kommerziell abgeräumt hat - ist genau so naiv. Selbst gegen Ende des Films ist sie von dem System überzeugt, schuld am Scheitern hat nur die Führungsriege selbst. Das ist auch ein Knackpunkt des Films, nämlich das extrem schwache Ende. Ich will es nicht im Detail verraten, aber dieser Schluss ist einer der schlimmsten, die ich je gesehen habe. Wie gesagt, die Ausgangslage von "The Circle" fand ich ganz interessant, was Regisseur James Ponsoldt daraus gemacht hat ist erbärmlich.

Kino-Info: Am frühen Donnerstag-Nachmittag ist in Kino 1 der Filmpassage nix los. Um ein Haar hätte ich eine Privatvorstellung gehabt.

Kinostart: 7.9.2017
Drama, Sci-Fi
110 Min.
FSK: 12
48

 

 
Der August hat gerockt: Zwei Filme mit Höchstwertung in einem Monat sind selten. Dabei ist Terminator 2 in 3D ein alter Schinken von 1991, der aber im Kino wieder Spaß gemacht hat. Erstaunlich stark ist der dritte Teil der Affen-Trilogie: "Survival" hat mich tief berührt und bekommt die Höchstwertung. "Atomic Blonde" kann mit 80er Jahre Mukke überzeugen, ebenso wie "Baby Driver", wo während des gesamten Films Musik läuft. Die Neuauflage der Bullyparade hingegen war einen Enttäuschung. Anmerkung: Terminator 2 wird nicht in die Jahresliste aufgenommen, da dieser kein neuer Film ist.
Terminator 2 - 3D

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Planet der Affen - Survival

  Planet der Affen: S.   xXx 3: Die Rückkehr...
Atomic Blonde   Hacksaw Ridge   Die Mumie
Baby Driver   King Arthur   Ghost in the Shell
Tulpenfieber   Atomic Blonde    
Der dunkle Turm          
Bullyparade - Der Film          
 
Terminator 2 (3D)

Terminator 2 (3D) 

Regie: James Cameron. Darsteller: Arnold Schwarzenegger (The Terminator), Linda Hamilton (Sarah Connor), Edward Furlong (John Connor), Robert Patrick (T-1000), Earl Boen (Dr. Silberman), Joe Morton (Miles Dyson), Jenette Goldstein (Janelle Voight), Danny Cooksey (Tim), Yander Berkeley (Todd Voight)

Inhalt: Los Angeles, 1994: Zwei Terminatoren aus dem Jahr 2029 suchen nach dem 10jährigen John Connor, dem zukünftigen Revolutionsführer. In letzter Sekunde kann der von Connor in der Zukunft programmierte T-800 den Jungen John vor der Killermaschine T-1000 retten. Nachdem John dem T-800 das Versprochen abgenommen hat, niemanden zu töten, befreien die beiden Johns Mutter Sarah und entkommen abermals nur knapp den Attacken des T-1000. Gemeinsam wollen sie den 1997 bevorstehenden atomaren Holocaust verhindern. Mit Hilfe des Computerfachmanns Dyson, der die Maschinen entwickeln wird, die die Weltherrschaft übernehmen, zerstören die drei sein Labor. Ein letzter heroischer Zweikampf mit dem T-1000 steht noch bevor.

Mein Eindruck: 26 Jahre nach Kinostart kommt James Camerons "Terminator 2" für eine Vorstellung in die Lichtspielhäuser zurück. In mühevoller Kleinarbeit wurde der Film restauriert und in 3D konvertiert. Ab dem 26.10.2017 kann man ihn dann auf Blu-ray 3D kaufen. Ich sag es ganz ehrlich: Die 3D Blu-ray interessiert mich nicht. Es ist so wie so fraglich, wie lange man noch 3D-Fernseher kaufen kann, denn die meisten Anbieter ziehen sich von diesem Markt zurück. Aber eine Sondervorstellung in 3D im Kino - das hat mich doch angezogen. Zum ersten Mal seit 1991 sehe ich den Streifen wieder auf der großen Leinwand und ich muss sagen: Arnie rockt immer noch! "Terminator 2" ist zweifelsohne einer der besten Action-Filme aller Zeiten. Er war zu Produktionszeiten unwahrscheinlich teuer, was man ihm heute noch ansieht. Keiner hat damals so viel Kohle in einen Actionfilm gesteckt wie James Cameron - und sein Erfolg gibt ihm recht. Die 3D-Konvertierung ist gut. Allerdings muss man anmerken, dass einige Sequenzen überhaupt nicht plastisch aussehen, weil sie damals nicht dafür konzipiert waren. Zum Beispiel ist der Showdown im Stahlwerk vorwiegend platt. Dafür kommt die Verfolgungsjagd Truck - Motorrad in den Los Angeles Kanälen super rüber. 3D ist für mich nur ein Nebeneffekt gewesen, den ich gerne mitgekommen habe. Gezeigt wurde übrigens die Kinoversion von 1991. Puristen meckern natürlich darüber, weil auf DVD oder Blu-ray bereits eine längere Ultimate-Edition existiert. Ich kann das nicht nachvollziehen, ich finde die Kinoversion fürs Kino genau richtig - damals und heute. 5 Sterne für den Film sind kein Thema. Wenn ich 3D bewerten müsste, dann gäbe es Abzüge.

Kino-Info: Die Sondervorstellung am Dienstag-Abend war gut besucht, aber bei weitem nicht ausverkauft.

Kinostart: 29.8.2017
Action, Sci-Fi
132 Min.
FSK: 16
47

 

 
Tulpenfieber

Tulpenfieber 

Regie: Justin Chadwick. Darsteller: Alicia Vikander (Sophia Sandvoort), Christoph Waltz (Cornelis Sandvoort), Dane DeHaan (Jan Van Loos), Jack O'Connell (William Brok), Holiday Grainger (Maria), Tom Hollander (Dr. Sorgh), Judi Dench (Abbess), Cara Delevigne (Annetje)

Inhalt: Das Amsterdam im frühen 17. Jahrhundert ist besessen von einer botanischen Sensation: der Tulpe. An den Grachten floriert der Handel mit den kostbaren Zwiebeln, die schon bald mehr wert sind als Diamanten. Die Spekulanten an der Börse bieten horrende Summen für Exemplare, die sie noch nie zu Gesicht bekommen haben. In diesen waghalsigen Zeiten verliebt sich der Maler Jan van Loos in Sophia, die bildschöne Frau des reichen Auftraggebers Cornelis Sandvoort. Und auch um Sophia ist es schnell geschehen, als das Paar dem jungen Maler Tag um Tag Model steht. Es entspinnt sich eine verbotene Affäre. Um gemeinsam in ein neues Leben aufzubrechen, schmieden sie mit Hilfe von Sophias Magd Maria einen überaus riskanten Plan.

Mein Eindruck: Im Moment laufen im Kino recht wenige Filme, die mich interessieren. Von da her habe ich mir "Tulpenfieber" angeschaut, einen Streifen, den ich erst seit kurzem auf dem Schirm habe. In erster Linie haben mich die Schauspieler angesprochen. Alicia Vikander, die kommende Laura Croft und Oscar-Gewinnerin (Nebenrolle in "The Danish Girl"), halte ich für eine vielversprechende Darstellerin, die nebenbei auch noch gut aussieht. Christoph Waltz ist nach seinen Tarantino-Rollen über alles erhaben, den kann man immer nehmen, um einen Film aufzuwerten. Die beiden spielen das Ehepaar Sandvoort: Er (Cornelis) ist ein erfolgreicher Händler, sie (Sophia) ist die Waise, die er als Frau aussucht und die ihm untergeben ist. Als der Maler Van Loos ein Portrait des Paares malen soll, verfällt Sophia dem jungen Künstler. Der Maler wird von Dane DeHaan gespielt, den ich erst neulich noch in "Valerian" als Hauptdarsteller gesehen habe. Übrigens ist eine Partnerin aus "Valerian", Cara Delevigne, in einer Nebenrolle als diebische Händlerin zu sehen. Die Handlung wird noch um einiges komplizierter und konstruierter, was ich aber irgendwie hinnehme. Alles in allem hat mich "Tulpenfieber" gut unterhalten, das ist doch schon mal was.

Kino-Info: Die frühe Nachmittagsvorstellung ist nicht so leer wie erwartet. Voll kann man es aber auch nicht nennen.

Kinostart: 24.8.2017
Lovestory
105 Min.
FSK: 6
46

 

 
Bullyparade - Der Film

Bullyparade - Der Film 

Regie: Michael Herbig. Darsteller: Michael Herbig (Winnetou, Mr. Spuck, Sissi, Sigi Solo, König Ludwig, Lutz, Kastagnette 1), Christian Tramitz (Old Shatterhand, Captain Kork, Kaiser Franz, Mr. Moneymaker, Jörg Kasirske, Bronko Kulicka, Kastagnette 2), Rick Kavanian (Schrotty, Feldmarschall, Dr. Schmitz, Tschango, Löffler, Makler Dimitri, King Klon, Yeti, James Beam, Jens Kasirske, Pavel Pipowic, Standesbeamter, Kastagnette 3), Sky Dumont (General Motors), Cornelia Ivancan (Anette), Jeanne Goursaud (Babsirella)

Inhalt: Zwei Zwickauer reisen zurück in die Zone. Häuptling Winnetou wünscht sich einen Stammhalter. Das Kaiserpaar Sissi und Franz bezieht eine mysteriöse Immobilie. Lutz und Löffler mischen die Börse auf. Ein Planet voller schöner Frauen bringt Captain Kork, Mr. Spuck und Schrotty in große Verlegenheit. Und das alles in einem einzigen Film! Witziger Episodenfilm zum 20-jährigen Jubiläum der "Bullyparade" mit den beliebtesten Figuren der Kult-Comedyshow.

Mein Eindruck: Zugegeben: Ich bin sehr skeptisch in den Film reingegangen. Meiner Meinung nach kommt der Streifen viel zu spät, da nützt auch der Hinweis auf das 20jährige Jubiläum nichts mehr. Die Bullyparade im TV war eine Macht. Allerdings hab ich Zeit gebraucht, um die Sendung gut zu finden. Bully und seine Tapete habe ich anfangs nur müde belächelt. Legendär sind die Outtakes der Show, die besser waren als die Gags selbst. Jetzt ist Michael Bully Herbig, der einige kommerzielle Flops hinnehmen musste, mit seinem neuen Film auf Nummer Sicher gegangen. Die wiederbelebte Bullyparade auf großer Leinwand sollte doch die Zuschauer in die Kinos locken. Der Film ist in mehrere Episoden aufgeteilt. Es beginnt mit "Zurück in die Zone", einer Persiflage auf "Zurück in die Zukunft" mit den Kasirske-Brüdern. Dann folgt Winnetou in Love im altbewährten "Schuh des Manitu"-Stil. Diese beiden Episoden haben mir am besten gefallen. Der Sissi-Kurzfilm hatte schon deutliche Längen, und auch "Lutz of Wallstreet" konnte mich nicht überzeugen. Am schlimmsten fand ich die abschließende Episode mit Kork, Spuck und Schrotty: Der Trip zum Planet der Frauen war ziemlich lasch. Dann kamen noch ein paar nette Outtakes und das war's. "Bullyparade - Der Film" ist professionell gemacht und sieht auf der großen Leinwand gut aus. Leider können die Gags bei mir nicht mehr zünden, irgendwie hat man alles schon mal gesehen. Von da her kann ich den Streifen nicht wirklich empfehlen.

Kino-Info: Gähnende Leere im großen Kino 1 in der frühen Nachmittagsvorstellung am Montag.

Kinostart: 17.8.2017
Komödie
100 Min.
FSK: 6
45

 

 
Der dunkle Turm

Der dunkle Turm 

Regie: Nikolaj Arcel. Darsteller: Matthew McConaughey (Walter), Idris Elba (Roland), Tom Taylor (Jake), Dennis Haysbert (Steven), Claudia Kim (Arra), Jackie Earle Haley (Sayre)

Inhalt: Roland Deschain ist ein Revolvermann, der letzte seiner Art. Seit Äonen schützen die zielsicheren, wortkargen Helden den Dunklen Turm, der die vielen Parallelwelten des Universums zusammenhält.  Sein Gegenspieler ist der Mann in Schwarz, der das pure Böse verkörpert. Er will den Turm und alle Welten fallen sehen. Darunter auch jene, die wir als unsere Welt kennen. Seine Odyssee führt Roland in unsere Gegenwart, in der er Jake Chambers begegnet. Der Mann in Schwarz braucht den Jungen, um seine finsteren Pläne zu verwirklichen.

Mein Eindruck: Die Steven-King-Verfilmung "Der dunkle Turm" hat mich nicht in seinen Bann gezogen. Ich fand den Film in der ersten Hälfte sehr zäh, erst gegen Ende hat sich meine Stimmung etwas gebessert. Die Handlung des Streifens ist 08/15. Es gibt den Kampf zwischen Gut und Böse, dieses Mal in mehreren Parallel-Welten. Wären nicht die beiden guten Hauptdarsteller Matthew McConaughey ("Interstellar") und Idris Elba ("Bastille Day"), dann wäre der Filme eine bessere DVD-Premiere geworden. McConaughery geht in der Rolle des Schwarzen Mannes auf. Sein zurückhaltendes Spiel ist beängstigend, er spielt seinem Charakter gnadenlos und menschenverachtend - er ist halt das personalisierte Böse. Idris Elbe gefällt als ausgelaugter Revolvermann, der als letzter seiner Art seine Bestimmung verloren hat und nur noch auf Rache aus ist. Alle anderen Schauspieler sind nur Staffage und nicht weiter erwähnenswert. "Der dunkle Turm" ist ein harmloser Action-Fantasy-Mix, der nach 95 Minuten zu Ende ist und den man direkt nach dem Kinobesuch vergessen kann. Wegen der Darsteller vergebe ich 2 1/2 Sterne.

Kino-Info: Kino 5 (mit den harten Sitzen) ist am Donnerstagabend ganz gut gefüllt.

Kinostart: 10.8.2017
Action, Fantasy, Sci-Fi
95 Min.
FSK: 12
44

 

 
Atomic Blonde

Sneak Preview: Atomic Blonde  

Regie: David Leitch. Darsteller: Charlize Theron (Lorraine Broughton), James McAvoy (David Percival), Sofia Boutella (Delphine Lasalle), Eddie Marsan (Spyglass), John Goodman (Emmett Kurzfeld), Toby Jones (Eric Gray), James Faulkner (Chief C), Bill Skarsgard (Merkel)

Inhalt: 1989: Kurz vor dem Fall der Mauer wird ein britischer Geheimdienstagent in Berlin ermordet. Ihm wird eine Liste mit den Namen aller tätigen Spione (Ost und West) gestohlen. Die britische Top-Agentin Lorraine Broughton wird nach Berlin geschickt, um die Liste wieder zu beschaffen. Mit Kalkül, Sinnlichkeit und unerbittlicher Härte kommt Lorraine Zug um Zug ihrem Ziel näher.

Mein Eindruck: Die letzten Filme waren alles Kracher, das kann unmöglich so weitergehen...

Der Trailer von "Atomic Blonde" hat mir schon sehr gut gefallen, natürlich auch wegen Blue Monday von New Order. Mit dem Song startet auch der Film, was mir den Streifen sofort sympathisch macht. Im Grunde kann man die Handlung vergessen: Eine britische MI6-Agentin kämpft in Berlin gegen Russen, Agenten, Doppelagenten, die Polizei - einfach gegen alle. Gespielt wird diese Lorraine Broughton von Charlize Theron, die vollen Einsatz bringt. Als Mit-Produzentin hat sie sich akribisch auf das Projekt vorbereitet, vor allem körperlich wird sie zu 100% gefordert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie ist als Atomic Blonde die treibende Kraft des Films, sie ist stets präsent und sie bestimmt das Geschehen. Eine coole Darstellerin braucht coole Musik, und von der gibt es reichlich. So wirkt der Film oftmals wie ein überdimensionales Musikvideo, in dem David Bowie, George Michael, Depeche Mode, Nena oder Queen zum Zug kommen. Knallharte Actionsequenzen runden das Geschehen ab. Regisseur David Leitch, der auch bei "John Wick" einige Szenen gedreht hat, hat mit seinem ersten Spielfilm einen Actionreißer erster Sahne geschaffen. Feingeister können zu Hause bleiben, hier werden die Leute zufrieden gestellt, die mit übertriebener Action a la "John Wick" ihren Spaß haben. So wie ich...

Kino-Info: Die Sneak im kleinen Kino 10 ist halbwegs gefüllt. Diesmal gab es kein Gewinnspiel, unter 5 Sitzen hatte man vorher Kinogutscheine versteckt - unter meinem leider nicht.

Kinostart: 24.8.2017
Action
115 Min.
FSK: 16
43

 

 
Planet der Affen: Survival (3D)

Planet der Affen: Survival (3D)  

Regie: Matt Reeves. Darsteller: Andy Serkis (Caesar), Woody Harrelson (The Colonel), Steve Zahn (Bad Ape), Karin Konoval (Maurice), Amiah Miller (Nova), Terry Notary (Rocket)

Inhalt: Der Krieg zwischen Menschen und Affen ist in vollem Gange. Affen-Anführer Caesar geht es dabei gar nicht länger ums Gewinnen, er will lediglich einen Weg finden, wie er mit seinem Stamm in Frieden leben kann. Doch eine Spezialeinheit unter Führung des brutalen Colonel will Caesar um jeden Preis tot sehen. Durch einen Anschlag auf das geheime Versteck der Affen wird Caesars Frau und sein Sohn getötet. Nun gärt in dem sonst friedliebenden Caesar das Bedürfnis nach Rache und so macht er sich auf die beschwerliche Suche nach dem Colonel, fest entschlossen, keine Gnade mehr walten zu lassen.

