Kino 2019

Das Kinojahr 2019 wird von Disney geprägt. Der Megakonzern bringt rund 80% der kommerziell erfolgreichsten Filme des Jahres in die Lichtspielhäuser. Star Wars (Episode IX), Marvel (Avengers, Captain Marvel, Spider-Man), die Realverfilmungen (König der Löwen, Aladdin) - all diese Filme spülen Millionen Dollar in die Kassen. "Avengers - Endgame" wird in diesem Jahr zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Mit einem Einspielergebnis von 2,79 Milliarden Dollar stößt er "Avatar" (2009) vom Thron. Der Überraschungshit des Jahres kommt von Warner: "Joker" startet am 10.10., räumt richtig ab und bringt DC endlich mal einen Achtungserfolg gegen die übermächtigen Konkurrenten Marvel.

Viele groß angekündigte Blockbuster konnten nicht das halten, was man erwartet hat. "Terminator: Dark Fate", "X-Men: Dark Phoenix", "Men in Black: International" oder "Godzilla 2: King of the Monsters" - sind allesamt mehr oder weniger abgekackt. Auch der 3. Teil von "John Wick" bleibt hinter den Erwatungen zurück.

Am meisten hat mich der zweite Teil von "Maleficent" enttäuscht. Mit einem Stern ist der seelenlose Streifen noch gut bedient. Robert Redfords vermeidlich letzter Film "Ein Gauner und Gentleman" hat mich zu Tode gelangweilt. Die Neuauflage von "Hellboy" ist ebenfalls ein Rohrkrepierer.

Le Mans 66 - Gegen jede Chance  Green Book - Eine besondere Freundschaft

Dieses Jahr haben 2 Filme die Höchstwertung von 5 Sternen erhalten. Anfangs des Jahres hat mich "Green Book" total überzeugt. Der Streifen von Regisseur Peter Farrelly wurde bei der Oscar-Verleihung zum besten Film des Jahres gekürt. Film des Jahres ist für mich "Le Man 66" von James Mangold. Das Duell zwischen Ford und Ferrari ist bei einer Laufzeit von 153 Minuten immer unterhaltsam und bietet für mich alles, was ich brauche.

 
Im Dezember 2019 hat mir nur der neue Woody Allen " A Rainy Day in New York" richtig gut gefallen. Der Rest ist mittelmäßig bis schlecht. Der Abschluß der Star Wars Trilogie "Der Aufstieg Skywalkers" ist eher mau ausgefallen. Der zweite Teil von "Jumanji" enttäuscht, ebenso wie die Neuverfilmung von "3 Engel für Charlie".
A Rainy Day in New York

2019  

Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

  Green Book

Doctor Sleeps Erwachen

  Parasite
Hustlers   Zombieland - Doppelt hält besser
3 Engel für Charlie      
Jumanji 2 - The Next Level      
 
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (3D) 

Regie: J.J. Abrams. Darsteller: Carrie Fisher (Leia Organa), Mark Hamill (Luke Skywalker), Adam Driver (Kylo Ren), Daisy Ridley (Rey), John Boyega (Finn), Oscar Isaac (Poe Dameron), Naomi Ackie (Jannah), Domhnall Gleeson (General Hux), Richard E. Grant (General Pryde)

Inhalt: Der Widerstand unter Führung von Generalin Leia wird plötzlich mit seiner bisher größten Bedrohung konfrontiert. Dabei sind die mutigen Rebellen den Truppen von Kylo Ren doch ohnehin schon massiv unterlegen! Die Hoffnungen ruhen nun auf Rey, der letzten Jedi. Sie hat ihr Training zwar noch nicht abgeschlossen, muss nun aber mit ihren Freunden Finn, Poe, Chewbacca und C-3PO auf eine Mission, die den Kampf zwischen Jedi und Sith endgültig entscheiden könnte.

Mein Eindruck: Es ist vollbracht. J.J. Abrams hat die Trilogie mit Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers beendet. Man kann mit dem Ende zufrieden sein, der Meister-Regisseur ist auf Nummer sicher gegangen und hat alle Fragen beantwortet. Persönlich kann ich damit gut leben, muss aber leider sagen, dass mich der Film kaum bewegt hat. Im letzten Drittel gibt es einige ikonische Momente, da wird alles aufgefahren, was machbar ist. Vorher ist der Streifen doch recht zäh. Die Schnitzeljagd nach einer Art Wegbeschreibung zu einem geheimen Ort zieht sich. Da kommt wenig Stimmung auf. Die Trickeffekte und die Kampfsequenzen können sich sehen lassen, doch irgendwie fehlt mir dabei das gewisse Etwas. Immerhin ist 3D wirklich gut, da kann ich dieses Mal nicht meckern. Kommen wir zum Imperator. Dieser wurde ja bereits im Trailer angedeutet und er kommt auch im Film vor, das ist ja kein Geheimnis mehr. Was am Ende passiert verrate ich natürlich nicht, aber alles im allem ist das nix besonderes bzw. originelles. Warum man den aus der Kiste gezogen hat...na ja. Alle wichtigen Charaktere kommen im Film vor, einige werden die finale Schlacht nicht überleben, das war auch vorher klar. Als der Film, der mit 142 Minuten deutlich zu lang ausgefallen ist, endlich zu Ende war gab es bei mir keine Jubelstürme. Was soll ich sagen: Die ersten 3 Filme aus den 70er und 80er Jahren sind meine Favoriten und werden es immer bleiben. Der Neustart von Disney ohne die Einmischung von George Lucas war jetzt nicht schlecht, aber irgendwie auch seelenlos. Trotz Drama haben mich die Filme recht kalt gelassen. Mal sehen, wie das in den nächsten Jahren weitergeht. Ich erwarte nix besonderes...

Kino-Info: Der Film startete schon am Mittwoch, wie waren am Donnerstag Abend um 20 Uhr im großen Kino 1. Es war - kurioserweise - sehr voll.

Kinostart: 18.12.2019
Sci-Fi, Abenteuer
142 Min.
FSK: 12
66

 

 
Sneak: Drei Engel für Charlie

Sneak: Drei Engel für Charlie 

Regie: Elizabeth Banks. Darsteller: Kristen Stewart (Sabina Wilson), Naomi Scott (Elena Houghlin), Ella Balinska (Jane Kano), Elizabeth Banks (Bosley), Patrick Stewart (John Bosley), Djimon Hounsou (Edgar Bosley), SAm Clafin (Alexander Brock), Jonathan Tucker (Hodak)

Inhalt: Elena ist eine brillante Wissenschaftlerin und Ingenieurin, die die nachhaltige Energiequelle 'Calisto' entwickelt hat. Leider stellt sich die Firma, für die sie arbeitet, als kriminelle Organisation heraus, die das Produkt als Waffe nutzen will. Daraufhin wendet sie sich an die Townsend-Agency. Die Agentur ist mit ihren "Engel" genannten Agentinnen über die Zeit so erfolgreich geworden, dass das Unternehmen expandierte und mehrere Gruppen mit tapferen Engeln an verschiedenen Standorten postiert hat. Angeleitet werden die Frauen von Vermittlern, die alle auf den Namen "Bosley" hören. Elena schließt sich mit den Engeln Sabina und Jane zusammen, um die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren.

Mein Eindruck: Das war doch mal nett: Weil die Sneak am Montagabend die letzte vor Weihnachten war, hat sich das Cinemaxx nicht lumpen lassen und Geschenke für alle verteilt. Es gab eine Auswahl von diversen Promo-Artikeln und einen Gutschein für die Fress-Theke. Super Aktion!

Der Film konnte da nicht mithalten. Es lief die Neuverfilmung von "3 Engel für Charlie". Der sollte bereits im November anlaufen, wurde aber auf den 2.1.2020 verschoben. Wahrscheinlich deswegen, weil der Streifen von Regisseurin Elizabeth Banks in den USA derbe gefloppt ist. Bei Produktionskosten von 48 Mio. Dollar spielte der Streifen keine 9 Mio. Dollar am Start-Wochenende ein. So übel ist der Film nicht, die neuen Engel haben durchaus ihre Qualitäten. Kristen Stewart ("Twilight") gefällt als Nervensäge Sabina (ohne r), während Newcomerin Ella Balinska als ehemalige MI6-Agentin einen guten Eindruck hinterlässt. Elena Houghlin (Jasmine aus "Aladdin") komplettiert die Runde als Computer-Expertin. Doch leider trägt die verquaste Story um mehrere Bosleys und eine aufgeblähte Townsend-Agency nicht zur Freude bei. Außerdem muss ich die neuen Engel mit denen von 2000 vergleichen: Cameron Diaz, Lucy Liu und Drew Barrymore ließen es damals richtig krachen: Total überzogene Action, gute Musik ("Smack my bitch up") und Top-Darsteller - da hat alles gepasst. Leider gilt das nicht für die neuen Engel. Regie, Drehbuch und Nebenrolle - da hat sich Elizabeth Banks wohl zu viel zugemutet... 

Kino-Info: Die letzte Sneak des Jahres war ordentlich besucht und es gab Geschenke vom Cinemaxx.

Kinostart: 12.12.2019
Abenteuer, Komödie
124 Min.
FSK: 12
65

 

 
Jumanji 2: The Next Level

Jumanji 2: The Next Level (3D) 

Regie: Jake Kasdan. Darsteller: Dwayne Johnson (Eddie), Karen Gillan (Martha), Kevin Hart (Mouse Finbar / Fridge), Jack Black (Bethany / Fridge), Danny DeVito (Eddie) Awkwafina (Ming), Danny Glover (Milo), Rory McCann (Jürgen der Brutale)

Inhalt: Als Spencer verschwindet, ist Martha schnell klar: Der Junge, in den sie sich einst verliebte, der aber nun doch nur noch ein guter Freund ist, ist erneut im Videospiel Jumanji gelandet. Gemeinsam mit Footballspieler Anthony "Fridge" Johnson will sie ihn retten und erneut in das Spiel eintauchen. Doch leider landen dabei auch Spencers Großvater und dessen Kumpel in dem Spiel. Und während Martha nun wieder im Körper von Bad-Ass Kämpferin Ruby Roundhouse steckt, wird das Abenteuer dadurch erschwert und gefährlicher, dass die Senioren als Abenteurer Dr. Smolder Bravestone sowie Zoologe und Waffenspezialist Moose Finbar nicht gerade eine große Hilfe sind.

Mein Eindruck: Im Dezember 2017 kam "Jumanji - Willkommen im Dschungel" in die Kinos. Trotz Konkurrenz von Star Wars spielte die Abenteuerkomödie  fast 982 Mio. Dollar ein und kam dadurch auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2017. Da ist es natürlich kein Wunder, dass Sony einen zweiten Teil ins Kino bringt. "Jumanji - The Next Level" startet wieder im Dezember und wieder gegen einen Star Wars Film.

Für mich war Teil 1 ganz nett, hab damals 2 1/2 Sterne verteilt. Teil 2 ist auf jeden Fall schwächer, ich kann so gerade 2 Sterne verantworten. Der Film hat - wie viele andere Streifen auch - ein entscheidendes Problem: Man hat schon zu viele Gags im Trailer gesehen. Deswegen kam im Kino auch kaum Stimmung auf, es wurde so gut wie nie gelacht. Am besten kamen noch die Szenen an, in denen Dwayne Johnson sein Heldengesicht aufzieht und die Leute damit in seinen Bann zieht. Die Actionsequenzen sind natürlich exzessiv und rasant, aber wirklich spannend sind diese nicht. Ab und zu kommt mit 3D etwas Stimmung auf, aber ich hätte gut drauf verzichten können. Der beste Gag des Film ist für mich ein Insider: Der Bösewicht, gegen den unser Quartett antreten muss, heißt Jürgen der Brutale. Will ich nicht erklären, muss man so hinnehmen. Der zweite Teil von Jumanji ist US-Popkornkino, perfekt und glatt gestaltet und auf den Massengeschmack abgestimmt. Sollte das Einspielergebnis stimmen, dann kommt garantiert Teil 3 - der wurde bereits im Nachspann angedeutet.

Kino-Info: Das große Kino 1 ist am Donnerstagabend leerer als erwartet.

Kinostart: 12.12.2019
Abenteuer, Komödie
124 Min.
FSK: 12
64

 

 
A rainy Day in New York

A rainy Day in New York 

Regie: Woody Allen. Darsteller: Timothée Chalamet (Gatsby Welles), Elle Fanning (Ashleigh Enright), Liev Schreiber (Roland Pollard), Selena Gomez (Chan Tyrell), Jude Law (Ted Davidoff), Diego Luna (Francisco Vega), Rebecca Hall (Connie)

Inhalt: Mit seiner College-Liebe Ashleigh plant Gatsby ein romantisches Wochenende in New York. Ashleigh soll für die College-Zeitung den berühmten Regisseur Roland Pollard interviewen, in der verbleibenden Zeit möchte Gatsby ihr seine Stadt zeigen – und das ist vor allem das alte New York mit Klassikern wie der Bemelmans Bar und einer Kutschfahrt durch den Central Park. Doch Ashleigh wird von Roland Pollard nach dem Interview zu einem Screening seines neuesten Films eingeladen. Während sie mit ihm, seinem Drehbuchautor Ted Davidoff und dem gefeierten Filmstar Francisco Vega von einer unerwarteten Situation in die nächste schlittert, muss sie Gatsby immer wieder vertrösten. Auf sich allein gestellt lässt dieser sich im Regen durch die Straßen New Yorks treiben.

Mein Eindruck: Woody Allen ist 84 Jahre alt und bringt jedes Jahr einen neuen Film heraus. "A rainy Day in New York" sollte aber schon 2018 in den Kinos laufen, doch diverses Schwierigkeiten mit Produktionsfirma Amazon und der Times Up Bewegung haben das verhindert. Jetzt kommt der Streifen doch noch in die deutschen Kinos, er scheint aber zu versanden. Mir hat die Komödie, an die ich keine großen Erwartungen hatte, erstaunlich gut gefallen. Woody Allen zeigt seine Lieblingsstadt New York auf seine eigene, typische Art. Der junge Student Gatsby ist ein Fan des alten New York und will seiner College-Freundin Ashleigh genau das an einem Wochenende zeigen. Doch der romantische Trip fällt ins Wasser, weil die beiden durch seltsame Umstände nie zusammen kommen. So zieht Gatsby sein Ding durch, während Ashleigh in die Welt der Filmstars abdriftet. Wie immer legt Woody Allen das Hauptaugenmerk auf geschliffene Dialoge und die kommen in dem Film extrem gut rüber. Die Darsteller haben mir sehr gut gefallen, allen voran Timothée Chalamet ("Call me by your name"), dem man seinen Enthusiasmus und die Liebe zu New York in jeder Phase anmerkt. Elle Fanning, letztens noch in "Maleficent 2" zu sehen, gibt als Ashleigh ebenfalls eine Top-Performance ab. Der Rest ist wie immer: Eine Komödie von Woody Allen ist um die 90 Minuten lang, spielt die typische Musik und bietet gute Schauspieler - was will man mehr?

Kino-Info: Die Seniorenvorstellung um 15:30 Uhr im Film Forum war sehr mäßig besucht.

Kinostart: 5.12.2019
Komödie
93 Min.
FSK: 0
63

 

 
Hustlers

Hustlers 

Regie: Lorene Scafaria. Darsteller: Constance Wu (Destiny), Jennifer Lopez (Ramona), Julia Stiles (Elizabeth), Mette Towley (Justice), Keke Palmer (Mercedes), Lili Reinhart (Annabelle), Cardi B (Diamond)

Inhalt: 2007: Die junge Dorothy kämpft in New York ums finanzielle Überleben. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Stripperin Destiny in einem Nachtclub. Der Erfolg bleibt zunächst aus, weil sie im Heer der erfahrenen Tänzerinnen an der Stange kaum wahrgenommen wird. Das ändert sich, als sie sich an die Fersen der Chef-Stripperin Ramona heftet und von ihr lernt, wie man den Gästen die Scheine aus der Tasche zieht. Doch die Finanzkrise 2008 stürzt auch das Stripper-Business in eine tiefe Depression. Aber Destiny, Ramona und ihre Freundinnen Mercedes und Annabelle wollen sich damit nicht abfinden. Sie hecken eine kriminelle Masche aus, um wohlhabende Kunden auszunehmen.

Mein Eindruck: Jennifer Lopez, mittlerweile 50 Jahre alt, hat mit "Hustlers" einen rausgehauen. Der Streifen, für 20 Mio. Dollar produziert, hat jetzt schon weltweit über 150 Mio. Dollar eingespielt. Außerdem könnte J.Lo für ihre Rolle einige Preise abgreifen, und die wären bestimmt nicht unverdient. Die Rolle der Ramona ist ihr wie auf den Leib geschrieben. Gegen die erfahrene Top-Stripperin sehen ihre jüngere Konkurrentinnen ziemlich alt aus. Die eigentliche Hauptrolle spielt Constance Wu ("Fresh off the Boat"), die als Newcomerin durch Ramona in die Stripp-Club-Szene eingeführt wird. Sie macht ihre Sache ebenfalls gut, aber gegen eine Lopez in Höchstform hat sie keine Chance. Hört sich alles gut an, ist es im Grunde auch, aber trotzdem habe ich mit "Hustlers" ein Problem. Mich spricht der Streifen in keinster Weise an. Im Grunde hätte ich mir den Film nicht im Kino angeschaut, aber aus Mangel an Alternativen blieb nix anderes übrig. Von da her fällt meine Bewertung mit 2 Sternen niedrig aus...da kann ich nix machen.

Kino-Info: Hoher Frauenanteil in Kino 6, dass ganz ordentlich besucht ist.

Kinostart: 28.11.2019
Drama
111 Min.
FSK: 12
62

 

 
Doctor Sleeps Erwachen

Doctor Sleeps Erwachen 

Regie: Mike Flanagan. Darsteller: Ewan McGregor (Dan Torrance), Rebecca Ferguson (Rose The Hat), Kyliegh Curran (Abra Stone), Cliff Curtis (Billy Freeman), Zahn McClarnon (Crow Daddy), Emily Alyn Lind (Snakebite Andi), Bruce Greenwood (Dr. John)

Inhalt: Danny Torrance, der kleine Junge aus "Shining", ist erwachsen geworden. Die Geister seiner Kindheit hat er zwar inzwischen in mentale Boxen gesperrt, aber zerbrochen ist er an ihnen dennoch. Sein Dasein als obdachloser Alkoholiker endet erst, als Billy Freeman ihn auf der Straße anspricht und ihm eine Wohnung besorgt. Über den Arzt Dr. John erhält Danny zudem eine Stellung in einem Hospiz, wo er sein Shining dazu nutzt, um den Sterbenden einen möglichst angstfreien Übergang ins Jenseits zu ermöglichen. Einige Jahre später wird Danny von der Zwölfjährigen Abra Stone kontaktiert. Bei ihr ist das Shining noch viel stärker ausgeprägt – und so hat sie auch herausgefunden, dass eine Sekte unter der Führung von Rose the Hat durchs Land zieht, um Kinder mit der Shining-Fähigkeit zu töten und ihre Kraft aufzusaugen. Danny und Abra tun sich zusammen, um Rose und ihre Schergen ein für alle Mal aufzuhalten.

Mein Eindruck: "Shining" ist für mich die beste Stephen King Verfilmung ever, auch wenn der Meister selber mit der Kubrick-Version nix anfangen kann. Ich war überrascht, dass die Story fortgesetzt wird: Aus dem kleinen Jungen Danny ist ein erwachsener Mann geworden, der sein Shining zwar im Griff hat, trotzdem vom Leben gezeichnet ist. Ewan McGregor ("Trainspotting") stellt den verlorenen Charakter sehr gut da. Er bekommt sein Leben schließlich in den Griff. Die Begegnung mit der jungen Abra bringt ihn wieder in Gefahr, denn er muss sich gegen gefährliche Feinde, die ihm sein Shining heraussaugen wollen, behaupten. Der Showdown - wie kann es anders sein - findet dann im altbekannten Overlook-Hotel statt. Ich muss schon sagen, Regisseur Mike Flanagan hat keine Kosten und Mühen gescheut um das Hotel so naturgetreu wie möglich nachzustellen. Trotzdem kann der Nachfolgefilm zu "Shining" nur bedingt überzeugen. Mit einer Laufzeit von 152 Minuten ist der Streifen schon sehr lang. Manche Dinge werden allerdings sehr schnell abgehandelt, z.B. wie aus Danny schließlich Doctor Sleep wird. Hervorragend hat mir Rebecca Ferguson als Rose The Hat gefallen. Ihre freundliche Art und ihr nettes Auftreten steht im totalen Kontrast zu ihrem diabolischen Charakter. Im Showdown hätte ich von ihr allerdings mehr erwartet. Irgendwie fehlt "Doctor Sleeps Erwachen" das gewisse Etwas, um richtig gut zu sein. Einige Ansätze sind nett, auch die Darsteller gefallen, aber mehr als 3 Sterne kann ich nicht verantworten.

Kino-Info: In der Filmpassage waren am Mittwochabend 4 Leute in Kino 8 - incl. mir.

Kinostart: 21.11.2019
Fantasy, Thriller
152 Min.
FSK: 16
61

 

 
Es waren nur 5 Filme im November, aber dafür 3 sehr starke Streifen. "Le Mans 66" bekommt als zweiter Film in diesem Jahr die Höchstwertung von 5 Sternen. Der zweite Teil von "Zombieland" schafft das knapp nicht, aber 4 1/2 Sterne sind auch top. Emmerichs Weltkriegsdrama "Midway" hat mir ebenfalls gut gefallen. Lediglich "Der letzte Bulle" schwächelt mit 2 1/2 Sternen.
Le Mans 66 - Gegen jede Chance

2019  

Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Zombieland - Doppelt hält besser

  Green Book

Midway

  Parasite
Depeche Mode: Spirits in the Forest   Zombieland - Doppelt hält besser
Der letzte Bulle      
 
Der letzte Bulle

Der letzte Bulle 

Regie: Peter Thorwarth. Darsteller: Henning Baum (Mick Brisgau), Maximilian Grill (Andreas Kringge), Florence Kasumba (Kriemhild Magunda), Ralf Möller (Ralle), Leonie Brill (Isabelle / junge Lisa), Daniele Rizzo (SchuPo Kai), Tatjana Clasing (Uschi), Sonsee Neu (Lisa)

Inhalt: Der letzte Bulle, Polizist Mick Brisgau, lag die letzten zwei Jahrzehnte nach einem Kopfschuss im Koma. Als er wiedererwacht, sind die guten alten 90er Jahre vorbei und er befindet sich mitten im Zeitalter von Handy, Internet und Co. Doch sein kriminalistisches Gespür hat sich nicht verändert, und so macht sich der kernige Macho gemeinsam mit seinem Partner Andreas Kringge, einem nerdigen Kontroll-Freak, auf Verbrecherjagd. Natürlich hat sich auch in Sachen Polizeiarbeit in den letzten 25 Jahren einiges getan.

Mein Eindruck: Die Ausgangslage ist für mich ähnlich wie bei Downton Abbey: Ich habe von der TV-Serie "Der letzte Bulle" keine einzige Folge komplett gesehen, lediglich im Free-TV hab ich ab und zu mal da reingeguckt. Der Kinofilm ist trotzdem interessant. Zum einen wird die Geschichte um Mick Brisgau von vorne erzählt (und leicht abgewandelt), zum anderen hat Peter Thorwarth ("Bang Boom Bang") Regie geführt. Leider ist der Kinofilm doch nicht so prickelnd wie erwartet. Die Story um den aus dem Koma erwachten Macho-Bullen ist sehr dünn, man muss viele Dinge hinnehmen, die so nie passieren würden. Egal, es geht ja hauptsächlich um einen ganzen Kerl, der mit seinem Gehabe seinen Partner und seine Umwelt immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Das gelingt Henning Baum auch ganz gut. Es fehlt allerdings an den wirklich guten Szenen. Einige kleine Gags sind immer mal wieder ganz nett, aber es fehlt die Pfiffigkeit und die Schrägheit, die man aus manchen Situationen hätte ziehen können. Nur cool zu sein reicht leider nicht. Eine schöne Rolle hat Ralf Möller, der ein runtergkommenes Bodybuilding-Studio führt und Mick wieder aufpäppelt (u.a. mit einem ominösen Pulver aus Brasilien). Sehr schön sind die Locations, denn Thorwarth hat viele Außenszenen im Ruhrpott gedreht. Alles im allem kann man sich den Film im Kino ansehen, der große Wurf ist er allerdings nicht.

Kino-Info: Kino 4 ist am Montagabend mäßig besucht.

Kinostart: 7.11.2019
Komödie
100 Min.
FSK: 12
60

 

 
Depeche Mode: Spirits in the Forest

Depeche Mode: Spirits in the Forest 

Regie: Anton Corbijn.

Inhalt: An den Jahren 2017/2018 waren Depeche Mode auf der ganzen Welt mit ihrer Global Spirit Tour unterwegs, bei der sie bei 115 Shows vor mehr als 3 Millionen Fans auftraten. Dieser neue visuell beeindruckende Film, der von dem preisgekrönten Filmemacher und langjährigen künstlerischen Wegbegleiter Anton Corbijn gedreht wurde, fängt die Energie und die spektakulären Auftritte der Band auf dieser Tour ein; zusammen mit einem tieferen Blick darauf, wie ihre Musik und Shows mit dem Leben ihrer Fans verwoben sind. Durch die zutiefst emotionalen Geschichten von sechs besonderen Depeche Mode-Fans zeigt der Film nicht nur, wie und warum die Popularität und Relevanz der Band im Laufe ihrer Karriere immer mehr zugenommen hat, sondern bietet auch einen einzigartigen Einblick in die unglaubliche Kraft der Musik, Gemeinschaften aufzubauen und Menschen in die Lage zu versetzen, Widrigkeiten zu überwinden und Verbindungen über die Grenzen von Sprache, Ort, Geschlecht, Alter und Umständen hinweg herzustellen.

Mein Eindruck: Eigentlich hatte ich nicht vor, mir die Depeche Mode-Doku im Kino anzuschauen, aber es kam dann doch anders. "Spirits in the Forest" läuft nur am Donnerstag (21.11.) und am Sonntag (24.11.) in auserwählten Kinos. Viele Fans hatten schon lange vorher Karten reserviert, was dann zu vollen Kinosälen führte. Das Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum hat den Film erst spät ins Programm genommen und so verliefen sich am Donnerstagabend nur knapp 40 Leute in Kino 3. Ich nebenbei auch. Eigentlich wäre ich in "Doctor Sleep" gegangen, doch Startzeit und Lauflänge (über 150 Minuten) haben mir nicht gepasst. "Spirits in the Forest" lief um 19:30 Uhr an, der Film startete sofort ohne Werbung und Trailer, und um 21 Uhr war die Sache gegessen. So mag ich das!