Mein Eindruck: "Survival" ist nach "Prevolution" und "Revolution" der abschließende Teil der neuen "Planet der Affen"-Trilogie. Während Teil 1 (2011) von mir 4 Sterne bekam, gab es für Teil 2 (2014) deren drei. Jetzt überrasche ich mich selber und verleihe Teil 3 die Höchstwertung - 5 Sterne. Dabei fand ich den Trailer gar nicht so prickelnd, und im Grunde wusste man schon vorher, was passieren würde. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich "Survival" sehr gefesselt hat. Man schaut als Mensch (logisch!) einen Streifen, in dem Affen im Vordergrund stehen und man fiebert jede Sekunde mit deren Schicksal mit. Hauptdarsteller Caesar wird - wie in den Filmen zuvor - durch Andy Serkis per Motion-Capturing dargestellt. Mehr Ausdruck kann ein menschlicher Darsteller nicht haben, Serkis wirft alles rein was er kann. Die Affen sind auch die besseren Menschen, denn sie wollen nur überleben - während die Soldaten nur auf Zerstörung und Auslöschung aus sind. Als psychopatischer Colonel kann Woody Harrelson glänzen. Seine Performance erinnert stark an Marlon Brando (als Colonel Kurtz in "Apocalypse Now"), aber er kann seine eigenen Akzente setzen. Etwas überraschend ist der Showdown zwischen Caesar und dem Colonel, was ich natürlich hier nicht verrate. Auch die finale Schlacht zwischen Menschen und Affen hatte ich mir anders vorgestellt. Großartig ist auch die Musik von Michael Giacchino ("Spider-Man: Homecoming" oder "Doctor Strange"). Matt Reeves, der schon bei "Revolution" Regie geführt hat, ist wieder für Regie und Drehbuch zuständig. Er liefert einen würdigen Abschluss der Trilogie ab. PS: 3D kann sich sehen lassen, der Film wirkt sehr plastisch.

Kino-Info: In der Nachmittags-Vorstellung am Sonntag war Kino 7 zu 1/4 gefüllt.

Kinostart: 3.8.2017
Drama, Thriller, Sci-Fi
140 Min.
FSK: 12
42

 

 
Baby Driver

Baby Driver  

Regie: Edgar Wright. Darsteller: Ansel Elgort (Baby), Lily James (Debora), Kevin Spacey (Doc), Jamie Foxx (Bats), Jon Hamm (Buddy), Eiza González (Darling), CJ Jones (Joseph), Jon Bernthal (Griff), Flea (Eddie), Lanny Joon (JD)

Inhalt: Der beste Fluchtwagenfahrer von Atlanta wird wegen seines jugendlichen Gesichts von allen nur 'Baby' genannt. Seine Eltern verlor er einst bei einem Autounfall, saß dabei als Junge auf dem Rücksitz. Heute gibt es keinen besseren, todesmutigeren Autofahrer als ihn. Dabei sitzt Baby wegen eines Tinnitus immer mit Kopfhörern hinterm Steuer, um das Geräusch mit seinen Lieblingssongs zu übertönen. Gangsterboss Doc setzt Baby mit Vorliebe bei den verwegensten Raubzügen ein. Weil Baby bei Doc in der Kreide steht, macht er stets zuverlässig mit und zieht auch scheinbar aussichtslose Tatortfluchten mit Bleifuß durch. Doch dann verliebt sich Baby in die Schnellimbisskellnerin Debora und will raus aus dem schmutzigen Geschäft. Einen letzten Auftrag soll Baby noch durchführen.

Mein Eindruck: "Baby Driver" vom englischen Regisseur Edgar Wright ("The World's End") ist ein bemerkenswerter Film. Die Story um einen Fluchtwagenfahrer wurde schon dutzendmal verfilmt, er bringt frischen Wind in die Angelegenheit. Denn Baby, gespielt von Ansel Elgort, ist sehr jung und er kann nur mit Musik per Kopfhörer fahren - das aber extrem professionell. So ist der komplette Film durchsetzt mit Musik, denn Baby nimmt seinen Kopfhörer nur sehr selten ab. Von da her punktet der Streifen mit der ersten Flucht-Sequenz und der darauf folgenden Szene, wo Baby Kaffee holen geht. Hier wird man an "La La Land" erinnert - nach der furiosen Action ein krasser Gegensatz. Hauptdarsteller Ansel Elgort, der schon in einigen Nebenrollen zu sehen war ("Das Schicksal ist ein mieser Verräter"), war mir nicht bekannt, er geht aber als "Baby Driver" komplett in seiner Rolle auf. Durch die Beziehung zur Kellnerin Debora (Lily James) ändert sich sein Leben und er muss feststellen, dass man als Fluchtwagenfahrer nicht so einfach aussteigen kann. Kevin Spacey gefällt als sein Boss, der ihn zwar unterstützt, aber ihn auch in der Hand hat. In weiteren Rollen sehen wir Jon Ham ("Mad Men"), Jon Bernthal ("The Walking Dead") und natürlich Jamie Foxx als Bats. Foxx kann sich als Bats so richtig austoben, denn er ist ein Psychopath ersten Grades. Von da her geht es im letzten Viertel des Film ganz gut ab, das hätte ich am Anfang nicht gedacht. Im Vordergrund des Films steht die Musik, wild durchgemischt von Queen, The Damned, The Commodores oder dem Song "Tequila". Irgendwie passt alles zusammen, für jede Gelegenheit gibt es das perfekte Lied. "Baby Driver" hat mir sehr gut gefallen, ich kann den nur weiterempfehlen.

Kino-Info: Am Donnerstag-Abend war das kleine Kino 9 gut besucht.

Kinostart: 27.7.2017
Thriller, Action, Krimi
113 Min.
FSK: 16
41

 

 
Im Juli gab es durchweg ordentliche Filme. Am Ende des Monats kam Christopher Nolans Kriegsdrama "Dunkirk" auf 5 Sterne - das ist der Spitzenplatz in 2017. Auch Luc Bessons "Valerian" und der Programmkino-Film "Ihre beste Stunde" konnten überzeugen. "Spider-Man: Homecoming" ist mit 3 Sternen noch gut bedient.
Dunkirk

2017

Dunkirk   Flops des Jahres

Valerian - Die Stadt der 1000 P.

  Hacksaw Ridge   xXx 3: Die Rückkehr...
Ihre beste Stunde   King Arthur   Die Mumie
Der wunderb. Garten der Bella B.   Valerian   Ghost in the Shell
Spider-Man: Homecoming   Wilde Maus    
Wilson - Der Weltverbesserer          
             
 
Dunkirk

Dunkirk  

Regie: Christopher Nolan. Darsteller: Fionn Whitehead (Tommy), Damien Bonnard (French Soldier), Aneurin Barnard (Gibson), Mark Rylance (Mr. Dawson), Tom Hardy (Farrier), Jack Lowden (Collins), Barry Keoghan (George), Kenneth Branagh (Commander Bolton), Cillian Murphy (Shivering Soldier)

Inhalt: Mai 1940, der Zweite Weltkrieg tobt: Die Nazis haben die französische Hafenstadt Dünkirchen eingekesselt und für deren Bewohner und die 400.000 dort stationierten Soldaten scheint die Lage ausweglos. Denn durch die feindlichen Truppen auf der einen Seite und das Wasser auf der anderen scheint es keine Chance auf Überleben zu geben. Doch in Großbritannien ersinnt man eine kühne Rettungsmission: Während die eingekesselten Soldaten am Boden ums Überleben kämpfen, sorgen RAF-Piloten wie Farrier in ihren Spitfires für Feuerschutz aus der Luft. Gleichzeitig eilen von Commander Bolton koordinierte Zivilisten wie Mr. Dawson den eingekesselten Soldaten mit ihren kleinen Booten übers Wasser zu Hilfe.

Mein Eindruck: Der neue Film von Christopher Nolan ("Interstellar") hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. "Dunkirk" - der englische Ausdruck für Dünkirchen - ist für mich einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten. Der Streifen verbindet drei verschiedene Zeitebenen: Während die Sequenz "Die Mole" über eine Woche geht, dauert die Sequenz "Auf See" einen Tag und die in "Der Luft" nur eine Stunde. Da der Film nicht linear erzählt wird überschneiden sich die Sequenzen, die man dann aus verschiedenen Blickwinkeln erleben kann. Für die eingekesselten Soldaten in Dünkirchen gibt es nur ein Ziel: Überleben. 400.000 Soldaten sitzen in der Falle, eine Evakuierung per See scheitert, die Deutsche Armee bombardiert permanent den Strand. Apropos: Es gibt keine Szenen mit deutschen Soldaten, man sieht lediglich einige deutsche Flugzeuge. Von da her ist der Film minimalistisch, aber sehr eindringlich. Wieder mal hat Hans Zimmer den Soundtrack beigesteuert und seine harten Töne verstärken die ausweglose Situation der Truppen. Die Hauptrollen spielen vorwiegend unbekannte Jungschauspieler - ohne viel Text, aber mit viel Ausdruck. Erfahrene Mimen wie Kenneth Branagh oder Tom Hardy sind in kleineren Rollen zu sehen. Kurzum: Mir hat "Dunkirk" sehr gut gefallen, dafür die Höchstwertung und aktuell der beste Film des Jahres.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag war das große Kino 1 ganz ordentlich besucht.

Kinostart: 27.7.2017
Krieg, Drama
107 Min.
FSK: 12
40

 

 
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (3D)

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (3D)  

Regie: Luc Besson. Darsteller: Dane DeHaan (Valerian), Cara Delevingne (Laureline), Clive Owen (Commander Arun Filitt), Rihanna (Bubble), Ethan Hawke (Jolly the Pimp), Herbie Hancock (Defence Minister), Kris Wu (Sergeant Neza), Sam Spruell (General Okto-Bar)

Inhalt: Valerian und Laureline sind Spezialagenten der Regierung und mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Während der verwegene Frauenheld Valerian es auf mehr als nur eine berufliche Beziehung mit seiner schönen Partnerin abgesehen hat, zeigt ihm die selbstbewusste Laureline jedoch die kalte Schulter. Auf Anordnung ihres Kommandanten begeben sich Valerian und Laureline auf eine Sondermission in die atemberaubende, intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die Tausende verschiedener Spezies des Universums beheimatet.

Mein Eindruck: "Valerian" ist der teuerste europäische Film aller Zeiten, Regisseur Luc Besson lässt es 20 Jahre nach seinem furiosen "Das fünfte Element" wieder im Weltraum krachen. Um es vorweg zu nehmen: An "Das fünfte Element" kommt "Valerian" nicht ran, trotzdem ist der Film sehr zu empfehlen. Im Vergleich zu dem Comic-Verfilmungen von Marvel und DC strotzt "Valerian" vor Farbe - endlich wird das Kino wieder schön bunt. Die beiden Hauptdarsteller sind frisch und unverbraucht und es macht Spaß, ihnen bei ihren kleinen Nickeligkeiten zuzuschauen. Dane DeHaan ("A Cure for Wellness") ist Valerian, Spezialagent und Frauenheld, der mit seiner Kollegin anbändeln möchte. Doch Laureline, gespielt von Top-Model Cara Delevingne ("Suicide Squad"), läßt ihn abblitzen und zeigt ihm immer wieder, das sie selber ein starker Charakter ist. Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten passt wie Faust aufs Auge. Eine nette Nebenrolle spielt R'n'B-Sängerin Rihanna, die als Formwandlerin mit Valerian gemeinsame Sache macht. Die Handlung des Films ist sehr dünn, dafür besticht der Streifen durch Action, Optik und guten 3D-Effekten. Luc Besson läßt ab und zu seinen schrägen Humor freien Lauf, und das macht den Film sympathisch. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Kino-Info: Die späte Nachmittags-Vorstellung in Kino 5 war ganz gut besucht.

Kinostart: 20.7.2017
Sci-Fi, Action, Comic
138 Min.
FSK: 12
39

 

 
Spider-Man: Homecoming (3D)

Spider-Man: Homecoming (3D)  

Regie: Jon Watts. Darsteller: Tom Holland (Peter Parker / Spider-Man), Michael Keaton (Adrian Toomes / Vulture), Robert Downey Jr. (Tony Stark / Iron Man), Marisa Tomei (May Parker), Jon Favreau (Happy Hogan), Laura Harrier (Liz), Bokeem Woodbine (Shocker #2)

Inhalt: Immer noch euphorisch von dem packenden Kampf mit den Avengers kehrt Peter Parker in seine Heimat zurück, wo er mit seiner Tante May und unter dem wachsamen Auge seines neuen Mentors Tony Stark lebt. Es fällt ihm jedoch nicht leicht, sich im Alltag zurechtzufinden - vielmehr will er beweisen, dass er mehr ist als nur der sympathische Spider-Man aus der Nachbarschaft. Als aber The Vulture als neuer Gegenspieler auftaucht, gerät plötzlich alles, was Peter im Leben wichtig ist, in große Gefahr.

Mein Eindruck: Und noch ein Reboot von "Spider-Man"! 2002 brachte Sam Raimi den Superhelden mit 3 Teilen in die Kinos, 2012 kam "The Amazing Spider-Man" mit Andrew Garfield in der Hauptrolle auf 2 Teile. Im letzten Captain America Streifen wurde der nächste Spider-Man kurz vorgestellt, jetzt bekommt er seinen Solo-Film. Nun spielt Tom Holland unsere freundliche Spinne aus der Nachbarschaft. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist der neue Peter Parker sehr jugendlich (15 Jahre alt) und dementsprechend noch grün hinter den Ohren. Immerhin wird auf die Vorgeschichte (Spinnenbiss, Tod des Onkels) verzichtet und wir steigen direkt in die Action ein. Spider-Mans Versuche, New York ein bisschen sicherer zu machen, gehen oftmals in die Hose. Auch sein neuer Mentor Tony Stark scheint kein Interesse an ihm zu haben. Aller Anfang ist halt schwer. Persönlich fand ich den Film nicht schlecht, aber: Mein Lieblings-Spider-Man ist Tobey Maguire, und an ihm messe ich alle anderen. Der neue Ansatz mit den Avengers ist zeitgemäß, aber irgendwie komme ich mit den 'alten' Filme besser zurecht. 3D fand ich in einigen Sequenzen sehr gut, wie z.B. am Washington Monument. Fazit: Der neue Peter Parker ist ganz okay, mehr aber auch nicht.

Kino-Info: Am Start- Donnerstag war das große Kino 1 ganz ordentlich gefüllt. Allerdings haben andere Blockbuster mehr gezogen.

Kinostart: 13.7.2017
Komödie, Drama
134 Min.
FSK: 12
38

 

 
Ihre beste Stunde

Ihre beste Stunde  

Regie: Lone Scherfig. Darsteller: Gemma Arterton (Catrin Cole), Sam Claflin (Tom Buckley), Bill Nighy (Ambrose Hilliard), Jack Huston (Ellis Cole), Paul Ritter (Raymond Parfitt), Rachael Stirling (Phyl Moore), Richard E. Grant (Roger Swain), Eddie Marsan (Sammy Smith)

Inhalt: London 1940. Catrin Cole braucht einen Job, um sich und ihren Freund, den Künstler Ellis Cole, über Wasser zu halten. Sie heuert beim "Ministerium für Information" an. Dessen Filme sollen der Nation in Kriegszeiten wieder Mut und Hoffnung geben. Catrins Aufgabe als Drehbuchautorin ist es, einem der Skripte eine 'weiblichere Note' zu verleihen. Dabei trifft sie auf den ebenso brillanten wie zynischen Drehbuchautor Tom Buckley. Und während in London die Bomben fallen, machen sich Catrin und ihr wild zusammengewürfeltes Team rund um die inzwischen ein wenig in die Jahre gekommene Schauspielerlegende Ambrose Hillard daran, einen herzerwärmenden und zugleich ermutigenden Film zu drehen.

Mein Eindruck: Programmkino-Film 3: "Ihre beste Stunde" ist ein sehr guter Streifen, der wahrscheinlich im Kino versacken wird. Zum einen ist die Story wenig spektakulär, zum anderen finde ich den deutschen Titel total daneben (im Original heißt der Film "Their Finest"). Im London von 1940 dreht das Propaganda-Ministerium einen Film, der die Leute im Kino von dem Grauen des Krieges ablenken soll. Die Story soll optimistisch sein, aber auch die Leute in seinen Bann ziehen. Deswegen kommt Catrin Cole ins Spiel, denn als Frau soll sie dem Drehbuch den Schmalz hinzufügen, den männliche Drehbuchautoren gerne vernachlässigen. Catrin Cole wird sehr gut von Gemma Arterton ("The Girl with all the Gifts") verkörpert. Sie muss sich tagtäglich mit Tom Buckley (Sam Claflin - "Ein ganzes halbes Jahr") zanken, denn der mürrische Schreiber macht ihr das Leben schwer. Herausragend in der Rolle des alternden Filmstars Ambrose Hilliard ist Bill Nighy ("Radio Rock Revolution"). Der selbst verliebte egozentrische Mime hat die Lacher auf seiner Seite. Einiges an dem Film ist vorhersehbar, manches nicht - vor allem am Ende gibt es doch eine Überraschung. Was genau passiert wird natürlich nicht verraten, das kann man sich im Kino anschauen.

Kino-Info: Dieses Mal war das Film Forum besser gefüllt als letzte Woche, aber es waren immer noch genug Plätze frei.

Kinostart: 6.7.2017
Drama, Komödie, Krieg
118 Min.
FSK: 12
37

 

 
Wilson

Wilson - Der Weltverbesserer  

Regie: Craig Johnson. Darsteller: Woody Harrelson (Wilson), Laura Dern (Pippi), Judy Greer (Shelly), Isabella Amara (Claire), Cheryl Hines (Polly), Bill McCallum (Will), Alec George (Cooper), Margo Martindale (Alta)

Inhalt: Wilson ist ein eigenwilliger Einzelgänger, der außer zu seinem Hund zu kaum einem anderen Lebewesen eine Verbindung aufzubauen scheinen kann. Nach dem Tod seines Vaters beschließt er, seine Ex-Frau Pippi zu finden, in der Hoffnung, mit ihr einen Neuanfang zu starten, obwohl die beiden eigentlich seit Jahren hoffnungslos zerstritten sind. Doch als Wilson sie findet, muss er zu seiner Überraschung bald feststellen, dass er Vater einer Tochter im Teenager-Alter ist: Claire wurde nach der Geburt zur Adoption freigegeben und deswegen hat Wilson sie nie kennengelernt. Mit allen Mitteln versucht er nun, alle drei als Familie zu einen, um endlich das Idyll zu finden, nach dem er sich schon so lange sehnt.

Mein Eindruck: Programmkino-Film 2: "Wilson" ist eine nette Komödie, die komplett auf Hauptdarsteller Woody Harrelson zugeschnitten ist. Er spielt den Misanthrop und Weltverbesserer Wilson, der jedem mit seinen Weisheiten auf dem Sack geht. Er sucht immer den Kontakt zu anderen Leuten: Wenn im Zug alle Plätze frei sind, setzt er sich neben dem einzigen anderen Fahrgast, um mit ihm zu reden und zur Weißglut zu bringen. Doch sein einsames Leben macht ihm zu schaffen. So müssen seine Ex-Frau und seine Tochter, von der er nichts wusste, für ihn herhalten, damit er sein Leben in den Griff kriegt. Woody Harrelson als Wilson ist eine gute Besetzung. Er hat es raus, seine Mitmenschen zu nerven. Herausragend fand ich Laura Dern. Ich hatte von ihr lange Zeit nichts mehr gesehen. Ihre Rolle als kaputte Mutter, die ihr Baby zur Adoption freigegeben hat und die jetzt 17 Jahre später einen Neustart versucht, ist sehenswert. Sie ist für mich der eigentliche Star des Films. Auch Isabella Amara als Tochter Claire hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Kurz und gut: "Wilson" ist eine ordentlich Tragödie mit guten Darstellern.

Kino-Info: Im Film Forum haben sich glatt 3 Leute in die frühe Abendvorstellung verirrt.

Kinostart: 29.6.2017
Komödie, Drama
95 Min.
FSK: 12
36

 

 
Der wunderbare Garten der Bella Brown

Der wunderbare Garten der Bella Brown  

Regie: Simon Aboud. Darsteller: Jessica Brown Findlay (Bella Brown), Andrew Scott (Vernon), Tom Wilkonson (Alfie Stephenson), Jeremy Irvine (Billy), Anna Chancellor (Bramble), Charlotte Asprey (Publisher), Eileen Davies (Milly)

Inhalt: Bella liebt die kleinen Dinge, die ihre Phantasie beflügeln, und träumt davon, Kinderbücher zu schreiben. Im echten Leben und in ihrem Haus aber liebt sie Ordnung über alles. Natur ist ihr ein Grauen, bedeutet sie doch Willkür und Chaos. Als sie von ihrem Vermieter gezwungen wird, ihren verwilderten Garten innerhalb eines Monats in einen blühenden zu verwandeln, weil ihr sonst die Kündigung droht, bekommt sie unerwartet Hilfe von ihrem mürrischen Nachbar Alfie Stephenson. Und der hat nicht nur einen sehr grünen Finger, eine Menge Lebensweisheit und einen überaus begabten Koch.

Mein Eindruck: In den Multiplexen haben einige Blockbuster viele Kinosäle eingenommen. Deswegen bin ich froh, dass es momentan in den Programmkinos einige interessante Filme gibt. So auch der englische Film "Der wunderbare Garten der Bella Brown". Dieser kleine, märchenhafte Film entführt den Zuschauer in die Welt der Bella Brown. Bella ist eine Außenseiterin, mit kleinen Macken und Phobien, aber durchaus sympathisch. Ihre Wohnung ist ordentlich, aufgeräumt und sauber - ihr Garten ist eine Katastrophe. Ihrem Nachbar, dem knurrige Alfie, ist das ein Dorn im Auge, denn es bricht ihm das Herz, wenn er die Bäume und Pflanzen sterben sieht. Jetzt kann man sich schon denken, wie es im Film weitergeht. Klar, der knurrige Alte ist im Grunde ein liebenswerter Mann, der durch die Beziehung mit seiner Nachbarin wieder aufblüht. Sie entwickelt sich durch die Hilfe von ihm bei der Gartenarbeit in ihrem Leben weiter. Der Film von Simon Aboud ("Comes a bright day") ist vor allem durch seine Schauspieler sehenswert. Jessica Brown Findlay ("Downton Abbey") geht in der Rolle der Bella komplett auf und macht sie absolut glaubwürdig. Ihr fieser Nachbar wird von Tom Wilkinson ("Michael Clayton") großartig verkörpert und Andrew Scott als Chefkoch Vernon ist mir als Moriarty (der Gegenspieler von Sherlock Holmes) in guter Erinnerung. "Der wunderbare Garten der Bella Brown" ist einfach ein kleiner, schöner Film, mit dem man sich gute 1 1/2 Stunden verzaubern lassen kann. Im Gegensatz zum 5.Teil von Transformers (den ich im Kino auslassen werde) ein gelungener Streifen.

Kino-Info: Ich hatte am Dienstagabend im Filmstudio Glückauf nicht so viele Zuschauer erwartet. War nicht brechend voll, aber gut besucht.

Kinostart: 15.6.2017
Komödie, Drama, Lovestory
92 Min.
FSK: ohne
35

 

 
Der Juni war für mich ein schwacher Kinomonat. Viele Blockbuster haben die Kinos verstopft, es kamen wenig neue Filme auf die große Leinwand. Und wenn mal einer dabei war, dann hatte er noch ungünstige Zeiten. Einzig "Wonder Woman" hat mir in diesem Monat gefallen. Mit "Die Mumie" hat Tom Cruise einen der schlechtesten Filme seiner Karriere gemacht.
Wonder Woman

2017

Hacksaw Ridge   Flops des Jahres

Pirates of the Caribbean 5

  King Arthur   xXx 3: Die Rückkehr...
Die Mumie   Wilde Maus   Die Mumie
      La La Land   Ghost in the Shell
      The Founder    
 
Wonder Woman

Wonder Woman  

Regie: Patty Jenkins. Darsteller: Gal Gadot (Diana), Chris Pine (Steve Trevor), Connie Nielsen (Hippolyta), Robin Wright (Antiope), Danny Huston (Ludendorff), David Thewlis (Sir Patrick), Said Taghmaoui (Sameer), Ewen Bremner (Charlie), Lucy Davis (Etta)

Inhalt: Diana stammt von Themyscira, der Insel der Amazonen, wo Frauen regieren und es keine Männer gibt. Schon als Kind lernt Diana von ihrer Tante Antiope das Kämpfen. Als der amerikanische Pilot Steve Trevor auf der Insel strandet und von einem grauenvollen Krieg berichtet, der in der Welt der Menschen tobt, vermutet Diana dahinter das Wirken des vor langer Zeit verbannten Kriegsgottes Ares. So folgt sie Steve in unsere Welt und lässt ihr Zuhause hinter sich, um Ares dort zu suchen, wo das Schlachtgetümmel am dichtesten ist.    

Mein Eindruck: DC Comics hat im Moment gegen Marvel wenig Chancen. Während Iron Man und Co. richtig Kohle an der Kinokasse machen, ist 'Batman vs. Superman' abgesoffen. Jetzt schlägt DC mit "Wonder Woman" zurück - und ist sehr erfolgreich damit. Wonder Woman alias Gal Gadot trat schon in dem erwähnten 'Batman vs. Superman' auf. In 'Wonder Woman' bekommt die Amazonenkämpferin ihren eigenen Film, der ihren Lebensweg und ihren ersten Einsatz in der richtigen Welt zeigt. Mit dem Piloten Steve Trevor (gespielt vom neuen Captain Kirk Chris Pine) kämpft sie im Ersten Weltkrieg gegen fiese Deutsche (was auch sonst). Die Deutschen wollen den Krieg mit Giftgas gewinnen und das kann Diana nicht zulassen. Gal Gadot ist als Wonder Woman die perfekte Besetzung, man kauft ihr von Anfang an ihren Enthusiasmus und ihren Kampfgeist ab. Die übrige Besetzung kann sich sehen lassen, allen voran Robin Wright. Sie spielt dieses Mal nicht die Frau von Präsident Underwood ('House of Cards'), sondern die beste Amazonenkriegerin Antiope. Die Kampfsequenzen der Amazonen (viele in Zeitlupe) sehen richtig gut aus. Der Film hat mit einer Spielzeit von 141 Minuten einige kleine Längen, bietet aber - im Vergleich zum Batman-Flop - jede Menge Spannung, Gags und gut gemachte Action-Sequenzen. Natürlich geht es im Showdown richtig ab, aber das gehört bei so einem Film dazu. Mit 'Wonder Woman' hat DC endlich mal was gutes rausgebracht.

Kino-Info: In die frühe Nachmittagsvorstellung am Feiertag kamen ungefähr 40 Zuschauer.

Kinostart: 15.6.2017
Action, Abenteuer, Fantasy
141 Min.
FSK: 12
34

 

 
Die Mumie

Die Mumie (3D)  

Regie: Alex Kurtzman. Darsteller: Tom Cruise (Nick Morton), Russell Crowe (Dr. Henry Jekyll), Annabelle Wallis (Jenny Halsey), Sofia Boutella (Ahmanet), Jake Johnson (Chris Vail), Courtney B. Vance (Colonel Greenway),

Inhalt: Vor 2.000 Jahren wurde die ägyptische Prinzessin Ahmanet tief unter der Erde eingesperrt – aus gutem Grund! Denn wie Expertin Jenny Halsey aus Hieroglyphen entziffert, war Ahmanet als Anwärterin auf den Königsthron zu machtgierig und böse. Durch Mumifizierung und eine meterdicke Sandschicht sollte die Welt vor der Macht der Geschassten geschützt werden, doch nun wurde ihr Grab durch eine Bombenexplosion freigelegt und die Mumie ist erwacht. Ahmanet bahnt sich den Weg aus ihrem düsteren Grab hinein in unsere Gegenwart, in der es am Schatzsucher Nick Morton ist, Unheil von der gesamten Menschheit fernzuhalten. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich in der Mumie unermessliche Wut und Bosheit angestaut und sie dürstet nach Rache.   

Mein Eindruck: Universal gräbt seine Rechte an den Filmmonstern der 30er Jahre aus, um dick abzukassieren. Im neuen 'Dark Universe' sollen Frankenstein, Dracula, die Mumie und Konsorten ihr Unwesen treiben. Den Startschuss legt die alte Mumie, dieses Mal mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Ich war guter Dinge, denn ich sehe Tom Cruise im Kino immer gerne. Doch der alte Scientologe hat mich dieses Mal schwer enttäuscht. Der neuste Aufguss der Mumie ist ein kompletter Rohrkrepierer. Der Streifen kommt überhaupt nicht aus dem Quark und müllt den Zuschauer mit einer Effektorgie zu. Handlung sucht man vergebens (was heutzutage normal ist), und leider kann auch ein Tom Cruise den Film nicht den gewissen Kick geben. Da lob ich mir die Neuverfilmung von 1999 mit Brendan Fraser und Rachel Weisz. Das war gutes unterhaltsames Popkornkino, nicht mehr und nicht weniger. Die neue Mumie ist teilweise bierernst, aber dann auch wieder klamaukig, was überhaupt nicht zusammen passt. Richtig dämlich fand ich Russell Crowe als Dr. Jekyll, der nur mit Hammermedikamenten seinen Mr. Hyde fern halten konnte - Au Backe! Einziger Lichtblick ist Sofia Boutella ("Kingsmen"), die sich als Ahmanet so richtig austoben konnte. Fazit: Die neue Mumie kann man getrost vergessen.

Kino-Info: Es gab Probleme mit Kino 1, also wurde der Film im Exklusiv-Kino 2 gezeigt, ohne Aufpreis. Na das lass ich mir gefallen!

Kinostart: 8.6.2017
Action, Abenteuer, Fantasy
111 Min.
FSK: 12
33

 

 
Pirates of the Carribean: Salazars Rache

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache  

Regie: Joachim Rønning, Espen Sandberg. Darsteller: Johnny Depp (Captain Jack Sparrow), Javier Bardem (Captain Salazar), Geoffrey Rush (Captain Barbosa), Brenton Thwaites (Henry Turner), Kaya Scodelario (Carina Smyth), Kevin McNally (Gibby), Stephen Graham (Scrum)

Inhalt: Captain Jack Sparrow stolpert unversehens in ein neues Abenteuer, als eine Truppe Geisterpiraten unter der Führung von Sparrows erklärtem Todfeind Captain Salazar das Teufelsdreieck verlässt, in dem sie bislang festgehalten wurde. Salazar und seine Crew sinnen auf Rache an allen lebenden Piraten und wollen sie töten, allen voran Captain Jack. Diesem bleibt nur eine Möglichkeit, sich aus der brenzligen Situation herauszuwinden: Er muss Poseidons magischen Dreizack finden, der ihm die Herrschaft über die Weltmeere verleiht und mit dem er Salazar in die Schranken weisen kann.  

Mein Eindruck: "Fluch der Karibik" geht in die 5.Runde. Der 4. Teil, "Fremde Gezeiten" hat mir nicht gefallen (1,5 Sterne) und der 5.Teil "Salazars Rache" ist kaum besser. Es ist immer wieder das gleiche Problem: Optisch sind die Filme top, inhaltlich Flop. Die Special Effects sehen auch in 2D ganz gut aus, es gibt massenhaft ausufernde Actionsequenzen, die keinen wirklich mitreißen. Hervorzuheben ist Javier Bardem, der als Geisterkapitän mit wehenden Haaren einiges darstellt. Doch er kann den Film auch nicht retten. Die neuen jungen Mitstreiter, Brenton Thwaites ("Gods of Egypt") und Kaya Scodelario ("Maze Runner"), sind nett anzusehen, können aber in keinster Weise einen Eindruck hinterlassen. Einzig Johnny Depp hat ein paar nette Gags auf Lager. Mein Liebling ist die kleine Szene, in der er von einem Zaun in den Matsch fällt ('Mist!'). Auch die Guillotinen-Sequenz hat einige gefällige Momente. Peinlich ist der Auftritt von Paul McCartney, mehr sage ich dazu nicht. Am Ende gibt es ein Wiedersehen mit Orlando Bloom und Keira Knightley, was im Grunde auch egal ist. Fazit: Nix Neues an der Piratenfront. Wenn die schlau sind, war das wirklich der letzte Jack-Sparrow-Film. Aber so recht glaube ich nicht daran...

Kino-Info: Das beste am Film: Vorstellung um 19 Uhr in 2D. Kino 6 ist um die Uhrzeit halbwegs gefüllt.

Kinostart: 25.5.2017
Abenteuer, Komödie, Action
129 Min.
FSK: 12
32

 

 
Der Mai brachte einige Blockbuster, von denen einige enttäuschten - sowohl im Einspiel als auch in der Qualität. Ridley Scott kann mit seinem neuen Alien nicht überzeugen. Auch der 2.Teil der Guardians kommt an Teil 1 nicht ran. Überraschend gut: Guy Ritchies "King Arthur", der aber leider an der Kinokasse floppt.
King Arthur

2017

Hacksaw Ridge   Flops des Jahres

Guardians of the Galaxy Vol.2

  King Arthur   xXx 3: Die Rückkehr...
Get Out   Wilde Maus   Ghost in the Shell
Alien: Covenant   La La Land   Fast & Furious 8
Monsieur Pierre geht online   The Founder    
 
Monsieur Pierre geht online  

Sneak Preview: Monsieur Pierre geht online  

Regie: Stéphane Robelin. Darsteller: Pierre Richard (Pierre), Yaniss Lespert (Alex), Fanny Valette (Flora), Stéphanie Crayencour (Juliette), Stéphanie Bissot (Sylvie), Macha Méril (Marie), Gustave Kervern (Bernard)

Inhalt: Pierre ist Witwer, Griesgram und hasst Veränderungen aller Art. Tagein, tagaus schwelgt er in Erinnerungen an die gute alte Zeit. Um den alten Herrn zurück ins Leben zu schubsen, verkuppelt seine Tochter Sylvie ihn mit Alex, einem erfolglosen Schriftsteller und Freund ihrer Tochter. Alex soll Pierre mit der fabelhaften Welt des Internets vertraut machen. Das ungewohnte Lernduo tut sich mächtig schwer, bis Pierre ausgerechnet über ein Datingportal stolpert. Dank der beruhigenden Anonymität des Internets entdeckt sich Pierre als Verführer und verabredet sich mit der jungen Flora - zum Glück hat er ja Alex, der sich geradezu anbietet, die Konsequenzen zu tragen.  

Mein Eindruck: Pierre Richard lebt! Ich habe lange nichts mehr von dem französischen Komiker der 80er Jahre gehört oder gesehen. Umso mehr war ich überrascht, dass der mittlerweile 83jährige Richard einen neuen Film am Start hat: "Monsieur Pierre geht online". In dieser harmlosen Komödie spielt er einen 79jährigen, der durch eine Dating-Webseite zum Leben zurückfindet. Ich hab mich die erste Viertelstunde sehr schwer mit dem Film getan und wäre auch fast schon aus dem Kino abgehauen. Immerhin wurde der Film dann doch interessanter. So blieb ich bis zum Ende, muss aber zugeben, dass ich mir den Streifen nie im Leben im Kino gegeben hätte. Für eine Komödie ist Monsieur Pierre nicht lustig genug, die Lovestory ist eher traurig und die Verwicklungen sind relativ lasch. Es war mal interessant, Pierre Richard wieder zu sehen, er ist die treibende Kraft, um die Handlung anzukurbeln. Alles wirkt sehr bieder und "Monsieur Pierre geht online" ist für mich ein besserer TV-Film für den Sonntagnachmittag. Na ja, man kann nicht immer Glück bei der Sneak Preview haben.

Kino-Info: Erst war es relativ leer, dann kamen aber immer mehr Leute in die Sneak in Kino 10. Es gab ein kleines Quiz. Nach Filmstart sind 4 Leute abgehauen.