"Spirits in the Forest" stellt sechs unterschiedliche Menschen vor, die allesamt Depeche Mode Fans sind. Wir erfahren was über ihr Leben, ihre Leidenschaft, ihre Ängste. Alle treffen sich in Berlin, wo Depeche Mode die Global Spirit Tour auf der Berliner Waldbühne beendet. Regisseur Anton Corbijn mischt Teile des Konzerts mit den Leben der Fans zusammen. Einige haben bei speziellen Songs (wie z.B. Precious oder Personal Jesus) ganz bestimmte Erinnerungen, die sie dem Publikum mitteilen. Mir hat die Doku gefallen. Sänger Dave Gahan, mittlerweile ganz nett gealtert (was man gerade auf der großen Kinoleinwand sieht), zieht mit seinem Auftritt die Menge in seinen Bann. Natürlich kommen die DM-Klassiker beim Publikum am besten an, auf Enjoy the Silence oder Never let me down again gehen die Fans voll ab. Mit dem Schluss-Song Just can't get enough endet das Konzert und der Film. Wie gesagt, ich kann mit der Doku gut leben. Es war ein interessanter Einblick, wie Menschen verschiedener Herkunft doch was gemeinsam haben.

Kino-Info: Das Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum hat erst spät den Film angekündigt. So kamen am Donnerstagabend knapp 40 Leute ins Kino 3.

Kinostart: 21.11.2019
Musik
95 Min.
FSK: 0
59

 

 
Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Le Mans 66 - Gegen jede Chance 

Regie: James Mangold. Darsteller: Matt Damon (Carroll Shelby), Christian Bale (Ken Miles), Jon Bernthal (Lee Iacocca), Caitriona Balfe (Mollie Miles), Josh Lucas (Lee Beebe), Noah Jupe (Peter Miles), Tracy Letts (Henry Ford II), Remo Girone (Enzo Ferrari)

Inhalt: Anfang der 1960er dominieren europäische Hersteller den globalen Rennsport-Zirkus. Speziell Ferrari scheint für die US-Konkurrenz unschlagbar. Bei den Ford-Werken arbeitet allerdings ein junger Manager namens Lee Iacocca, der die Idee hat, mit einem revolutionären neuen Wagen den Kampf gegen die Italiener aufzunehmen und dadurch gleichzeitig die Werbetrommel für den finanziell angeschlagenen US-Konzern zu rühren. Iacocca verpflichtet den Ex-Champion und genialen Ingenieur Carroll Shelby, ihm ein Auto zu designen, mit dem Ford innerhalb eines Jahres das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen kann. Shelby besteht aber darauf, den eigenwilligen Briten Ken Miles als Fahrer an Bord zu nehmen. Widerwillig stimmt CEO Henry Ford II zu, droht nach desaströsen ersten Versuchen aber den Geldhahn wieder abzudrehen. Mit unnachgiebigem Ehrgeiz gelingt Shelby und Miles dennoch ein Durchbruch, der den bereits geplatzt geglaubten Traum plötzlich wahr werden lassen könnte.

Mein Eindruck: Auf "Le Mans 66 - Gegen jede Chance", der im Original "Ford vs. Ferrari" heißt, habe ich mich seit dem ersten Trailer gefreut. Bei einigen Filmen weiß man sofort, dass der Film passen wird. Von da her bin ich nicht überrascht, dass der Streifen von Regisseur James Mangold ("Logan") die Höchstwertung bekommt. Zwei Schauspieler tragen den Film. Da haben wir Carroll Shelby, gespielt von Matt Damon. Der Rennfahrer muss sich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe setzen und baut Autos, die er selber an den Mann bringt. Ken Miles ist ein Rennfahrer, der eine Werkstatt betreibt und nebenher Rennen fährt (und gewinnt). Christian Bale geht in dieser Rolle total auf. Miles ist ein genialer Fahrer, aber ein schwieriger Zeitgenosse, der seinen eigenen Kopf durchsetzt und sich von niemanden etwas vorschreiben lässt. Ausgerechnet diese beiden sollen dem allmächtigen Ford-Konzern aus der Patsche helfen. Im Film geht es zwar um das Duell zwischen Ford und Ferrari, aber im Grunde ist es der Kampf von Shelby & Miles gegen die Ford-Bürokratie. Genau das kommt sehr gut heraus. Für mich hat der Film nur Vorteile: Die Atmosphäre der 60er Jahre kommt sehr gut rüber, die Rennen sind spannend choreographiert und die Hauptdarsteller spielen in Höchstform. Immer wieder gibt es kleiner Gags, die die Sache auflockern (z.B. die Testfahrt von Carroll Shelby mit dem Ford-Boss). Höhepunkt ist das Rennen in Le Mans am Ende des Films - und das kann sich sehen lassen. Trotz einer Länge von 153 Minuten ist der Film nie langweilig. Was soll ich noch sagen, "Le Mans 66" ist einer der besten Filme des Jahres.

Kino-Info: Am Sonntagnachmittag war Kino 3 ganz ordentlich besucht.

Kinostart: 14.11.2019
Drama
153 Min.
FSK: 12
58

 

 
Midway

Midway - Für die Freiheit 

Regie: Roland Emmerich. Darsteller: Ed Skrein (Dick Best), Patrick Wilson (Edwin Layton), Woody Harrelson (Chester W. Nimitz), Luke Evans (Wade McClusky), Mandy Moore (Ann Best), Luke Kleintank (Clarence Dickinson), Dennis Quaid (William 'Bull' Halsey), Aaron Eckhart (Jimmy Doolittle)

Inhalt: Kurz nachdem die Luftwaffe der Kaiserlich Japanischen Marine am 7. Dezember 1941 bei einem Überraschungsangriff den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbour erheblich geschwächt hat, spitzt sich die Lage zwischen den verfeindeten Lagern erneut zu: Mutige Männer, wie der draufgängerische Pilot Dick Best sinnen nach wie vor auf Vergeltung. Ein halbes Jahr nach den verheerenden Ereignissen zeichnet sich bereits die nächste Schlacht ab: Edwin Layton vom militärischen Geheimdienst ist der festen Überzeugung, dass die Japaner die US-Aufklärungsbasis auf den abgeschieden liegenden Midway-Inseln einnehmen wollen, um besser die Westküste der USA angreifen zu können. Admiral Chester W. Nimitz erhält als Befehlshaber der US-Flotte den Auftrag, den Japanern eine Falle zu stellen und so die scheinbar aussichtslose Schlacht zugunsten der USA zu drehen.

Mein Eindruck: Drei Jahre nach seinem letzten Werk, dem zweiten Teil von Independence Day (2016), meldet sich Regisseur Roland Emmerich zurück. Dieses Mal beschäftigt er sich mit dem 2. Weltkrieg und der entscheidenden Schlacht im Pazifik: 1942 konnte die US Navy den Angriff der japanischen Marine auf die Midwayinseln erfolgreich abwehren. Diese Schlacht gilt als Wendepunkt des Pazifikkrieges, denn die japanische Marine konnte sich von dieser Niederlage nicht mehr erholen. Mir hat der Film sehr gut gefallen. Natürlich gibt es bei Emmerich sehr viel Pathos, aber das hat mich nicht gestört. Sehr gelungen sind die Kampfsequenzen der Schlacht um Midway: Man bekommt einen hautnahen Eindruck, wie die Kampfpiloten die feindlichen Schiffe angegriffen haben. Emmerich läßt es ordentlich krachen und das ist auch gut so. Allerdings hat er auch viel Wert auf Authentizität gelegt, aber dabei nicht vergessen, dass sein Film natürlich auch fesseln und unterhalten soll. Einige namhaften Darsteller spielen in "Midway" mit, u.a. Woody Harrelson, den ich letzte Woche noch als Tallahassee im zweiten Zombieland gesehen habe. Seine Rolle als Admiral Nimitz ist eher klein, im Vordergrund stehen die Piloten (Ed Skrein, Luke Evans), die sich in der Schlacht profiliert haben. Für mich ist "Midway" ein sehr gelungener Kriegsfilm, der sich auf der großen Leinwand auf jeden Fall lohnt.

Kino-Info: Das kleine Kino 8 war am Donnerstagabend ganz gut besucht.

Kinostart: 7.11.2019
Krieg
139 Min.
FSK: 16
57

 

 
Zombieland 2: Doppelt hält besser

Zombieland - Doppelt hält besser 

Regie: Ruben Fleischer. Darsteller: Woody Harrelson (Tallahassee), Jesse Eisenberg (Columbus), Emma Stone (Wichita), Abigail Breslin (Little Rock), Zoey Deutch (Madison), Avan Jogia (Berkeley), Rosario Dawson (Nevada), Luke Wilson (Albuquerque), Thomas Middleditch (Flagstaff)

Inhalt: Die Welt liegt nach der Zombie-Apokalypse brach. Sogar das Weiße Haus ist völlig ausgestorben und bietet den vier Zombie-Killern Tallahassee, Wichita, Little Rock und Columbus einen willkommenen Unterschlupf. Doch bald bekommen sie es mit völlig neuen Zombie-Arten zu tun, die sie vor eine ungeahnte Herausforderung stellen. Und nicht nur die Untoten machen ihnen das Leben schwer, sondern auch ein paar andere menschliche Überlebende, die erstaunliche Parallelen zu ihrer eigenen kleinen Chaos-Truppe aufweisen.

Mein Eindruck: Im Dezember 2009 lief "Zombieland" in den deutschen Kinos an. Der Film hat mir damals sehr gut gefallen. 10 Jahre später kommt tatsächlich ein zweiter Teil und was soll ich sagen: Der gefällt mir sogar noch ein bisschen besser als der erste! Schon nach wenigen Minuten wusste ich, dass "Zombieland - Doppelt hält besser" ein Highlight sein wird. Die Frau aus dem Columbia-Logo schlägt mit ihrer Fackel zwei Zombies in die Flucht. Dann werden die neuen Zombies vorgestellt, u.a. den Homer. Unsere Helden nehmen das Weiße Haus ein und metzeln eine Zombiehorde nieder...unter der Musik von Metallica "Master of Puppets". So muss ein Film starten, dann ist man in Stimmung. Eine richtige Handlung hat der Streifen von Regisseur Ruben Fleischer, der auch schon Teil 1 oder "Venom" gemacht hat, nicht. Interessant sind die Charaktere und wie sie miteinander umgehen. Woody Harrelson hat mir als Tallahassee am besten gefallen. Unzählige Male hat er die Lacher auf seiner Seite, vor allem wenn er die Spiegel des ungeliebten Mini-Vans malträtiert oder als Geschenkpapier ein wertvolles Gemälde schändet. Jesse Eisenberg als Columbus findet die Comics von "The Walking Dead" unrealistisch. Die neue, Madison, die Columbus in einer Mall trifft, nervt mit ihrer naiven Weise die anderen, reist mit schwerem Gepäck...zumindest kurzfristig. Für mich stimmt in dem Film alles, da stören mich einigen Schwächen im letzten Drittel nicht weiter. Die Gags hat man nicht alle im Trailer gesehen und das ist sehr angenehm. Kurzum: Der zweite Zombieland ist für mich einer der besten Filme des Jahres.

Kino-Info: Kino 5 am Donnerstagabend: Die Abendvorstellung ist gut besucht.

Kinostart: 7.11.2019
Komödie, Horror
99 Min.
FSK: 16
56

 

 
Mit dem Oktober bin ich sehr zufrieden, auch wenn der zweite Teil von "Maleficent" ein totaler Flop ist. Es gibt zahlreiche gute Filme, allen voran der Gewinner von Cannes "Parasite", der mit 4 1/2 Sternen nur knapp die Höchstwertung verpasst. Überraschend gut hat mir der neue "Joker" gefallen. Auch "Downton Abbey" hinterläßt auf der großen Leinwand einen sehr guten Eindruck. Der sechste Aufguss vom  Terminator hat mich enttäuscht, da hatte ich doch etwas mehr erwartet.
Parasite

2019  

Green Book

Downton Abbey

  Parasite

Joker

  Avengers: Endgame
Gemini Man      
Ready or Not      
Terminator: Dark Fate      

Maleficent - Mächte der Finsternis

     
 
Terminator: Dark Fate

Terminator - Dark Fate 

Regie: Tim Miller. Darsteller: Linda Hamilton (Sarah Connor), Arnold Schwarzenegger (T-800 / Carl), Mackenzie Davis (Grace), Natalia Reyes (Dani Ramos), Gabriel Luna (Terminator Rev-9), Diego Boneta (Diego Ramos)

Inhalt: Die junge Dani Ramos lebt mit ihrem Bruder und Vater ein einfaches Leben in Mexico, als ein neuer, hoch entwickelter Terminator Rev-9 durch die Zeit geschickt wird, um die neue spätere Anführerin der Menschen im Kampf gegen die Maschinen zu töten. Auch den Menschen gelingt es, einen Beschützer durch die Zeit zurückzuschicken, die durch Implantate modifizierte junge Soldatin Grace. Schon kurz nach dem ersten Kontakt mit dem Rev-9 treffen Dani und Grace auf die kampferprobte Sarah Connor, die auch dessen Ankunft von dem anonymen Tippgeber vorhergesagt bekam. Widerwillig arbeiten die beiden Frauen zusammen, um das Leben von Dani zu beschützen.

Mein Eindruck: Die Terminator-Reihe geht in die 6. Runde. 2015 gab es mit "Terminator - Genisys" einen Neustart, der bei mir komplett durchgefallen war. Jetzt hat sich Maestro James Cameron selber wieder an sein Thema gewagt, allerdings hat er Tim Miller ("Deadpool") den Regiestuhl überlassen. "Dark Fate" knüpft direkt an Teil 2 an - die übrigen Teile sind aus dem Rennen. So kommt Linda Hamilton als Sarah Connor wieder ins Spiel. 35 Jahre nach dem ersten Terminator tritt sie wieder gegen die Killer-Maschine an. Dieses Mal wirkt sie eher wie eine Maschine, denn ihr stoischer Charakter, der vorwiegend One-Liner von sich gibt, hat alle Empathie abgelegt und kennt nur eins: Kill the robot. "Dark Fate" ist ein Neuaufguss von ersten Terminator (1984). Die Geschichte wurde 1:1 übernommen. Der Mensch Grace, durch Technologie verbessert, kämpft gegen den unbezwingbaren Rev-9 - beide aus der Zukunft geschickt. Leider gibt das nicht viel her. Kämpfen, fliehen, kämpfen, fliehen, usw.. Rev-9 ist so hochgezüchtet, da haben unsere Protagonisten keine Chance, den in irgendeiner Weise zu besiegen. So kommt Arnie ins Spiel. Er gibt wieder mal einen T-800, ein veraltetes Terminator-Modell, der mehrfach gegen Rev-9 antritt. Hallo? Wie kann so ein Metallschrott gegen diesen überlegenen Gegner überhaupt bestehen? Im Grunde gar nicht, aber Schwarzenegger und das Drehbuch beweisen das Gegenteil. Außerdem hat der T-800 menschliche Züge entwickelt, eine Familie gegründet und sich auf dem Land zur Ruhe gesetzt. Hallo? So eine dämliche Geschichte braucht kein Mensch. Daraus resultieren zwar einige Gags, aber im Grunde ist das der totale Schwachsinn. Im Showdown gehen unsere Helden mit Ketten und Eisenstangen auf den Rev-9 los. Schon vorher haben alle Schusswaffen versagt, warum sollte das jetzt überhaupt was bringen? Die Trickeffekte sind ganz ordentlich, obwohl die Sequenz im dunklen Wasser mehr als unübersichtlich ist. Eigentlich ist der neue Terminator der totale Schrott. Ich bin aber gnädig und gebe immerhin 2 Sterne. Wir treffen die alte Sarah Connor wieder, Arnold hat einige nette Sprüche, Mackenzie Davis ("Blade Runner 2049") liefert als Grace eine ordentliche Darstellung ab. Mehr ist nicht zu sagen, außer dass der neue Terminator Rev-9, den Diego Luna darstellt, die totale Wurst ist. Wenn man so technologisch überlegen ist, warum wird man immer wieder fertig gemacht? Weil sonst der Film nach 10 Minuten zu Ende gewesen wäre...

Kino-Info: Am Donnerstagabend - der Halloween Abend - war Kino 4 gut gefüllt. Wir haben uns ein Update auf die VIP-Plätze gegönnt.

Kinostart: 24.10.2019
Sci-Fi, Action
129 Min.
FSK: 16
55

 

 
Parasite

Parasite 

Regie: Bong Joon Ho. Darsteller: Song Kang-ho (Kim Ki-taek), Lee Sun-kyun (Park Dong-ik), Jo Yeo-jeong (Yeon-kyo, Dong-iks Ehefrau), Jang Hye-jin ( Chung-sook), Park So-dam (Kim Ki-jung), Choi Woo-shik (Kim Ki-woo), Jeong Ji-so (Park Da-hye), Jung Hyun-joon (Park Da-song), Lee Jung-eun (Gook Moon-gwang), Park Myung-hoon (Geun-se)

Inhalt: Familie Kim, bestehend aus Vater, Mutter, Sohn und Tochter, haust im Keller und nehmt jeden Job an, um irgendwie an Geld zum Überleben zu kommen. Doch dann wendet sich das Blatt, als der jüngste Sohn eine Stelle als Nachhilfelehrer im noblen Anwesen der Familie Park erhält. Dort werden ab jetzt sämtliche Bedienstete mittels geschickter Tricksereien durch Familienmitglieder der Kims ersetzt, die sich für die Parks schnell als unverzichtbar erweisen. Doch dann geschieht ein unerwarteter Zwischenfall, der eine unfassbare Kette vor Ereignissen nach sich sich zieht.

Mein Eindruck: "Parasite" gewann bei den 72. Internationalen Filmfestspielen von Cannes als erster südkoreanischer Film die Goldene Palme. Regisseur Bong Joon-ho ("Snowpiercer") hat einen Film geschaffen, der sowohl Familienkomödie als auch Tragödie ist. Wir lernen die vierköpfoge Familie Kim kennen, die in einer Kellerwohnung von der Hand in den Mund lebt. Sohn Ki-woo erhält per Zufall einen lukrativen Job als Englischlehrer bei der reichen Familie Park. Das ist die Gelegenheit: Familie Kim nutzt die Gunst der Stunde, um alle Familienmitglieder bei den reichen Snobs unterzukriegen - mit Erfolg. Bis hierhin ist der Film eine Komödie um Trickbetrüger, die sich geschickt in Szene setzen und andere ausnutzen. Als die reiche Familie Park zu einem Campingausflug am Wochenende aufbricht, kann sich Familie Kim so richtig im Haus austoben. Doch dann klingelt es an der Tür und das Unheil nimmt seinen Lauf. Was im einzelnen noch passiert wird nicht verraten, hier würde ein Spoiler alles zerstören. Auf jeden Fall wird es heftig...  Den Twist, den uns Regisseur Bong Joon Ho anbietet, findet man nicht alle Tage, so viel verrate ich. "Parasite" gefällt aus mehreren Gründen. Die südkoreanischen Darsteller sind mir alle unbekannt und spielen ihre Rollen hervorragend. Mit amerikanischen Darstellern, womöglich noch Superstars, kann ich mir den Film gar nicht vorstellen. Die Geschichte ist interessant, der Unterschied zwischen arm und reich wird wunderbar dargestellt und die Machart des ganzen Films ist einfach perfekt. "Parasite" ist endlich mal ein Kinohighlight in dem sonst eher trostlosen Kinojahr 2019.

Kino-Info: Am Montagabend verlaufen sich im UCI Kino 3 nur wenige Zuschauer. Da hat man wenigstens seine Ruhe!

Kinostart: 17.10.2019
Drama, Komödie, Thriller
132 Min.
FSK: 16
54

 

 
Maleficent - Mächte der Finsternis (3D)

Maleficent - Mächte der Finsternis (3D) 

Regie: Joachim Rønning. Darsteller: Angelina Jolie (Maleficent), Elle Fanning (Aurora), Michelle Pfeiffer (Königin Ingrith), Harris Dickinson (Prinz Phillip), Sam Riley (Diaval), Chiwetel Ejiofor (Conall) Ed Skrein (Borra), Robert Lindsay (König John)

Inhalt: Die Fee Maleficent und die junge Prinzessin Aurora hegen und pflegen das Waldkönigreich mitsamt den verzauberten Mooren und liebenswerten Kreaturen. Eigentlich führt Maleficent inzwischen ein glückliches Leben und hat die dunkle Vergangenheit hinter sich gelassen. Doch dann tritt Königin Ingrith in ihr Leben, die Mutter von Prinz Phillip, den Aurora bald heiraten soll. Und noch eine weitere Gefahr braut sich zusammen, die den Frieden im Reich der Moore bedroht.

Mein Eindruck: Im Mai 2014 lief "Maleficent - Die dunkle Fee in den deutschen Kinos an. Ich hab den Streifen damals gesehen und mit 3 1/2 Sternen bewertet. Über 5 Jahre später kommt Teil 2 "Mächte der Finsternis" ins Kino und ich muss sagen: Das war wohl nix! Die ersten 20 Minuten fand ich extrem langweilig, ich wäre am liebsten aus dem Kino angehauen. Erst als der König Maleficent zum Essen bittet kommt etwas Pep in die Sache. Die Intrige der Königin und das verschwinden der dunklen Fee ist nett, aber irgendwie belanglos. Die gesamte Handlung bietet nicht viel, es kommt keine Spannung auf, die Sympathien für die Protagonisten halten sich in Grenzen. Die Handlung mit der Insel der Dunkelelfen ist ja wohl ein Scherz gewesen. 3D hat mir gar nicht gefallen, denn der Film hat viele dunkle Szenen, wo man 3D bestimmt nicht braucht. Erst im Showdown gibt es ein paar nette Szenen am Schloss, die aber die Sache auch nicht mehr herausreißen können. Angelina Jolie ist als Fee ja gar nicht so übel, aber die miese Story gibt nicht viel für sie her. Einzig Michelle Pfeiffer kann sich als intrigante Königin ein bisschen austoben. Nee nee, mir hat die Fortsetzung von "Maleficent" so gar nicht gefallen. Vielleicht hätte man den zweiten Teil früher drehen sollen, nach 5 Jahren Wartezeit ist die Luft raus.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag in den Herbstferien (bei schlechtem Wetter) war Kino 7 gut gefüllt. Ein Besucher war schon im Winter-Modus mit dicker Jacke und Schal. Außerdem hat der Spacko richtig Welle gemacht und das halbe Kino unterhalten (immerhin während der Werbung, und nicht während des Films).

Kinostart: 17.10.2019
Fantasy, Märchen
119 Min.
FSK: 12
53

 

 
Downton Abbey

Downton Abbey 

Regie: Michael Engler. Darsteller: Michelle Dockery (Lady Mary Talbot), Maggie Smith (Violet Crawley), Hugh Boneville (Robert Crawley), Elizabeth McGovern (Cora Crawley), Laura Carmichael (Lady Edith), Imelda Staunton (Maud Bagshaw), Sophie McShera (Daisy Mason), Tuppence Middleton (Lucy Smith), Lesley Nicol (Mrs. Patmore), Jim Carter (Mr. Carson), Allen Leech (Tom Branson), Kate Phillips (Prinzessin Mary)

Inhalt: Große Aufregung in der Familie Grantham: Der König und die Königin kommen nach Downton. Welche Ehre! Dafür muss alles blitzblank sein und das Personal darf sich nur von seiner besten Seite zeigen. Sogar Butler Carson wird dafür aus dem Ruhestand geholt. Hoffentlich passieren keine allzu großen Fehler, die die Familie vor den royalen Gästen blamieren könnten. Denn die stellen recht hohe Ansprüche, und sogar der Earl of Grantham hegt seine Zweifel, ob sein Anwesen dem hohen Besuch noch gewachsen ist.

Mein Eindruck: "Downton Abbey" ist eine englische Erfolgsserie, die von 2010 bis 2015 auf 52 Folgen in 6 Staffeln kam. Jetzt haben die Macher einen Kinofilm hinterher geschoben, und fast alle Darsteller sind wieder am Start. Persönlich kann ich nicht viel dazu sagen, denn ich hab die Serie nicht angeschaut. Trotzdem hat mich der Film schon interessiert, allein schon wegen der guten Besetzung. Natürlich kenne ich keine Zusammenhänge und muss alles so hinnehmen, wie es mir angeboten wird. Ich muss zugeben, auch ohne Hintergrundwissen, der Film hat mir gefallen. Der Streifen spielt im Jahr 1927. Downton Abbey rüstet sich auf den Besuch von König und Königin, die eine Nacht dort verbringen werden. Die Dienerschaft ist in heller Aufregung, muss aber dann zurückstecken, weil die Bediensteten des Königs das Regiment übernehmen. Das kann man sich nicht bieten lassen! Eine Nebenhandlung (Stichwort: Attentat auf den König) war nicht so prickelnd, aber im großen und ganzen hinterlässt der Streifen von Regisseur Michael Engler einen sehr guten Eindruck. Altmeisterin Maggie Smith gibt als Gräfinwitwe von Grantham eine Top-Vorstellung. Sie weiß alles, gibt spitzfindige Kommentare und hat mit ihrer trockenen Art die Lacher auf ihrer Seite. Die übrige Besetzung besteht aus hochkarätigen Darstellern, da will ich keinen herausheben. Kurzum: 2 Stunden "Downton Abbey" kann man sich im Kino sehr gut geben.

Kino-Info: Der Film zieht in der 4. Woche noch einige Zuschauer in Kino 4.

Kinostart: 19.9.2019
Historie, Drama
123 Min.
FSK: 0
52

 

 
Joker

Joker 

Regie: Todd Phillips. Darsteller: Joaquin Phoenix (Arthur Fleck), Robert De Niro (Murray Franklin), Zazie Beetz (Sophie Dumond), Frances Conroy (Penny Fleck), Brett Cullen (Thomas Wayne), Shea Whigham (Detective Burke), Bill Camp (Detective Garrity)

Inhalt: Arthur Fleck kämpft mit psychischen Problemen und dem Leben an sich. Ein psychischer Tick lässt ihn unkontrolliert immer dann loslachen, wenn er nervös ist. Insgeheim träumt der Clown-Darsteller von einer Karriere als Stand-up-Comedian. Doch bei einem Auftritt scheitert er kolossal und wird im Anschluss zum Gespött der ganzen Stadt, nachdem eine Aufzeichnung des Gigs im Fernsehen landet. Als Arthur auch noch seinen Job verliert, tickt er endgültig aus und setzt eine Lawine der Gewalt in Gang, die kaum mehr aufgehalten werden kann: Der Joker ist geboren.

Mein Eindruck: Vorwort: Als ich den ersten Trailer zu "Joker" gesehen habe war mir klar, dass der Film nix taugt. Später hört man von jubelnden Applaus bei den Filmfestspielen in Venedig. Kurz vor Kinostart warnen Leute in den USA, man sollte nicht in den Film gehen, weil er so brutal ist. Einige Zuschauen hätten nach 20 Minuten das Kino verlassen. Auch wenn das Quatsch ist, irgendwie hat das mein Interesse geweckt.

Das ist so eine Sache mit dem Joker: Jack Nicholson hat in "Batman" (1989) eine Gala-Vorstellung als knalliger Joker gegeben, Heath Ledger hat in "The Dark Night" (2008) seine beste Leistung abgerufen und posthum den Oscar gewonnen. Jetzt verkörpert Joaquin Phoenix den Joker, allerdings zeigt der Film von Todd Phillips ("Hangover") die Anfänge seiner Gangster-Karriere, ist so zu sagen "The Joker begins". Ich bin etwas zweigeteilt. Als reine Comic-Verfilmung geht der Film bei mir unter. Da erwarte ich monumentales Getöse wie bei den "Avengers" oder "Superman". Als filmisches Psychogramm eines gestörten Geistes ist der Film allerdings top. Joaquin Phoenix, der jetzt schon als heißer Oscar-Anwärter gilt, spielt die Rolle des gebrochenen und kranken Arthur Fleck außerordentlich gut. Der enorme Gewichtsverlust, seine starke Ausdruckskraft - Phoenix legt alles rein, was er hat. Schon bei "Walk the Line", wo er Johnny Cash gespielt hat, zeigte sich sein enormes Talent. Mit Joker hat er sich ein Denkmal gesetzt. Der Streifen spielt 1981 in Gotham City. Die Umgebung ist dreckig, der Müll wird wochenlang nicht abgeholt, die Stadt ist ein brodelndes Schmelzztiegel, viele Bürger sind unzufrieden. In diesem Moloch kann sich Arthur Fleck nicht durchsetzen, er lebt ein bescheidenes Leben in einer ranzigen Wohnung mit seiner kranken Mutter. Immer wieder steckt er Rückschläge ein, wird verprügelt und gedemütigt. Man kann als Zuschauer hautnah miterleben, wie er in den Sog der Gewalt immer weiter reingezogen wird und wie er schließlich den Joker erschafft. Neben Joaquin Phoenix spielt Robert De Niro eine Hauptrolle, die er souverän meistert. Alle weiteren Rollen sind nettes Beiwerk, der Film fokussiert im Grunde nur auf eine Person, den Joker. Wie gesagt, als Psychodrama ist der Film ein Hammer, da lass ich nix drauf kommen. PS: Man muss dieses Mal nicht bis zum Ende des Film ausharren, es gibt keine Post-Credit-Scene.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag war in der frühen Nachmittags-Vorstellung in Kino 1 nicht viel los.

Kinostart: 10.10.2019
Comic, Drama
122 Min.
FSK: 16
51

 

 
Gemini Man

Gemini Man (3D HFR) 

Regie: Ang Lee. Darsteller: Will Smith (Henry Brogan / Junior), Mary Elizabeth Winstead (Danny Zakarweski), Clive Owen (Clay Verris), Benedict Wong (Baron), Douglas Hodge (Jack Willis), Theodora Miranne (Kitty), Ralph Brown (Del Patterson), Linda Emond (Lassiter)

Inhalt: Henry Brogen ist ein Elite-Auftragskiller, der seinen Job endlich hinter sich lassen und sich zur Ruhe setzen will. Das passt seinem Vorgesetzten Clay Varris gar nicht. Also setzt er einen Killer auf Brogen an, der eine jüngere geklonte Version von Henry ist. Dadurch kann er jede Aktion von Henry vorhersehen und ist ihm immer einen Schritt voraus. Es beginnt ein seltsames Katz- und Mausspiel, bei dem Brogen Unterstützung von seinem Kollegen Baron und der Regierungsagentin Danny erhält. Doch wer wird siegen: jung oder alt?

Mein Eindruck: Will Smith alt gegen Will Smith jung - Regisseur Ang Lee zeigt uns, wie man per Computeranimation genau dieses erreichen kann. Außerdem ist "Gemini Man" in 3D HFR im Kino zu sehen. HFR bedeutet High Frame Rate und wurde schon bei der Hobbit-Trilogie eingesetzt. Das Bild sieht auf der großen Leinwand sehr gut aus und ist gestochen scharf - kann ich nur empfehlen. Technisch kann "Gemini Man" überzeugen, die Story an sich ist nicht gerade prickelnd und ziemlich vorhersehbar. Das Duell der beiden Auftragskiller Henry Brogan gegen Junior ist zwar spannend und actionreich inszeniert, aber im Endeffekt weiß man, wie es enden wird - das wird schon im Trailer angedeutet. Der alte will den jungen retten, und - welch große Überraschung - er schafft es auch. Von da her ist der Streifen wenig originell. Trotzdem hat mich der Film gut unterhalten. Neben den beiden Smiths gibt Clive Owen ("Children of Men") eine eindimensionale Vorstellung eines Bösewichts, der am Ende für seine Taten bezahlen muss. Mary Elizabeth Winstead ("10 Cloverfield Lane") ist eine nette Unterstützung für Harry Brogan, wirkt aber eher unterfordert. Wie gesagt, hört sich alles nicht so prickelnd an, aber ich kann mit dem Film gut leben. Das gute Bild trägt natürlich zum guten Gesamteindruck bei.

Kino-Info: Am Tag der Deutschen Einheit war Kino 1 um 20 Uhr gut gefüllt.

Kinostart: 3.10.2019
Action, Thriller, Sci-Fi
117 Min.
FSK: 12
50

 

 
Ready or not

Ready or not 

Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett. Darsteller: Samara Weaving (Grace), Adam Brody (Daniel Le Domas), Mark O'Brien (Alex Le Dormas), Henry Czerny (Tony Le Dormas), Andie MacDowell (Becky Le Dormas), Melanie Scrofano (Emilie), Kristian Bruun (Fitch Bradley), Nicky Guadagni (Tante Helene), Elyse Levesque (Charity Le Dormas)

Inhalt: Es sollte eigentlich der schönste Tag ihres Lebens werden, denn die junge Grace steht kurz davor, ihren geliebten Alex Le Domas zu heiraten. Die Einführung in die ebenso exzentrische wie schwerreiche Familie geht allerdings alles andere als feierlich vonstatten. Anlässlich der Hochzeit gilt es für den Le-Domas-Klan nämlich allen voran, eine Tradition zu wahren. Und die besagt nun mal, dass ein neues Familienmitglied mit einem Spiel eingeführt werden soll. Und ehe sich Grace versieht, befindet sie sich in einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel um Leben und Tod in dem riesigen Anwesen, das über das altbekannte Versteckspiel weit hinausgeht.

Mein Eindruck: Geht doch! Von "Ready or not" habe ich erst vor gut einer Woche Kenntnis genommen, vorher hatte ich von dem Streifen nix gehört oder gesehen. Horror-Filme laufen regelmäßig in den Kinos, aber die meisten interessieren mich nicht. "Ready or not" ist da anders, weil die beiden Regisseure Matt Bettinelli-Olpin & Tyler Gillett auf sehr schwarzen Humor stehen. Die australische Schauspielerin Samara Weaving, Tochter von Simon Weaving (Filmemacher) und Nichte von Hugo Weaving (Agent Smith aus "Matrix") spielt Grace, die in eine reiche Familie einheiratet. Leider hat ihr der Bräutigam verschwiegen, dass ein traditioneller Spieleabend nach der Hochzeit übel ausgehen kann. Die nichts ahnende Braut zieht leider die falsche Karte und muss in der Nacht um ihr Leben kämpfen, denn die Mitglieder des Le Dormas Klans machen unbarmherzig Jagd auf sie. Während der Jagd gibt es einige Opfer und vor allem die Bediensteten werden vorwiegend aus Versehen getötet. Die Story bietet einige nette Wendungen und man weiß nie so genau, wer der Gute oder Böse ist. Die Familien-Mitglieder sollen die Braut töten, aber einige von ihnen sind dazu gar nicht in der Lage. Abgesehen von Andie MacDowell ("Green Card"), die ich lange nicht mehr im Kino gesehen habe, war mir der Cast unbekannt. Das ist auch gut so, denn so weiß man nicht, wer als nächstes ins Gras beißen wird. Am Ende wird es ganz schön heftig, aber das passt zum Film. "Ready or not" ist für mich ein Geheimtipp für Horror-Freunde, die auf heftigen Humor stehen.

Kino-Info: Im Cinemaxx läuft der Film am Dienstagabend um 20:45 Uhr vor 8 Leuten.

Kinostart: 26.9.2019
Horror, Komödie
96 Min.
FSK: 16
49

 

 
Der September war aus persönlichen Gründen nicht gerade mein Kino-Monat. Von da her habe ich nur 4 Filme gesehen, und die waren mäßig bis mau. Viel mehr hatte ich von Brad Pitt in "Ad Astra" erwartet, aber der Sci-Fi kommt mit 2 Sternen noch gut weg. Rambo war so weit okay, ist halt Rambo. Momentan ist sehr viel Durchschnitt (oder schlechter) im Kino, nur selten vergebe ich 4 Sterne oder mehr. Hoffen wir, dass der Oktober besser wird.
Late Night

2019  

Green Book

Rambo - Last Blood

  Avengers: Endgame

Ad Astra - Zu den Sternen

  Yesterday

Die Agentin

     
 
Ad Astra - Zu den Sternen

Ad Astra - Zu den Sternen 

Regie: James Gray. Darsteller: Brad Pitt (Roy McBride), Tommy Lee Jones (H. Clifford McBride), Ruth Negra (Helen Lantos), Donald Sutherland (Thomas Pruitt), Kimberly Elise (Lorraine Deavers), Loren Dean (Donald Stanford), Donnie Keshawarz (Captain Lawrence Tanner), John Oritz (Lt. General Rivas), Liv Tyler (Eve)

Inhalt: Vor 20 Jahren begab sich Clifford McBride, der Vater des NASA-Ingenieurs Roy McBride, mit einer Weltraummission auf die Reise zum Planeten Neptun, um dort Anzeichen außerirdischer Lebensformen zu erforschen. Seitdem galt er als spurlos verschwunden – eine Tatsache, die Roy noch immer beschäftigt. Schließlich blieben all seine Fragen zum Verbleib des Vaters bis heute unbeantwortet. Nun reist er selbst zum Neptun und kommt dabei einigen Geheimnissen auf die Spur, die die menschliche Existenz in Frage stellen.

Mein Eindruck: Ich sehe gerne Science-Fiction-Filme, vor allem, wenn diese im Weltraum spielen. Jetzt macht sich Brad Pitt auf zum Neptun, um seinen verschollenen Vater zu suchen. Handwerklich kann der Film überzeugen. Die Tricktechnik ist gut, die Weltraumsequenzen können sich sehen lassen und auch die wenigen Darsteller machen ihre Sache gut. Leider ist bei mir schon von Anfang an keine Stimmung aufgekommen, der Film hat mich kalt gelassen. "Ad Astra" zieht sich wie Kaugummi und ich war froh, als der Streifen endlich beendet war. Dabei gibt sich Regisseur James Gray ("Die versunkene Stadt Z") alle Mühe, zeichnet ein Bild von einer nicht zu fernen Erde, die auf dem Mond und Mars Raumstationen errichtet hat. Der Flug zum Mond, im Grunde ein normaler Linienflug, ist nichts besonderes mehr. Kaum auf dem Mond gelandet sieht man schon Dinge wie Subway in der Raumbasis. Immer wieder gibt es kleiner Action-Sequenzen, die dem Trip etwas Spannung verleihen sollen (z.B. die Affen-Attacke), aber die können den Film auch nicht retten. Brad Pitt, neulich noch im neuen Tarantino zu sehen, spielt seine Rolle als gefühlsloser Top-Astronaut schon gut. Vielleicht liegt es an der gedrückten Stimmung, die "Ad Atra" rüberbringt, dass ich keinen Zugang zum Film bekommen habe. Einige Parallelen zu "Interstellar" sind zu erkennen, aber der ist ein ganz anderes Kaliber. Ich hatte einige Hoffnungen in "Ad Astra", aber leider sind die enttäuscht worden.

Kino-Info: Am Donnerstagabend ist Kino 5 sehr mäßig gefüllt.

Kinostart: 19.9.2019
Sci-Fi, Drama
123 Min.
FSK: 12
48

 

 
Rambo - Last Blood

Rambo - Last Blood 

Regie: Adrian Grunberg. Darsteller: Sylvester Stallone (Rambo), Paz Vega (Carmen Delgado), Yvette Monreal (Gabrielle), Sheila Shah (Alejandra), Oscar Jaenada (Victor Martinez), Sergio Peris-Mencheta (Hugo Martinez)

Inhalt: John Rambo hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Tochter seiner Haushälterin Maria verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber. Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.

Mein Eindruck: Es hat es getan. Sylvester Stallone hat noch einen Rambo-Film gemacht. Ich hatte gedacht, dass Teil 4 sein Abschied war, jetzt hat der 73jährige Schauspieler noch einen draufgesetzt. Teil 5 - Last Blood - ist mit Abstand der brutalste Teil von allen, die FSK 18 Freigabe ist vollkommen berechtigt. Rambo lebt zurückgezogen auf der Ranch seines verstorbenen Vaters, trainiert Pferde und hat kaum Kontakt zur Außenwelt. Seine Haushälterin Maria und ihre Tochter Gabrielle sind zu seiner Familie geworden. Als Gabrielle in Mexico entführt wird zieht Rambo in einen Krieg ohne Gnade. Natürlich hat der Streifen von Regisseur Adrian Grunberg ("Get The Gringo") seine Schwächen. Die Story ist extrem dünn, die Logik bleibt auf der Strecke und der Endkampf (incl. dem Showdown im unterirdischen Tunnelsystem) ist so eine Sache. Aber hey, es ist ein Rambo-Film. Und wenn Rambo draufsteht, dann ist auch Rambo drin. Er ist eine Killermaschine, und wenn die mal in Gang kommt, dann gibt es kein Erbarmen. Da kommt es nicht zu Verhandlungen mit den mexikanischen Gangstern, da wird direkt mit der großen Kelle ausgeteilt. Rambo bleibt konsequent und sich treu, er bestraft die Bösewichte und rettet die Guten - um jeden Preis. So kommt es, dass er als Rentner einen ganzen Trupp schwerbewaffneter Drogendealer platt macht. Wer damit nicht klart kommt ist im falschen Film. Im Gunde bekommt man genau das, was der Titel sagt, nicht mehr und nicht weniger. 

Kino-Info: In der späten Mittwoch-Nachmittag-Vorstellung sind ca. 40 Leute.

Kinostart: 19.9.2019
Action
103 Min.
FSK: 18
47

 

 
Late Night - Die Schow ihres Lebens

Late Night - Die Show ihres Lebens 

Regie: Nisha Ganatra. Darsteller: Emma Thompson (Katherine Newbury), Mindy Karling (Molly Partel), John Lithgow (Walter Lovell), Hugh Dancy (Charlie Fain), Reid Scott (Tom Campbell), Denis O'Hare (Brad), Max Casella (Burditt), Paul Walter Hauser (Mancuso), Amy Ryan (Caroline Morton)

Inhalt: Katherine Newbury ist eine bekannte Talkshow-Moderatorin und schon seit fast drei Jahrzehnten im Geschäft. Unerwartet erhält sie von ihrer Sender-Chefin die Nachricht, dass ihr Job bald gekündigt wird und sie durch einen jüngeren, männlichen Moderator ersetzt werden soll. Um dem entgegenzuwirken, soll eine Frau eingestellt werden, die ihr Autoren-Team unterstützen soll. Kurzerhand wird Molly Patel eingestellt, mit der man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Zum einen ist sie eine Frau, zum anderen eine farbige Frau. Auch ohne Kenntnisse in der Comedy-Branche also die ideale Besetzung für den Job!

Mein Eindruck: "Late Night" wird getragen von Emma Thompson. Sie spielt Katherine Newbury, ein Talkshow-Moderatorin, die seit Urzeiten mit ihrer Late Night erfolgreich ist. Aber die Quoten sinken und ihre Chefin ordnet ihren Rauswurf an. Die Britin Emma Thompson, mehrfache Golden-Globe und Oscar-Gewinnerin, geht in der Rolle der egozentrischen Moderatorin vollkommen auf. Sie schikaniert ihre Angestellten, kann sich deren Namen nicht merken und nummeriert sie einfach durch. Alles, was unter ihrem Niveau liegt, wird gnadenlos fertig gemacht. Jetzt kommt Mindy Karling als Molly Partel ins Spiel. Nur wegen der Frauenquote kommt sie ins Team der Gagschreiber, ihre indischen Wurzeln sind ihr dabei hilfreich. So treffen zwei unterschiedliche Frauen auseinander, die sich gegenseitig helfen können, auch wenn es am Anfang schwierig ist. Langsam erkennt Katherine Newbury, dass sie ihre Art und Weise, wie sich Leute behandelt, verändern muss. Das wirkt sich auf die Show aus, die durch den frischen Wind von Mollys neuen Gags durchstartet. Im Grunde ist klar, wie der Film endet. Aber so muss das auch sein, denn schließlich ist "Late Night" eine Komödie (mit etwas Tiefgang) und ein Happy-End ist in diesem Falle Pflicht. Der Film ist auf jeden Fall sehenswert, vor allem wegen der beiden Hauptdarstellerinnen.

Kino-Info: Mittwoch-Abend ist das kleine Kino 11 mäßig gefüllt.

Kinostart: 29.8.2019
Komödie, Drama
103 Min.
FSK: 0
46

 

 
Die Agentin

Die Agentin 

Regie: Yuval Adler. Darsteller: Diane Kruger (Rachel), Martin Freeman (Thomas Hirsch), Cas Anvar (Farhad), Rotem Keinan (Daniel), Daniel Wandelt (Max), Arie Cherner (The Director)

Inhalt: Vor einem Jahr hat Thomas Hirsch, ehemaliger Agent des israelischen Geheimdienstes, das letzte Mal etwas von der Ex-Mossad-Spionin Rachel gehört. Nachdem diese von Thomas für einen gefährlichen Auftrag in den Iran geschickt wurde, hat sie sich nämlich in die Zielperson, den Geschäftsmann Farhad, verliebt und ist seither untergetaucht. Doch nun hört der Mossad-Kontaktmann sie am anderen Ende der Leitung sagen, ihr Vater sei gestorben. Schon wieder. Beim Geheimdienst klingeln daher alle Alarmglocken, sodass Thomas kurzerhand zu einem Krisentreffen beordert wird. Dieser muss sich nun an alles, was er über Rachel weiß, erinnern. Schließlich trägt sie brisantes Wissen und allerhand Geheimdienst-Geheimnisse mit sich herum, die in den falschen Händen äußerst gefährlich werden könnten.

Mein Eindruck: "Die Agentin" - im Original "The Operative" - von Yuval Adler ist ein Agenten/Spionage-Thriller, der auf ruhige Art und Weise das Leben einer Mossad-Agentin darstellt. Diane Kruger spielt Rachel, die von Mossad angeworben wird und schon bald einen Auftrag in Teheran übernimmt. Getarnt als Deutsch-Lehrerin soll sie Kontakt zu einem einheimischen Geschäftsmann aufnehmen und ihn ausspionieren. Der Film läßt sich viel Zeit und zeigt die Anstrengungen von Rachel, ihr Ziel zu erreichen. Schließlich geht sie mit Farhad eine Beziehung ein, die ihren Auftrag gefährdet und auch ihren Kontaktmann Thomas Hirsch (Martin Freeman) ist Schwierigkeiten bringt. Das Leben als Agentin ist wenig glamourös und hat nichts mit dem eines James Bond zu tun. Vielmehr darf man nicht auffallen und muss, wenn die Lage schwierig wird, auch harte Entscheidungen treffen. Leider ist der Film von Regisseur Yuval Adler sehr langatmig. Der Film braucht lange, um in Fahrt zu kommen. Die Beziehung zwischen Rachel und Farhad nimmt sehr viel Zeit ein. Hier und da gibt es einige spannende Momente, die können aber den Gesamteindruck nicht wirklich verbessern. Außerdem ist das Ende eine Sache, mit der ich nicht wirklich leben kann. Alles in allem hat der Film einige nette Ansätze, doch im Endeffekt kann er nicht überzeugen.

Kino-Info: Am Montagabend verlaufen sich einige Besucher in Kino 5

Kinostart: 29.8.2019
Thriller, Drama
117 Min.
FSK: 16
45

 

 
Der August brachte nur Durchschnittsware, obwohl der neue Tarantino angelaufen ist. Leider hat der mir nicht gefallen, es gab nur 2 1/1 Sterne. Auch der Fast-and-Furious-Ableger mit "Hobbs & Shaw" kam auf diese Wertung. So muss ich mit erstaunen feststellen, dass "Stuber" mit 3 1/2 Sternen der Film des Monats geworden ist. Das hätte ich nie erwartet. Da "Crawl", "Aladdin" und "Angel has fallen" nur auf 3 Sterne kommen ist Stu mit seinem geleasten Elektroauto ganz vorne.
Stuber

2019  

Green Book

Crawl

  Avengers: Endgame

Aladdin

  Yesterday

Angel has fallen

     

Once upon a Time...in Hollywood

     

Hobbs & Shaw

     
 
Angel has fallen

Angel has fallen 

Regie: Ric Roman Waugh. Darsteller: Gerard Butler (Mike Banning), Danny Huston (Wade Jennings), Morgan Freeman (Präsident Trumbull), Piper Perabo (Leah Banning), Tim Blake Nelson (VP Kirby), Jada Pinkett Smith (Agent Thompson), Nick Nolte (Clay Banning)

Inhalt: Mike Banning hat sein Leben ganz dem Secret Service verschrieben, um Präsident Trumbull zu beschützen. Zweimal ist ihm das bereits unter vollem Körpereinsatz gelungen. Vielleicht wäre es langsam an der Zeit, im Innendienst ein bisschen kürzer zu treten. Doch soweit kommt es gar nicht, denn ein erneuter Anschlag auf den Präsidenten löscht fast das gesamte Team des Secret Service aus. Nur Banning überlebt, was ihn zum Hauptverdächtigen für den Anschlag macht. Jetzt ist er der Gejagte und muss nebenbei die wahren Täter aufspüren.

Mein Eindruck: Nach "Olympus has fallen" (2013) und "London has fallen" (2016) geht Gerard Butler alias Mike Banning zum dritten Mal auf Terroristenjagd. Dieses Mal steht er als Verdächtiger im Mittelpunkt, denn ein Drohnen-Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten wird ihm in die Schuhe geschoben. Er wird von den Terroristen, dem Secret Service und dem FBI gejagt und muss im Alleingang seine Unschuld beweisen. Actionmäßig geht der 3. Teil ganz gut ab. Vor allem der Drohnen-Angriff ist nett gemacht, ebenso wie der Showdown im Krankenhaus. Bei einigen Sequenzen musste ich ungewollt schmunzeln, wie z.B. die Verfolgungsjagd nachts durch den Wald. Okay, Banning hat den Laster schließlich geschrottet, aber sein Blindflug durch das dunkle Gehölz hätte ihm schon nach 100 Metern geschmissen. Nick Nolte ist mir positiv aufgefallen. Als Clay Banning, Vater von Mike, lebt er als Einsiedler fernab der Zivilisation. Doch er hat sein kleines Wäldchen mit tonnenweise TNT vermint, was er dann schließlich gegen 25 Angreifer gut nutzen kann. "Angel has fallen" ist ein Actionfilm, der nicht wirklich originell ist. Die Action ist total übertrieben, das ist von vornherein klar. Allerdings fehlt dem Film Finesse, denn im Grunde ist die komplette Handlung vorhersehbar. Schon nach 2 Minuten ist klar, wer der Bösewicht ist. Die Beweise, die Mike Banning zum Hauptverdächtigen machen, sind so offensichtlich getürkt, da würde kein FBI-Mann ansatzweise drauf hereinfallen. Egal, der Film ist ganz unterhaltsam und klar besser als Teil 2 "London has fallen". Natürlich ist der erste "Olympus has fallen" eindeutig der beste von den dreien, und das wird auch so bleiben.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist das große Kino 7 mäßig gefüllt...draußen sind wieder 30 Grad...

Kinostart: 29.8.2019
Action
121 Min.
FSK: 16
44

 

 
Stuber

Stuber 

Regie: Michael Dowse. Darsteller: Dave Bautista (Vic Manning), Kumail Nanjiani (Stu), Mira Sorvino (Angie McHenry), Iko Uwais (Oka Tedjo), Natalie Morales (Nicole), Betty Gilpin (Becca), Karen Gillan (Sara Morris), Jimmy Tatro (Richie Sandusky)

Inhalt: Dumm gelaufen: Auf der Jagd nach einem Drogenboss und Terroristen ist der eigensinnige, cholerische Polizist Vic auf einen Uber-Fahrer angewiesen. Der ist ein absolut gutmütiger Mensch, heißt Stu , und ist mit der Situation völlig überfordert. Die Verfolgung des eiskalten Killers stellt Stu natürlich vor jede Menge Probleme: Wie soll er bei dem Stress einen kühlen Kopf bewahren? Wie kann er die Sache durchstehen, ohne selbst draufzugehen? Und wie soll er es anstellen, seine 5-Sterne-Bewertung nicht zu gefährden?

Mein Eindruck: Wenn man die Vorschau von "Stuber" gesehen hat, dann weiß man ganz genau, was einen erwartet: eine recht anspruchslose Action-Komödie, in der zwei unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen und sich zusammenraufen. Vic, gespielt von Dave Bautista (Drax aus "Guardians of the Galaxy"), ist der rustikale Cop, der seit Jahren erfolglos versucht, einen gefährlichen Drogenboss dingfest zu machen. Durch eine Augen-OP, die ihn kurzzeitig fast blind macht, kommt er mit Stu zusammen. Stu (Kumail Nanjiani) versucht als Uber-Fahrer Extra-Geld in seine Kasse zu spülen, denn sein Job im Sportartikel-Geschäft ist ziemlich frustrierend. So trifft der cholerische Cop in einem Uber auf den sanften Stu, der immer ruhig bleibt, nie wütend wird und keiner Fliege was zu leide tun kann. Man kann sich schon denken, was da abgeht. Ich bin trotzdem überrascht, denn der vorhersehbare Film bietet einige wirklich nette Sprüche und Gags, die ich so gar nicht vermutet hätte. Viele ähnliche Komödien versanden sang und klanglos ohne dass man Lacher im Kinosaal hört, "Stuber" aber nicht. Wie gesagt, der Film ist bestimmt kein cineastisches Highlight, aber ich fand denn richtig lustig.

Kino-Info: Der Film läuft am Donnerstag im kleinen Kino 11, das mäßig gefüllt ist. Ich hätte mehr erwartet.