Kinostart: 22.6.2017
Komödie, Lovestory
101 Min.
FSK: ohne
31

 

 
Alien: Covenant

Alien: Covenant  

Regie: Ridley Scott. Darsteller: Michael Fassbender (David / Walter), Katherine Waterston (Daniels), Billy Crudup (Oram), Danny McBride (Tennessee), Demián Bichir (Lope), Carmen Ejogo (Karine), Jussie Smollett (Ricks), Callie Hernandez (Upworth)

Inhalt: Der fremde Planet, den die Crew des Kolonisationsraumschiffs Covenant erforscht, wirkt paradiesisch: Doch als Captain Oram und seine Crew durch die bergige, bewaldete Landschaft laufen, fällt ihnen vor allem die merkwürdige, beunruhigende Stille auf: Kein Vogel ist zu hören – und auch kein anderes Tier. Bald schon merken die Entdecker, dass sie auf einem Planeten gelandet sind, der lebensfeindlicher kaum sein könnte. Blitzschnelle, hochintelligente Aliens überfallen die Covenant-Crew, töten ein Mitglied nach dem anderen. 

Mein Eindruck: Die gute Nachricht: Der neue Alien-Film lief um 19:45 Uhr in 2D. Mehr gutes gibt es leider nicht zu bereichten, denn der neuste Ableger der Alien-Saga ist sehr enttäuschend. Ridley Scott, der Regisseur des ersten Alien-Films (1979), hat wieder die Zügel in der Hand. Mit "Prometheus - Dunkle Zeichen" war er 2012 in die Alien-Geschichte wieder eingestiegen. Der Film war noch ganz okay, hat mich zwar etwas enttäuscht, machte aber Lust auf mehr. "Alien: Covenant" spielt 10 Jahre nach "Prometheus" und nimmt die Handlung auf. Es gibt nicht viel Neues im Weltall, denn Covenant ist ein Aufguss vom Ur-Alien. Die Anfangssequenz war noch recht viel versprechend, nach der Landung auf dem fremden Planeten wurde es aber immer schlimmer. Als dann Prometheus-Androide David die Zügel in die Hand nahm ging es den Bach runter. Wir haben uns nach dem Kino länger über den Streifen unterhalten und haben so viele Dinge entdeckt, die uns nicht gefallen haben oder die einfach lächerlich waren. Ohne die Handlung zu verraten: Es gibt gegen Ende eine 'Wendung', die so offensichtlich ist, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Einer der vielen Gründe für das Scheitern des Films ist die Besetzung. Da werden gute Schauspieler wie z.B.  Demián Bichir ("The Bridge - America") komplett verheizt. Man empfindet keine Sympathie für die komplette Crew, weil man keine Zeit hat, diese näher kennen zu lernen. Auch Hauptdarstellerin Katherine Waterston, die neue Ripley, kann keine Akzente setzen. Dafür ist Michael Fassbender in seiner Androiden-Doppelrolle eher nervig. Kurzum: Der neue Alien ist ein Flop!

Kino-Info: Es sind relativ wenig Zuschauer am Start-Donnerstag im Kino, ich hätte mehr erwartet.

Kinostart: 18.5.2017
Action, Sci-Fi, Thriller
122 Min.
FSK: 16
30

 

 
Get Out

Get Out 

Regie: Jordan Peele. Darsteller: Daniel Kaluuya (Chris Washington), Allison Williams (Rose Armitage), Catherine Keener (Missy Armitage), Bradley Whitford (Dean Armitage), Caleb Landry Jones (Jeremy Armitage), Marcus Henderson (Walter), Betty Gabriel (Georgina)

Inhalt: Der afroamerikanische Fotograf Chris und seine weiße Freundin Rose sind seit mittlerweile fünf Monaten ein Paar. Als Rose ihm ihre Eltern vorstellen möchte, stimmt Chris wohl oder übel zu, auch wenn ihn die Sorge umtreibt, wie Roses Eltern auf den schwarzen Freund ihrer Tochter reagieren werden. Doch zunächst erweisen sich Chris’ Bedenken scheinbar als völlig unnötig: Dean und Missy bereiten den beiden einen herzlichen Empfang und scheinen sich an der Hautfarbe des Partners ihrer Tochter überhaupt nicht zu stören. Dann muss Chris aber feststellen, dass mit der Familie seiner Freundin Rose etwas nicht stimmt. Bizarre Zwischenfälle verwandeln den vermeintlich entspannten Antrittsbesuch unversehens in einen ausgewachsenen Alptraum für den Familien-Neuling.

Mein Eindruck: Zuerst wollte ich mir "Get Out" nicht im Kino anschauen. Der Trailer hat mir nicht gefallen und die Story erschien mir sehr merkwürdig. Erst als ich mehr über den Film erfahren hatte wurde er doch interessant. "Get Out" von Regisseur Jordan Peele hat mit nur 4,5 Millionen Dollar Produktionskosten weltweit über 200 Mio. Dollar eingespielt. Abgesehen davon bietet der Film mehr, als es scheint und viele Kritiker loben den Streifen in höchsten Tönen. Ein Afroamerikaner, die sich in einer weißen Welt total unwohl fühlt, und dem merkwürdige Sachen passieren - so einen Film sieht man nicht alle Tage. "Get Out" lässt sich auch schlecht einordnen, denn es gibt einige Genres, die er bedient: Thriller, Horror, Sozialkritik, Comedy - alles ist enthalten. Man könnte ihn als Mischung aus "Die Frauen von Stepford" (1975) und "Rat mal, wer zum Essen kommt" (1967) bezeichnen, doch das reicht nicht aus. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Mir hat der Film gefallen, doch richtig abfeiern kann ich ihn nicht. Trotzdem ist der Streifen empfehlenswert, denn so einen Film sieht man nicht alle Tage.

Kino-Info: 5 Leute sitzen am heißen Mittwoch (30 Grad) im gut temperierten Kino 3.

Kinostart: 4.5.2017
Mystery, Horror
104 Min.
FSK: 16
29

 

 
King Arthur (3D)

King Arthur (3D) 

Regie: Guy Ritchie. Darsteller: Charlie Hunnam (Arthur), Astrid Bergès-Frisbey (The Mage), Jude Law (Vortigern), Djimon Hounsou (Bedivere), Eric Bana (Uther), Aidan Gillen (Bill), Freddie Fox (Rubio), Kingley Ben-Adir (Wet Stick), Neil Maskell (Black Lack)

Inhalt: Arthur wächst in der Londoner Gosse unter Prostituierten auf, die sich um ihn kümmern. Von seiner königlichen Herkunft ahnt er nichts, bis er eines Tages das magische Schwert Excalibur aus einem Stein zieht – eine Tat, zur der laut Legende nur der rechtmäßige König Englands fähig ist. Durch Visionen wird Arthur klar, dass der Tyrann Vortigern die Macht an sich riss, nachdem er den rechtmäßigen König Uther Pendragon hatte ermorden lassen, seinen eigenen Bruder – und Arthurs Vater. Der Sohn schließt sich der Rebellion gegen Vortigern an, für die auch die geheimnisvolle Magierin Mage kämpft. 

Mein Eindruck: Die Saga um König Artus, das Schwert Excalibur und die Ritter der Tafelrunde wurde schon oft verfilmt. Regisseur Guy Ritchie ("Codename U.N.C.L.E.") hat sich jetzt den Stoff vorgenommen. Herausgekommen ist eine exzentrische Mischung aus Mythos, Fantasy und Märchen mit Anleihen von "Herr der Ringe" bis "Dame Bube König grAs". Mir persönlich hat seine Neuinterpretation - wenn man es so nennen darf - außerordentlich gut gefallen. Der junge Arthur ist ein Kind der Gosse: Aufgewachsen in einem Bordell hat er schon als Kind ordentlich auf die Fresse bekommen. Die harte Schule hat aus ihm einen Kämpfer geformt, der sich mit jedem messen kann. Im Grunde will er mit Excalibur und seinem Erbe als König nichts zu tun haben, doch die Umstände zwingen ihn schließlich doch dazu, sich dem aktuellen König Vortigern zu stellen. Guy Ritchie versteht es, das epische Werk immer wieder durch kleine Sequenzen aufzulockern. So wird die Jugend von Arthur in ein paar Minuten abgehandelt, unterlegt von Musik, die es zu der damaligen Zeit bestimmt nicht gegeben hat. Oder wenn Arthur die Story mit den Wikingern erzählt - von Anfang an - da werden Erinnerungen an seine frühen Gangsterfilme geweckt. Charlie Hunnam, bekannt aus "Son of Anarchy", liefert als Arthur eine sehr gute Vorstellung ab. Jude Law gefällt als böser König, ebenso wie die unbekannte Astrid Bergès-Frisbey als Merlin-Ersatz. Die gesamte Besetzung kann sich sehen lassen. Natürlich gibt es auch einige bombastische Kampfsequenzen, die wirklich gelungen sind und die in 3D richtig gut aussehen. Eins ist klar: Es wird eine Menge Leute geben, die mit dem neuen König Artus nichts anfangen können. Ich gehöre nicht dazu, denn ich finde den Streifen richtig super.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist das große Kino 1 mäßig gefüllt.

Kinostart: 11.5.2017
Fantasy, Abenteuer
127 Min.
FSK: 12
28

 

 
Guardians of the Galaxy 2

Guardians of the Galaxy 2 (3D) 

Regie: James Gunn. Darsteller: Chris Pratt (Peter Quill / Star Lord), Zoe Saldana (Gamora), David Bautista (Drax), Michael Rooker (Yondu), Kurt Russell (Ego), Karen Gillan (Nebula), Pom Klementieff (Mantis), Sylvester Stallone (Stakar Ogord)

Inhalt: Die 'Guardians Of The Galaxy' sollen für das Volk der Sovereign ein interdimensionales Monster bekämpfen. Im Ausgleich dafür erhalten sie Nebula, so dass die Guardians die Killerin und Schwester von Gamora ins Gefängnis bringen können. Doch Rocket kann seine Finger mal wieder nicht bei sich behalten und klaut nach vollbrachter Tat ein paar mächtige Batterien. Als die Sovereigns den Diebstahl bemerken, eröffnen sie für diesen Frevel die Jagd auf die Guardians. Diese können mit Hilfe eines mysteriösen Fremden die Angreifer abwehren, müssen aber auf einem Planeten notlanden. Hier bekommen sie Gesellschaft von ihren unerwarteten Rettern: Dem Außerirdischen Ego und dessen Schützling, die Empathin Mantis. Ego entpuppt sich zu Peters Überraschung als dessen Vater, und um ihn zu überzeugen, nimmt er Peter, Gamora und Drax mit zu seinem Planeten, während Rocket und Baby Groot zurückbleiben, um das havarierte Schiff zu reparieren und auf Nebula aufzupassen. 

Mein Eindruck: Der erste Auftritt der Guardians hat mir außerordentlich gut gefallen, ich hab damals im August 2014 4 1/2 Sterne vergeben. Die Erwartungshaltung auf Teil 2 ist natürlich groß, aber zweite Teile haben es dementsprechend schwer. Alles in allem bin ich mit der Fortsetzung zufrieden, muss aber hier und da einige kleine Abstriche machen. Man kennt jetzt unsere Helden, die im Grunde überhaupt nicht zusammenpassen, und deswegen ist der a-ha-Effekt vorüber. Teil 2 ist nach dem sehr guten Einspiel von Teil 1 größer, bunter, actionreicher und teurer geworden, was man dem Film ansieht. Der schräge Humor der Darsteller ist geblieben, vor allem Rocket und Drax haben die Lacher auf ihrer Seite. Baby-Groot ist der heimliche Star des Films, vor allem die Anfangssequenz ist ihm gewidmet. Die Handlung an sich ist eher dürftig, doch der erwähnte Humor und die Action bügeln das locker aus. Teil 2 bietet neue Musik, der Awesome Mix 2 ist nicht schlecht, kommt aber nicht an die Mukke aus Teil 1 heran. Eine große Enttäuschung für mich ist die Tatsache, dass der Song "Fox on the Run" von Sweet, der im Trailer super rüberkam, es nicht in den Film geschafft hat. Außerdem fand ich den Auftritt von Sylvester Stallone eher unpassend. Für mich gehört der Action-Altstar nicht in einen Marvel-Film herein. 3D hat mir gut gefallen, es gibt jede Menge guter Effekte. Natürlich bleibt man sitzen und schaut sich den Abspann an, es kommt einiges. Fazit: Teil 2 der Guardians ist eine Top-Verfilmung, die etwas zu groß geworden, aber immer noch schön schräg ist.

Kino-Info: Am regnerischen Tag der Arbeit füllte sich Kino 7 doch noch sehr gut. Bei dem miesen Wetter kann man ruhig ins Kino gehen.

Kinostart: 27.4.2017
Comic, Sci-Fi, Abenteuer
133 Min.
FSK: 12
27

 

 
Im April hätte ich gerne noch Guardians 2 gesehen, aber der kommt im Mai. Ganz vorne liegt die Geschichte von McDonald's ("The Founder") und der neue Kaurismäki "Die andere Seite der Hoffnung". Wieder mal enttäuschend: Fast & Furious. Aber das ist bei mir ganz normal.
The Founder

2017

Hacksaw Ridge

Die andere Seite der Hoffnung

  La La Land
Abgang mit Stil   Wilde Maus
Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf   The Founder
Fast & Furious 8   Elle
 
The Founder

The Founder 

Regie: John Lee Hancock. Darsteller: Michael Keaton (Ray Croc), Nick Offerman (Dick McDonald), John Carroll Lynch (Mac McDonald), Linda Cardellini (Joan Smith), Laura Dern (Ethel Croc), B.J. Novak (Harry J. Sonneborn), Patrick Wilson (Rollie Smith)

Inhalt: Der Vertreter für Milchshake-Mixer Ray Kroc hat Anfang der 1950er Jahre nur äußert mäßige Erfolge vorzuweisen. Trotzdem gibt der charismatische Vollblutverkäufer nicht auf und träumt den amerikanischen Traum. Als er zufällig von einem revolutionären Schnellrestaurant im kalifornischen San Bernardino hört, wittert er die Chance seines Lebens. Trotz anfänglichem Widerstand der Betreiber, der Brüder Mac und Dick McDonald, gelingt es Ray durch Hartnäckigkeit und Raffinesse, die Franchise-Rechte zu erwerben. Doch bis daraus ein erfolgreiches Fast-Food-Imperium werden kann, muss Ray noch unzählige Hindernisse aus dem Weg räumen und unliebsame Entscheidungen treffen.

Mein Eindruck: "The Founder" von John Lee Hancock ("The Blind Side") ist ein dokumentarisch angehauchtes Drama über die McDonald's Fast-Food-Kette. Ich finde es interessant mit anzusehen, wie die McDonald-Brüder im Gastronomie-Bereich ihre erste Pleiten hinnehmen und schließlich Erfolge feiern. Man bekommt einen schönen Eindruck davon, was die Brüder Dick und Mac in der damaligen Zeit geleistet haben. Von da her wundert es nicht, dass der Vertreter Ray Croc - grandios gespielt von Michael Keaton - sofort Blut geleckt hat und sich an dem Geschäft der Brüder beteiligen will. Der Film macht alles richtig. Sehr gut haben mir die Ausstattung und das Szenen-Bild gefallen. Man taucht ein in der 50er Jahre und bekommt einen Eindruck davon, wie man damals gelebt hat. Natürlich ist einem bewusst, dass McDonald's heutzutage ein Milliarden-Dollar-Konzern ist. Aber der Weg dorthin war nicht einfach und erforderte eine Menge Einsatz. Der Film ist in den USA gefloppt, und ich kann auch verstehen warum. Man verlässt das Kino mit einem schlechtem Gefühl, denn der Film endet mit der Übernahme von Croc, der die beiden sympathischen Brüder aus ihren eigenem Geschäft mobbt. Das sieht man als Amerikaner nicht gern. Der Erfolg von Croc, der über Leichen geht, vermisst den Leuten die Stimmung. Mir natürlich auch, aber ich kann mit der Sache anders umgehen. Wenn der Film kein Happy-End anbietet, dann ist es halt so. Ich halte "The Founder" für einen großartigen Film mit Top-Darstellern und einer überaus interessanten Handlung.

Kino-Info: In der Nachmittags-Vorstellung am Sonntag im Astra saßen ungefähr 20 Kinogänger.

Kinostart: 20.4.2017
Drama
115 Min.
FSK: ohne
26

 

 
Abgang mit Stil

Abgang mit Stil 

Regie: Zach Braff. Darsteller: Michael Caine (Joe), Morgan Freeman (Willie), Alan Arkin (Albert), Ann-Margret (Annie), Christopher Lloyd (Milton), Matt Dillon (Hamer), John Ortiz (Jesus), Joey King (Brooklyn), Peter Serafinowicz (Murphy)

Inhalt: Die drei lebenslangen Freunde Willie, Joe und Albert schießen das Rentnerdasein in den Wind und weichen erstmals im Leben vom Pfad der Tugend ab. Der Grund: Die von ihrer Firma bisher gezahlte Rente löst sich plötzlich in Luft auf. Als die drei die Rechnungen nicht mehr bezahlen und ihre Familien nicht mehr versorgen können, setzen sie alles auf eine Karte und planen einen halsbrecherischen Coup, um eben jene Bank abzuzocken, die sich ihr Altenteil unter den Nagel gerissen hat.

Mein Eindruck: Der neue Film von Zack Braff, bekannt als Hauptdarsteller der TV-Serie "Scrubs", ist eine altmodische Gaunerkomödie mit Herz. Die Handlung erinnert an ein Märchen, denn was die Rentnergang da abzieht, das würde in der wahren Welt sofort in die Hose gehen. Doch darauf kommt es gar nicht an. Die 3 Hauptdarsteller, allesamt Oscar-Gewinner, machen den mittelmäßigen Streifen erst sehenswert. Michael Caine (zweifacher Preisträger für "Hannah und ihre Schwestern" und "Gottes Werk und Teufels Beitrag") spielt Joe, das Gehirn der Truppe. Er hat die Idee für den Bankraub, auf deshalb, weil er selber einen Banküberfall hautnah miterlebt hat. Morgan Freeman (Oscar für "Million Dollar Baby") ist Willie. Sein Nierenproblem macht ihm zu schaffen, er will seine Kinder und Kindeskinder noch einmal besuchen. Alan Arkin (ausgezeichnet für "Little Miss Sunshine") ist ein missmutiger Mensch, der nur vom Tod redet, dem die Ungerechtigkeit der Situation (incl. dem Hass auf die fiese Bank) dazu drängt, den anderen beiden zu helfen. Also machen sich die 3 auf, um sich das nötige Know-how für einen Bankraub anzueignen. Kein Thema, der Film hat natürlich ein Happy-End, und unsere drei betagten Helden schaffen ihr Ziel. Der Raub an sich ist wenig spektakulär oder raffiniert, aber das kann man als Zuschauer locker hinnehmen. Ohne die Top-Darsteller wäre der Streifen ein totaler Reinfall. Caine, Freeman und Arkin retten den Film durch ihr Spiel und ihre Gags.