Kinostart: 22.8.2019
Action-Komödie
94 Min.
FSK: 12
43

 

 
Aladdin

Aladdin 

Regie: Guy Ritchie. Darsteller: Will Smith (Dschinni), Mena Massoud (Aladdin), Naomi Scott (Jasmine), Marwan Kenzari (Dschafar), Navid Negahban (Sultan), Nasim Pedrad (Dalia), Billy Magnussen (Prince Anders), Jordan Nash (Omar)

Inhalt: Aladdin schlägt sich zusammen mit seinem treuen Affen Abu als kleiner Gelegenheitsdieb in den Straßen von Agrabah durch. Als er durch Zufall auf Prinzessin Jasmin trifft, ist es sofort um ihn geschehen. Doch wie soll jemand wie er eine Prinzessin beeindrucken? Aladdin sieht seine Chance gekommen, als er für den Großwesir Dschafar eine legendäre Wunderlampe aus einer geheimnisvollen Höhle stehlen soll und dieser Lampe ein eher ungewöhnlicher Flaschengeist entweicht, der ihm die Erfüllung dreier Wünsche verspricht.

Mein Eindruck: Disney haut dieses Jahr mehrere Realverfilmungen bekannter Zeichentrickfilme heraus. Zwischen "Dumbo" und "König der Löwen", die ich beide nicht gesehen habe, erschien im Mai "Aladdin". Mit Verspätung habe ich mir den Streifen angeschaut und muss sagen: Gar nicht so übel! Der Orient, den Disney uns hier zeigt, ist genau so, wie man sich den im Märchen vorstellt. Aladdin ist ein junger Bursche, der sich mit kleinen Diebstählen über Wasser hält. Er ist aber auch ein guter Charakter, denn er verschenkt auch mal gerne Datteln an arme Kinder. Schließlich gerät er an die Wunderlampe, und die verändert sein Leben. Der Dschinni der Lampe gewährt ihm 3 Wünsche. Will Smith spielt Dschinni und er spielt ihn richtig gut. Ich hatte einige Bedenken, denn in der Zeichentrickversion war Robin Williams die Vorlage des Flaschengeistes, und die hat er gerockt. Ich muss aber zugeben, dass der blaue Will Smith ebenfalls eine sehr gute Figur macht. Er ist der Star des Films, auch wenn Aladdin und Prinzessin Jasmin eigentlich im Vordergrund stehen. Blass hingegen bleibt der Bösewicht: Marwan Kenzari kann als Großwesir Dschafar keine Akzente setzen. Im Gegensatz zur Ursprungsversion gibt es einige Änderungen, z.B. mehr Songs und neue Charaktere (z.B. Dalia, die Kammerzofe der Prinzessin). Ich muss ehrlich zugeben, dass "Aladdin" ein recht unterhaltsamer Film ist. Guy Ritchie ist zwar ein namhafter Regisseur, doch hier unterwirft er sich der Disney-Vorlage, was okay ist.

Kino-Info: Im kleinen Kino 10 waren noch einige Zuschauer, obwohl der Film schon so lange im Kino läuft.

Kinostart: 23.5.2019
Fantasy-Musical
128 Min.
FSK: 6
42

 

 
Once upon a Time... in Hollywood

Once upon a Time... in Hollywood 

Regie: Quentin Tarantino. Darsteller: Leonardo DiCaprio (Rick Dalton), Brad Pitt (Cliff Booth), Margot Robbie (Sharon Tate), Emile Hirsch (Jay Sebring), Margaret Qualley (Pussycat), Timothy Olyphant (James Stacy), Dakota Fanning (Squeaky Fromme), Bruce Dern (George Spahn), Mike Moh (Bruce Lee), Damian Lewis (Steve McQueen), Al Pacino (Marvin Schwarz) , Kurt Russell (Randy)

Inhalt: Los Angeles im Jahr 1969: Der Umbruch macht auch vor Hollywood nicht halt. Mittendrin: TV-Star und Western-Held Rick Dalton und sein Stunt-Double Cliff Booth, der schon seit vielen Jahren mit Dalton befreundet ist. Doch die Zeiten der großen Western sind vorbei und mit der Karriere des Schauspielers geht es bergab. Allerdings schlägt er auch die Angebote des Produzenten Marvin Schwarz aus, der ihn für verschiedene Spaghetti-Western besetzen will. Lieber tingelt er als Bösewicht durch die Filmchen, bis Roman Polanski mit seiner Frau Sharon Tate neben ihm einzieht...

Mein Eindruck: Endlich ist er im Kino, der neunte Streich von Quentin Tarantino: "Once upon a Time...in Hollywood". Leider hat mich der Streifen enttäuscht, ich hatte wesentlich mehr erwartet. In den 161 Minuten passiert im Grunde nicht viel: Schauspieler Rick Dalton dreht einen Piloten, um sich über Wasser zu halten, sein Kumpel Cliff hat als Stuntman keine Beschäftigung und repariert z.B. die Dachantenne. Sharon Tate, die Frau von Roman Polanski, startet ihre Karriere und genießt das Leben der Schönen und Reichen in Hollywood. Bei seinem letzten Werk, "The Hatefull Eight", hatte ich arge Bedenken und dann hat mir der Film super gefallen. Hier ist es genau umgekehrt. Natürlich hat der Streifen seine guten Seiten. Wir durchleben das Jahr 1969, hören die angesagten Songs, sehen die angesagten TV-Serien. Die Hippies werden immer mehr, Flower-Power zieht durch das Land. Ist alles wunderbar in Szene gesetzt, aber leider kommt schnell eine gewisse Langeweile auf. Trotz guter Darsteller kommt der Film nicht richtig in Fahrt, je länger er geht, desto zäher wird er. Irgendwie fehlt da die Coolness, die Tarantino so schön verbreiten kann. Natürlich gibt es auch Highlights. Meine Lieblingsszene ist die mit Bruce Lee. Dieser erzählt einer Gruppe von Stuntman lang und breit seine Einsichten über Kampf und Tod. Als Brad Pitt da nur müde drüber lächeln kann gibt es zwischen ihm und Bruce Lee einen kleinen Kampf. Natürlich ist das Ende so eine Sache. Verraten werde ich es nicht, aber es ist ebenfalls ein Höhepunkt des Films, den man so nicht erwartet hätte. Da hat Tarantino alle reingelegt und das hat mir auch gefallen. Trotzdem überwiegen die negativen Dinge und so floppt der Film bei mir...leider.

Kino-Info: Bei einer Laufzeit von 161 Minuten bietet sich eine Nachmittagsvorstellung am Sonntag an. Kino 6 im Cinemaxx war trotz früher Startzeit ordentlich gefüllt.

Kinostart: 15.8.2019
Drama, Komödie
161 Min.
FSK: 16
41

 

 
Crawl

Sneak Preview: Crawl 

Regie: Alexandre Aja. Darsteller: Kaya Scodelario (Haley), Barry Pepper (Dave), Morfydd Clark (Beth), Ross Anderson (Wayne), Jose Palma (Pete), George Somner (Marv)

Inhalt: Ein Kategorie-5-Hurricane trifft auf die Küste Floridas und zwingt die Bewohner zur Evakuierung. Die junge Haley vermisst ihren Vater Dave und ignoriert die Warnung daher, um nach ihm zu suchen. Sie findet ihn schließlich verletzt im Keller seines abgelegenen Hauses in Coral Lake, eingeschlossenen von den Fluten. Diese steigen immer höher und höher. Doch bald müssen Vater und Tochter feststellen, dass es noch eine weitaus größere Gefahr gibt, der sie sich stellen müssen: Es sind riesenhafte Alligatoren und die haben Hunger.

Mein Eindruck: Tierhorror gibt es nur selten im Kino. Von da her war ich zufrieden, dass es in der Sneak am Montagabend "Crawl" von Alexandre Aja gab. Der französische Regisseur hat schon einige Horror-Filme rausgebracht, u.a. "High Tension" (2003), "The Hills have Eyes" (2006) oder "Piranha 3D" (2010). Dieses Mal kombiniert er eine Naturkatastrophe mit fresswütigen Alligatoren. Während eines Hurricanes der Kategorie 5 kämpfen Tochter und Vater in einem alten Haus gegen ebendiese Alligatoren. Zuerst sind sie nur im Keller, doch da der Sturm immer mehr Regen liefert, steht schnell das ganze Haus unter Wasser. Im Grunde gibt es über den Streifen nicht viel zu schreiben. Man kann sich schon denken, dass während des Familien-Überlebenskampfes einige Leute gefressen werden. Trotzdem ist der knapp 90-minütige Film ein ordentlicher Horrorfilm, der die Spannung halten kann. Im Abspann kommt der einzige Gag des Films: Das Bild wird schwarz, der Abspann startet und man hört den Song "See you later alligator" von Bill Haley. Das hat das ganze Kino amüsiert. :)

Kino-Info: Die Sneak im kleinen Kino 11 war ordentlich besucht. Diese Mal gab es keine Verlosung, aber ein Leckerli beim Gang ins Kino.

Kinostart: 22.8.2019
Tier-Horror
88 Min.
FSK: 16
40

 

 
Fast & Furious: Hobbs & Shaw

Fast & Furious: Hobbs & Shaw 

Regie: David Leitch. Darsteller: Dwayne Johnson (Hobbs), Jason Statham (Shaw), Idris Elba (Brixton), Vanessa Kirby (Hattie), Helen Mirren (Queenie), Eiza González (Madame M), Eddie Marsan (Professor Andreiko), Cliff Curtis (Jonah), Lori Pelenise Tuisano (Sefina)

Inhalt: Secret Service-Agent Luke Hobbs und der Ex-Elitesoldat Deckard Shaw sind nicht gerade die besten Freunde. Wann immer sie aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen – und meistens auch die Fäuste. Doch jetzt ist der Moment gekommen, in dem sich die beiden zusammenraufen und gemeinsam an einem Strang ziehen müssen. Denn der gefürchtete Super-Terrorist Brixton stellt mit seinen dämonischen Plänen eine massive Bedrohung dar, die es mit vereinten Kräften abzuwenden gilt.

Mein Eindruck: Die "Fast & Furious"-Filme waren nie mein Ding, obwohl ich alle im Kino gesehen habe. Gerade die letzten Streifen waren so was von überzogen, eigentlich geht nicht mehr. Beim 8. Teil haben sich Vin Diesel und Dwayne Johnson zerstritten, so dass The Rock im neunten Teil nicht mehr mitspielen wird. Da kamen die Macher auf die Idee, ihm seinen eigenen Film zu ermöglichen. So kommen in "Hobbs & Shaw" zwei Fast & Furious-Charaktere zusammen, die gar nicht zusammen passen. Dwayne Johnson als Hobbs ist der prollige Secret Service Agent, Jason Statham gibt als Shaw den distinguierten Gentleman-Gauner. Schon bei ihren Auftritten in F&F haben sich die beiden die Köpfe eingeschlagen, hier geht es nahtlos weiter. Doch da die Welt wieder mal gerettet werden muss, raufen sich die beiden Hitzköpfe widerwillig zusammen - zumal auch noch die Schwester von Shaw (Vanessa Kirby) in die Sache verstrickt ist. Was soll ich sagen, es ist natürlich eine Menge F&F in dem Film: Verfolgungsjagden per Auto, Motorrad, Truck und Hubschrauber - alles so realistisch wie immer. Da gibt es nichts zu meckern, denn so was erwartet man natürlich. Was den Streifen etwas abhebt sind die beiden Hauptdarsteller, die sich ständig angiften. Einige coole Sprüche sind schon richtig gut, auch manche Actionsequenz (linke und rechte Tür) sind nett gemacht. Mit Idris Elbe und Helen Mirren in einer kleinen Rolle wird der Film schauspielerisch aufgewertet. Von da her fällt der Film bei mir nicht komplett durch, ist halt "Fast & Furious"...

Kino-Info: Kino 7 um 19:30 Uhr am Start-Donnerstag war gut gefüllt. Um 20:30 Uhr lief in Kino 1 eine weitere Vorstellung.

Kinostart: 1.8.2019
Action
136 Min.
FSK: 12
39

 

 
Der heiße Juli bringt bei Temperaturen über 40 Grad sehr viel mittelmäßiges. Am besten hat mir Danny Boyles "Yesterday" gefallen, die Welt ohne die Beatles kommt auf 4 Sterne. Auch der neue "Spider-Man: Far from Home" ist nicht übel, er hat mir besser gefallen als erwartet. Die übrigen Streifen kommen auf 3 Sterne - viel Mittelmaß im Sommer. "König der Löwen" hab ich ausgelassen, der Realfilm ist nix für mich.
Yesterday

2019  

Green Book

Spider-Man: Far from Home

  Avengers: Endgame

Anna

  Yesterday

Pets 2

     

Tolkien

     

Vox Lux

     
 
Vox Lux

Vox Lux 

Regie: Brady Corbet. Darsteller: Natalie Portman (Celeste), Jude Law (The Manager), Stacy Martin (Eleanor), Jennifer Ehle (Josie the Publicist), Raffey Cassidy (Young Celeste / Albertine), Christopher Abbott (The Journalist), Meg Gibson (Celeste's Mother)

Inhalt: Für Celeste ist nach einer folgenschweren Tragödie im Jahr 1999 nichts mehr, wie es einmal war. Eigentlich singt sie anschließend nur bei einem Gedenkgottesdienst mit, um das Erlebte zu verarbeiten - doch schon bald wird mehr aus dem vermeintlich einmaligen Auftritt. Wie der Phönix aus der Asche steigt sie auf, und schon bald wird aus dem trauernden Kind ein international gefragter Popstar. Mit der Unterstützung ihrer Schwester Eleanor, die für Celeste Songs schreibt, und einem Talentmanager gelangt sie zu unsagbaren Ruhm und wird fortan wie eine Gottheit verehrt. Bis ihr ein Skandal eines Tages erneut den Boden unter den Füßen wegreißt. Es wird schnell still um sie, erst 2017 gelingt Celeste ihr Comeback. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Terrorgefahr in der Welt allgegenwärtig scheint und die Sängerin außerdem mit chaotischen Familienverhältnissen sowie mit ihrer Tochter Albertine fertig werden muss, veröffentlicht sie mit 'Vox Lux' ihr sechstes Studioalbum, geht auf Tour und scheint wieder zu alter Stärke zu finden.

Mein Eindruck: "Vox Lux" muss man in den Kinos suchen, der Film von Regisseur Brady Corbet läuft unter ferner liefen. Das ist für mich kein Wunder, denn der Streifen über den Auf- und Abstieg eines Popstars ist schon sehr speziell. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll, denn ich kann ihn nicht wirklich einordnen. "Vox Lux" ist ein Autorenfilm, der sich an Größen wie Michael Haneke oder Lars von Trier orientiert. Ein Erzähler aus dem Off begleitet den Zuschauer durch den Film und erklärt einige Abschnitte, die nicht gezeigt und erst in späteren Sequenzen erläutert werden. Es gibt lange Einstellungen ohne Schnitt oder die Kamera verfolgt die Protagonisten minutenlang und zeigt diese nur von hinten. Der Film endet in einem durchgestylten Konzertmitschnitt, was im Grunde so gar nicht zu dem vorher gesehenen passt. Interessant ist, dass Jungdarstellerin Raffey Cassidy zwei Rollen spielt: Zuerst ist sie als junge Celeste zu sehen, später spielt sie Celeste Tochter Albertine. Ihre Doppelrolle kann sich sehen lassen, sie spielt sehr gut. Star des Films ist Natalie Portman als ältere Celeste. Wie sehen sie nur an einem Tag, dem Tag des Tourstarts, an dem sie im Hotel Interviews gibt und später auf der Bühne auftritt. Ihre Darstellung ist sehr intensiv wie der ganze Film. Manchmal nervt sie, manchmal ist sie richtig fies, manchmal ist sie verletzlich - der Starruhm hat seinen Preis. Im Moment sind einige Musik-Filme in den Kinos, wie z.B. "Rocketman" oder "Yesterday". "Vox Lux" ist eine ganz andere Liga...mehr fällt mir dazu nicht ein.

Kino-Info: Das kleine Kino 5 in der Film-Passage war sehr gut klimatisiert für die 3 Leute, die sich in den Film verirrt haben.

Kinostart: 25.7.2019
Drama, Musik
110 Min.
FSK: 12
38

 

 
Anna

Anna 

Regie: Luc Besson. Darsteller: Sasha Luss (Anna), Helen Mirren (Olga), Luke Evans (Alex Tchenkov), Cilian Murphy (Lenny Miller), Lera Abovy (Maud), Alexander Petrov (Piotr), Nikita Pavlenko (Vlad), Anna Krippa (Nika)

Inhalt: Die junge Russin Anna ist atemberaubend schön und eines der gefragtesten Models der Fashion-Szene von Paris. Gleichzeitig hat sie jedoch auch noch andere einzigartige Fähigkeiten, die sie abseits des Moderummels gewinnbringend einsetzt. Für den KGB ist sie weltweit als Killerin unterwegs und erledigt ihre Aufträge mit äußerster Präzision und höchster Effizienz. Deshalb wird sie als Attentäterin weltweit gefürchtet. Doch dann fliegt ihre Tarnung auf, sie gerät sie ins Visier der CIA und verstrickt sich immer mehr in ihr selbstgesponnenes Netz aus Lügen und Intrigen.

Mein Eindruck: Der französische Erfolgsregisseur Luc Besson hat einen neuen Film am Start. Nach dem eher mäßigen "Lucy" (2014) und dem starken "Valerian - Die Stadt der 1000 Planeten" (2017) präsentiert er mit "Anna" einen harten KGB-Agentenstreifen. Die Hauptrolle hat er mit der unbekannten Sasha Luss besetzt, die ihren Part aber gut rüberbringt. In "Valerian" hatte sie bereits einen kleine Rolle. Als Anna geht sie alle Höhen und Tiefen durch. Sie wird zur knallharten Auftragskillerin des KGB ausgebildet, will aber irgendwann aussteigen und ihre Freiheit genießen, die sie bis dato nie hatte. Instruiert wird sie von Olga, die von Helen Mirren gespielt wird. Helen Mirren halte ich für eine sehr gute Darstellerin, aber ihre Interpretation der KGB-Vizechefin ist eher eine Lachnummer. Allein ihr Outfit mit der zentimeterdicken Hornbrille geht gar nicht. Zwei weitere bekannte Darsteller runden den Actionthriller ab: Luke Evans ("Der Hobbit: Smaugs Einöde") gefällt als emotionsloser KGB-Agentin, Cillian Murphy ("Inception") ist als CIA-Agent ebenfalls hinter Anna her. Die Story um die knallharte Agentin ist nicht neu, steckt voller Handlungslücken und nutzt so ziemlich jedes Klischee aus. Trotzdem geht der Film gut ab, durch mehrere Rückblenden gibt es einige Überraschungen, die zuvor gesehen Handlungen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Alles in allem bin ich mit dem Film zufrieden, er bietet solide Kinounterhaltung. PS: "Red Sparrow", der ja in die gleiche Kerbe haut, hat mir überhaupt nicht gefallen, da ziehe ich "Anna" locker vor.

Kino-Info: Im kleinen Kino 10 war am heißen Mittwochabend doch einiges los. Besser im kühlen Kino als 30 Grad draußen.

Kinostart: 18.7.2019
Action, Thriller
119 Min.
FSK: 16
37

 

 
Pets 2

Pets 2 

Regie: Chris Renaud. Deutsche Synchronstimmen: Jan Josef Liefers (Max), Fahri Yardim (Snowball), Jella Haase (Gidget), Martina Hill (Chloe), Wolfgang Pampel (Rooster), Dietmar Bär (Duke), Senna Gammour (Daisy), Mario Barth (Mel), Dieter Hallervorden (Pops)

Inhalt: Hund Max haben neue Sorgen, als im Tumult der Großstadt sowie beim Familienurlaub auf dem Land ein Menschensprössling gehütet werden soll. Und als wäre das noch nicht genug, verliert die Spitz-Dame Gidget auch noch Quietschebienchen, Max' über alles geliebtes Spielzeug, an eine Horde neurotischer Katzen! Während sie sich auf eine gefährliche Undercover-Rettungsmission begibt, will auch Kaninchen Snowball für das Gute eintreten. Als Superheld Captain Snowball hat er es sich gemeinsam mit Shih-Tzu Daisy zum Ziel gesetzt, einen weißen Tiger aus den Fängen eines fiesen Zirkusbesitzers zu befreien.

Mein Eindruck: "Pets" (2016) hatte mit den besten Trailer, den man sich vorstellen konnte: Die Herrchen und Frauchen verlassen die Wohnung und die Tiere sind allein zu Haus. Ich sage nur Kitchen Aid und Leonard, der Metal-Pudel! Der Film an sich war dann ganz solide, ein Animationsfilm für die ganze Familie, nix besonderes. 3 Jahre später kommt mit "Pets 2" die Fortsetzung ins Kino. Im Grunde hat sich nicht viel geändert. Die Charaktere aus Teil 1 bekommen neue Herausforderungen, ihre Geschichten teilen sich auf, bis sie am Ende wieder alle vereint sind. Max und Duke müssen sich an Baby Liam gewöhnen und machen mit der ganzen Familie einen Ausflug aufs Land. Gidget verwandelt sich zur Katze, damit sie Max' Lieblingsspielzeug einer Katzenbande abjagen kann. Und Karnickel Snowball hilft Hund Daisy bei der Befreiung eines jungen Tigers. Wie Teil 1 ist der Film solide gemacht, bietet eine Reihe netter Gags und ist von der Animation her sehr ordentlich. Am besten haben mir die kleinen Szenen gefallen, wie z.B. die Sequenz, in der Katze Chloe ihr Frauchen sanft aus dem Schlaf holt. Außerdem macht es Gidget den Katzen vor, wie man den roten Punkt erwischen und dann essen kann. Außerdem sehen wir, warum Hunde so gerne Auto fahren. Alles in allem ist "Pets 2" ein guter Animationsfilm, den man sich im Kino geben kann.

Kino-Info: Sonntag-Nachmittag im Cinemaxx: In der 3. Woche ist der Film in Kino 5 noch gut besucht.

Kinostart: 27.6.2019
Animation
86 Min.
FSK: 0
36

 

 
Yesterday

Yesterday 

Regie: Danny Boyle. Darsteller: Himesh Patel (Jack Malik), Lily James (Ellie Appleton), Joel Fry (Rocky), Ed Sheeran (Ed Sheeran), Kate McKinnon (Debra Hammer), Meera Syal (Sheila Malik), Sanjeev Bhaskar (Jed Malik), Sophia Di MArtino (Carol), Ellise Chappell (Lucy)

Inhalt: Jeder kennt die Lieder der Beatles. Oder etwa nicht? Jack Malik jedenfalls kennt sie alle, ist selbst jedoch ein ziemlich erfolgloser Musiker, der vom großen Durchbruch träumt. Einzige Unterstützung bekommt er von seiner Freundin Ellie. Doch dann passiert das Unfassbare: Nach einem Unfall erwacht Jack aus seiner Ohnmacht - und nichts ist wie es vorher war. Als er unbemerkt einen Beatles-Song singt, wird er als Talent entdeckt und plötzlich zum Star. Denn irgendwie scheint die Band mit all ihren Hits aus den Gedächtnissen der Menschheit radiert worden zu sein. Kann Jack wirklich den Erfolg der Beatles für sich selbst nutzen?

Mein Eindruck: Im Moment sich Musik-Filme schwer in. Nach "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman" geht "Yesterday" auf die Musik der Beatles ein, ist aber im Vergleich zu den anderen Streifen keine Biographie. Vielmehr spinnt Regisseur Danny Boyle ("Trainspotting") eine fantastische Geschichte um eine Welt, die die Musik der Beatles nicht kennt. Nur der erfolglose Straßenmusiker Jack Malik kann sich an die Songs der Fab 4 erinnern, für den Rest der Menschheit sind die Beatles nicht existent. Ein mysteriöser Stromausfall hat das verursacht, das muss man als Zuschauer einfach mal hinnehmen. Jack gibt Songs wie 'Let it be' oder 'I saw her standing there' als seine aus und feiert schnell Erfolge. Ed Sheeran wird auf ihn aufmerksam und schon tritt er als Vorgruppe bei einem Konzert in Moskau auf. Dort feiert er mit 'Back in the USSR' einen großen Publikumserfolg, was selbst Ed Sheeran schwer beeindruckt. Nebenbei muss Ed Sheeran, der sich natürlich selber spielt, einiges hinnehmen - das muss man ihm hoch anrechnen, dass er das über sich ergehen lässt. Doch Erfolg ist nicht alles. Erst jetzt erkennt Jack, wie wichtig ihm seine Agentin und Freundin Ellie ist. Doch die lebt in einem kleinen Kaff in England und er macht Karriere in Los Angeles. Ich nehme es vorweg, es gibt ein Happy-End und das ist auch gut so. Himesh Patell ("East Enders") muss als Jack einiges einstecken: Er wird pausenlos von seiner amerikanischen Produzentin heruntergeputzt. Seine Schuldgefühle wegen der geklauten Songs wachsen von Tag zu Tag und ohne Ellie ist sein Leben nicht ausgefüllt. Lily James ("Mamma Mia 2") gefällt als leidenschaftliche Agentin und Lehrerin, die Jack pausenlos aufbaut und mit ihm durch dick und dünn geht. Saturday Night Star Kate McKinnon ("Bad Spies") geht als zickige Produzentin in ihrer Rolle auf. Getragen wird der Film natürlich durch die Beatles-Songs, auch wenn bei einigen der Text nicht stimmt. Ist halt nicht so einfach 'Eleanor Rigby' fehlerfrei auf Papier zu bringen. "Yesterday" hat mir gut gefallen und ich kann jedem Beatles-Fan den Streifen empfehlen (den Nicht-Fans natürlich auch).

Kino-Info: Am Kinostart von "Der König der Löwen", es ist ein Mittwoch, ist "Yesterday" in Kino 3 gar nicht mal so schlecht besucht.

Kinostart: 11.7.2019
Musik-Komödie, Lovestory
117 Min.
FSK: 0
35

 

 
Spider-Man: Far from Home (3D)

Spider-Man: Far from Home (3D) 

Regie: Jon Watts. Darsteller: Tom Holland (Peter Parker / Spider-Man), Samuel L. Jackson (Nick Fury), Jake Gyllenhaal (Quentin Beck / Mysterio), Marisa Tomei (May Parker), Jon Favreau (Happy Hogan), Zendaya (MJ), Jacob Batalon (Ned Leeds), Tony Revolori (Flash Thompson), Martin Starr (Mr. Harrington), Cobie Smulders (Maria Hill)

Inhalt: Peter Parker alias Spider-Man geht zusammen mit seinen besten Freunden Ned und MJ, dem nervigen Flash und dem Rest der Bande auf Klassenfahrt nach Europa. Peters Plan, den Superhelden für ein paar Wochen hinter sich zu lassen, wird jedoch schnell wieder verworfen, als der Trip von Nick Fury und seinen Agenten unterwandert und gekapert wird. Spider-Man soll ihnen dabei helfen, die mysteriösen Angriffe gefährlicher, aus Elementen bestehender Monster aufzuklären. Fury und seine rechte Hand Maria Hill haben für den Kampf bereits außerirdische Verstärkung im Gepäck: Mysterio, der seinem Namen alle Ehre macht, hat seine Heimat an die Kreaturen verloren und schwört Rache.