Kino-Info: Am Donnerstag war Kino 4 mäßig gefüllt.

Kinostart: 13.4.2017
Komödie, Krimi
96 Min.
FSK: 6
25

 

 
Fast & Furious 8

Fast & Furious 8 

Regie: F. Gary Gray. Darsteller: Vin Diesel (Dom), Michelle Rodriguez (Letty), Tyrese Gibson (Roman), Ludacris (Tej), Charlize Theron (Cipher), Kurt Russell (Mr. Nobody), Dwayne Johnson (Hobbs), Jason Statham (Deckard), Nathalie Emmanuel (Ramsey)

Inhalt: Nun, da Dom und Letty ihre Flitterwochen genießen und Brian und Mia sich aus dem Spielt zurückgezogen haben, kann auch der Rest der Crew wieder ein halbwegs normales Leben führen. Doch dann tritt eine mysteriöse Frau namens Cipher auf den Plan und lockt Dom wieder in die Welt des Verbrechens. Ein Betrug in den eigenen Reihen führt Dom und seine Kumpanen wieder rund um den Globus, von den Küsten Kubas durch die Straßen von New York bis in die eisige Barentssee.

Mein Eindruck: Das Fast & Furious-Franchise entwickelt sich zum erfolgreichen Mehrteiler aller Zeiten. Teil 7 räumte weltweit gnadenlos ab, die Teile 9 und 10 sind schon unter Dach und Fach. 2001 startete Regisseur Rob Cohen die Serie mit "The Fast and the Furious". Damals wurde der  Undercover-Cop Brian (Paul Walker) in die illegale Straßen-Rennszene eingeschleust, um Beweise gegen Dominic Toretto (Vin Diesel) zu sichern. 16 Jahre später ist Paul Walker nicht mehr dabei, aber Dom und seine Crew fahren immer noch Auto. Allerdings retten sie heute mit ihrer extremen Fahrweise die Welt vor dem Chaos. Im Vergleich zu Teil 8 wirkt Teil 1 wie eine Doku. Im F&F-Universum ist alles möglich, die Gesetze der Schwerkraft gelten nicht. Ein Atom-U-Boot muss als Schauplatz herhalten, ferngesteuerte Autos fahren New York City in die Katastrophe und Bösewichtin Charlize Theron will die Weltherrschaft an sich reißen. Aber - Gottseidank - wird dies durch PS-Power verhindert. "Fast & Furious" ist überzogene Action ohne Sinn und Verstand, mittlerweile mit namhafter Besetzung. So kommen im neusten Machwerk die oben erwähnte Charlize Theron und Helen Mirren (!) dazu. Während Helen Mirren nur zwei Kurzauftritte hat, geht Theron als ultracoole Hackerin sang und klanglos unter. Ihr Pseudo-Geschwafel ist nur peinlich und ihr böser Blick reicht nicht aus für einen guten Schurken. Optisch ist der Film ein Fest. Allein das Straßenrennen auf Kuba - an Originalschauplätzen gedreht - geht ab wie Schmitz' Katze. Man merkt, dass die Filme immer teurer und aufwendiger gedreht werden. Positiv ist mir der lockere Humor aufgefallen, der vorwiegend von Roman (Tyrese Gibson) ausgeht (Stichwort 11). Auch die Anfeindungen von The Rock und Jason Statham haben einen gewissen Unterhaltungswert. Trotz allem kann ich aber nicht mehr als 2 Sterne verantworten, dafür ist der Rest einfach zu dämlich.

Kino-Info: Kino 1 war sehr voll, aber Reihe A war nicht so voll wie erwartet. Unsere Plätze 2 und 3 waren mal was anderes... :-)

Kinostart: 13.4.2017
Action
136 Min.
FSK: 12
24

 

 
Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf

Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf 

Regie: Kelly Asbury. Deutsche Synchronsprecher: Nora Tschirner (Schlumpfine), Christoph Maria Herbst (Gargamel), Rick Kavanian (Hefty), Tim Oliver Schultz (Clumsy), Axel Stein (Schlaubi), Heiner Lauterbach (Papa Schlumpf), Schlumpfsturm (Jasmin Gerat)

Inhalt: Schlumpfine begibt sich mit einer geheimnisvollen Karte und ihren Freunden Schlaubi, Hefti und Clumsy auf eine aufregende Reise in den 'Verbotenen Wald', der voller magischer Kreaturen ist. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie das 'Verlorene Dorf' ausfindig machen, ehe der böse Zauberer Gargamel es entdeckt. Die Reise der Schlümpfe wird zur reinsten Achterbahnfahrt voller Action und Gefahren.

Mein Eindruck: Ich bin mit den Schlümpfen aufgewachsen, kenne die Comics von Peyo und die alten Namen. Früher hieß Jokey Witzboldschlumpf und Schaubi war der Brillenschlumpf. Den frühen Kinofilm "Die Schlümpfe und die Zauberflöte" (1975) und die TV-Serie habe ich nicht gesehen. 2011 und 2013 gab es neue Schlumpf-Filme. Diese waren eine Mischung aus Animation- und Realfilm, gedreht in 3D. Der neuste Streich, "Das verlorene Dorf" ist ein reiner Animationsfilm, und das ist auch gut so. Im Grunde gibt es über den Streifen nicht viel zu sagen: Das neue Schlumpf-Abenteuer ist kindgerecht gedreht, hat keine wirklich neue Story, ist aber durchweg unterhaltsam. Man kann sich als Erwachsener den Film gut anschauen, denn die Handlung wird voran getrieben. Natürlich gibt es ein Happy-End (auch wenn es vorher noch sehr traurig wird). Die deutschen Synchronsprecher (wie Nora Tschirner oder Axel Stein) sind mir nicht aufgefallen. Allerdings fand ich Christoph Maria Herbst als Gargamel schon sehr gut, er hat es halt auch als Synchronsprecher drauf. Fazit: "Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf" ist ein kindgerechter Animationsfilm, der auch Erwachsene anspricht. PS: Wir haben den Film in 2D gesehen, also kann ich zu 3D nichts sagen.

Kino-Info: Die frühe Nachmittags-Vorstellung am Sonntag in Kino 1 war wegen des schönen Sommerwetters nur spärlich besucht.

Kinostart: 6.4.2017
Animation
90 Min.
FSK: ohne
23

 

 
Die andere Seite der Hoffnung

Die andere Seite der Hoffnung 

Regie: Aki Kaurismäki. Darsteller: Sherwan Haji (Khaled), Sakari Kuosmanen (Wikström), Ilkka Koivula (Calamnius), Janne Hyytiäinen (Nyrhinen), Simon Hussein Al-Bazoon (Mazdak), Nuppu Koivu (Mirja), Niroz Haji (Miriam)

Inhalt: Khaled ist einen syrischen Flüchtling. Als blinder Passagier eines Kohlefrachters landet er eher zufällig in Helsinki und beantragt ohne große Hoffnung auf die Zukunft Asyl. Wikström ist Handelsvertreter für Krawatten und Männerhemden. Er kehrt seinem bisherigen Berufsleben den Rücken, setzt sein Pokerface am Glücksspieltisch ein und kauft ein Restaurant im letzten Winkel von Helsinki. Als die Behörden Khaled das Asyl verweigern, beschließt er, wie viele seiner Schicksalsgenossen illegal im Land zu bleiben. Er taucht in der finnischen Hauptstadt unter und lebt auf der Straße. Eines Tages findet Wikström ihn nachts schlafend im dunklen Hinterhof seines Restaurants, besorgt ihm ein Bett und einen Job.

Mein Eindruck: Ich kenne Aki Kaurismäki, den vielfach preisgekrönten finnischen Regisseur, eher von Namen her. Seine Filme habe ich kaum gesehen, ich verbinde ihn immer mit den Leningrad Cowboys. Seine neustes Werk "Die andere Seite der Hoffnung", bei dem er für Regie, Buch und Produktion verantwortlich war, hat den Silbernen Bären 2017 für beste Regie gewonnen. Er erzählt die Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können: Khaled (Sherwan Haji) versucht als syrischer Flüchtling in Finnland Asyl zu bekommen, Wikström (Sakari Kuosmanen) krempelt sein Leben um und versucht sich als Restaurant-Besitzer. Erst nach 40 Minuten verbindet sich die Geschichte der beiden Männer. Kaurismäkis Erzähltempo ist langsam und meistens ohne Worte. Die eher deprimierende Handlung wird durch kleine skurrile Sachen aufgepeppt. Schwarzer Humor ist gefragt, und das können die Finnen sehr gut. Vor allem die Szenen im Restaurant "Zum goldenen Krug" haben mir sehr gut gefallen. Der Film spielt zwar in der Gegenwart, man fühlt sich aber um Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt. Die Polizei benutzt noch Schreibmaschinen, Wilsberg fährt eine Checker-Limo und das Restaurant sah schon 1950 so aus wie heute - abgesehen vom Jimmy Hendrix Poster. Die Musik, die sich durch den ganzen Film, zieht, ist finnische Guitarre-Muke, die ebenfalls sehr gut zum Streifen passt. "Die andere Seite der Hoffnung" ist ein unspektakulärer, guter Film - ich bin zufrieden.

Kino-Info: 18:30 Uhr im Filmforum war nicht viel los. Warum weiß ich nicht...

Kinostart: 30.3.2017
Drama, Komödie
100 Min.
FSK: 6
22

 

 
Der März war mit 8 Filmen ein guter Kinomonat. Herausragend war die "Wilde Maus"-Preview mit Josef Hader - das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Viele andere Filme waren eher Durchschnitt. "Logan" kam nur auf 3 Sterne (ich hatte mehr erhofft). Die 3D-Kracher "Kong" und "Ghost in the Shell" haben enttäuscht.
Wilde Maus

2017

Hacksaw Ridge

Die Erfindung der Wahrheit

  La La Land
Boston   Wilde Maus
Logan   Elle
Split   Die Erfindung der Wahrheit
Life      
Kong - Skull Island      
Ghost in the Shell      
 
Ghost in the Shell (3D)

Ghost in the Shell (3D) 

Regie: Rupert Sanders. Darsteller: Scarlett Johansson (Major), Pilou Asbæk (Batou), Takeshi Kitano (Aramaki), Juliette Binoche (Dr. Ouelet, Michael Carmen Pitt (Kuze), Chin Han (Han)

Inhalt: In der nahen Zukunft hat die Menschheit gewaltige technologische Fortschritte gemacht, aber dennoch ist Major die erste ihrer Art: Sie wurde nach einem schrecklichen Unfall in einen Cyborg mit übermenschlichen Fähigkeiten verwandelt, eine perfekte Waffe im Kampf gegen gefährliche Kriminelle überall auf der Welt. Und so ist Major auch am besten geeignet, gemeinsam mit ihrer Elite-Einsatztruppe Sektion 9 den skrupellosen Cyber-Terroristen Kuze aufzuhalten, dem es gelungen ist, sich in den Verstand von Menschen zu hacken und diese zu kontrollieren. Doch während der Jagd auf Kuze macht sie eine furchtbare Entdeckung: Die Wissenschaftler, die ihr angeblich das Leben gerettet haben, haben ihr in Wahrheit ihr Leben weggenommen.

Mein Eindruck: Die Anfangssequenz ist bombastisch: Scarlett Johansson alias Major rettet in Matrix-Manier einige hohe Tiere vor einem Mordanschlag. Optik, Action, 3D - alles super, 5 Sterne. Leider kann der Film diese Qualität nicht halten, im Laufe der 107 Minuten wird "Ghost in the Shell" immer zäher und langweiliger. Die tolle Optik am Anfang lutscht sich schnell aus, denn der x-te Überflug über die Megacity langweilt bald nur noch. Allerdings ist die Optik noch das beste vom Film, so bitter das auch klingt. Scarlett Johansson ist als Major gar nicht so übel, doch richtige Sympathien kann sie als Mensch/Cyborg kaum ernten. Ihre Mitspieler sind vorwiegend Stichwortgeber, die kaum Akzente setzen können. So wirkt Juliette Binoche als Wissenschaftlerin unterfordert, während Michal Pitt ("Boardwalk Empire") als Bösewicht extrem eindimensional rüberkommt. Japan-Ikone Takeshi Kitano - in Deutschland vor allem mit Takeshis Castle bekannt geworden - darf als einzige in seiner Originalsprache sprechen. Leider gibt sein Spiel und seine Mimik nichts her, er scheint sich schon während des Dreh gelangweilt zu haben. Das große Problem von "Ghost in the Shell" ist die fehlende Handlung und die Seelenlosigkeit der  Darsteller. 3D und Optik reißen den Film nicht raus, er kann in keinster Weise den Zuschauer in seinen Bann ziehen. Eins noch, was mir persönlich nicht gefallen hat: In der Megacity leben Millionen von Menschen auf kleinsten Raum. In vielen Sequenzen sieht man von denen überhaupt keinen - die scheinen nur in ihren Wohnungen zu hocken (oder Auto zu fahren).

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist das große Kino 1 mäßig gefüllt. Der Film scheint nicht zu ziehen - das schöne Wetter hilft ihm auch nicht.

Kinostart: 30.3.2017
Sci-Fi, Comic, Action
107 Min.
FSK: 16
21

 

 
Die Erfindung der Wahrheit

Sneak Preview: Die Erfindung der Wahrheit 

Regie: John Madden. Darsteller: Jessica Chastain (Elizabeth Sloane), Mark Strong (Rodolfo Schmidt), Gugu Mbatha-Raw (Esme Manucharian), Michael Stuhlbarg (Pat Connors), Alison Pill (Jane Molloy), John Lithgow (Congressman Sperling), Jake Lacy (Ford)

Inhalt: In Washington, wo politische Einflussnahme hinter den Kulissen ein lukratives Geschäft ist, ist Elizabeth Sloane der Star der Branche. Die brillante, selbstsichere und völlig skrupellose Lobbyistin der alteingesessenen Kanzlei George Dupont ist berüchtigt für ihr einzigartiges Talent, ihre Rücksichtslosigkeit und ihre zahllosen Erfolge. Um ans Ziel zu kommen, tut sie alles. Für die mächtige Waffenlobby ist sie die Frau der Stunde, um ein neues unliebsames Waffengesetz zu verhindern. Doch Sloane verfolgt ihre eigenen Ziele und wechselt nach einem Streit mit Dupont überraschend die Seiten. Die Waffenlobby sieht sich plötzlich einer unberechenbaren Gegnerin gegenüber.

Mein Eindruck: Ich bin hin und weg: Die Sneak-Preview am Montagabend brachte "Miss Sloane", der erst am 6.7. in Deutschland ins Kino kommt. Wow!

"Miss Sloane" ist komplett auf die Hauptdarstellerin zugeschnitten: Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty") brilliert als skrupellose Lobbyistin, die über Leichen geht, um ihr Ziel zu erreichen. Selbst in ihren kleine privaten Momenten gibt sie sich keine Blöße, das zeigen die kleinen Treffen mit Callboy Ford. Kinder oder Familie haben kein Platz in ihrem Leben, es zählt nur der Erfolg im Job. Jessica Chastain ist die absolute Top-Besetzung, sie geht in ihrer Rolle komplett auf. Sie hat allerdings auch starke Mitspieler: Mark Strong ("Kingsmen") gefällt als ihr Boss, Gugu Mbatha-Raw ("Erschütternde Wahrheit") muss als ihre Mitarbeiterin durch die Hölle gehen und Michael Stuhlbarg ("A Serious Man") ist ein würdiger Gegenspieler. Da ich von dem Film noch nichts gehört oder gesehen hatte konnte ich ganz unvoreingenommen da ran gehen. Ehrlich gesagt ist das eine angenehme Ausnahme, denn normalerweise bin ich sonst viel besser informiert. Der englische Regisseur John Madden ("Best Exotic Marigold Hotel") hat mit "Miss Sloane" einen kleinen, feinen Streifen abgeliefert, denn man sich unbedingt antun sollte.

Kino-Info: Die Sneak im kleinen Kino 10 ist mäßig gefüllt. Die, die da waren, haben einen Top-Film gesehen.

Kinostart: 6.7.2017
Drama, Thriller
133 Min.
FSK: 12
20

 

 
Life

Life 

Regie: Daniel Espinosa. Darsteller: Jake Gyllenhaal (David Jordan), Ryan Reynolds (Rory Adams), Rebecca Ferguson (Miranda North), Olga Dihovichnaya (Ekaterina Golovkina), Ariyon Bakare (Hugh Derry), Hiroyuki Sanada (Sho Murakami)

Inhalt: Die Forschungsmission einer Gruppe Wissenschaftler auf der internationalen Raumstation ISS wird zu einem Trip in schlimmste Urängste: Eines Tages entdeckt das sechsköpfige Team einen sich rapide entwickelnden Organismus, der für die Auslöschung allen Lebens auf dem Mars verantwortlich ist und bald nicht nur die Crew, sondern auch den gesamten Planeten Erde bedroht.

Mein Eindruck: Mit "Life" hat Regisseur Daniel Espinosa ("Safe House") einen Science-Fiction-Thriller abgeliefert, der stark an "Alien" angelehnt ist. Allerdings startet das neue Alien als Einzeller, der sich aber rasant entwickelt und an Größe gewinnt. Dieser Organismus will nur überleben, und deswegen sind ihm die Menschen im Weg. Ich fand den Film ganz ordentlich. Positiv waren die Special-Effects rund um die Raumstation. Das Intro vom Film, in dem man die Crew schwerelos durch die diversen Räume fliegen sieht, erinnert an "Gravity". Scheinbar in einer Einstellung gefilmt sieht man, wie die Crew die Marssonde an Bord holt. Von den Schauspielern bin ich etwas enttäuscht, denn keiner von ihnen konnte bei mir Sympathie auslösen. Im Verlauf des Streifens häufen sich Logikfehler, die manchmal schon schwer zu verdauen waren. Ansonsten wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die mich aber nicht wirklich in seinen Bann gezogen hat. Das Ende an sich ist nicht schlecht. Ich sehe gerne Sci-Fi-Filme, vor allem die, die im Weltraum spielen. "Life" bietet solide Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Anmerkung: Ich hab mich etwas gewundert, dass der Film nicht in 3D war.