Mein Eindruck: Der dritte Marvel-Film in wenigen Monaten: Nach "Captain Marvel" und "Avengers: Endgame" erzählt der neue Spider-Man die Geschichte nach dem so genannten 'Blip' weiter. 8 Monate sind vergangen, seit die Avengers Thanos besiegt und sein Fingerschnippen rückgängig gemacht haben. Peter Parker hat die Schnauze vom Superhelden-Dasein voll und freut sich auf die Klassenfahrt nach Europa. Dort hat er aber auch keine Ruhe, denn er muss gegen Wasser- bzw. Feuermonster kämpfen und lernt dabei einen neuen Superhelden kennen. Trotz einiger Ungereimtheiten ist der neue Spider-Man überraschend unterhaltsam. Die Action stimmt, der Humor stimmt und der Streifen geht gut voran. Die Spezial-Effekte können sich sehen lassen und auch die 3D-Effekte haben mich überzeugt (vor allem die Actionsequenz in Venedig). Außerdem gibt es mehrere Wendungen, die man vielleicht so nicht erwartet hat. Dieses Mal ist es Pflicht sich den kompletten Abspann anzuschauen, denn die beiden Sequenzen sind nicht ohne. Ich hab ja immer wieder betont, dass mich die Inflation der Spider-Man-Filme von verschiedenen Regisseuren und Studios nervt. Deswegen hat er bei mir nicht so einen Stellenwert wie andere Superhelden. Als reines Popkorn-Kino ist aber der neue Spidy sehr gut geeignet, von da her bin ich sehr zufrieden.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag lief die 3D-Version um 19:30 Uhr, die 2D um 20:30 Uhr. Wir haben uns für die 3D-Version entschieden, das große Kino 1 war gut gefüllt, aber es war noch genug Platz vorhanden um sich breit zu machen.

Kinostart: 4.7.2019
Comic, Action, Comedy
130 Min.
FSK: 12
34

 

 
Tolkien

Tolkien (OmU) 

Regie: Dome Karukoski. Darsteller: Nicholas Hoult (J.R.R. Tolkien), Lily Collins (Edith Bratt), Colm Meaney (Father Francis), Tom Glynn-Camey (Christopher Wiseman), Anthony Boyle (Geoffrey Bache Smith), Patrick Gibson (Robert Q. Gilson), Laura Donnelly (Mabel Tolkien)

Inhalt: Tolkien ist zwölf Jahre alt, als seine Mutter stirbt. Seinen Vater hat er schon sehr viel früher verloren. Seinem außergewöhnlichen Talent, seiner sprachlichen Begabung und seiner ausgeprägten Fantasie ist es zu verdanken, dass er die renommierte King Edward’s School in Birmingham besuchen darf. Hier trifft der junge Tolkien auf einen Kreis von Gleichgesinnten, mit denen er die Tea Club and Barrovian Society (TCBS) ins Leben ruft. Gemeinsam diskutieren sie über Lite­ratur, tragen selbst geschriebene Gedichte, Lieder und Kompositionen vor. Jahre später werden sie als Gefährten in den Ersten Weltkrieg ziehen. In der Pension, in der Tolkien zu jener Zeit wohnt, lernt er auch die drei Jahre ältere Edith Ann Bratt kennen, die große Liebe seines Lebens.

Mein Eindruck: "Herr der Ringe" ist ja wohl jedem ein Begriff. In "Tolkien" geht der finnische Regisseur Dome Karukoski ("Tom of Finland") auf die Jugendjahre von John Ronald Reuel Tolkien ein. Als 12jähriger werden er und sein Bruder Hilary zu Waisen. Ihr Vormund, Vater Francis, bringt die Brüder bei einer wohlhabenden Pensionswirtin unter. Dort kommt er wegen seiner guten Erziehung auf eine gute Schule und schließlich auch nach Oxford, wo er sich den Sprachen widmet. "Tolkien" gibt ein gutes Bild darüber ab, wie man sich das Leben im frühen 20. Jahrhundert vorstellen muss. Nicholas Hoult (Beast aus "X-Men") liefert eine gute Vorstellung ab. Seinen Mitschülern, die vorwiegend aus reichen Häusern kommen, kann er nicht das Wasser reichen. Von der Intelligenz her ist er ihnen aber mindestens ebenbürtig. Die Beziehung zwischen Edith und Tolkien wird viel Raum eingeräumt. Gelungen ist die Sequenz, wo die beiden sich Wagner in der Oper anschauen wollen, es aber nicht in den Saal schaffen, weil die billigen Plätze bereits ausverkauft sind. Der Film springt von Kindheit und 1. Weltkrieg hin und her. Der Zuschauer kriegt einen Eindruck darüber, wie Tolkien seine Lebenserfahrung nutzt, um schießlich das zu machen, was ihn  berühmt gemacht hat: Mit den ersten Worten aus dem Hobbit endet der Streifen. Mir hat der Film gut gefallen, mehr ist nicht zu sagen.

Kino-Info: Zum ersten Mal hab ich eine OmU-Vorstellung in der Essener Filmkunst besucht. Am heißen Mittwochabend verliefen sich dort 15 Zuschauer. OmU ist eigentlich gar nicht so schlecht.

Kinostart: 20.6.2019
Biographie, Drama
112 Min.
FSK: 12
33

 

 
Die Blockbuster kacken im Juni ab: Sowohl der neue MIB als auch X-Men kann man getrost vergessen. Aufgebläht und ohne gescheite Handlung langweilen die Streifen nur. Gut gefallen hat mit das Bio-Pic über Elton John "Rocketman" und die Seth Rogen Komödie "Long Shot". Im heißen Juni war in den Kinos nicht wirklich viel los. 
Rocketman

2019  

Green Book

Long Shot

  Avengers: Endgame

The Dead don't die

  Hard Powder

Men in Black: International

     

X-Men: Dark Phoenix

     
 
Long Shot

Long Shot 

Regie: Jonathan Levine. Darsteller: Charlize Theron (Charlotte Field) Seth Rogen (Fred Flarsky), June Diane Raphael (Maggie Millikin), O'Shea Jackson Jr. (Lance), Ravi Patel (Tom), Bob Odenkirk (Präsident Chambers), Andy Serkis (Parker Wembley)

Inhalt: Die Außenministerin der Vereinigten Staaten Charlotte Field und der chaotische Journalist Fred Flarsky sehen nicht gerade aus, als hätten sie irgendwas gemeinsam. Und doch verbindet die beiden die Vergangenheit: Früher war Charlotte Freds Babysitter und er schon damals unsterblich in sie verliebt. Als sie nach Jahren wieder aufeinander treffen, stellt Charlotte ihn als Redenschreiber ein. Doch Fred kann nur an eines denken: Wie kann er diese elegante, taffe und erfolgreiche Lady von sich überzeugen?

Mein Eindruck: Über "Long Shot" gibt es eigentlich nicht viel zu schreiben. Die Komödie ist komplett auf ihre Hauptdarsteller Seth Rogen (Chaotischer Schreiberling) und Charlize Theron (abgezockte Politikerin) zugeschnitten. Die beiden Protagonisten wären ohne eine gemeinsame Vergangenheit (Stichwort: Babysitter) niemals zusammen gekommen, aber so vereint das Schicksal die beiden per Zufall  (Stichwort: Boyz 2 Men). Ist natürlich klar, dass sie sich auch körperlich näher kommen. Durch die unterschiedlichen Charaktere und Ansichten sind peinliche Situationen vorprogrammiert. Trotzdem erweckt der Film das Gute im Menschen und zeigt, dass auch Politiker ein Herz und Gewissen haben. Aber auch die nörgelnde Weltverbesserer muss einsehen, dass er auch Kompromisse eingehen muss. Originell ist anders, aber der Film bringt es gut rüber. Man hat schon im Trailer viele gute Szenen gesehen, trotzdem lohnt sich die Komödie bzw. Romanze a la "Pretty Woman" im Kino. Auf jeden Fall kann ich "Long Shot" guten Gewissens empfehlen, was ich bei MIB nicht machen werde.

Kino-Info: Am heißen Mittwoch (35 Grad) bin ich abends ins Kino gegangen, um mich abzukühlen. Kino 3 war spärlich besetzt, eigentlich schade, denn der Film war gut und es war von der Temperatur her sehr angenehm.

Kinostart: 20.6.2019
Komödie
125 Min.
FSK: 12
32

 

 
Men in Black - International

Men in Black - International 

Regie: F. Gary Gray. Darsteller: Chris Hemsworth (Agent H), Tessa Thompson (Agent M), Rebecca Ferguson (Riza), Emma Thompson (Agent O), Rafe Spall (Agent C), Liam Neeson (Agent High T)

Inhalt: Als junges Mädchen beobachtete Molly einen Einsatz der Men In Black. Seitdem ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über Aliens und die mysteriösen Männer in den schwarzen Anzügen herauszufinden. Sie verbringt ihre Freizeit damit, nach Antworten zu suchen und entdeckt schließlich das Hauptquartier der MIB in New York. Dort ist Agent O von Mollys Intelligenz und detektivischen Fähigkeiten beeindruckt und macht aus Molly Agent M. Ihr erster Auftrag führt sie nach London, wo sie gemeinsam mit dem legendären Agent H Vungus, einen Angehörigen eines außerirdischen Königshauses, treffen und ihm während seines Aufenthalts eine gute Zeit bereiten soll. Doch bereits kurz nach seiner Ankunft wird er in einem noblen Nachtclub ermordet. Die beiden Geheimagenten vermuten einen Maulwurf innerhalb der MIB-Organisation, der die Information über Vungus' Aufenthaltsort weitergegeben haben muss.

Mein Eindruck: Schlechte Zeiten für (vermeidliche) Blockbuster: Nach "Godzilla 2" und "Dark Phoenix" ist auch der vierte MIB an der US-Kinokasse abgesoffen. Zwar ist "MIB - International" mit knapp 30 Mio. Dollar Einspiel die Nummer 1 der Charts, doch ob der Streifen die 110 Mio. Produktionskosten einspielen wird ist sehr fraglich. Ich hatte keine großen Erwartungen an den Film und mit einer Bewertung von 2 Sternen kommt der Alien-Neustart noch gut weg. Will Smith hatte keinen Bock mehr auf einen weiteren Teil und ich weiß jetzt warum. "Men in Black - International" bietet keinen nennenswerte Story, die Chemie zwischen den Hauptdarstellern funktioniert gar nicht, die Trickeffekte sind kaum erwähnenswert. Selbst die Schauplätze wie London, Paris oder Marrakesch bieten nur Langeweile. Chris Hemsworth hat mir überhaupt nicht gefallen. Seine geschwätzige Art und Weise ist weder lustig noch trägt sie zur Handlung bei. Tessa Thompson macht als weiblicher Agent M noch die beste Figur, ihre Darstellung ist gelungen. Mit Liam Neeson und Emma Thompson sind gute Mimen am Start, doch auch sie können kaum Akzente setzen. Der Film plätschert so vor sich hin und dem Zuschauer ist es relativ egal, was die zumeist vorhersehbare Story bietet. Die beiden Bösewichter, so eine Art Schwarm-Wesen, kann man getrost vergessen. Wie schon bei "X-Men: Dark Phoenix" ist "MIB - International" ein aufgeblähtes Etwas, was man sich getrost im TV anschauen kann, dafür ist der Film noch gut genug. Immerhin hab ich das Geld für 3D gespart, das war noch das Beste heute.

Kino-Info: Am Sonntag war die frühe Nachmittagsvorstellung spärlich besucht. Kein Wunder bei dem sonnigen Wetter.

Kinostart: 13.6.2019
Sci-Fi, Action, Comedy
115 Min.
FSK: 12
31

 

 
X-Men: Dark Phoenix (3D)

X-Men: Dark Phoenix (3D) 

Regie: Simon Kinberg. Darsteller: James McAvoy (Professor Charles Xavier), Michael Fassbender (Erik Lehnsherr/Magneto), Jennifer Lawrence (Raven/Mystique), Nicholas Hoult (Hank McCoy/Beast), Sophie Turner (Jean Gray/Phoenix), Tye Sheridan (Scott Summers/Cyclops), Jessica Chastain (Vuk), Alexandra Shipp (Ororo Munroe/Storm), Evan Peters (Peter Maximoff/Quicksilver), Kodi Smith-McPhee (Kurt Wagner/Nightcrawler)

Inhalt: Anfang der 90er Jahre werden die X-Men von der Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern geschätzt. Als das Raumschiff Endeavour in Gefahr ist, schickt Charles Xavier ohne Zögern sein Team ins All, auch wenn er gar nicht weiß, ob der X-Men-Jet dafür überhaupt geeignet ist. Zunächst scheint auch alles gutzugehen, doch dann kommt es zur Katastrophe: Jean Grey absorbiert in letzter Sekunde eine gewaltige mysteriöse Energiequelle, um ihre Kollegen und die Crew zu retten. Auf wundersame Weise überlebt sie, auch wenn sie sich zunehmend verändert: In Jean wachsen gewaltige Kräfte heran. Sie verletzt Menschen, die ihr nahestehen, und stört die Verbindungen, die die X-Men im Innersten zusammenhalten. Eine harte Prüfung für die Mutanten, die nun nicht nur Jean, sondern auch die Erde vor einem Angriff der Aliens retten müssen.

Mein Eindruck: "X-Men: Dark Phoenix" ist der vierte der neuen X-Men-Verfilmungen. Die vorherigen 3 ("Erste Entscheidung" (2011), "Zukunft ist Vergangeheit" (2014) und "Apocalypse" (2016)) haben mir allesamt gut gefallen. Bei "Dark Phoenix" muss ich zugeben, dass die Luft raus ist. Richtig schlecht ist der Streifen nicht. Alle bekannten Charaktere sind wieder am Start, ebenso wie die Schauspieler. Die Actionsequenzen sind ordentlich, die Trickeffekte sind gut, 3D ist dieses Mal eher unnötig. Es fehlen aber essenzielle Dinge: Die Handlung ist mau, es kommt keine Spannung auf, die Dialoge sind unterirdisch. Der Film läuft ab und fesselt keine Sekunde. Die Verwandlung von Jean Gray zur übermächtigen Dark Phoenix nimmt man hin, mehr nicht. Die Außerirdischen, angeführt von Jessica Chastain, sind eher lästig und dienen dazu, die Action am Ende voran zu treiben. Ich hab "Dark Phoenix" gesehen und das reicht mir. Die vorherigen Teile sind deutlich besser, und die schau ich mir auch gerne noch einmal an. Nach "Dark Phoenix" sollte man die X-Men lieber ruhen lassen.

Kino-Info: Pfingstsonntag ist das große Kino 1 im Cinemaxx mäßig gefüllt. Das sommerliche Wetter ist ein Grund dafür...

Kinostart: 6.6.2019
Comic, Action, Sci-Fi
114 Min.
FSK: 12
30

 

 
Rocketman

Rocketman 

Regie: Dexter Fletcher. Darsteller: Taron Egerton (Elton John), Jamie Bell (Bernie Taupin), Richard Madden (John Reid), Bryce Dallas Howard (Mutter Sheila), Gemma Jones (Großmutter Ivy), Steven Mackintosh (Vater Stanley), Tate Donovan (Doug Weston)

Inhalt: Bevor Sir Elton John zu dem Weltstar wurde, der er heute ist, führte ihn sein turbulentes Leben über verschiedene Stationen, die seine Karriere prägten. An der Royal Academy of Music galt er schnell als Ausnahmetalent, obwohl ihn extreme Selbstzweifel plagten. Unterstützung von zu Hause bekam er nicht, sein Vater war gegen seine Pläne, eine Karriere als Musiker zu starten. Und dennoch arbeitete er sich schließlich zur gefeierten Musikikone hoch, die zahlreiche Welthits produzierte und deren Bühnen-Shows und spektakulären Auftritte legendäre Ereignisse wurden.

Mein Eindruck: Elton John ist einer der bekanntesten Sänger der Welt, der unzählige Hits hervorgebracht hat. In "Rocketman" widmet sich Regisseur Dexter Fletcher ("Eddie The Eagle") vorwiegend den 70er Jahren, in denen Elton John den Durchbruch zum Welt-Star schaffte. Vorher geht er auf die Kindheit von Reginald Dwight ein, der im englischen Pinner, Middlesex aufwächst. Sein Vater hat kein Interesse an ihm, seine Mutter war ständig beschäftigt, lediglich seine Großmutter hat sein musikalisches Talent gefördert. Reggie ändert seinen Namen in Elton John und zusammen mit Songwriter Bernie Taupin startet er seine Karriere. Im Laufe der Zeit werden seine Brillen und seine Bühnenoutfits immer schriller. Taron Egerton, der 2015 Eddie The Eagle dargestellt hat, legt als Elton John ein Top-Darbietung ab. Er hat alle Songs selber gesungen und man kauft ihm seine Rolle jeden Moment ab. Der Film lebt natürlich von der Musik, die manchmal als Music-Clip, manchmal als Musical-Einlage eingespielt wird. So werden Hits wie "Crocodile Rock", "Tiny Dancer" oder "Rocketman" opulent dargestellt. In wie weit der Streifen die Realität korrekt wiedergibt kann ich nicht beurteilen, ich hab mich mit Elton John nicht wirklich beschäftigt. Außer einigen Hits war mir sein Leben und seine Karriere nicht geläufig. Ich kann nur sagen, dass ich "Rocketman" sehr unterhaltsam finde, auch wenn einige Sachen sehr stereotypisch sind (wie z.B. der Manager von Elton, der nur böse ist und den Star ausnimmt). Egal, ich kann mit dem Film gut leben.

Kino-Info: Kino 4 ist am Donnerstagabend relativ leer. Der Streifen läuft seit einer Woche.

Kinostart: 30.5.2019
Musik, Drama, Biographie
121 Min.
FSK: 12
29

 

 
The Dead don't die

Sneak Preview: The Dead don't die 

Regie: Jim Jarmusch. Darsteller: Bill Murray (Cliff Robertson), Adam Driver (Ronnie Peterson), Chloë Sevigny (Mindy Morrison), Tilda Swinton (Zelda Winston), Tom Waits (Einsiedler Bob), Danny Glover (Hank Thompson), Caleb Landry Jones (Bobby Wiggins), Steve Buscemi (Farmer Miller), Selena Gomez (Zoe), Iggy Pop (Coffee Zombie)

Inhalt: In der verschlafenen Kleinstadt Centerville stimmt irgendetwas nicht: Der Mond hängt groß und tief am Himmel, die Stunden des Tageslichts werden unvorhersehbar und die Tiere zeigen allmählich ungewöhnliche Verhaltensweisen. Doch niemand kann sich erklären, warum das so ist. Obwohl in der Stadt seltsame Dinge vorgehen, sieht niemand die mysteriösen und gefährlichen Auswirkungen voraus, die Centerville bald plagen werden: Die Toten sterben nicht – sie erheben sich aus ihren Gräbern, greifen die Lebenden brutal an, fressen sie und versetzen die Bürger der Stadt in Angst und Schrecken. Jeder muss nun um sein Überleben kämpfen und die mutigen Polizisten Ronnie Peterson, Cliff Robertson und Mindy Morrison tun ihr bestes um den Bürgern als Freund und Helfer beizustehen, sind aber völlig überfordert.

Mein Eindruck: In meiner zweiten Sneak in diesem Jahr hab ich wieder Glück gehabt. Es gab den neuen Film von Jim Jarmusch "The Dead don't die", dem Eröffnungsfilm bei den Filmfestspielen in Cannes. Ich hatte von dem Film so gut wie gar nichts gehört, auch hatte ich noch keinen Trailer gesehen. Von da her konnte ich komplett unvorbereitet an den Streifen rangehen.

Regisseur Jim Jarmusch ist bekannt für seinen schrägen Stil. Einige seiner Filme habe ich gesehen, wie z.B. "Broken Flowers" (2005), "Ghost Dog" (1999) oder "Night on Earth" (1991). Sein neuster Streifen ist eine ungewöhnliche Zombie-Komödie mit einigen Anlehnungen an Romeros "Night of the Living Dead". In Centerville geht alles sehr gemächlich zu. In der Kleinstadt passieren ungewöhnliche Dinge, wahrscheinlich ausgelöst von Fracking an den Pol-Kappen. Doch richtig interessiert das keinen. Als sich schließlich Untote aus ihren Gräbern erheben und die Menschen fressen, wird das als normal hingenommen. Auch die Polizisten - gespielt von Bill Murray und Adam Driver - gehen die Dinge sehr sachlich an. Durch Filme weiß man, dass man Zombies nur im Kopf töten kann. Also besorgt man sich Machete, Heckenschere oder Pumpgun, um sich gegen die Eindringliche zu wehren. Allerdings haben die Menschen keine Chance, die Zombie-Invasion zu stoppen. Jim Jarmuschs Komödie kann man kaum mit anderen Filmen vergleichen, sein Stil ist schon sehr eigenwillig. Selbst "Shaun of the Dead", der eine ähnliche Ausgangsposition hat, geht einen ganz anderen Weg. Es werden einige Leute im Film vorgestellt, die später sang und klanglos getötet werden - z.B. die 3 jugendlichen Hipster, die völlig unspektakulär im Motel umkommen (was man auch gar nicht sieht). Die Teenies, die aus einer Besserungsanstalt vor den Zombies fliehen, wollen sich verstecken...und dann kommen sie nicht wieder im Film vor. Tilda Swinton, die man noch kurz in "Avengers: Endgame" gesehen hat, gibt als Leiterin des Beerdigungsinstitutes eine Gala-Vorstellung. Angelehnt an Uma Thurman in "Kill Bill" ist sie eine Meisterin des Samurai-Schwertes, mehr verrate ich nicht. Und dann lässt Jarmusch seine Hauptdarsteller während des Films über den Film sprechen - das sieht man auch nicht alle Tage. Trotz Zombie-Invasion ist "The Dead don't die" ein sehr ruhiger, gemächlicher Film, der Leute mit schrägem Humor anspricht. Ach ja, und der gleichnamige Song von Sturgill Simpsons geht einem richtig ins Ohr.

Kino-Info: Die Sneak in Kino 10 war halbwegs voll. Vorher gab es ein kleines Quiz mit Personenraten.

Kinostart: 13.6.2019
Zombie-Komödie
103 Min.
FSK: 16
28

 

 
Höhen und Tiefen im Mai. "Endgame" hat Anfang Mai noch die Kinos verstopft, immerhin war das Catcher-Drama "Fighting with my Family" gar nicht mal so übel. Nummer 1 im Mai waren Stan & Ollie. Der deutsche Gerichtsfilm "Der Fall Collini" hat mir erstaunlich gut gefallen. Als Enttäuschung muss in "John Wick 3" mit 2 1/2 Sternen ansehen, da hatte ich mehr erhofft. Und die "Glam Girls" sind ein Kinoflop des Jahres.
Stan & Ollie

2019  

Green Book

Der Fall Collini

  Avengers: Endgame

Godzilla II - King of the Monsters

  Hard Powder

Fighting with my Family

     

John Wick - Kapitel 3

     

Glam Girls

     
 
Godzilla 2: King of Monsters (3D)

Godzilla II - King of the Monsters (3D) 

Regie: Michael Dougherty. Darsteller: Kyle Chandler (Mark Russell), Vera Farmiga (Dr. Emma Rusell), Millie Bobby Brown (Madison Russell), Ken Watanabe (Dr. Ishiro Serizawa), Ziyi Zhang (Dr. Ilene Chen), Bradley Whitford (Dr. Rick Stanton), Sally Hawkins (Vivienne Graham), Charles Dance (Jonah Alan)

Inhalt: Die Mitglieder der krypto-zoologischen Agentur Monarch bekommen es diesmal gleich mit einer ganzen Armee aus Supermonstern zu tun. Denn Godzilla, das gigantische Urzeitgeschöpf, legt sich mit den anderen Monstern Mothra, Rodan und King Ghidorah an, die bisher alle nur als reine Mythen galten. Ihr Auftauchen verursacht nicht nur ein riesengroßes Chaos, sondern birgt auch eine große Gefahr für die gesamte Menschheit. Denn jeder von ihren will die Vorherrschaft für sich gewinnen und hat kein Problem, eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen.

Mein Eindruck: Godzilla is back! 2014 hat Regisseur Gareth Edwards das Supermonster reaktiviert, mit mäßigem Erfolg. Damals fand ich, dass Godzilla zu wenig im Film vorkommt und das der Rest der Films auch nicht wirklich spannend war. 2019 schlägt man einen anderen Weg ein. Michael Dougherty ("Krampus") ist jetzt am Ruder und er aktiviert direkt mehrere legendäre Godzilla-Gegner: Die Fans freuen sich auf King Ghidorah, Rodan oder Mothra und deren Mischerei mit Godzilla. Eine Handlung hat der Streifen nicht, nach und nach werden die Supermonster auf die Menschheit losgelassen. Von der Antarktis über Mexico bis in die USA gibt es immer wieder Kämpfe, bei denen die Menschen recht schlecht aussehen. Als Bindemittel wird eine Familiengeschichte erzählt, die trotz ordentlicher Darsteller (Vera Farmiga, Mark Russell und Newcomerin Millie Bobby Brown) nicht wirklich fesseln kann. Man merkt, dass "Godzilla II" vorwiegend für den asiatischen Markt produziert wurde. Die stehen mehr auf überzogene Action als auf Handlung. Ich fand den Film nicht schlecht, als Popkorn-Kino-Streifen kann man sich den anschauen. Immerhin gibt es einige Monster-Klopperei bei denen halt Großstädte platt gemacht werden. Wirklich viel hatte ich so wie so nicht erwartet. 3D hat dieses Mal nicht gerockt, aber man hat ja meistens keine Wahl. Fazit: Monsterfans können sich den Film geben, alle anderen sollten lieber in "Aladdin" gehen. Nach dem Abspann kommt sogar noch was, aber da war ich aus dem Kino schon raus. Godzilla ist halt nicht Marvel.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag-Himmelfahrt ist das große Kino 7 ordentlich gefüllt.

Kinostart: 30.5.2019
Action, Sci-Fi
132 Min.
FSK: 12
27

 

 
Glam Girls

Glam Girls - Hinreißend verdorben 

Regie: Chris Addison. Darsteller: Anne Hathaway (Josephine Chesterfield), Rebel Wilson (Penny Rust), Alex Sharp (Thomas Westerburg), Ingrid Oliver (Inspector Desjardins), Nicholas Woodeson (Albert), Dean Norris (Howard Bacon), Emma Davies (Cathy), Timothy Simons (Jeremy)

Inhalt: Der ausgewiesene Tollpatsch Penny und die hochnäsige Trickbetrügerin Josephine sind von den Männern dieser Welt enttäuscht, warum nicht einfach ein sehr produktives Bündnis bilden? Gemeinsam gehen sie auf die Jagd nach Millionären, um sich endlich zu nehmen, was ihnen eigentlich nicht gehört, ihnen aber zusteht. Einzig Pennys bauernhaftes Auftreten steht dem Unterfangen noch im Wege. Kurzerhand wird sie von Josephine in die Künste des Edelbetruges eingeweiht. Statt Hoodie und Twerken stehen nun High Heels und Tango auf dem Stundenplan. Doch die anfangs waghalsige Unternehmung wird sich schon bald auszahlen, denn aus dem Gangster-Entlein wird irgendwann doch ein ziemlich durchtriebener Schwan, mit ihrem ganz eigenem Stil.

Mein Eindruck: "Glam Girls" ist das Remake von "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" aus dem Jahr 1988. Michael Caine und Steve Martin spielten damals die Hauptrollen in dem Film von Frank Oz. Damals und heute finde ich den Streifen gut, was ich vom Remake nicht behaupten kann. 2019 spielen zwei Frauen die Hauptrollen: Anne Hathaway ("Ocean's 8") und Rebel Wilson ("Pitch Perfect") versuchen sich als Trickbetrügerinnen - und scheitern kläglich. Der Kinosaal war nur spärlich besetzt, aber Lacher hat man während des Film nicht gehört. Die besten Szenen waren schon im Trailer zu sehen, der Rest ist einfach nur schlecht. Der Humor von Rebel Wilson liegt nicht wirklich auf meiner Wellenlänge, von da her hatte ich mehr auf Anne Hathaway gehofft. Doch auch sie kann als aristokratisch angehauchte Diva nur bedingt überzeugen. Die Gags passen halt nicht, da kann die schöne Location der französischen Riviera (gedreht wurde übrigens auf Mallorca) auch nicht retten. Es gibt nicht viel mehr über den Film zu sagen, außer dass man die Finger davon lassen sollte.

Kino-Info: Am Dienstagabend ist Kino 5 recht leer.

Kinostart: 23.4.2019
Action
132 Min.
FSK:
26

 

 
John Wick: Kapitel 3

John Wick - Kapitel 3 

Regie: Chad Stahelski. Darsteller: Keanu Reeves (John Wick), Halle Berry (Sofia), Ian McShane (Winston), Laurence Fishburne (Bowery King), Mark Dacascos (Zero), Asia Kate Dillon (The Adjudicator), Lance Reddick (Charon), Angelica Huston (The Director)

Inhalt: John Wick hat die Regeln aller Regeln gebrochen: Er hat den Mafia-Boss Santino D’Antonio auf dem heiligen Boden des Continental Hotels getötet, weswegen sein Freund und Hotelchef Winston ihn aus der Killergemeinschaft ausschließen und ihm alle Rechte als Auftragskiller entziehen muss. Wick erhält von seinem alten Freund jedoch eine Stunde Zeit, bis sein Excommunicado offiziell ausgesprochen wird. Zeit, die der nun Ex-Auftragsmörder nutzt, um sich zu bewaffnen. Denn es sind immerhin auch 14 Millionen Dollar Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und die Angreifer werden nicht lange auf sich warten lassen. Als Wick sich die Kopfgeldjäger tatsächlich kaum noch vom Leib halten kann, beschließt er, nicht nur die Stadt New York, sondern auch das Land zu verlassen. Indes leitet aber eine Richterin eine Untersuchung ein und beginnt Wick mithilfe des gewieften Killers Zero zu jagen.

Mein Eindruck: John Wick ist zurück! Nach "John Wick" (2014) und "Kapitel 2" (2017) ist Keanu Reeves zum dritten Mal als Auftragskiller zu sehen. Kapitel 3 setzt unmittelbar an seinen Vorgänger an: John Wick wurde exkommuniziert und ist Freiwild. Jeder Ganove New York ist hinter ihm her, um die 14 Millionen Dollar Kopfgeld zu kassieren. Natürlich schaffen sie es nicht, John gelingt der Ausstieg nach Marokko. Natürlich lebt der Film von seinen Action-Sequenzen. Mit einer Altersfreigabe von FSK 18 geht es manchmal auch ganz derbe zu Sache (Stichwort: Auge). Alle Kampf-Möglichkeiten werden ausgeschöpft, es gibt Mega-Ballereien, Action zu Fuß, zu Pferde oder auf Motorrädern. Einige davon, wie z.B. die Mischerei mit den Messern und Äxten, sind grandios. Doch leider schleicht sich mit der Zeit eine gewisse Ermüdung ein. Der Kampf auf den Motorrädern bringt die Handlung überhaupt nicht nach vorne. Hätte man den weggelassen, dann wäre es keinem aufgefallen. Auch die Action im Showdown zieht sich: Zuerst muss John Wick die Schergen seines Endgegners platt machen, dann kann er sich endlich Zero widmen. Zero wird übrigens von Mark Dacascos gespielt, der sich in den 90ern mit "Crying Freeman" einen Namen gemacht hat. Es ist schlicht und ergreifend langweilig, wenn er zu zum x-ten Mal durch eine Glasscheibe geschmissen wird. Keanu Reeves sehe ich sehr gerne, aber abgesehen von einigen wenigen Sätzen hat er nicht viel zu sagen - kein Wunder, ist er ja pausenlos im Nahkampf-Modus. Gut gefallen hat mir Halle Berry und ihre beiden Hunde. Ihre Action-Sequenz ist sehr gelungen und auch die Hunde wissen ganz genau, wo sie hinbeissen müssen. Actionfans kann ich den Film empfehlen, denn davon gibt es mehr als genug. Bei mir gibt es klare Abzüge, und das Ende hat mir den Rest gegeben. Was da mit John Wick passiert kann ich leider nicht schlucken, dass ist des guten zuviel. Von da her fällt der Film bei mir trotz einiger netter Sequenzen durch.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag ist das große Kino 1 sehr gut gefüllt.

Kinostart: 23.4.2019
Action
132 Min.
FSK: 18
25

 

 
Der Fall Collini

Der Fall Collini 

Regie: Marco Kreuzpaintner. Darsteller: Elyas M’Barek (Caspar Leinen), Heiner Lauterbach (Richard Mattinger), Alexandra Maria Lara (Johanna), Franco Nero(Fabrizio Collini), Rainer Bock (Oberstaatsanwalt Reimers), Catrin Striebeck (Vorsitzende Richterin), Sandro Di Stefano (Claudio Lucchesi), Manfred Zapatka (alter Hans Meyer), Jannis Niewöhner (junger Hans Meyer)

Inhalt: Interessanter Fall für Caspar Leinen: Als Pflichtverteidiger muss er den bisher unbescholtenen 70-jährigen Italiener Fabrizio Collini vertreten, der ohne erkennbaren Grund den angesehenen Großindustriellen Hans Meyer in seiner Hotelsuite ermordet hat. Der Gerichtsfall betrifft Caspar auch privat, denn seine Jugendliebe Johanna ist die Enkelin des Opfers. Zusätzlicher Stress droht vom Strafverteidiger Richard Mattinger, eine Legende in seinem Fach. Und dann tun sich plötzlich ungeahnte Abgründe hinter dem mysteriösen Mord auf.

Mein Eindruck: Schon wieder ein deutscher Film! Im letzten Jahr hab ich mit "25 km/h", "Ballon" und "Der Vorname" gleich 3 deutsche Streifen im Kino-Herbst gesehen, jetzt folgt der nächste Streich: "Der Fall Colllini" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ferdinand von Schirach aus dem Jahr 2011. Ein junger Anwalt steht vor der Aufgabe seines Lebens: Sein Mandant Collini hat seinen Ersatzvater Hans Meyer ermordet. Der Pflichtverteidiger hat noch ein Problem, denn Collini spricht kein Wort mit ihm. Doch der scheinbar eindeutige Fall bietet mehr, als zunächst angenommen. Ich bin recht unvorbereitet in den Streifen gegangen, kannte nur den Trailer, hab das Buch nie gelesen. Von da her bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Der Fall Collini" ist ein interessantes Drama, ein Gerichts-Thriller mit Höhen und Tiefen und wird getragen von sehr guten Darstellern. Elyas M'Barek kennt man natürlich aus den 3 "Fack ju Göthe"-Filmen. Hier kann er sein dramatisches Potential ausspielen, denn er gefällt als junger Anwalt Caspar Leinen. Sein Gegenspieler, sein ehemaliger Professor Richard Mattinger, ist ein wahres Schwergewicht. Heiner Lauterbach - mit wallendem Haar - spielt den großen Starverteidiger unbarmherzig und erfolgsorientiert. Alexandra Maria Lara gibt als Johanna, Enkelin des Verstorbenen, ebenfalls eine gute Darbietung. Der Star des Films ist für mich Franco Nero. Er hat wenig Text und ist die meiste Zeit stumm, doch seine Mimik verrät dem Zuschauer das Leid, das er sein Leben lang zu tragen hatte. Mir ist positiv aufgefallen, dass der Film gerade in den Gerichtssequenzen relativ ruhig bleibt. Die Gegenseite, die Ankläger, werden als normale Menschen dargestellt. Viele reißerische Dinge, die man in vielen Gerichtsfilmen gesehen hat, kommen hier nicht vor. Alles in allem ist "Der Fall Collini" ein sehr guter Film, den ich nur empfehlen kann.

Kino-Info: In der 4. Woche sind noch einige Zuschauer im kleinen Kino 10.

Kinostart: 18.4.2019
Krimi, Drama
123 Min.
FSK: 12
24

 

 
Stan & Ollie

Stan & Ollie 

Regie: Jon S. Baird. Darsteller: Steve Coogan (Stan Laurel), John C. Reilly (Oliver Hardy), Rufus Jones (Bernard Delfont), Shirley Henderson (Lucille Hardy), Nina Arianda (Ida Kitaeva Laurel), Danny Huston (Hal Roach), John Henshaw (Nobby Cook)

Inhalt: Stan Laurel und Oliver Hardy waren einst ein gefeiertes Komikerduo, bekannt auf der ganzen Welt. Aber langsam scheint sich auch ihre große Karriere dem Ende entgegenzuneigen. Um die Zeit bis zu einem neuen Filmprojekt zu überbrücken, reisen die beiden Showgrößen nach England. Der windige Promoter Bernard Delfont hat eine Bühnentour durch das gesamte Königreich organisiert, die allerdings nur langsam in die Gänge kommt. Die Vorstellungen sind zu Beginn kaum besucht. Durch körperlich belastende Werbeauftritte bringen die in die Jahre gekommenen Komiker die Sache dann doch noch ins Rollen – nur zwischen den beiden häufen sich die Konflikte.

Mein Eindruck: Stan & Ollie waren und sind meine Lieblingskomiker aus den 30er Jahren. Nichts gegen Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Harold Lloyd, aber an Dick und Doof kommt keiner ran. Unzählige Kurzfilme und einige Langfilme hat das Duo gemacht, nicht alles ist gelungen, aber die beiden haben immer alles gegeben. Der Film von Jon S. Baird ("Drecksau") beginnt 1937: Stan und Ollie sind auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Doch Stan ist unzufrieden mit der Bezahlung und das die beiden von Produzent Hal Roach abhängig sind. Er steitet mit Roach und die Trennung deutet sich an. Schnitt. In England im Jahre 1953 gehen Stan und Ollie auf Bühnentour. Ihr Ruhm ist vergangen, ihre Karriere so gut wie beendet. Stan hofft auf einen neuen Film, der aber nie realisiert wird. Olli hat ein schwaches Herz, die Auftritte fallen ihm immer schwerer. Das große Plus des Streifens sind die ausgezeichneten Darsteller, die den beiden Originalen sehr ähnlich sind: John C. Reilly, der letztens noch an der Seite von Will Ferell in "Holmes & Watson" zu sehen war, ist ein ungewöhnlicher Schauspieler. Manchmal spielt er in niveaulosen Komödien mit (z.B. "Ricky Bobby" oder "Stiefbrüder"), manchmal gibt er in hochgelobten Streifen wie "Der Gott des Gemetzels" oder "Boogie Nights" eine Galavorstellung. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich kann mir keinen besseren Oliver Hardy als ihn vorstellen. Steve Coogan als Stan Laurel steht ihm aber in nichts nach. Der vielseitige Engländer, der auch als Produzent, Drehbuchautor oder Synchronsprecher arbeitet, geht ebenso in seiner Rolle komplett auf. Die beiden tragen auch den gesamten Film, die übrigen Schauspieler sind nur nettes Beiwerk. "Stan & Ollie" ist ein ruhiges Porträt zweier außergewöhnlicher Komödianten mit wenig Überraschungen, aber das ist in diesem Fall kein Problem. Hut ab vor Dick & Doof!

Kino-Info: In der späten Nachmittags-Vorstellung im kleinen Kino im Film Forum sitzen doch mehr Leute als ich dachte...vorwiegend ältere Semester.

Kinostart: 9.5.2019
Drama, Komödie, Biographie
98 Min.
FSK: 6
23

 

 
Fighting with my Family

Fighting with my Family 

Regie: Stephen Merchant. Darsteller: Florence Pugh (Saraya Knight), Jack Lowden (Zak Knight), Nick Frost (Ricky Knight), Lena Headey (Julia Knight), Vince Vaughn (Hutch), Dwayne Johnson (The Rock), Stephen Merchant (Hugh), Julia Davis (Daphne)

Inhalt: Paige hat nur ein Ziel vor Augen: Sie will im Wrestling eine ganz große Nummer werden. Das Zeug dazu wurde ihr schon in die Wiege gelegt, denn Wrestling galt in ihrer Familie schon immer als der einzig wahre Sport. Gemeinsam mit ihrem Bruder Zak nimmt sie am Probetraining der WWE teil. Tatsächlich bekommt sie als Nachwuchstalent einen Platz im Ausbildungsprogramm. Also lässt sie ihre Familie in Englands Provinz zurück, um sich dem knallharten Konkurrenzkampf gegen ihre Mitstreiterinnen zu stellen.

Mein Eindruck: Am Donnerstag waren wir froh, neben den Avengers überhaupt noch einen Film im Kino zu finden, den wir uns anschauen konnten. Die Wrestling-Komödie "Fighting with my Family" kam uns da gerade recht, vorher hatte ich von dem Film überhaupt noch nichts gehört. Superstar Dwayne Johnson hatte die gleichnamige Doku im TV gesehen und daraus einen Spielfilm gemacht, in dem er als sich selbst (The Rock) auftritt. Die schräge Wrestler-Famile Knight gibt es wirklich und aus der kuriosen Story hat Regisseur Stephen Merchant einen ordentlichen Sport-Film gemacht. Natürlich bedient der Film alle Klischees, die man aus Filmen kennt. Natürlich gibt es für Hauptdarstellerin Florence Pugh als Paige ein Happy-End, nachdem sie alle Höhen und Tiefen durchlebt hat. Die Besetzung der Familie ist sehr gut: Nick Frost, Kumpel von Simon Peg ("Paul" oder "Shaun of the Dead") geht in der Rolle des Wrestler-Vater komplett auf. Auch Lena Headey (bekannt aus den Sarah-Connor-Chronicles) gefällt als abgefahrene Wrestler-Mutti. Newcomerin Florence Pugh ("The Falling") ist als Hauptdarstellerin sehr überzeugend, ebenso wie Jack Lowden ("Dunkirk"), der ihren Bruder Zak spielt. Dwayne Johnson, der den Film produziert hat, wertet diesen mit seinen Kurzauftritten auf. Macht sie auch gut auf dem Poster, wenn er neben der Familie Knight zu sehen ist. Alles in allem ist "Fighting with my Family" ein solider Sport-Film, der auch Spaß macht, wenn man mit Wrestling nicht viel am Hut hat.

Kino-Info: Da die Avengers die Kinos blockieren bleibt nicht mehr viel übrig. "Fighting with my Family" kam aus dem Nichts und immerhin saßen 5 Leute in der Donnerstag-Abend-Vorstellung.

Kinostart: 2.5.2019
Sport, Drama, Komödie
109 Min.
FSK: 12
22

 

 
April 2019: Einer der großen Abräumer des Jahres startete am Mittwoch, 24.4.: Avengers: Endgame läßt in den ersten Tagen weltweit die Kassen klingeln. Mit hat "Infinity War" besser gefallen, aber "Endgame" ist ein würdiger Abschluß der 3. Phase im MCU und der beste Film des Monats. Steve Carell hat mit "Willkommen in Marven" eine Mega-Flop hingelegt, mir persönlich hat der Film aber gut gefallen. DCs "Shazam" war ganz ordentlich, während der neue "Hellboy" abgekackt ist. Robert Redfords Abschiedsfilm ist eine Schlaftablette.
Avengers: Endgame

2019  

Green Book

Willkommen in Marven

  Avengers: Endgame

Shazam

  Hard Powder

Wir

     

Hellboy: Call of Darkness

     

Ein Gauner & Gentleman

     
 
Avengers: Endgame (3D)

Avengers: Endgame (3D) 

Regie: Anthony Russo, Joe Russo. Darsteller: Robert Downey Jr. (Tony Stark / Iron Man), Chris Evans (Steve Rogers / Captain America), Mark Ruffalo (Bruce Banner / Hulk), Chris Hemsworth (Thor), Scarlett Johansson (Natasha Romanoff / Black Widow), Jeremy Renner (Clint Barton / Hawkeye), Paul Rudd (Scott Lang / Ant-Man), Karen Gillan (Nebula), Josh Brolin (Thanos), Don Cheadle, Brie Larson, Benedict Cumberbatch, Tom Holland, Chadwick Boseman, Chris Pratt, Zoe Saldana, Tom Hiddleston, Elizabeth Olsen, Anthony Mackie

Inhalt: Thanos hat die Hälfte der Menschheit durch ein Fingerschnippen getötet. Die überlebenden Abengers unter der Führung von Captain America geben alles, um das Rückgängig zu machen. Schnell kommen sie ihm auf die Spur und gemeinsam mit Captain Marvel können sie ihn überwältigen. Thanos hat aber die Infinitiy-Steine zerstört, und so schwindet alle Hoffnung. 5 Jahre später: Durch einen Zufall verlässt Scott Lang alias Ant-Man den Quantenraum und wacht in einer fremden Welt auf. Seine Idee: Den Quantenraum als Zeitmaschine nutzen und das Geschehene rückgängig machen. Mit Hilfe von Tony Stark machen sich die Avengers auf, um die Infinity-Steine aus der Vergangenheit zurück zu holen.

Mein Eindruck: Endlich ist der zweite Teil "Endgame" im Kino. Die letzten Wochen und Monate wurde man mit diversen Theorien überhäuft, wer wie was macht, überlebt oder weiß der Geier. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Ich will in meiner Kritik nicht zu viel verraten, aber einiges muss einfach raus. Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen, auch wenn ich "Infinity War" vor einem Jahr mit 5 Sternen noch besser bewertet habe. "Endgame" ist ein würdiger Abschluss der 3. Phase im MCU. Ich würde mal tippen, dass wirklich alle Superhelden in dem Film vorkommen, manche zwar sehr kurz, aber alle stellen sich Thanos zum finalen Endkampf. Der wird zwar direkt am Anfang getötet, aber das heiß erst mal gar nix. Wieder mal wurde eine Zeitreise ausgegraben, damit man an der Geschichte rumpfuschen kann. Das ist der einzige Kritikpunkt meinerseits, denn das Thema Zeitreisen ist so was von ausgelutscht, aber Schwamm drüber. Abgesehen von diversen Logiklöchern, die ich gerne hinnehme, ist "Avengers: Endgame" ein bombastisches Superhelden-Epos. Einige Leute kommen damit nicht zurecht, was auch in Ordnung ist, ich bin mit dem finalen Film sehr zufrieden. Die meisten Lacher hat der neue Thor auf seiner Seite, den Iron Man mit Lebowski passend charakterisiert. Der neue Bruce Banner-Hulk ist gewöhnungsbedüftig, aber auch konsequent weitergedacht. Man muss auch mal was Neues ausprobieren, zumal man durch den Einschnitt von Thanos' Fingerschnippen die Welt neu aufgestellt hat. Thema 3D: Ich muss zugeben, dass 3D dieses Mal richtig gut ist. Hier lohnt sich die Brille, auch wenn man diese 3 Stunden lang aufsetzen muss. Kurioserweise gibt es keine Sequenz nach dem Abspann, das ist man von Marvel gar nicht gewohnt. Und noch eins zum Schluss: Volle Kanne Hoschi! :)

Kino-Info: Die Sonntags-Vorstellung um 16:15 Uhr war gut gefüllt. Der Film ist seit Mittwoch in den Kinos, im Cinemaxx läuft er neunmal am Tag. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

Kinostart: 24.4.2019
Sci-Fi, Action, Comic
181 Min.
FSK: 12
21

 

 
Wir

Wir 

Regie: Jordan Peele. Darsteller: Lupita Nyong'o (Adelaide Wilson / Red), Winston Duke (Gabe Wilson / Abraham), Elizabeth Moss (Kitty Tyler / Dahlia), Tim Heidecker (Josh Tyler / Tex), Shahadi Wright Joseph (Zora Wilson / Umbrae), Evan Ales (Jason Wilson / Pluto) 

Inhalt: Adelaide und Gabe Wilson sind gemeinsam mit ihren beiden Kindern unterwegs in ihr Strandhaus. Dort wollen sie eine unbeschwerte Zeit mit ihren Freunden verbringen. Allerdings hält die ausgelassene Urlaubsstimmung nicht lange an. Denn am Abend taucht plötzlich eine Gruppe unheimlicher Gestalten auf, die in das Haus eindringen will. Für die Wilsons beginnt ein wahrer Albtraum. Umso mehr als sie schließlich die Identität der Unbekannten klären können und weit mehr hinter diesem Angriff steckt als nur ein Verbrechen.

Mein Eindruck: Der amerikanische Schauspieler, Comedian, Regisseur und Drehbuchautor Jordan Peele ist ein Multitalent. Mit "Get Out" hat er 2017 einen großen Erfolg im Kino gefeiert, jetzt legt er mit "Wir" einen weiteren Thriller nach. "Wir" - im Original "Us" - ist so eine Sache. Man muss den Streifen erst mal sacken lassen, denn irgendwie ist alles sehr gewöhnungsbedürftig. Eine Familie mit 2 Kindern wird von ihren Doppelgängern aus dem Untergrund terrorisiert. Mit Müh und Not können sich die vier retten, doch das Grauen geht weiter. Auch anderen Personen werden von ihren Doppelgängern heimgesucht. Mehr verrate ich nicht, es kommt noch so einiges - inklusive mehrerer Twists und Überraschungen. Die erste Heimsuchung fand ich zu lang. Wenn die Doppelgänger ihre menschlichen Versionen töten wollen, warum machen sie nicht sofort kurzen Prozess. Physisch sind sie den Menschen überlegen, also warum warten. Die befreundete Familie hat nicht so viel Glück, da geht alles viel schneller. Zwischendurch verliert der Film ziemlich an Tempo, erst am Ende geht es wieder ab. Die Auflösung ist auch so eine Sache, dass muss man erstmal schlucken. Die Anfangssequenz mit der Ulligen auf dem Rummelplatz hat mir gut gefallen, bis zum finalen Schockmoment wird die Spannung stetig gesteigert. Manche Sequenzen, die eigentlich spannend sein sollen, sind unfreiwillig lustig. Der Splatterfaktor ist niedrig, man sieht zwar einige unappetitliche Szenen, doch meistens aus großer Entfernung. Deshalb bin ich hin und her gerissen, so richtig überzeugt hat mich "Wir" nicht. Ist halt ein etwas anderer Horror-Thriller-Film.

Kino-Info: Am Donnerstagabend lief der Film in der 5. Woche in Kino 11. Von da her waren noch einige Leute im Saal.

Kinostart: 21.3.2019
Thriller, Horror
117 Min.
FSK: 16
20

 

 
Hellboy: Call of Darkness

Hellboy: Call of Darkness 

Regie: Neil Marshall. Darsteller: David Harbour (Hellboy), Ian McShane (Professor Broom), Milla Jovovich (Nimue), Sasha Lane (Alice Monaghan), Daniel Dae Kim (Major Ben Daimio), Sophie Okonedo (Lady Hatton), Penelope Mitchell (Ganeida), Thomas Hayden Church (Lobster Johnson) 

Inhalt: Der Halbdämon Hellboy hat im Kampf gegen das Böse diesmal einen ganz besonderen Auftrag: Mit frisch geschärftem Schwert, seinen blutroten Hörnern und der legendären steinernen Faust muss er der mächtigen Hexe Nimue und dem Monster Gruagach Einhalt gebieten. Gemeinsam mit anderen mythischen Wesen wollen die beiden Tod und Zerstörung über die Welt der Menschen bringen. Doch um das zu schaffen, brauchen sie noch jemanden: Nämlich keinen geringeren als Hellboy! Im Gegensatz zu seinem gegenwärtigen Ziel, das Böse zu vernichten, war seine einstige Bestimmung, den Weltuntergang herbeizuführen.

Mein Eindruck: Jetzt hat auch Hellboy ein Reboot bekommen. Guillermo del Toro führte 2004 und 2008 (Die goldene Armee) bei zwei Hellboy-Streifen Regie, zu einem weiteren mit ihm als Regisseur ist es nicht gekommen. Jetzt hat Neil Marshall das Zepter übernommen und direkt einen neuen Hellboy-Darsteller mitgebracht: David Harbour - der Sheriff aus der TV-Serie "Stranger Things" - ersetzt Ron Pearlman. An ihm liegt es nicht, dass der Film leider nix geworden ist. Hellboy hat immer einen coolen Spruch parat, doch auf Dauer ist das nicht abendfüllend. Die Geschichte um eine zusammengefrickelte Hexe in Verbindung mit Excalibur und Merlin ist schlicht und ergreifend lasch. Milla Jovovich kann als Blutkönigin Nimue keine Akzente setzen. Auch das seltsame Schweinewesen zieht keinen Hering vom Teller. Einige Action-Sequenzen sind ganz pfiffig gemacht (z.B. die Riesen-Keilerei), aber das interessiert im Grunde keinen, weil die Story weder interessant noch spannend ist. Dazu kommt noch, dass mich einige Sachen schlicht genervt haben: Die Hexe Baba Jaga in ihrem krummen Haus geht ja gar nicht und auch die Nazi-Schergen kann man getrost vergessen. Eigentlich sollte "Hellboy - Call of Darkness" ein cooler Film sein, doch er versagt auf der ganzen Linie. Da kann man sich besser die Pearlman-Hellboys anschauen, die sind deutlich besser. PS: Es kommt sogar noch eine Szene nach den Titeln, aber da war ich schon längst aus dem Kino raus.

Kino-Info: Die Vorstellung am Donnerstagabend in Kino 6 war nicht so voll wie erwartet.