Kino-Info: Kino 5 (mit den unbequemen Sitzen) ist am Start-Donnerstag ganz ordentlich gefüllt.

Kinostart: 23.3.2017
Sci-Fi, Thriller
104 Min.
FSK: 16
19

 

 
Split

Split 

Regie: M. Night Shyamalan. Darsteller: James McAvoy (Dennis/Barry/Hedwig/etc.), Anya Taylor-Joy (Casey Cooke), Betty Buckley (Dr. Karen Fletcher), Haley Lu Richardson (Claire Benoit), Jessica Sula (Marcia), Neal Huff (Mr. Benoit)

Inhalt: Das Leben von drei Mädchen wird zum grauenvollen Alptraum, als sie von einem unheimlichen Mann gekidnappt und verschleppt werden. Der Entführer entpuppt sich als gefährlicher Psychotiker mit multipler Persönlichkeitsstörung. 23 verschiedene Wesen lauern im Innern des Wahnsinnigen, bestimmen wechselweise sein Verhalten und sorgen mit Psychoterror für blankes Entsetzen unter den geschockten Teenagern. Während die hilflosen Mädchen verzweifelt nach einer Möglichkeit zur Flucht aus ihrem düsteren Verlies suchen, ringt der schaurige Besessene mit seinen inneren Dämonen - bis eine Grauen erregende Inkarnation des Bösen vollständig Besitz von ihm ergreift, die sich "die Bestie" nennt.

Mein Eindruck: Wenn der Name M. Night Shyamalan auftaucht, kommen die üblichen Reaktionen. Ich will da gar nicht mehr drauf eingehen, denn mit "Split" hat der Regisseur und Drehbuchautor einen ordentlichen Thriller hingelegt. Der Streifen läuft immer noch im Kino (Kinostart 26.1.), war die Nummer 1 der deutschen Kinocharts und hat auch in den USA richtig Kasse gemacht. Mir persönlich hat der Film ganz ordentlich gefallen, was vor allem an Hauptdarsteller James McAvoy liegt. Der schottische Darsteller, bekannt als der junge Professor Charles Xavier aus den "X-Men"-Filmen, überzeugt als Psychotiker auf der ganzen Linie. Ob als 9jähriger Junge Hedwig oder als berechnender Dennis, er kann sich in seinen unterschiedlichen Identitäten so richtig austoben. Der Horror, der von ihm ausgeht, kommt nicht mit dem Holzhammer, sondern ist eher elegant und fein dosiert. Es gibt hier und da einige Wendungen, aber der Regisseur verzichtet auf einen Knalleffekt am Ende. Witzig fand ich, dass Bruce Willis in der allerletzten Szene noch zu sehen ist und eine Anspielung zu "Unbreakable" macht - ein kleiner Gag von M. Night Shyamalan. "Split" ist ein ordentlicher Thriller, der mich allerdings nicht so geschockt hat wie erwartet. Trotzdem ist der Streifen sehenswert.

Kino-Info: Im kleinen Kino 8 tummeln sich am Dienstag-Abend einige Besucher. Ist voller, als ich dachte, denn der Film läuft seit 8 Wochen.

Kinostart: 26.1.2017
Thriller, Horror
118 Min.
FSK: 16
18

 

 
Kong: Skull Island (3D)

Kong: Skull Island (3D) 

Regie: Jordan Vogt-Roberts. Darsteller: Tom Hiddleston (James Conrad), Samuel L. Jackson (Preston Packard), Brie Larson (Mason Weaver), John C. Reilly (Hank Marlow), John Goodman (Bill Randa), Corey Hawkins (Houston Brooks), Shea Whigham (Cole)

Inhalt: 1973 macht sich ein Trupp von Soldaten, Regierungsbeauftragen und Zivilisten auf, eine mysteriöse Insel zu erkunden. Die Gruppe unter dem Kommando von Lieutenant Colonel Packard, zu der auch der mysteriöse Reiseleiter Bill Randa, der Spezialkräfte-Veteran James Conrad und die Kriegsfotografin Mason Weaver gehören, wird sehr unfreundlich empfangen: Etwas holt die Helikopter vom Himmel! Die Überlebenden der Abstürze erfahren, dass auf 'Skull Island' ein Riesenaffe haust, eine gefährliche Kreatur, die wie ein einsamer Gott über die Insel streift.

Mein Eindruck: Und wieder mal kehrt King Kong auf die Kinoleinwand zurück, der Riesenaffe ist einfach nicht tot zu kriegen. Diese Mal wird aber nicht die klassische Geschichte erzählt, dieses Mal wird mit "Kong: Scull Island" ein neues Franchise gestartet, in dem auch Godzilla ein Wörtchen mitzusprechen hat. Später mehr dazu. Zuerst war ich vom dem Film sehr angetan. Der neue Ansatz (1973, nach dem Vietnam-Krieg), die ganze Atmosphäre und das Drumherum hat mir gefallen. Als die Menschen nach dem Kong-Angriff auf der Insel stranden wandelt sich meine Euphorie in Langeweile. Die Überlebenden tappern in verschiedenen Trupps durch die Wildnis und treffen auf gefährliche Riesentiere, die ihnen ans Leder wollen. Dabei stellt sich raus, dass Kong gar nicht so übel ist, weil er das Gleichgewicht der Tiere auf der Insel aufrecht hält. Ohne ihn hätten längst die Schädelspalter alles platt gemacht. Die Schauspieler sind nett anzusehen (Tom Hiddleston & Brie Larson), haben aber keine Gelegenheit zu glänzen. Ganz übel ist Samuel L. Jackson als fanatischer Colonel, der Kong unbedingt töten muss. So eindimensional und schlecht hat man ihn selten gesehen. Einzig John C. Reilly als gestrandeter 2.Weltkriegs-Pilot hat noch die beste Rolle erwischt und kann einige Akzente setzen. Regie führt übrigens ein gewisser Jordan Vogt-Roberts, der sich bislang nur als TV-Regisseur einen Namen gemacht hat. Sein erster Blockbuster-Kinofilm ist ihm leider nicht gelungen. Positiv sind die guten Trickeffekte und auch 3D ist ganz ordentlich. Leider reicht das nicht für einen guten Film. Nach dem Abspann kommt noch eine Szene, in der der nächste Film angedeutet wird: Godzilla wird darin die Hauptrolle spielen. Ob der besser wird ist fraglich...

Kino-Info: Am Donnerstag war ein Sommertag im Frühling, von da her war Kino 6 eher spärlich gefüllt.

Kinostart: 9.3.2017
Action, Abenteuer
119 Min.
FSK: 12
17

 

 
Logan - The Wolverine

Logan - The Wolverine 

Regie: James Mangold. Darsteller: Hugh Jackman (Logan), Patrick Stewart (Charles), Dafne Keen (Laura), Boyd Holbrook (Pierce), Stephen Merchant (Caliban), Elizabeth Rodriguez (Gabriela), Richard E. Grant (Dr. Rice) Eriq La Salle (Will Munson)

Inhalt: In der Welt des Jahres 2029 sind Mutanten Geschichte, beinahe jedenfalls: Der gealterte Logan alias Wolverine ist einer der wenigen verbleibenden Menschen mit außergewöhnlichen Kräften und verbringt seine Tage an einem verlassenen Flecken Erde nahe der Grenze zu Mexiko. Zwei weitere Mutanten Gesellschaft leisten ihm Gesellschaft: Caliban und Charles Xavier alias Professor X, dessen einst so brillanter und mächtiger Verstand von regelmäßigen Anfällen heimgesucht wird. Doch Logans selbstauferlegtes Exil endet eines Tages abrupt, als eine mysteriöse Frau ihn darum bittet, sich um die junge Mutantin Laura zu kümmern und diese in Sicherheit zu bringen. Bald schon muss sich der krallenbewehrte Krieger mit dunklen Mächten und einem Bösewicht aus seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, um Laura zu beschützen.

Mein Eindruck: In "Logan - The Wolverine" spielt Hugh Jackman zum letzten Mal den beliebtesten X-Men Wolverine. Seit 2000 hat er in 9 von 10 X-Men-Filmen mitgespielt, nur in "Deadpool" war er nicht zu sehen. Ich kann gut verstehen, dass er nach so langer Zeit mit seiner Rolle abschließen will. "Logan" spielt in einer nahen Zukunft in der Mutanten keine Rolle mehr spielen. Die wenigen, die übrig geblieben sind, leben zurückgezogen und verstecken sich vor der Gesellschaft. Allerdings muss Logan alias Wolverine zum letzten Mal seine Kräfte mobilisieren, um einer jungen Mutantin zu helfen. Das ganze Szenario hebt sich deutlich von den vorherigen Superhelden-Filmen ab. "Logan" ist mehr Western und Roadmovie, das ohne bombastische Trickeffekte und Materialschlachten auskommt. Natürlich gibt es einige Actionsequenzen, aber diese fallen im Vergleich zu seinen Vorgängerfilmen zivil aus. Allerdings ist der Film recht hart, denn zum ersten Mal sieht man sogar Blut spritzen, wenn Wolverine seine Krallen benutzt. Mir persönlich haben mehrere Dinge nicht gefallen: Zum einen hat man im Trailer schon viel zu viel von der Story zu sehen bekommen, zum anderen ist der Streifen mit 138 Minuten zu lang ausgefallen. Auch Wolverines Endgegner - sein jüngeres Ich - hat mich nicht vom Stuhl gehauen. Sehr positiv fand ich hingegen Jungmimin Dafne Keen, die Laura spielt. Sie stiehlt fast Hugh Jackman die Show, aber nur fast. Jackman gibt zu seinem Abschied eine Galavorstellung. Leider ist der Film nicht so stark geworden wie erhofft, aber ich kann mit dem Ergebnis leben.

Kino-Info: Am Donnerstag lief der Film bereits eine Woche im Kino. Trotzdem ist die Abendvorstellung im großen Kino 7 gut gefüllt.

Kinostart: 9.3.2017
Action, Drama, Comic
138 Min.
FSK: 16
16

 

 
Wilde Maus

Wilde Maus 

Regie: Josef Hader. Darsteller: Josef Hader (Georg), Pia Hierzegger (Frau Johanna), Denis Moschitto (Sebastian), Jörg Hartmann (Waller), Georg Friedrich (Erich), Nora von Waldstätten (Redakteurin Fitz)

Inhalt: Könige werden zuvorkommend behandelt! Das ist zumindest Georgs Ansicht, der seit Jahrzehnten als etablierter Musikkritiker mit spitzer Feder für das Feuilleton einer Wiener Zeitung schreibt. Doch dann wird er überraschend von seinem Chefredakteur gekündigt: Sparmaßnahmen. Seiner jüngeren Frau Johanna, deren Gedanken nur um ihren nächsten Eisprung und das Kinderkriegen kreisen, verheimlicht er den Rausschmiss und sinnt auf Rache. Dabei steht ihm sein ehemaliger Mitschüler Erich zur Seite, dem Georg in seiner neu gewonnenen Freizeit hilft, eine marode Achterbahn im Wiener Prater wieder in Gang zu setzen. Georgs nächtliche Rachefeldzüge gegen seinen ehemaligen Chef beginnen als kleine Sachbeschädigungen und steigern sich, zu immer größer werdendem Terror. Schnell gerät sein bürgerliches Leben völlig aus dem Ruder.

Mein Eindruck: Der österreichische Kabarettist Josef Hader ist als Schauspieler vor allem durch seine Brenner-Filme bekannt. Vor Jahren hab ich "Der Knochenmann" auf DVD gesehen und seither bin ich bemüht, mir alles anzuschauen, was es so macht. Jetzt legt er mit "Wilde Maus" sein Regiedebüt ab, hat das Drehbuch geschrieben und ist Hauptdarsteller. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Wilde Maus" ist eine Tragikomödie, die natürlich voll auf Hauptdarsteller Georg (Hader) abgestimmt ist. Georg hat nicht viel zu lachen: Er hat seinen Job verloren, verheimlicht das vor seiner Frau, die unbedingt schwanger werden will, was ihm gar nicht passt. Das ist eine traurige Grundstimmung, doch Hader versteht es mit seinem schwarzen und schrägen Humor zu unterhalten. Viele Gags entstehen aus skurrilen Situationen. So fährt er beispielsweise in einer Mini-Eisenbahn durch den Wiener Prater, um die Zeit totzuschlagen, da er keinen Job mehr hat. Ausgerechnet hier trifft es auf Erich. Dieser war auf seiner Schule, hat ihn damals verprügelt und jetzt macht er mit ihm zusammen die Wilde Maus, ein altes Fahrgeschäft, wieder flott. Hört sich schräg an, ist auch so. Mir persönlich haben die Terror-Atttacken auf seinen ehemaligen Chef sehr gut gefallen, die immer mehr ausarten. Vor allem der tote Fisch im Swimming-Pool hat die Lacher auf seiner Seite. Die Schneeszenen, die das Kinoplakat schon andeutet, ist ebenfalls extrem lustig. Alles in allem kann ich Josef Hader zu seinem Regiedebüt nur beglückwünschen, er hat einen tolle Erstling rausgehauen.

Kino-Info: Am Montag gab es im Eulenspiegel eine Preview mit Regisseur und Hauptdarsteller Josef Hader. Das Kino war sehr gut besucht, Josef Hader machte einen sehr sympathischen Eindruck.

Kinostart: 9.3.2017
Tragikomödie
103 Min.
FSK: 12
15

 

 
Boston

Boston 

Regie: Peter Berg. Darsteller: Mark Wahlberg (Tommy Saunders), John Goodman (Ed Davis), Michelle Monaghan (Carol Saunders), J.K. Simmons (Sergeant Jeffrey Pugliese), Kevin Bacon (Special Agent DesLauriers), Rachel Brosnahan (Jessica Kensky)

Inhalt: Boston, 15. April 2013 - Wie jedes Jahr zieht es tausende Läufer und Zuschauer aus aller Welt an die Strecke des beliebten Bostoner Marathons. Doch die Feierlichkeiten verstummen schlagartig, als zwei Sprengsätze an der Zielgeraden detonieren. Noch ist unklar, ob den Explosionen weitere folgen werden. Aber Police Sergeant Tommy Saunders versucht einen klaren Kopf zu bewahren und die ersten Rettungseinsätze zu koordinieren. Für die Ermittler beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit.

Mein Eindruck: Mark Wahlberg und Regisseur Peter Berg kommen wohl gut miteinander aus, denn "Boston" ist die dritte Zusammenarbeit nach "Lone Survivor" (2013) und "Deepwater Horizon" (2016). Alle 3 Filme basieren auf wahre Begebenheiten. Berg zieht den Film dokumentarisch auf. Bevor die Bomben detonieren werden jede Menge Personen vorgestellt, die im Laufe des Films eine Rolle spielen werden, wie z.B. der chinesische Student Dun Meng. Erst im letzten Drittel wird er von den Bombenlegern mit seinem Auto entführt. Auch Sergeant Pugliese - gespielt von J.K. Simmons ("Whiplash") - hat seinen Einsatz erst am Ende des Films. Hauptperson bleibt natürlich Mark Wahlberg. Ich bin froh, dass er nicht als Superbulle dargestellt wird, der im Alleingang die Terroristen zur Strecke bringt. Er ist eine Person mit Ecken und Kanten, der seine Meinung vehement vertritt und der deswegen auch nicht von jedem gemocht wird. Man bekommt einen guten Eindruck davon, die eine Großfahndung abläuft. Auch die Terroristen werden nicht zu einseitig dargestellt, obwohl der Film besonders gegen Ende sehr patriotisch wird. Alles in allem bin ich mit "Patriot's Day" - so der Originaltitel - sehr zufrieden.

Kino-Info: Am Mittwochabend lief der Film zum letzten Mal im Cinemaxx. 8 Zuschauer waren in Saal 10 dabei.

Kinostart: 23.2.2017
Thriller, Drama
129 Min.
FSK: 12
14

 

 
Der Februar ist der kürzeste Monat im Jahr, mit 7 Filmen topt er den Januar um einen Streifen. Im Oscar-Monat habe ich einige Anwärter gesehen und die meisten haben mir gefallen. Vor allem Mel Gibsons "Hacksaw Ridge" ist mit 4 1/2 Sternen schon jetzt einer der besten Filme des Jahres.
Hacksaw Ridge

2017

Hacksaw Ridge

Elle

  La La Land
Hidden Figures   Elle
John Wick - Kapitel 2   The Great Wall
T2 Trainspotting      
Jackie      
The Girl with all the Gifts      
 
T2 Transpotting

T2 Transpotting 

Regie: Danny Boyle. Darsteller: Ewan McGregor (Renton), Robert Carlyle (Begbie), Jonny Lee Miller (Simon), Ewen Bremner (Spud), Shirley Henderson (Gail), Anjela Nedyalkova (Veronika), Kelly Macdonald (Diane), Irvine Welsh (Mikey Forrester)

Inhalt: 20 Jahre nachdem er Edinburghs Stadtteil Leith hinter sich gelassen hat und sich einem bürgerlichen Leben zuwendete, kehrt Mark Renton in seine Heimatstadt zurück, wo sich manches geändert hat und vieles gleich geblieben ist, und wo seine alten Freunde und Bekannten, darunter Spud, Sick Boy und Begbie, schon auf ihn warten. Allesamt sind sie zwar mittlerweile weg vom Heroin, doch führen deswegen noch längst keine Leben in geordneten Bahnen.

Mein Eindruck: Ich hätte nie gedacht, dass es mal zu "Trainspotting" eine Fortsetzung geben wird. 20 Jahre hat Regisseur Danny Boyle gebraucht um Teil 2 zu realisieren. Mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein. Ewan McGregor alias Renton hat vor 20 Jahren seine Kumpel um 12.000 Pfund gebracht und hat sich nach Amsterdam abgesetzt. Jetzt kommt er zurück nach Schottland und trifft auf seine alten Freunde. Die haben aus ihrem Leben nichts gemacht, vor allem Begbie hat 20 Jahre im Knast gesessen. Danny Boyle hat die Story im Vergleich zum ersten Teil melancholischer angelegt. Unserer Helden erinnern sich an alte Zeiten, schauen auf ihr Leben zurück und sehen viele Dinge anders. Der neue Trainspotting ist nicht so abgefahren und wild, er passt sich dem Alter unserer Protagonisten an. Schön ist die Szene, in der sich Renton und Begbie zufällig auf der Toilette begegnen. Auch die Abzocke der 1690er inklusive der Musikeinlage hat mir gefallen. Das Zimmer von Renton hat sich in den 20 Jahren nicht verändert, die Eisenbahntapete sticht einem sofort ins Auge. "T2 Trainspotting" ist eine intelligente Fortsetzung von vier abgefahrenen Typen in einer abgefahrenen Welt.

Kino-Info: Am Mittwochabend saßen 5 Leute in Kino 5.

Kinostart: 16.2.2017
Drama
117 Min.
FSK: 16
13

 

 
Elle

Elle 

Regie: Paul Verhoeven. Darsteller: Isabelle Huppert (Michèle Leblanc), Laurent Lafitte (Patrick), Anne Consigny (Anna), Charles Berling (Richard Leblanc), Virginbie Efira (Rebecca), Judith Magre (Irène Leblanc), Christian Berkel (Robert), Jonas Bloquet (Vincent)

Inhalt: Michèle, Chefin einer erfolgreichen Firma für Videospiele, wirkt wie eine Frau, der nichts etwas anhaben kann. Unnahbar führt sie mit der gleichen Präzision und Kalkül ihre Firma wie ihr Liebesleben. Als Michèle eines Tages in ihrem Haus von einem Unbekannten angegriffen und vergewaltigt wird, scheint sie das Vorgefallene zunächst kalt zu lassen. Doch ihr Leben ist über Nacht ein anderes geworden. Resolut spürt sie den Angreifer auf und verstrickt sich mit ihm in ein gefährliches Spiel aus Neugier, Anziehung und Rache.

Mein Eindruck: Von Regisseur Paul Verhoeven hat man lange Zeit nichts gehört, sein letzter Film "Black Book" ist von 2006. Viele seiner Hollywood-Streifen sind Highlights für mich: "Total Recall", "Basic Instinct" oder "Starship Troopers" - Verhoeven hat seinen Stil durchgesetzt, koste es was es wolle. Mit "Elle" meldet er sich eindrucksvoll im Kino zurück. Die deutsch-französische Co-Produktion ist ein reiner Schauspiel-Film, der komplett auf Hauptdarstellerin Isabelle Huppert zugeschnitten ist. Sie ist in jeder Szene des Film im Mittelpunkt, sie bestimmt alles und jeden. Isabelle Huppert wurde für ihre Rolle der knallharten Geschäftsfrau für einen Oscar nominiert - und diese Nominierung ist mehr als verdient. Ich kann mir schwerlich eine andere Schauspielerin vorstellen, die die Rolle so perfekt und intensiv rüberbringen würde. "Elle" hat bereits einige Preise gewonnen (u.a. mehrere Golden Globes), die Presse feiert den Film ab und ich kann dem Streifen ebenfalls nur empfehlen. So eine Top-Darbietung bekommt man nicht alle Tage im Kino zu sehen.

Kino-Info: Die Vorabend-Vorstellung am Kino-Montag im Filmforum ist sehr gut besucht.

Kinostart: 16.2.2017
Drama, Thriller
126 Min.
FSK: 16
12

 

 
John Wick - Kapitel 2

John Wick - Kapitel 2 

Regie: Chad Stahelski. Darsteller: Keanu Reeves (John Wick), Riccardo Scamarcio (Santino D'Antonio), Ian McShane (Winston), Ruby Rose (Ares), Common (Cassian), Claudia Gerini (Gianna D'Antonio), Laurence Fishburne (Bowery King), Lance Reddick (Charon)

Inhalt: Nachdem John Wick sein geliebtes Auto wieder und sich mit Abram geeinigt hat, geht es für den Ruheständler erst richtig los. Wicks ehemaliger Kollege Santino steht vor der Tür und gibt ihm eine mit Blut besiegelte Münze. Wie der Einzelkämpfer weiß, steht das Geldstück für ein Versprechen, das Wick einst gab – das Versprechen von Hilfe als Gegenleistung für einen alten Gefallen. Und auch wenn der Killer seine Ruhe haben will, kann er schließlich nicht anders, als seine Zusicherung einzulösen, denn andernfalls droht ihm der Tod. Wick geht nach Rom um seine Schuld abzuarbeiten.

Mein Eindruck: "John Wick" war Anfang 2015 ein Brecher im Kino. Selten hat ein Actionfilm so viel Spaß gemacht, denn abgesehen von der Mega-Action haben vor allem die coolen Sprüche ("Arbeitest du wieder?") den Film nach vorne gebracht. Im Februar 2016 kommt Kapitel 2 ins Kino und ich bin nicht enttäuscht worden. Natürlich kann ein zweiter Teil  selten mit seinem Vorgänger mithalten, doch trotz kleinerer Schwächen ist "John Wick - Kapitel 2" ein guter Actionfilm geworden. Zum einen hat mir gefallen, dass fast alle Darsteller aus Teil 1 wieder vorkommen. So hat John Leguizamo als Aureilo einen Kurzauftritt, denn er soll John Wicks ramponiertes Auto reparieren. Man sieht Cop Jimmy in einer kleinen Szene und er fragt Wick, ob er wieder arbeitet. Zum anderen bestimmen die brachialen Actionsequenzen das Geschehen. Nachdem sich John in Rom aufgebrezelt hat (neuer kugelsicherer Anzug und neue Waffen) bricht in den Katakomben Roms ein Feuergefecht erster Güte aus. Später in New York muss sich unsere Held mit allen Killern rumschlagen, die es auf sein Kopfgeld abgesehen haben. Im finalen Kampf im Kunstmuseum bleibt kein Auge trocken. Trotz allen Vorzügen ist der erste "John Wick" nicht zu toppen. Von da her gebe ich eine minimal schlechtere Bewertung für einen sehr ordentlichen Action-Kracher.

Kino-Info: Kino 3 war am Start-Wochenende sehr gut gefüllt. Insider-Info: Wir waren in der Zange von Bibi & Tina 3... :-)

Kinostart: 16.2.2017
Action, Thriller
123 Min.
FSK: 18
11

 

 
Jackie

Jackie 

Regie: Pablo Larrain. Darsteller: Natalie Portman (Jackie Kennedy), Peter Sarsgaard (Bobby Kennedy), Greta Gerwig (Nancy Tuckerman), Billy Crudup (The Journalist), John Hurt (The Priest), Richard E. Grant (Bill Walton), John Carroll Lynch (Lyndon B Johnson)

Inhalt: Sie ist eine First Lady wie aus dem Märchen: elegant, kultiviert, populär. Und schon zu Lebzeiten eine Legende. Als Präsidentengattin verwandelt sie das Weiße Haus in einen glamourösen Ort, an dem sich die High Society trifft. Das ist schlagartig vorbei, als Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas erschossen wird. Jackie Kennedy verliert alles - ihre Liebe, ihre Aufgabe, ihr glitzerndes Leben. Geschockt und traumatisiert durchlebt sie die folgenden Tage, ergreift aber bald die Initiative und kümmert sich um das Vermächtnis ihres Mannes.

Mein Eindruck: "Jackie" ist voll und ganz auf Hauptdarstellerin Natalie Portman zugeschnitten. Der chilenische Regisseur Pablo Larrain, der mit "Jackie" seinen ersten US-Streifen abliefert, vertraut ganz gezielt auf die schauspielerische Brillanz der Portman, die mit dieser Rolle ihren zweiten Oscar gewinnen könnte. Filme über JFK und das Attentat in Dallas gibt es einige, doch keiner befasst sich mit der First Lady. Jackie Kennedy gewährt einem Journalisten eine Audienz in der sie ihm die Story ihres Lebens erzählt. Wir sehen Rückblenden mit der First Lady, wie sie die TV-Zuschauern durch das Weiße Haus führt. Der Hauptteil des Film spielt nach dem Attentat auf ihren Mann und wie sie die Stunden bzw. Tage danach bewältigt. Natalie Portman liefert es intensives Bild der starken Frau ab, die durch die Hölle geht, aber die Fassung bewahren muss. Kurz nach dem Tode von JFK wird Lyndon B Johnson als Präsident vereidigt. Jackie lebt natürlich noch im Weißen Haus, muss dieses aber schnell und unerwartet verlassen - sie ist keine First Lady mehr. Der Film bringt all diese Aspekte dem Zuschauer sehr nahe, ebenso wie die prunkvolle Beerdigung und deren Konsequenzen. Trotz all dieser positiven Dinge hat der Film mich nicht in den Bann gezogen. Ich kenne keinen anderen Streifen, der so viele Großaufnahmen bietet wie "Jackie" - und  das ging mir etwas auf die Nerven. Einige Sequenzen fand ich recht langweilig und zäh. Von da her ist die One-Woman-Show von Natalie Portman für sie eine Offenbarung, richtig mitgenommen hat mich der Streifen leider nicht.

Kino-Info: Das Film Studio war am Mittwoch-Abend mäßig gefüllt.

Kinostart: 16.1.2017
Drama, Biographie
95 Min.
FSK: 12
10

 

 
The Girl with all the Gifts

The Girl with all the Gifts 

Regie: Colm McCarthy. Darsteller: Gemma Arterton (Helen Justineau), Glen Close (Dr. Caroline Caldwell), Sennia Nanua (Melanie), Paddy Considine (Sgt. Eddie Parks), Anamaria Marinca (Dr. Selkirk), Dominique Tipper (Devani)

Inhalt: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Menschheit in fleischfressende, Zombie-artige Wesen verwandelt. Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren "Fressimpuls" kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist. In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell Experimenten unterzogen und besuchen täglich den Schulunterricht. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz, ist einfallsreich und vergöttert ihre Lieblingslehrerin, Miss Helen Justineau. Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen.

Mein Eindruck: "The Girl with all the Gifts" ist ein englischer Zombie-Film, der das Thema auf eine andere Art angeht. Die Menschheit ist wieder mal im Arsch, weil Zombies (hier Hungries genannt) die Erde bevölkern. Das Militär sucht krampfhaft nach einem Gegenmittel, kommt aber nicht aus den Pötten und schon bald streifen unsere Hauptdarsteller auf sich allein gestellt durch Zombieland. Business as usual. Doch in dem Film von Regisseur Colm McCarthy ("Sherlock") gibt es eine kleine Abwandlung: Das Mädchen Melanie ist zwar vom Zombie-Virus befallen, verhält sich aber menschlich und will kein Hungry sein - obwohl sie ihren Hunger nach Fleisch nicht unterdrücken kann. Sennia Nanua, 2002 in England geboren, verkörpert diese Melanie in einzigartiger Art und Weise. Ihre Darstellung ist wirklich top. Leider kann ich das für den Film nicht sagen. Ich habe einige euphorische Kritiken gelesen und kann mich denen nicht anschließen. "The Girl with all the Gifts" hat mich wenig berührt. Die spannenden Momente im Film fand ich ziemlich lasch und die Gefährdung durch Zombies (die oft nur dumm rumstehen) war kaum vorhanden. Irgendwie hab ich wenig mitgefiebert, denn die Darsteller waren mir relativ egal. Hollywood Darstellerin Glen Close kann ich so wie so nicht gut leiden, von da her war sie mir in ihrer Rolle als knallharte Wissenschaftlerin vollkommen schnuppe. Fazit: Trotz neuem Ansatz ist die englische Hungries-Variante für mich ein Flop.

Kino-Info: In den großen Sälen läuft Teil 2 von "50 Shades", wir sitzen im kleinen Kino 10 mit ca. 20 Leuten.

Kinostart: 9.2.2017
Drama, Thriller, Horror
116 Min.
FSK: 16
9

 

 
Hacksaw Ridge - Die Entscheidung

Hacksaw Ridge - Die Entscheidung 

Regie: Mel Gibson. Darsteller: Andrew Garfield (Desmond Doss), Teresa Palmer (Dorothy Schutte), Vince Vaughn (Sgt. Howell), Sam Worthington (Captain Glover), Hugo Weaving (Tom Doss), Rachel Griffiths (Bertha Doss)

Inhalt: Der junge Desmond Doss wächst im US-Bundesstaat Virginia als ergebener Christ mit einem strengen Moralkodex auf. Als eines Tages sein Vater Tom, Kriegsveteran und Trinker, im Streit seine Mutter Bertha bedroht, greift Desmond zur Waffe und bringt ihn dazu, aufzuhören. Desmond schwört sich daraufhin, nie wieder eine Waffe auch nur anzurühren. Doch als sich sein Bruder Hal nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor zum Kriegsdienst meldet, folgt ihm Desmond kurze Zeit später. Weil er aber weiterhin darauf beharrt, keine Waffe anzufassen, machen es ihm seine Vorgesetzten und seine Kameraden extrem schwer in der Ausbildung. An der Front gegen die Japaner wendet sich jedoch das Blatt: Während die Kugeln an ihnen vorbeischwirren und immer mehr Verluste zu vermelden sind, wächst Desmond über sich hinaus und rettet einem Verwundeten nach dem anderen das Leben – noch immer ohne eine Waffe zu tragen.

Mein Eindruck: Endlich habe ich es geschafft mir den neuen Film von Mel Gibson "Hacksaw Ridge" im Kino anzuschauen. Das ist nicht einfach, denn der Streifen läuft nicht überall und meistens zu Zeiten, die mir nicht passen. Egal, jetzt hab ich den Film gesehen und kann für mich sagen: "Hacksaw Ridge" ist der beste Film von Mel Gibson seit langem, nur sein "Braveheart" ist noch einen Tick besser. Der knapp 140minütige Film ist in zwei Hälften aufgeteilt. In der ersten Stunde lernen wir Desmond Doss und seine Familie kennen. Das Leben in Virginia in den 30- und 40ern kann schön sein, außer man hat einen Vater, der als Alkoholiker seine Frau und seine Söhne schikaniert. Hugo Weaving, bekannt als Agent Smith aus "Matrix", ist wunderbar fies in der Vater-Rolle. Später sehen wir Desmond in der Grundausbildung beim Militär. Jetzt kommt es zum Konflikt zwischen ihm und seinen Vorgesetzten (Vince Vaughn / Sam Worthington), denn er verweigert den Dienst an der Waffe. Dann gibt es einen Cut und in Teil 2 wir sehen unsere Kompanie in Okinawa wieder. Was jetzt kommt ist der Horror des Krieges par excellence. Den Angriff der Amerikaner auf dem Hochplateau gegen die Japaner zeigt Mel Gibson in harten, brutalen Bildern, die nichts beschönigen. Hier wächst Desmond Doss über sich hinaus und rettet als Sanitäter über 70 Kameraden das Leben. Andrew Garfield, der mir zuerst in "The Social Network" als Schauspieler aufgefallen ist und dann später der zweite neue "Spider-Man" wurde, spielt als Demond Doss die Rolle seiner jungen Karriere. Er ist für einen Oscar nominiert (ebenso wie Mel Gibson als Regisseur) und er hätte ihn verdient. Fazit: "Hacksaw Ridge" ist ein Film-Highlight des Jahres!

Kino-Info: Dienstag Abend im Cinemaxx Essen: Knapp 30 Leute sehen den Film in Kino 15.

Kinostart: 26.1.2017
Krieg, Drama
140 Min.
FSK: 16
8

 

 
Hidden Figures - Unbekannte Helden

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen 

Regie: Theodore Melfi. Darsteller: Taraji P. Henson (Katherine G. Johnson), Octavia Spencer (Dorothy Vaughn), Janelle Monáe (Mary Jackson), Kevin Costner (Al Harrison), Kirsten Dunst (Vivian Mitchell), Jim Parsons (Paul Stafford), Mahershala Ali (Colonel Jim Johnson)

Inhalt: 1962: John Glenn ist der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff komplett umkreist. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion, der auch als Wettlauf im All geführt wird – zu einer Zeit, als Weiße und Schwarze in den USA noch per Gesetz getrennt werden und von Geschlechtergleichheit keine Rede sein kann. In der NASA aber, wo neben Glenn vornehmlich andere weiße Männer wie Al Harrison und Paul Stafford den Ton angeben, arbeiten drei schwarze Frauen. Deren Namen kennt kaum jemand, ihr Einfluss jedoch ist groß: Den NASA-Mathematerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson ist es zu verdanken, dass Glenns Mission sicher und erfolgreich verläuft.

Mein Eindruck: "Hidden Figures" ist genau der richtige Film für mich. Der Trailer hat mich bereits überzeugt und der komplette Film erst recht. Drei schwarzen Frauen arbeiten für die NASA, sie müssen wegen ihrer Hautfarbe einiges hinnehmen. Außerdem leben sie in Virginia und da ist die Rassentrennung ein großes Thema. Die NASA steht unter enormen Druck, denn die Russen haben den Sputnik und Juri Gagarin ins All geschossen - und die Amerikaner können nichts vorweisen. Gerade unsere drei schwarzen Frauen haben einen großen Anteil daran, dass das Weltraumprogramm erfolgreich ist. Regisseur Theodore Melfi ("St. Vincent") bringt die frühen 60er Jahre unterhaltsam auf die große Leinwand. Man bekommt einen Eindruck davon, wie schwer es für schwarze Frauen ist, sich in der Männerdomäne zu behaupten. Allerdings sind unsere Charaktere glatt und ohne Ecken und Kanten. Damit kann ich gut leben, denn Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe sind in ihren Rollen fantastisch. Kevin Costner gefällt ebenfalls als Task-Force-Leiter. Er ist knallhart, aber er will erfolgreich sein, und darum interessiert ihn die Hautfarbe nicht. In einer Nebenrolle ist Jim Parsons (Sheldon Cooper aus "Big Bang Theory") zu sehen. Er spielt recht unspektakulär, aber gefällig. Man bezeichnet den Film gerne als "Feel-Good-Movie", weil am Ende alles gut ausgeht. Mir gefällt's.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist Kino 3 mäßig gefüllt.