Kinostart: 11.4.2019
Comic, Action
121 Min.
FSK: 16
19

 

 
Ein Gauner & Gentleman

Ein Gauner & Gentleman 

Regie: David Lowery. Darsteller: Robert Redford (Forrest Tucker), Casey Affleck (John Hunt), Sissy Spacek (Jewel), Danny Glover (Teddy), Tom Waits (Waller), Tika Sumpter (Maureen), Ari Elizabeth Johnson (Abilene)

Inhalt: Schon wahr, Forrest Tucker, mit so einem Knopf im Ohr und einem barrierefreien Apartment, überfällt Banken. Das ist kriminell und kann nicht geduldet werden. Mindestens ebenso wahr ist aber: Der Gentleman der wirklich ganz alten Schule bereichert sich Anfang 1981 auf so freundliche und charmante Weise, dass ihm niemand – nicht mal die Menschen hinterm Bankschalter – wirklich böse sein können. Das gilt übrigens auch für den Polizisten John Hunt. Der liebt vor allem die Jagd auf den Täter. Und es gilt erst recht nicht für die Pferdefreundin Jewel. Die liebt Forrest. Sie haben sich kennengelernt, als er ihr gleich nach einem Überfall bei einer Autopanne hilft. Mit von der räuberischen Partie sind als Spießgesellen Teddy und Waller.

Mein Eindruck: Robert Redford, Jahrgang 1936, hat angekündigt, dass "Ein Gauner & Gentleman" wohl sein letzter Film sein wird. Forrest Tucker ist eine schöne Rolle für den Altstar, denn der Gentleman-Bankräuber liegt genau auf seiner Wellenlänge. Dazu hat er mit Sissy Spacek (1949), Danny Glover (1946) und Tom Waits (1949) drei weitere Schauspieler ins Boot geholt, die ebenfalls schon an der Rente schnuppern. Für mich ist der Film leider durchgefallen, denn der Streifen ist so was von langweilig, ich kann das gar nicht beschreiben. Okay, die Besetzung ist super, das ist kein Thema. Aber was in dem Film passiert - oder auch nicht - das ist das Problem. Spannung kommt nie auf, denn man weiß ja, dass unser Held immer davon kommt. Die Arbeit der Polizei kann man als gemächlich bezeichnen. Das mag wirklich so gewesen sein, ist aber langatmig. Der Humor, der entsteht, ist nett, aber auf Dauer nicht abendfüllend. Es wird zu viel geredet, vor allem zwischen Redford und Spacek. Der Film hat eine Lauflänge von 93 Minuten, aber es kommt einem viel länger vor. Kurzum: Ich war froh, als der Film endlich zu Ende war. Dabei kann ich gar nicht sagen, dass "Ein Gauner & Gentleman" schlecht ist. Er kommt einfach nicht aus den Pötten und ist ein sehr gutes Schlafmittel.

Kino-Info: Die 20-Uhr-Vorstellung im Filmstudio Glückauf ist mäßig besucht.

Kinostart: 28.3.2019
Gangsterkomödie
93 Min.
FSK: 6
18

 

 
Shazam!

Shazam! 

Regie: David F. Sandberg. Darsteller: Zachary Levi (Shazam), Djimon Hounsou (The Wizard Shazam), Mark Strong (Dr. Thaddeus Sivana), Jack Dylan Grazer (Freddy Freeman), Asher Angel (Billy Batson), Marta Milans (Rosa Vasquez), Grace Fulton (Mary Bloomfield) 

Inhalt: So einfach kann es sein, ein Superheld zu werden: Wenn der 14-jährige Waisenjunge Billy Batson das Wort "Shazam!" ruft, verwandelt er sich durch einen Zauber in den erwachsenen Superhelden Shazam. Coole Sache, die natürlich erst einmal ausgiebig getestet werden will. Doch während Shazam noch fröhlich seine Superkräfte erforscht, braut sich bereits eine große Bedrohung in Form von Dr. Thaddeus Sivana und seinen bösen Mächten zusammen. Kann Shazam seine Fähigkeiten rechtzeitig in den Griff kriegen, um den Feind abzuwehren?

Mein Eindruck: DC hat nach "Aquaman" einen neuen Superhelden am Start. In "Shazam!" wird der 14jährige Billy in den Körper des Superhelden transportiert, er muss nur das Zauberwort 'Shazam' sagen. Dieser neue Superheld - dessen Name im Film noch gesucht wird - hat viele Superkräfte, aber leider ein kindlichen Charakter, der mit seinen neuen Fähigkeiten nichts anfangen kann. Daraus resultiert der Humor, denn Billy muss mit der Aufgabe wachsen, die Welt vor einem Bösewicht zu beschützen. Das erste, was er als Shazam macht, ist im Supermarkt Bier einzukaufen - ohne das jemand seinen Ausweis sehen will. Auch der Besuch eines Strip-Clubs wird gerne ausprobiert. Kann ich fliegen? Eher nicht, oder doch, man muss nur daran glauben. Billy hat einige Probleme, sich mit dem erwachsenen Helden zurecht zu finden. "Shazam!" hat gute Darsteller, vor allem Jack Dylan ("Es") als Freddy überzeugt auf seine nervige, nerdige Art. Zachary Levi, mir bestens bekannt aus der TV-Serie "Chuck", gibt den kindlichen Superhelden sehr gut. Auch Mark Strong ("Kingsmen") gefällt als Schurke. Alles sieht eigentlich gut aus, aber irgendwie lässt mich der Streifen kalt. Der Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen. Von da her kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

Kino-Info: Die 2D-Version lief am Nachmittag, also bin ich da am Donnerstag rein. Es waren so 20 Leute im Kino....höchstens.

Kinostart: 4.4.2019
Comic, Action, Drama
132 Min.
FSK: 12
17

 

 
Willkommen in Marwen

Willkommen in Marwen 

Regie: Robert Zemeckis. Darsteller: Steve Carell (Mark Hogancamp / Cap'n Hogie), Leslie Mann (Nicol), Diane Kruger (Deja Thoris), Merritt Wever (Roberta), Gwendoline Christie (Anna), Janelle Monáe (GI Julie), Eiza González (Carlala), Leslie Zemeckis (Suzette), Neil Jackson (Kurt / Major Meyer) 

Inhalt: Nachdem der Künstler und Illustrator Mark Hogenkamp von fünf Hooligans verprügelt wurde, liegt er tagelang im Koma. Als er erwacht, kann er sich jedoch an keinerlei Details aus seinem Leben erinnern. Von seiner Familie wird er mit nach Hause genommen und nach einer Weile beginnt er als eine Form von Therapie in seinem Garten ein Modell eines belgischen Dorfes aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu bauen. Außerdem designt er Figuren basierend auf seiner Familie und seinen Freunden, die das Dorf beleben und mit denen er fiktive Abenteuer durchlebt. Doch je weiter er in seine Fantasiewelten eintaucht, desto mehr entfernt er sich von der Realität.

Mein Eindruck: Schon wieder ein Film mit 3 1/2 Sternen, das scheint momentan meine Bewertung zu sein. "Willkommen in Marwen" von Regisseur Robert Zemeckis ("Zurück in die Zukunft") basiert auf der wahren Geschichte von Mark Hogancamp. Dieser wurde fast zu Tode geprügelt, hat seine komplette Erinnerungen verloren und muss sein Leben neu beginnen. Unfähig als Illustrator zu malen fotografiert er Puppen, die in der belgischen Stadt Marwen im 2. Weltkrieg leben. Diese Kleinstadt hat er minutiös in seinem Garten aufgebaut. Steve Carell ("Foxcatcher") spielt Mark Hogencamp sehr eindringlich. Er macht dem Zuschauer deutlich, wie schwierig seine Gesamtsituation ist und wie seine Arbeit ihn hilft, sein Leben in geregelte Bahnen zu lenken. Als eine neue Nachbarin bin ihm gegenüber einzieht, blüht er richtig auf. Natürlich wird Nicol (Leslie Mann) auch ein Bestandteil seiner Frauenbrigade in Marwen. "Willkommen in Marwen" ist im Grunde 2 Filme: Die Realszenen zeigen das Leben von Mark Hogencamp, die animierten Puppenszenen präsentieren uns Marks Fantasien um sein Alter Ego Cap'n Hogie und seine Abenteuer im 2. Weltkrieg. Die Animation ist absolut top, die Frauen von Marwen zeigen den Nazi-Schergen immer wieder, wo der Hammer hängt: Da wird aus vollen Rohren geballert was das Zeug hält und Cap'n Hogie Madels gewinnen immer. Die Frauen-Rollen geben leider nicht viel her. Im wahren Leben versuchen die Frauen Hogencamp zu unterstützen, aber immer auf freundliche und schonende Weise. Einzig Leslie Mann ("Die Schadenfreundinenn") als Nicol kann einige Akzente setzen. Diane Kruger ("Troja"), die nur als Puppe der belgischen Hexe auftritt, habe ich nicht erkannt. Kurzum: Mir hat der Streifen gut gefallen, er hätte mehr Zuschauer im Kino verdient.

Kino-Info: Montagabend  in Kino 5: Gähnende Leere. Leider zieht Marwen keine Zuschauer in die Kinos, nach einer Woche ist im Cinemaxx Schluss.

Kinostart: 28.3.2019
Drama
116 Min.
FSK: 12
16

 

 
4 von 5 Filmen kommen im März 2019 auf 3 1/2 Sterne, einer auf 3. Immerhin ist kein Ausfall dabei. Der neuste Marvel Streich "Captain Marvel" hat kurz vor Start von Avengers: Endgame überzeugt, allerdings mit kleinen Schwächen. Auch wenn ich Teil 1 nicht kannte, "Monsieur Claude 2" hat mir gut gefallen. Das Torwartdrama um "Trautmann", immerhin mein erster deutscher Film in diesem Jahr, kann sich ebenfalls sehen lassen.
Monsieur Claude 2

2019  

Green Book

Captain Marvel

  Hard Powder

Trautmann

  Monsieur Claude 2

Escape Room

     

Die Berufung

     
 
Monsieur Claude 2

Sneak Preview: Monsieur Claude 2 

Regie: Philippe de Chauveron. Darsteller: Christian Clavier (Claude Verneuil), Chantal Lauby (Marie Verneuil), Ary Abittan (David), Medi Sadoun (Rachid), Frédéric Chau (Chau), Noom Diawara (Charles), Frédérique Bel (Isabelle), Julia Piaton (Odile), Èmilie Caen (Ségoène), Elodie Fontan (Laure), Pascal N'Zonzi (André Koffi)

Inhalt: Monsieur Claude Verneuil und seine Frau Marie haben sich inzwischen mit den kulturell und religiös sehr vielfältigen Männern ihrer Töchter abgefunden. Jetzt beginnt die nächste Stufe des Integrations-Prozesses: Die Verneuils gehen auf Reisen und besuchen die Heimatländer ihrer Schwiegersöhne. Doch ihre Töchter haben bereits den nächsten Anschlag auf das konservative Gemüt ihrer Eltern geplant. Sie wollen ihren Nachwuchs nämlich jeweils im Land ihrer Männer aufziehen und Frankreich für immer den Rücken kehren. Das muss Monsieur Claude natürlich unbedingt verhindern!

Mein Eindruck: Schon kurios: In der Sneak lief der zweite Teil von Monsieur Claude. Dummerweise habe ich Teil 1 nie gesehen, also habe ich den seltenen Fall, dass ich eine Fortsetzung eher sehe als das Original. Ist mir bei "Nachts im Museum" auch mal passiert, sonst aber nie. Ein paar Infos von "Monsieur Claude und seine Töchter" sind mir bekannt gewesen und es war relativ einfach, in den neuen Film reinzukommen. Anfangs musste ich mich an die Figuren kurz gewöhnen, dann aber wurde der Streifen von Minute zu Minute besser, und im Endeffekt hat mir Teil 2 gut gefallen. Christian Clavier ist als Monsieur Claude eine Wucht! Jeden Rückschlag in Bezug auf seine Töchter nimmt er tapfer hin. Die Weltreise, die er und seine Frau Marie (Chantal Lauby) gemacht haben, war der totale Flop. Beim gemeinsamen Essen mit der ganzen Familie versucht er krampfhaft, den Trip besser zu verkaufen als es war. Leider geht das voll in die Hose. Auch der Flüchtling, den er in seiner Gartenlaube wohnen lässt, muss einiges einstecken. Mein persönlicher Favorit ist aber Pascal N'Zonzi als André Koffi. Das Familienoberhaupt von der Elfenbeinküste ist genau so rassistisch wie Monsieur Claude, und das lässt er permanent raushängen. Mir fehlt natürlich der Vergleich zum ersten Film von 2014 - der übrigens in Deutschland knapp 3,8 Mio. Besucher ins Kino gezogen hat - aber ich bin mit Teil 2 sehr zufrieden. Ich kann mir vorstellen, dass "Monsieur Claude 2" genau so erfolgreich im Kino laufen ward wie "Monsieur Claude und seine Töchter".

Kino-Info: Die Sneak am Montag in Kino 10 ist ganz ordentlich besucht. Allerdings ist es im Kino sehr frisch, ich hab meine Jacke anbehalten.

Kinostart: 4.4.2019
Komödie
99 Min.
FSK: 0
15

 

 
Trautmann

Trautmann   

Regie: Marcus H. Rosenmüller. Darsteller: David Kross (Bert Trautmann), Freya Mavor (Margaret Friar), Gary Lewis (Jock Thompson), John Henshaw (Jack Friar), Dervle Kirwan (Clarice Friar), Harry Melling (Sergeant Smythe), Mikey Collins (Alf Myers)

Inhalt: Der Deutsche Bernd (für alle Engländer Bert) Trautmann stieg als ehemaliger Wehrmachtssoldat nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer englischen Torwartlegende auf. Er spielte zunächst für den unterklassigen Klub St. Helens Town AFC. Und hier verliebte er sich auch in Margaret, die Tochter eines Klub-Funktionärs. Später wechselte der herausragende Torhüter zu Manchester City. Die Fans des Klubs empfingen ihn feindselig, 20.000 demonstrierten gegen seine Verpflichtung. Aus Hass wurde Liebe, denn der norddeutsche Mann zwischen den Pfosten machte mit seinen Paraden die City-Freunde glücklich. Nationalität spielte da keine Rolle mehr.

Mein Eindruck: Bernd Trautmann ist einer der besten Torhüter seiner Generation, den aber in Deutschland kaum einer kennt. Mir war der Name ein Begriff, denn von seinem Genickbruch im FA-Cup-Finale hatte ich schon gehört. Regisseur Marcus H. Rosenmüller hat dem legendären Torwart jetzt einen Film gewidmet, der ihn einem breiten Publikum zugänglich macht. Der deutsche Soldat Trautmann gerät gegen Ende des 2.Weltkrieges in englische Kriegsgefangenschaft. Schnell erkennt ein Trainer eines unterklassigen Teams, dass er ein herausragender Torwart ist. Durch seinen Einsatz rettet Trautmann den Provinz-Club vor dem Abstieg. Während seiner Gefangenschaft lernt er Margaret, die Tochter des Großwarenhändlers, kennen und lieben. Er kehrt nicht nach Deutschland zurück, heiratet Margaret und wird Stammtorhüter bei Manchester City. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen Margaret und Bert. Margaret kann es nicht fassen, dass ihr Vater ausgerechnet einem Kraut, dem Feind, eine Chance gibt und deswegen verachtet sie Bert anfangs. Doch Margaret erkennt, was für ein Mensch hinter dem deutschen Monster steckt. Freya Mavor ("The Lady in the Car with Glasses and a Gun") gefällt in ihrer Rolle als Margaret. David Kross ("Ballon") gibt als Trautmann ebenfalls eine sehr gute Vorstellung. Der Film lässt zwar vieles offen, ist etwas zu unkritisch, kann aber durch gute Darsteller und sehr gute Fußball-Szenen überzeugen. "Trautmann" kommt an "Das Wunder von Bern" nicht ran, ist aber ein sehr guter Fußball-Film.

Kino-Info: Nicht viel los in der Nachmittags-Vorstellung am Dienstag im Filmforum. Ich hab nix dagegen!

Kinostart: 14.3.2019
Sport, Biographie, Drama
120 Min.
FSK: 12
14

 

 
Captain Marvel

Captain Marvel   

Regie: Anna Boden, Ryan Fleck. Darsteller: Brie Larson (Carol Danvers/Vers/Captain Marvel), Samuel L. Jackson (Nick Fury), Ben Mendelsohn (Talos/Keller), Jude Law (Yon-Rogg), Annette Bening (Dr. Wendy Lawson), Lashana Lynch (Maria Rambeau), Clark Gregg (Agent Coulson)

Inhalt: Die von den hochentwickelten Kree zur Soldatin ausgebildete Vers stürzt nach einem Kampf im Weltraum auf der Erde ab. Gerade noch hat sie mit der Elite-Einheit Starforce und deren Anführer für die Sicherheit im All gekämpft, nun ist sie allein auf einem fremden Planeten, der ihr dennoch merkwürdig vertraut vorkommt. Denn sie wird von Visionen und Träumen geplagt, die auf ein früheres Leben auf der Erde hindeuten. Als sie auf den jungen S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury trifft, macht sie sich mit diesem daran, das Geheimnis ihrer Herkunft zu entschlüsseln.

Mein Eindruck: "Captain Marvel" startet einige Woche vor dem langersehnten 2. Teil von "Avengers: Endgame". Im Abspann von "Infinity War" hat man gesehen, wie Nick Fury per Pager eine Nachricht an Captain Marvel geschickt hat. Bislang ist diese Figur im MCU nicht aufgetaucht, jetzt wird sie mit einem Solofilm vorgestellt. Mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein, es ist aber bestimmt nicht die beste Comic-Verfilmung von Marvel. Gerade die ersten 30 Minuten fand ich sehr zäh. Wir lernen Vers (Brie Larson) kennen, die von den Kree als Kriegerin ausgebildet wird. In ihrem ersten Einsatz wird sie von den Skulls gefangen genommen. Sie kann entkommen und flieht auf die Erde. Ab hier wird es endlich besser. Wir befinden uns im Jahr 1995, es gibt noch Videotheken, langsame Computer und Grundge Musik. Hier kommt Samuel L. Jackson ins Spiel: Agent Nick Fury, durch Computertricks eindrucksvoll verjüngt, tut sich mit Vers zusammen und lernt dadurch zum ersten Mal Außerirdische kennen. Als Kater Goose noch dazu stößt, ist der Slapstick perfekt. Gerade Jackson und Goose sind die Stars des Film, ohne sie wäre "Captain Marvel" bei mir wohl durchgefallen. Immerhin gibt es im Streifen einige Tricks und Wendungen, die die Handlung vorantreiben. Gegen Ende des Films wird deutlich, welche Power Brie Larson als Captain Marvel inne hat (und wie ihr Name entstanden ist). Natürlich kommt nach dem Abspann noch was, und mittlerweile bleibt die Mehrzahl der Kinobesucher bis zum bitteren Ende sitzen. Fazit: Dank Nick Fury und Goose hat "Captain Marvel" nach zähem Beginn Spaß gemacht.

Kino-Info: Die Nachmittags-Vorstellung am Sonntag im große Kino 7 im Cinemaxx ist gut besucht.

Kinostart: 7.3.2019
Comic, Action
124 Min.
FSK: 12
13

 

 
Die Berufung

Die Berufung   

Regie: Mimi Leder. Darsteller: Felicity Jones (Ruth Bader Ginsburg), Armie Hammer (Martin Ginsberg), Justin Theroux (Mel Wulf), Sam Waterston (Erwin Griswold), Kathy Bates (Dorothy Kenyon), Cailee Spaeny (Jane Ginsberg) Jack Reynor (Jim Bozarth), Stephen Root (Professor Brown)

Inhalt: Amerika in den 50er Jahren: Als eine von wenigen Frauen studiert Ruth Bader Ginsburg Jura an der Elite-Universität Harvard. Obwohl sie als Beste des Jahrgangs abschneidet, bleibt ihr als Frau ein Job im Gerichtssaal verwehrt. Doch eines Tages wittert sie einen besonderen Fall, der als Präzedenzfall in die Geschichte eingehen könnte. Durch die Unterstützung ihres Mannes Marty setzt sie sich für Gerechtigkeit ein und kämpft gegen die Diskriminierung von Frauen – und Männern.

Mein Eindruck: "Die Berufung" erzählt die Geschichte von Ruth Bader Ginsburg, einer amerikanischer Juristin und Richterin am Obersten Gerichtshof. Die 85jährige Richterin ist in den USA sehr populär, die aktuelle Doku "RBG" wurde 2019 für einem Oscar nominiert. Felicity Jones ("Rogue One: A Star Wars Story) spielt die Hauptrolle, und sie spielt sie sehr gut. Ruth Ginsberg war die Jahrgangsbeste in Harvard, aber in einer Welt, die von Männern beherrscht wird, hatte sie keine Chance. Trotz Bestnoten hat sie keine Anwaltskanzlei angestellt. So promoviert sie als Professorin, um überhaupt einen Job zu haben. Der Film macht deutlich, welche Rolle die Frau zu der Zeit in der Gesellschaft hatte: Während der Mann das Geld verdient, war die Frau für Haushalt und Kinder zuständig. Doch in den 70ern begann das Familienleben zu bröckeln. Ginsberg wurde zur Führsprecherin der Frauenrechtsbewegung. Sie kämpfte für die Gleichheit der Geschlechter und hatte Erfolg. Der Film endet mit ihrer Rede vor dem Berufungsgericht, mit der sie einen Präzedenzfall schafft, der den Weg für weitere Klagen gegen Diskriminierung ebnet. Wie gesagt, Felicity Jones überzeugt als Ruth Ginsberg. Der Film von Regisseurin Mimi Leder ("The Code") stellt aber nicht nur sie in den Vordergrund, auch ihr Mann Martin - gespielt von Armie Hammer ("Lone Ranger") - hat maßgeblichen Anteil an ihrem Erfolg. Der Film ist gut besetzt, was man an den darstellerischen Leistungen Justin Therous ("Mulholland Drive"), Sam Waterston ("Die Erfindung der Wahrheit") und Kathy Bates ("Misery") sehen kann. "Die Berufung" ist ein ordentliches Bio-Pick über eine interessante Person, die am Ende des Film im Original zu sehen ist.

Kino-Info: Mittwoch Abend ist das kleine Kino 9 spärlich gefüllt. Auf Sky läuft an diesem Abend Bayern - Liverpool (1:3)

Kinostart: 7.3.2019
Drama
121 Min.
FSK: 0
12

 

 
Escape Room

Escape Room   

Regie: Adam Robitel. Darsteller: Taylor Russell (Zoey Davis), Logan Miller (Ben Miller), Jay Ellis (Jason Walker), Tyler Labine (Mike Nolan), Deborah Ann Woll (Amanda Harper), Nik Dodani (Danny Khan), Yorick van Wageningen (Games Master Woo Tan Yu)

Inhalt: Für die Aussicht auf 10.000 Dollar Preisgeld lassen sich sechs Fremde in einen Raum sperren, aus dem sie sich nur befreien können, indem sie alle Hinweise finden. Während die Gruppe zu Beginn von einem harmlosen Freizeitspaß ausgeht, bei dem sie nur ihren Grips einsetzen muss, wird daraus schnell bitterer Ernst: Denn wer die gestellten Rätsel nicht löst, stirbt. Bald schon wird ihnen klar, dass sie alle nicht zufällig an diesem Ort gelandet sind.

Mein Eindruck: Ich muss zugeben, dass mir "Escape Room" gut gefallen hat. Wir packen 6 unterschiedliche Leute zusammen in einen Raum und schauen, wie sie zusammen arbeiten, um Probleme zu lösen. Das ist nicht neu, das gab es schon mal (z.B. in "Cube") und es ist unterhaltsam. 'Escape Rooms' werden wohl immer beliebter, von da her liegt es auf der Hand, daraus einen Thriller / Schocker zu machen, der die Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Darsteller sind alle unbekannt, also weiß man nicht, wer als nächster dran ist. Die 'Escape Rooms' sind allesamt nett gestaltet und halten die Spannung hoch, weil die Protagonisten sehr wenig Zeit haben, um den Ausgang zu finden. Das Ende ist so eine Sache, da wird nicht alles wirklich aufgeklärt. Der Film hatte ein Budget von 9 Millionen Dollar und spielte schnell über 50 Mio. ein. Da ist wohl klar, dass demnächst Teil 2 gemacht wird, zumal die Geschichte noch deutlich Potential für mehr hat. Wie gesagt, "Escape Room" ist ein netter kleiner Schocker, denn man sich gut im Kino anschauen kann.

Kino-Info: Dienstag Abend verlaufen sich so 25 Leute im großen Kino 7. Film wurde gesponsert von Bonuscard.

Kinostart: 28.2.2019
Horror, Thriller
100 Min.
FSK: 16
11

 

 
Nach dem schlechten Anfang im Januar hat der Februar einiges herausgerissen. Ausgerechnet der überraschende Oscar-Gewinner "Green Book" ist der beste Film des Monats - und bei 5 Sternen auch einer der besten in diesem Jahr. Liam Neeson hat mich als Schneepflugfahrer in "Hard Powder" überzeugt, auch Battle Angel Alita kann sich sehen lassen. Lediglich Jennifer Lopez fällt mit "Manhattan Queen" etwas durch, aber da hatte ich auch nicht viel erwartet.
Green Book

2019 

Green Book

Hard Powder

  Hard Powder

Alita - Battle Angel

  Alita - Battle Angel

Vice - Der zweite Mann

     

The Mule

     

Plötzlich Familie

     
Manhattan Queen      
 
Hard Powder

Hard Powder   

Regie: Hans Petter Moland. Darsteller: Liam Neeson (Nels Coxman), Laura Dern (Grace Coxman), Tom Bateman (Trevor 'Viking' Calcotre), William Forsythe (Brock), Elizabeth Thai (Ahn), Emmy Rossum (Kim Dash), Tom Jackson (White Bull), Dominick Lombardozzi (Mustang)

Inhalt: Willkommen in Kehoe, dem Skiparadies in den Rocky Mountains. Es hat eisige Minus 10 Grad und Schneepflugfahrer Nels Coxman sorgt dafür, dass die Straßen schneefrei bleiben. Doch das beschauliche Leben der Familie Coxman findet ein jähes Ende, als Nels' Sohn vom Drogenboss Viking ermordet wird. Der Schneepflugfahrer sieht Rot und schmiedet Rachepläne, die er auch schnell in die Tat umsetzt. Ein Drogengangster nach dem anderen muss das Zeitliche segnen, während Viking völlig im Dunkeln tappt und einen anderen Bandenboss hinter den Todesfällen vermutet.