Kinostart: 2.2.2017
Drama
127 Min.
FSK: ohne
7

 

 
Januar 2017 - ein geglückter Start ins neue Kinojahr. Abgesehen von dem schwachen Triple X-Verschnitt bin ich mit den Filmen zufrieden. Am besten haben mir "The Great Wall" und erstaunlicherweise "La La Land" gefallen.
La La Land      

The Great Wall

     
Passengers      
Die irre Heldentour des Billy Lynn      
Hell or High Water      
xXx - Die Rückkehr des Xander Cage      
 
La La Land

La La Land 

Regie: Damien Chazelle. Darsteller: Ryan Gosling (Sebastian), Emma Stone (Mia), John Legend (Keith), Rosemarie DeWitt (Laura), J.K. Simmons (Bill), Finn Wittrock (Greg), Tom Everett Scott (David), Terry Walters (Linda)

Inhalt: Die leidenschaftliche Schauspielerin Mia und der charismatische Jazzmusiker Sebastian suchen das große Glück in Los Angeles. Sie halten sich mit Nebenjobs über Wasser und nachdem sich ihre Wege zufällig kreuzen, verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ihre Zukunft auf der Bühne und genießen den Zauber der jungen Liebe in "La La Land" - der Stadt der Träume. Doch schon bald müssen Mia und Sebastian einsehen, dass sie Opfer bringen müssen um ihren Träumen näher zu kommen. Kann ihre Beziehung diesem Druck standhalten?

Mein Eindruck: "La La Land" könnte der große Abräumer der Saison werden. Der Film hat bereits 7 Golden Globes gewonnen (Rekord) und ist für 14 Oscars nominiert. Schon jetzt hat der Film sehr viel Geld eingespielt, es könnte noch viel mehr werden. Der Hype um den Streifen ist groß, aber ist der wirklich so gut? Ich sage: Ja, er ist es. Dabei muss ich anmerken, dass ich überhaupt kein Fan von Musicals bin, selten sehe ich so was im Kino. Bei "La La Land" war das anders. Irgendwie hat mich das neue Werk von Regisseur Damien Chazelle ("Whiplash") ins Kino gezogen, ich weiß gar nicht warum. Mir hat die Romanze zwischen Emma Stone und Ryan Gosling gefallen. Die beiden haben nach "Crazy Stupid Love" (2011) und "Gangster Squad" (2013) ihren dritten gemeinsamen Film gemacht. Die Chemie der beiden Hauptdarsteller stimmt und deshalb ist "La La Land" so sehenswert. Nebenbei bin ich - wie Mia am Anfang des Films - kein Freund von Jazz. Doch am Ende kann ich mit der Musik sehr gut leben. Der Song "City of Stars", den die beiden singen, wird noch ein Klassiker, da bin ich sicher. "La La Land" kommt zur rechten Zeit und räumt ab, die Kinobesitzer wird's freuen, den Zuschauer ebenso.

Kino-Info: Kino 3 hat sich am Dienstagabend noch gut gefüllt. Wir gönnen uns heute mal die VIP-Plätze.

Kinostart: 12.1.2017
Musical, Lovestory
128 Min.
FSK: ohne
6

 

 
xXx - The Return of Xander Cage (3D)

xXx - Die Rückkehr des Xander Cage (3D) 

Regie: D.J. Caruso. Darsteller: Vin Diesel (Xander Cage), Donnie Yen (Xiang), Deepika Padukone (Serena Unger), Kris Wu (Nicks), Ruby Rose (Adele Wolff), Tony Jaa (Talon), Nina Dobrev (Becky Clearidge), Toni Collette (Jane Marke), Samuel L. Jackson (Augustus Gibbons)

Inhalt: Der für tot gehaltene Extremsportler Xander Cage kehrt aus seinem selbstauferlegten Exil zurück, um erneut als Geheimagent für die US-Regierung zu arbeiten. Dieses Mal muss er eine ebenso unaufhaltbare wie zerstörerische Waffe namens "Die Büchse der Pandora" bergen. Zeitgleich machen sich jedoch auch der sinistre und mit Waffen wie Fäusten tödliche Xiang und dessen Schergen daran, die todbringende Technologie in ihren Besitz zu bringen. Zusammen mit seinem neuen Team kampfbereiter adrenalinsüchtiger Profis findet sich Xander schon bald in einer tödlichen Verschwörung wieder, in die sogar Repräsentanten auf Regierungsebene verwickelt sind.

Mein Eindruck: Der dritte Teil von Triple X hat genau meine Erwartung erfüllt. Regisseur D.J. Caruso ("Ich bin Nummer 4") präsentiert einen aufgeblasenen Actionfilm ohne Sinn und Verstand. Es geht um total überzogene Stunts, wilde Verfolgungsjagden zu Land, Wasser und zu Luft und coole Sprüche im Minutentakt. Grundsätzlich kann ich mit so einem Actionfilm leben, doch "xXx 3" schießt weit über das Ziel hinaus. Die bombastische Inszenierung langweilt nur und erzeugt Null Spannung, weil man ja weiß, dass unseren Helden nie auch nur ansatzweise etwas schlimmes passieren kann. Ich habe in einer Kritik was von seelenloser Action für 12jährige gelesen - das trifft es auf den Punkt. Immerhin ist Vin Diesel wieder dick im Geschäft: Die "Fast & Furious-Filme" laufen sehr gut und auch sein "Triple X" wird ein weltweiter Erfolg. Gerade in Asien stehen die Zuschauer auf diese überzogene Action und so wundert es nicht, dass Diesels Mitspieler von daher kommen: Der Chinese Donnie Yen war bereits in dem neuen Star Wars "Rogue One" zu sehen. Tony Jaa (Thailand), Kris Wu (Chinas Justin Bieber) und Deepika Padukone (Indien) sorgen für internationalen Flair. Kurios: Jetzt hab ich kurz hintereinander zwei Vin-Diesel-Filme gesehen: Billy Lynn und Triple X. Die Filme sind so was von verschieden, verschiedener geht gar nicht. Fazit: Der neue Triple X hat mir - wie erwartet - überhaupt nicht gefallen. Immerhin: 3D war sehr gut, aber das rettet den Film auch nicht.

Kino-Info: Das große Kino 1 hat sich am Mittwochabend doch noch ganz ordentlich gefüllt.

Kinostart: 19.1.2017
Action
107 Min.
FSK: 16
5

 

 
Die irre Heldentour des Billy Lynn

Sneak: Die irre Heldentour des Billy Lynn 

Regie: Ang Lee. Darsteller: Joe Alwyn (Billy), Garrett Hedlund (Dime), Kristen Stewart (Kathryn), Arturo Castro (Mango), Vin Diesel (Shroom), Steve Martin (Norm), Chris Tucker (Albert), Makenzie Leigh (Faison), Ben Platt (Josh)

Inhalt: Nach einem schrecklichen Gefecht im Irakkrieg werden der 19-jährige Soldat Billy Lynn und seine Kameraden als Helden gefeiert und auf eine landesweite Siegestour durch die USA geschickt. Doch nach und nach geraten die wahren Geschehnisse am Golf ans Licht und die Enthüllung findet ihren Höhepunkt während der spektakulären Halbzeit-Show eines Football-Spiels an Thanksgiving. Die amerikanische Feier-Euphorie ist meilenweit von der Realität des Krieges entfernt...

Mein Eindruck: Ich muss zugeben, dass ich von Ang Lees neuem Film "Die irre Heldentour des Billy Lynn" noch nichts gehört oder gesehen hatte. Von da her bin ich völlig unvoreingenommen an den Streifen rangegangen. Regisseur Ang Lee ("Life of Pi") erzählt, wie die Bravo-Kompanie den Thanksgiving-Feiertag erlebt. Als Helden gefeiert werden die Soldaten zu einem Football-Spiel eingeladen, um dort gnadenlos zur Schau gestellt zur werden. In Rückblenden erfährt der Zuschauer, was sich vorher im Irak abgespielt hat. Hervorragend ist Hauptdarsteller und Newcomer Joe Alwyn als Billy Lynn. Als Zuschauer durchlebt man die Höhen und Tiefen dieses jungen Mannes, der von Texas in den Irak kommt und dort für seine schlimmste Tat, die er je begangen hat, ausgezeichnet wird. Er versucht in einem Gefecht seinen Sergeant zu retten, tötet dabei mehrere Terroristen, einen davon im Kampf 1:1 mit einem Messer. Zu Hause als Held gefeiert versucht er mit der Situation fertig zu werden. Der Film ist sehr eingängig, auch wenn er nur wenige Stunden im Leben der Soldaten erzählt. Damit der Film nicht komplett ins Drama abrutscht gibt es immer wieder einige ironische Szenen, für die vor allen Garrett Hedlund ("Tron Legacy") zuständig ist. Alles in allem bin ich mit der Sneak sehr zufrieden. Eins zum Schluß: Der deutsche Titel ist das letzte, im Original heißt der Film "Billy Lynn's Long Halftime Walk" - der passt.

Kino-Info: Die erste Sneak im neuen Jahr: Kino 10 war gut gefüllt, mit dem Film habe ich nicht gerechnet, es hat sich aber gelohnt.

Kinostart: 2.2.2017
Drama, Krieg
110 Min.
FSK: 12
4

 

 
Hell or High Water

Hell or High Water 

Regie: David Mackenzie. Darsteller: Chris Pine (Toby Howard), Ben Foster (Tanner Howard), Jeff Bridges (Marcus Hamilton), Gil Birmingham (Alberto Parker), Katy Mixon (Jenny Ann), William Sterchi (Mr. Clauson)

Inhalt: Tanner, ein hitzköpfiger Querulant, der sich nur schwer an Regeln halten kann und gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, stiftet seinen jüngeren Bruder Toby dazu an, all die Banken auszurauben, die das Land ihrer hoch verschuldeten Familie zwangsversteigern ließen, um mit dem Geld die Familienfarm im Westen von Texas zu retten, bevor sie in staatliche Hände fällt. Erst ist Toby nicht wirklich von der Idee begeistert, doch er ist frisch geschieden und will seinem Sohn ein besseres Leben ermöglich. Schnell kommen der gnadenlose Texas Ranger Marcus Hamilton, der sich kurz vor dem Ruhestand befindet und einen letzten Triumph feiern will, und dessen Partner Alberto Parker den Brüdern auf die Schliche.

Mein Eindruck: "Hell or High Water" von David Mackenzie hat schon einige Preise abgeräumt und könnte bei der kommenden Oscar-Verleihung Ende Februar noch was nachlegen. Ich persönlich glaube nicht dran. Erstens ist meiner Meinung nach "La La Land" der große Favorit, zweitens kann mich der Streifen nicht komplett überzeugen. Zwei Dinge sind top: Zum einen bietet der Film sehr gute Darsteller. Jeff Bridges ("The Dude") ist kein Thema, der spielt im Alter all seinen Rollen überragend. Chris Pine (der neue Captain Kirk) ist sehr überzeugend, und auch sein Film-Bruder Ben Foster ("Warcraft: The Beginning") gefällt auf der ganzen Linie. Zum anderen punktet "Hell or High Water" mit einer starken Atmosphäre. Die texanischen Kleinstädte, die Farmen, die gesamte Umgebung - alles wirkt total realistisch und man bekommt als Zuschauer einen sehr starken Eindruck davon, wie das Leben hier so abgeht. Was mir nicht so gefallen hat war die Story an sich. Die geplanten Banküberfälle und die Mission, die Farm zu retten, fand ich ein bisschen lasch. Von da her gibt es Abzüge in der B-Note. Ach ja, "Hell or High Water" ist der erste Film des Jahres in 2D - Yeah!

Kino-Info: Im Astra war am Montagabend wenig los, knapp 30 Leute sitzen im großen Kinosaal. In der Lichtbug tritt zeitgleich Hagen Rether auf, die ist ausverkauft.

Kinostart: 12.1.2017
Drama, Krimi
102 Min.
FSK: 12
3

 

 
The Great Wall (3D)

The Great Wall (3D) 

Regie: Zhang Yimou. Darsteller: Matt Damon (William Garin), Pedro Pascal (Pero Tovar), William Dafoe (Ballard), Tian Jin (Commander Lin Mei), Andy Lau (Strategist Wang), Zhang Hanyu (General Shao), Lu Han (Peng Yong/Cadet Bear Corps)

Inhalt: Die Wüste Gobi im 15. Jahrhundert: William Garin und Pero Tovar, zwei Söldner, flüchten vor einer Attacke des Volkes Kitan. Durch einen Zufall kommt William in Besitz der Klaue einer unbekannten Kreatur – und wenig später stehen die zwei Soldaten einer riesigen Horde dieser Monster gegenüber: Nachdem William und Pero an einer Festung in der Chinesischen Mauer angekommen sind, werden sie nämlich von einer Elitearmee unter Führung General Shaos gefangen genommen, damit sie gegen die Wesen Tao Tie kämpfen. Das sind fürchterliche Kreaturen, die alle 60 Jahre von einem nahen Berg aus anrücken, um alles zu vernichten, was sich ihnen in den Weg stellt.

Mein Eindruck: Der zweite Film im neuen Jahr, zum zweiten Mal 3D. Dieses Mal meckere ich nicht, denn der Film von Zhang Yimou "The Great Wall" ist in 3D ein Genuss. Der Regisseur hat ein Händchen für hervorragende Optik und nutzt diese gnadenlos gut. Von da her ist es zu verkraften, dass der Film so gut wie keine Handlung hat. Alles ist auf den Kampf zwischen der chinesischen Armee und den Monstern ausgelegt, da bleibt nicht viel Platz für tiefergehende Charakterisierung der Hauptdarsteller. Hier gibt es nur den Kampf zwischen Gut und Böse. Ich muss sagen: Ich finde das super! Es ist eine Schlachtplatte, und die nehme ich gerne so wie sie ist. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen...

Kino-Info: Die Schulferien sind zu Ende, erste normale Arbeitswoche: Kino 5 ist ganz gut gefüllt, aber wir haben in der letzten Reihe viel Platz.

Kinostart: 12.1.2017
Action, Abenteuer, Fantasy
103 Min.
FSK: 12
2

 

 
Passengers (3D)

Passengers (3D) 

Regie: Morten Tyldum. Darsteller: Jennifer Lawrence (Aurora Lane), Chris Pratt (Jim Preston), Michael Sheen (Arthur), Laurence Fishburne (Gus Mancuso), Andy Garcia (Captain Norris)

Inhalt: Das Raumschiff Avalon transportiert 5000 Menschen und 258 Crewmitglieder quer durchs Weltall. Es befindet sich auf einer Jahrzehnte andauernden Reise zu der 'Homestead'-Kolonie auf einem fernen Planeten. Die Passagiere an Bord bleiben jedoch von der verstreichenden Zeit unberührt, denn erst bei der Ankunft sollen sie aus ihrem Kälteschlaf erwachen. Es kommt zu einer Fehlfunktion, wodurch der Mechaniker Jim Preston lange vor allen anderen geweckt wird - 90 Jahre zu früh. Er hat keine Chance, in den Schlafmodus zurückzukehren. Sein einziger Gesprächspartner ist der Bar-Androide Arthur. Die Einsamkeit macht Jim zu schaffen und so beschließt er schweren Herzens eine weiter Person aufzuwecken: die Schriftstellerin Aurora.

Mein Eindruck: Das Kinojahr 2017 startet gut. "Passengers", der Film vom norwegischen Regisseur Morten Tyldum ("The Imitation Game"), hat zwar nicht sehr viele Schauspieler, dafür aber eine sehr unterhaltsame und spannende Story. Zwei Personen in einem riesigen Raumschiff - das könnte in die Hose gehen. Doch hier funktioniert es, weil man als Zuschauer immer wieder durch Wendungen bei Laune gehalten wird. Zuerst erlebt man, wie Chris Pratt ("Guardians of the Galaxy") aus Versehen aufgeweckt wird und wie er krampfhaft versucht, wieder in den Kälteschlaf zu gelangen. Alle Versuche scheitern und er muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass er auf der Raumschiff sterben wird, ohne je den Ziel-Planeten erreichen zu können. Garniert wird all das mit einigen kleinen Gags: So schickt er eine Nachricht zurück zur Erde, doch leider braucht diese 17 Jahre um überhaupt anzukommen. Zum Frühstück bekommt er nur einen große Kaffee, die leckeren Abarten sind ihm als Holzklasse-Passagier verwehrt. Der Androide Arthur, der die Bar schmeißt, ist sein einziger Gesprächspartner, aber das ist auf Dauer auch nicht prickelnd. Also kommt Aurora (Jennifer Lawrence ["Tribute von Panem"]) ins Spiel, denn Jim weckt sie aus ihrem Tiefschlaf auf, weil er die Einsamkeit nicht mehr ertragen kann. Sie ist Gold-Passagier und so kommt Jim zum ersten Mal in den Genuss eines Mokka-Cappuccinos-Dingsbums am Morgen. Mehr erzähle ich nicht, den Rest sollte man sich im Kino anschauen. Das Kammerstück in dem megagroßen Raumschiff-Hotel ist tolles Kino mit Top-Darstellern und Top-Ausstattung. Einzig das Ende fällt bei mir etwas ab, aber darüber kann ich locker hinwegsehen. Thema 3D: Anders als beim enttäuschenden "Assassin's Creed" ist 3D hier ganz gut - "Gravity" lässt grüßen.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist der große Saal 1 sehr voll - Kino boomt zwischen den Jahren.

Kinostart: 5.1.2017
Sci-Fi, Drama, Lovestory
117 Min.
FSK: 12
1

 

Archiv

2006 / 2007 / 2008 / 2009 / 2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014 / 2015 / 2016 / 2017 / 2018 / 2019 / 2020 / 2021 / 2022 / 2023