Mein Eindruck: Der neue Film von Liam Neeson ist ein Remake  des norwegischen Films "Einer nach dem anderen" von Hans Petter Moland. Praktischerweise hat der Regisseur auch die US-Version gedreht - und die hat mir sehr gut gefallen. "Hard Powder", der im Original "Cold Pursuit" heißt, ist eine sehr schwarze Komödie um Mord, Rache, Vergeltung, Missverständnisse und Bandenkrieg. Auslöser der Geschichte ist der Mord an Kyle Coxman, dem Sohn von Nels (Liam Neeson). Angeblich ist Kyle an einer Überdosis gestorben, aber das glaubt der Vater nicht und ermittelt die wahren Täter. Diese räumt er dann - mehr oder weniger professionell - aus dem Weg. Immer wenn eine Person stirbt, dann wird die Leinwand schwarz und man sieht Namen + Gangsternamen + Kreuz. Und es werden jede Menge Namen auftauchen, so viel verrate ich schon. Der Chef der Bande, Viking, kann sich keinen Reim auf das Verschwinden seiner Männer machen und nimmt einen Konkurrenten ins Visier. Dadurch verursacht er einen Bandenkrieg, der für die meisten nicht schön enden wird. Liam Neeson ("96 Hours") ist die Bestbesetzung als Schneepflugfahrer. Er ist eigentlich ein sehr ruhiger Mensch, der zurückgezogen lebt und gerne seine Arbeit macht. Aber wenn es drauf ankommt, dann kann er auch anders. Tom Bateman ("Mord im Orient-Express") gefällt als 'Viking' und auch William Forsythe ("The Devil Rejects") hat als Nels Bruder Brock ('Wingman') seine Momente. "Hard Powder" ist ein kleiner, stimmiger Film mit schrägen Figuren und einer ungewöhnlichen Handlung. Außerdem mag ich Filme, die im Schnee spielen...

Kino-Info: Am Altweiber-Start-Donnerstag war die Abendvorstellung in Kino 6 mäßig gefüllt.

Kinostart: 28.2.2019
Schwarze Komödie, Krimi
119 Min.
FSK: 16
10

 

 
Vice - Der zweite Mann

Vice - Der zweite Mann   

Regie: Adam McKay. Darsteller: Christian Bale (Dick Cheney), Amy Adams (Lynne Cheney), Steve Carell (Donald Rumsfeld), Sam Rockwell (George W. Bush), Alison Pill (Mary Cheney), Eddie Marsan (Paul Wolfowitz), Justin Kirk (Scooter Libby), Jesse Plemons (Kurt), Tyler Perry (Colin Powell)

Inhalt: "Vice - Der zweite Mann" beleuchtet die sagenhafte Karriere des Bürokraten und Washington-Insiders Richard 'Dick' Cheney, der der jüngste Stabschef des Weißen Hauses und später Verteidigungsminister war. An der Seite von George W. Bush wurde er Vize-Präsident und zum wohl einflussreichsten Politiker der Welt. Und Cheney wusste seine Macht zu nutzten. Dick Cheneys Entscheidungen prägen das Land noch immer, sein außenpolitisches Wirken ist bis heute deutlich spürbar.

Mein Eindruck: Bei der Oscarverleihung Sonntagnacht war "Vice - Der zweite Mann" für 8 Oscars nominiert. Gewonnen hat er lediglich einen, und zwar für Make-Up und Frisuren. Das geht für mich in Ordnung, obwohl Christian Bale als Dick Cheney eine starke Vorstellung abliefert. Doch bei den Academy Awards hatte er gegen Rami Malek (Freddie Mercury in "Bohemian Rhapsody") keine Chance. Der Film von Regisseur Adam McKay ("The Big Short") stellt auf ironische und bittere Weise das Leben von Dick Cheney dar. Nach dem Film wird einem klar: Cheney war zwar nur Vizepräsident unter George W. Bush, doch das Sagen hatte eindeutig er. Der Film gibt ein deutliches Bild wieder, wie Cheney sich in Washington und im Weißen Haus hochgearbeitet hat. Einige Original-Ausnahmen (wie z.B. die Rede von Powell bei der UNO) verdeutlichen, wie Cheney manipuliert, gelogen und betrogen hat. Christian Bale hätte ich so eine Rolle gar nicht zugetraut, aber mit Hilfe von Maske und Make-Up liefert er eine glaubwürdige Darstellung von Dick Cheney ab. Auch Steve Carell (als Donald Rumsfeld) und Sam Rockwell (als George W. Bush) spielen stark auf. Lediglich Amy Adams hat als Cheneys Frau Lynne kaum nennenswerte Auftritte. Trotzdem erhielt sich eine Oscar-Nominierung für ihre Darstellung, was mich doch wundert. So interessant der Film auch ist, er zieht einen nicht in seinen Bann. Irgendwie ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Regisseur Adam McKay hatte 2016 "The Big Short" gemacht, ein Film, der mich viel stärker angesprochen hat. Das hätte ich mir von "Vice" auch gewünscht, ist aber leider nicht dazu gekommen.

Kino-Info: Im Astra war die frühe Sonntag-Nachmittags-Vorstellung besser besucht als ich dachte. Draußen lockte die Sonne, aber es gibt doch noch Leute, die dann lieber ins Kino gehen.

Kinostart: 21.2.2019
Drama, Komödie
132 Min.
FSK: 12
9

 

 
Alita - Battle Angel

Alita - Battle Angel   

Regie: Robert Rodriguez. Darsteller: Rosa Salazar (Alita), Christoph Waltz (Dr. Dyson Ido), Jennifer Connelly (Chiren), Mahershala Ali (Vector), Keenan Johnson (Hugo), Ed Skrein (Zapan), Jackie Earle Haley (Grewishka), Jeff Fahey (McTeague)

Inhalt: Für Alita ist alles, was sie erlebt, neu und sie muss lernen, in den gefährlichen Straßen von Iron City zurecht zu kommen. Ihr Ziehvater Ido tut dabei alles, um Alita vor ihrer mysteriösen Vergangenheit zu schützen. Auf der anderen Seite versucht ihr smarter Freund Hugo hingegen, ihre Erinnerungen wachzurufen. Doch dunkle Mächte verfolgen Alita und bedrohen ihre Freundschaften. Derweil entdeckt sie ihre außergewöhnlichen Kampffähigkiten und lernt, sie gezielt einzusetzen ... Wird Alita es schaffen, ihre Liebsten so zu schützen?

Mein Eindruck: "Alita - Battle Angel" ist genau der Film, den ich erwartet hatte. Dabei hat mir die erste Hälfte deutlich besser gefallen, im zweiten Abschnitt fällt der Film doch was ab. Ich fand es interessant, wie Cyborg Alita die neue Welt kennen lernt und wie sie sich darin zurecht findet. Ihr erster Kampf gegen Straßenräuber fiel intuitiv aus, sie war sich ihrer Stärke und Technik überhaupt nicht bewusst. Als sie später ihr wahres Ich erkannt hatte verflachte der Streifen etwas. Die Figur der Alita, so zu sagen gespielt von Rose Salazar, hat mir gut gefallen. Von der Animation her kann sie sich sehen lassen. Natürlich stehen die Effekte im Vordergrund. Auch in 2D sehen diese sehr gut aus, in 3D wirken manche bestimmt noch einen Tick besser. Die Actionsequenzen haben es in sich, sind aber - wie immer - sehr unübersichtlich (weil zu viel und zu schnell geschnitten). Christoph Waltz ("Django Unchained"), Jennifer Connelly ("A beautiful Mind") und Mahershala Ali ("Green Book") sind gestandene Schauspieler, die den Film aufwerten. Von der Story sollte man nicht allzu viel erwarten, die Action und die Effekte stehen im Vordergrund. Trotzdem sind manche stille Momente sehr einprägsam. Die Teenie-Romanze zwischen Alita und Hugo spricht natürlich ein junges Publikum an, dazu passt auch die FSK von 12. Persönlich hätte ich mehr Härte gut gefunden, vielleicht tut sich später auf Blu-ray noch was. Fazit: Alita ist ein optischer Genuss, denn man sich im Kino geben sollte.

Kino-Info: Ich hab mich für die 2D-Variante entschieden. Das große Kino 1 war am frühen Nachmittag mit 4 Leuten besetzt - incl. mir.

Kinostart: 14.2.2019
Action, Drama
123 Min.
FSK: 12
8

 

 
Plötzlich Familie

Plötzlich Familie   

Regie: Sean Anders. Darsteller: Mark Wahlberg (Pete), Rose Byrne (Ellie), Isabela Moner (Lizzy), Gustavo Quiroz (Juan), Julianna Gamiz (Lita), Octavia Spencer (Karen), Tig Notaro (Sharon), Margo Martinale (Grandma Sandy) , Julie Hagerty (Jan)

Inhalt: Pete und Ellie sind glücklich verheiratet. Doch Kinder würden ihre Liebe krönen. Eine Adoption soll die Familie erweitern, also sehen sie sich bei einer Agentur um. Ein Geschwister-Trio hat es Pete und Ellie angetan, und plötzlich ist ihr Zuhause voller Leben. Der Familienalltag bringt so manches Chaos mit sich, doch allmählich scheinen Pflegeeltern und Kinder zusammenzuwachsen.

Mein Eindruck: So langsam kriege ich den Januar abgearbeitet. "Plötzlich Familie" ist eine typische Ami-Familen-Komödie. Da passt es ganz gut, dass Regisseur und Autor Sean Anders schon mit "Daddy's Home 1+2" oder "Kill The Boss 2" recht erfolgreich war. Dieses Mal hat er über seine eigenen Erfahrungen geschrieben, denn er und seine Frau haben 2012 drei Kinder adoptiert. Deswegen ist sein Film nicht allzu klamaukig ausgefallen, er legt ebenso wert auf Glaubwürdigkeit. Man erfährt, welche Hürden man überwinden muss, um ein Kind zu adoptieren - und die sind nicht ohne. Damit es nicht allzu traurig ist gibt es immer wieder lustige Sequenzen, die den Film aufhellen. Wenn Pete und Ellie an ihren Fähigkeiten zweifeln, dann werden sie von den anderen Leuten in der Gruppe schön durch den Kakao gezogen, um sie wieder aufzubauen. Mark Wahlberg ("Mile 22") ist zwar mehr im Action-Genre unterwegs, er kann aber auch lustig. Rose Byrne ("Bad Neighbors") gefällt als überambitionierte Mutter, die nur Gutes will, aber zumeist an ihrer Perfektion scheitert. Isabela Moner, die die 16jährige Lizzy spielt, hat schon einige Filmerfahrung, sie war u.a in "Transformers: The Last Knight" oder "Sicario 2" zu sehen. "Plötzlich Familie" ist eine nette Familienkomödie mit guter Besetzung, nicht mehr und nicht weniger.

Kino-Info: Fast hätten wir Kino 9 für uns gehabt, doch 3 Leute sind noch am Mittwoch-Abend aufgetaucht. Schade!

Kinostart: 31.1.2019
Familien-Komödie
119 Min.
FSK: 6
7

 

 
Green Book - Eine besondere Freundschaft

Green Book - Eine besondere Freundschaft   

Regie: Peter Farrelly. Darsteller: Viggo Mortensen (Tony Lip), Mahershala Ali (Dr. Don Shirley), Linda Cardellini (Dolores), Sebastian Maniscalco (Johnny Venere), Dimiter D. Marinov (Oleg), Mike Hatton (George), Joe Cortese (Gio Loscudo)

Inhalt: Der Star-Pianist Dr. Don Shirley tritt 1962 eine Tournee von New York bis in die Südstaaten an. Immer an seiner Seite ist sein Fahrer Tony Lip, ein Italo-Amerikaner aus Arbeiterkreisen. Durch die Rassentrennung müssen sie dem "Negro Motorist Green Book" folgen, in dem Hotels und Restaurants für Schwarze gelistet sind. Unterwegs entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Männern.

Mein Eindruck: Endlich ein Top-Film im Kino, und dann noch die Höchstwertung - geht doch! "Green Book - Eine besondere Freundschaft" erzählt die Geschichte eines 8-wöchigen Roadtrips. Der farbige Pianist Dr. Don Shirley wird von seinem italienischen Fahrer Tony Lip durch die Südstaaten der USA gefahren. Dr. Shirley (und seine beiden Musiker) befinden sich auf Konzerttournee, Tony Lip soll sicher stellen, dass es alle Termine pünktlich einhält. Der Film von Regisseur Peter Farrelly ("Verrückt nach Mary") lebt von seinen beiden Hauptdarstellern. Viggo Mortensen, bekannt als Aragorn aus "Herr der Ringe", spielt den Italoamerikaner Tony mit der totalen Hingabe. Im Trailer habe ich Mortensen gar nicht erkannt, er hat für die Rolle ordentlich an Gewicht zugelegt und sich komplett in den Arbeiterklasse-Türsteher verwandelt. Legendär sind die Fressorgien im Film, denn Tony kann was vertragen. Mahershala Ali als Dr. Don Shirley ist das genaue Gegenteil. Als Akademiker, Gentleman und Pianist lebt er in der Welt der Schönen und Reichen. Er ist distinguiert und kennt genau die Probleme, die er als Farbiger Anfang der 60er in den USA zu bewältigen hat. Wenn es bei Tony ein Problem gibt, dann wird das mit den Fäusten geregelt. Gewalt ist für Dr. Shirley kein Thema. Diese ungewöhnliche Beziehung zwischen Fahrer und Fahrgast zieht einen sofort in den Bann. Der Film geht über 2 Stunden und ist nie langweilig. Dramatische Szenen wechseln sich mit humorvollen Episoden ab, die Chemie in dem Film stimmt einfach. "Green Book" hat bereits bei den Golden Globes abgeräumt: Bester Film (Komödie oder Musical), bestes Drehbuch und bester Nebendarsteller (Mahershala Ali). Bei den Oscars in knapp 2 Wochen könnte es auch was geben. Ich würde Viggo Mortensen den Oscar als bester Darsteller gönnen, glaube aber, dass Rami Malek diesen für seine Darstellung als Freddie Mercury einheimsen wird. Man wird sehen...

Kino-Info: Am verregneten Sonntag ist das Cinemaxx generell sehr voll. Die Nachmittags-Vorstellung im kleinen Kino 9 war bis auf wenige Plätze ausverkauft.

Kinostart: 31.1.2019
Komödie, Drama
131 Min.
FSK: 6
6

 

 
The Mule

The Mule  

Regie: Clint Eastwood. Darsteller: Clint Eastwood (Earl Stone), Bradley Cooper (Colin Bates), Michael Peña (Trevino), Manny Montana (Axl), Taissa Farmga (Ginny), Andy Garcuia (Laton), Alison Eastwood (Iris), Laurence Fishburne (DEA Special Agent), Diane Wiest (Mary)

Inhalt: Earl Stone ist über 80, einsam und noch dazu pleite. Da kommt ihm ein lukratives Jobangebot gerade recht: Er muss einfach nur von A nach B fahren und bekommt dafür Geld. Was Earl jedoch nicht weiß: Er wird unwissend zum Drogenkurier für ein großes Kartell. Das Geschäft läuft immer besser, bis der DEA Agent Colin Bates sich an Earls Fersen heftet. Noch dazu wird der Senior von seiner Vergangenheit eingeholt – und da gibt es einiges zu kitten.

Mein Eindruck: Clint Eastwood, Jahrgang 1930, kann es nicht lassen. Nach "Back in the Game" (2012) spielt er wieder die Hauptrolle, natürlich führt er noch Regie und fungiert als Produzent. Die Rolle des Earl Stone ist wie geschaffen für ihn. Als über 80jähriger Drogenkurier macht Eastwood einen gute Figur. Seine Familie hat er verloren, denn er hat sich voll und ganz seiner Arbeit gewitmet. Im Alter rächt sich dass, denn weder Ex-Frau, noch Tochter wollen was mit dem alten Sack zu tun haben, zu oft er er sie enttäuscht. Als letzten Ausweg arbeitet der Oldie als Fahrer für dubiose Leute: Mit seinem Pickup fährt er Drogen für ein mexikanisches Kartell - und er macht seine Sache so gut, dass es immer wieder eingesetzt wird. Seine Fahrten bringen ihm eine Menge Geld ein und damit kauft er sich wieder in seine Familie ein (er bezahlt ein Stipendium für seine Enkelin). "The Mule" ist ein ruhiger beschaulicher Film, in dem Earl Stone im Mittelpunkt steht. Was mit den Drogen passiert ist nicht wichtig, der Transport steht im Vordergrund. Ich muss dem Film ankreiden, dass er zu wenig Spannung bietet. Auch die Familienproblematik ist so eine Sache: Anfangs hassen alle den alten Sack, am Ende ist alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen - das ist mir zu glatt. Bradley Cooper und Michael Peña bleiben als DEA Agenten sehr blass und können kaum Akzente setzen. Der Auftritt von Andy Garcia ist nett, mehr nicht. Ich hätte mir etwas mehr Spannung während der Kurierfahrten gewünscht, denn bis auf 2 kurze Kontakte mit Polizisten läuft alles sehr glatt. "The Mule" ist ein solider Film, so wie man Clint Eastwood Filme kennt, aber ein wirkliches Highlight ist der Streifen nicht. Trotzdem ist der Film bisher der beste, den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe...

Kino-Info: Das kleine Kino 11 war am Donnerstagabend mäßig voll. Wieder mal zum Kotzen ist die späte Startzeit: 20:30 Uhr geht die Werbung los, um 21 Uhr startet erst der Film. :-(

Kinostart: 31.1.2019
Action, Komödie
117 Min.
FSK: 12
5

 

 
Manhattan Queen

Manhattan Queen  

Regie: Peter Segal. Darsteller: Jennifer Lopez (Maya), Vanessa Hudgens (Zoe), Leah Remini (Joan), Treat Williams (Anderson Clarke), Mino Ventimiglia (Trey), Annaleigh Ashford (Hildy Ostrander), Charlyne Yi (Ariana), Alan Aisenberg (Chase)

Inhalt: Mit Anfang 40 steckt Maya gerade in einer Krise. Im Job geht's die Karriereleiter ohne Schulabschluss einfach nicht mehr weiter. Dagegen hat der Sohn ihrer besten Freundin Joan eine super Idee: Mit gepimptem Lebenslauf verhilft er ihr zu einem Job als Marketing-Beraterin eines Kosmetikkonzerns in Manhattan. Durch Cleverness schlägt Maya sich erfolgreich durch den Arbeitsalltag. Doch wie lange kann sie ihre wahre Identität verbergen?

Mein Eindruck: "Manhattan Queen" - im Original "Second Chance" - ist ein typisches Feel-Good-Movie. Wir lernen Maya (Jennifer Lopez) kennen, die in ihrem Job als stellvertretende Filialleiterin nicht voran kommt, weil sie keinen Uni-Abschluß hat. Ähnlich wie Melanie Griffith in "Die Waffen der Frauen" kommt sie durch Schummelei zu einem Traumjob. So weit, so gut. Bis dahin ist der Film eine nette, unterhaltsame Komödie. Dann erkennt Maya, dass ihre Konkurrentin in der Firma, eine gewisse Zoe (Vanessa Hudgens), ihre Tochter ist. In jungen Jahren hat sie diese zur Adoption freigegeben, weil sie das Kind nicht ordentlich versorgen konnte. Von jetzt an entwickelt sich eine Schmonzette, die kaum noch zu ertragen ist. Einziger Lichtblick ist Leah Remini - bekannt als Carrie aus "King of Queens" - die ihre Freundin Maya unterstützt und mit ihrem frechen Mundwerk die Lacher auf ihrer Seite hat. Natürlich fliegt der ganze Schwindel auf, aber am Ende ist alles wieder gut - Happy-End ist garantiert. Anfangs ist diese Hochglanz-Produktion gar nicht so übel, aber leider zieht der familiäre Overkill alles mit runter. Da komme ich gerne auf "Die Waffen der Frauen" von 1988 zurück: Melanie Griffith (als Working Girl) spielt zusammen mit Harrison Ford und Sigourney Weaver in einem tollen Film mit, ganz ohne diese totale Überzuckerung. Leider kann "Manhattan Queen" das nicht bieten.

Kino-Info: Dienstagabend war Kino 4 mäßig gefüllt, allerdings zu 95% mit Frauen.

Kinostart: 17.1.2019
Komödie
105 Min.
FSK: 0
4

 

 
Das Kinojahr 2019 fängt schlecht an. Irgendwie war der Januar nicht mein Monat. Immer wieder habe ich gekränkelt (Erkältung), das Wetter war zu regnerisch oder generell Kacke, die Filmstarts waren unter aller Sau. Deswegen komme ich im Januar 2019 nur auf 3 Filme, absoluter Negativrekord. Als Krönung waren alle 3 auch noch schlecht - da passt alles zusammen. Der Februar kann nur besser werden.
The Favorite - Irrsinn und Intrigen      

Glas

     
Belleville Cop      
 
Belleville Cop

Belleville Cop  

Regie: Rachid Bouchareb. Darsteller: Omar Sy (Sebastian 'Baaba' Bouchard), Luis Guzmán (Ricardo Garcia), Biyouna (Zohra), Diem Nguyen (Lin), Eriq Ebouaney (Ladji Touré), Issaka Sawadogo (Aboulaye), Maimouna Gueye (Iman Touré)

Inhalt: Polizist Sebastian Bouchard, genannt Babba, ist aus seinem Pariser Stadtteil Belleville bisher kaum rausgekommen. Und er hat auch nicht vor, das zu ändern. Doch eines nachts wird sein Jugendfreund Roland, ein Verbindungsoffizier des französischen Generalkonsulats in Miami, vor seinen Augen ermordet. Nun treibt es Babba doch nach Florida: Er soll dort Rolands Platz einnehmen. In Miami wird dem Dauerstrahlemann Babba der glücklose und Polizist Ricardo Garcia an die Seite gestellt. Zwei Cops, zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, zwei sehr unterschiedliche Ermittlungsmethoden. Gemeinsam macht sich das ungleiche Paar auf die Suche nach Rolands Mördern.

Mein Eindruck: "Belleville Cop" ist eine französische Action-Komödie, die sich stark an "Beverly Hills Cop" anlehnt, leider aber nie die Qualität des Eddie-Murphy-Streifens erreicht. Das typische Buddy-Movie vereint zwei unterschiedliche Cops aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Omar Sy als Babba ist ein extrovertierter, großmäuliger Polizist aus Frankreich, der auf Taschendiebstahl spezialisiert ist. Luis Guzmán als Ricardo Garcia liebt es in seiner Heimatstadt Miami eher gemütlich und hält sich streng an die Vorschrift. Unnötig zu sagen, dass sich die beiden anfangs hassen, später aber zu besten Freunden werden. Die Action-Komödie von Rachid Bouchareb ("Der Krieg meiner Tochter") hat mehrere erhebliche Mängel. Die Story um den Drogenschmuggel ist hanebüchen. Wieso die Drogen von Miami aus über Afrika nach Frankreich geschmuggelt werden läßt sich logisch nicht nachvollziehen. Im Grunde ist Miami als Schauplatz überflüssig. Die Actionszenen sind eher spärlich gesetzt, was eigentlich enttäuschend ist, denn da hatte ich mehr erwartet. Der Humor ist so eine Sache, denn er findet nicht statt. Es gibt kaum lustige Szenen, die zum lachen animieren. Auch die Beziehung zwischen Babba und seiner Mutter ist mehr nervig als erheiternd. Man fragt sich so wie so, warum die Mutter überhaupt mitspielt, denn für die Handlung ist sie total überflüssig. Das einzige positive an dem Film ist Omar Sy. Seit er mit "Ziemlich beste Freunde" bekannt geworden ist hat er in diversen Streifen mitgespielt. Die Rolle des Baaba ist ihm auf den Leib geschrieben, da kann er sich richtig austoben. Leider kann Luis Guzmán nicht mithalten, auch die anderen Schauspieler bleiben allesamt sehr blass. Kurzum: Lieber noch mal "Beverly Hills Cop" rauskramen als sich "Belleville Cop" im Kino antun.

Kino-Info: Am Donnerstagabend war da kleine Kino 9 mittelmäßig besucht.

Kinostart: 31.1.2019
Action, Komödie
111 Min.
FSK: 12
3

 

 
The Favourite - Intrigen und Irrsinn

The Favourite - Intrigen und Irrsinn  

Regie: Giorgos Lanthimos. Darsteller: Olivia Colman (Queen Anne), Rachel Weisz (Lady Sarah), Emma Stone (Abigail), Nicholas Hoult (Harley), James Smith (Godolphin), Joe Alwyn (Masham), Mark Gatiss (Marlborough)

Inhalt: Der englische Königshof im 18. Jahrhundert: England befindet sich im Krieg gegen Frankreich, doch die kranke und geschwächte Königin Anne ist kaum in der Lage die Nation zu regieren. Stattdessen liegt die Zukunft ihres Landes in den Händen ihrer Vertrauten Lady Sarah, die sich neben den Regierungsgeschäften auch noch um Annes Gesundheit kümmert und versucht, deren Launen im Zaum zu halten. Die Monarchin ist nämlich eine anstrengende Person, die sehr impulsiv ist und zu Wutausbrüchen neigt. Bald tritt ein neues Dienstmädchen, Sarahs Cousine Abigail, die ihren Adelstitel verloren hat, ihre Stelle am Hofe an und übernimmt zunächst niedere Arbeiten. Schnell wird aber Königin Anne auf den Verstand und den Charme der schönen, jungen Frau aufmerksam.

Mein Eindruck: Von "The Favourite" hab ich erst kürzlich gehört. Bei den Golden Globes war der Film mehrfach nominiert, gewonnen hat Olivia Colman als beste Hauptdarstellerin. Dann bekam der Streifen 10 Oscar-Nominierungen, u.a. für besten Film, Regie, Hauptdarstellerin und zweimal Nebendarstellerin. Der Trailer sieht schräg aus, also bin ich rein. Nach langen 120 Minuten muss ich leider sagen, dass "The Favourite" nicht mein Film ist. Je länger der Streifen ging, desto zäher wird er. Das ewige Ränkespiel am Hof ging mir irgendwann tierisch auf den Sack. Dabei sind die Darsteller top. Ich kann mir gut vorstellen, dass Olivia Colman ("Broadchurch") für ihre Rolle als kränkelnde Königin einen Oscar gewinnen wird. Auch Rachel Weisz ("Der ewige Gärtner") und Emma Stone ("La La Land") spielen sehr stark und gehen vollkommen in ihren Rollen auf. Nicholas Hoult ("Jack and the Giants") gefällt als intriganter Politiker. Von dem griechischen Regisseur Giorgos Lanthimos hatte ich bislang noch nichts gehört, kenne auch nicht seine Filme, wie z.B. "The Lobster" (2015), in dem zufälligerweise auch Rachel Weisz und Olivia Colman mitwirken. Seine Kameraführung ist sehr speziell, die ewigen Fischaugen-Perspektiven fand ich auf Dauer sehr ermüdend. Die Story hat mich nicht gepackt und von da her kann ich dem Film keine gute Wertung geben. Wie gesagt, ich war froh, als "The Favourite" endlich zu Ende war.

Kino-Info: Die frühe Nachmittagsvorstellung am Sonntag im Eulenspiegel war sehr gut besucht.

Kinostart: 17.1.2019
Historien-Drama, Komödie
120 Min.
FSK: 12
2

 

 
Gkass

Glass  

Regie: M. Night Shyamalan. Darsteller: James McAvoy (Patricia, Hedwig, The Beast, u.v.m.), Bruce Willis (David Dunn), Samuel L. Jackson (Elijah Price), Sarah Paulson (Dr. Ellie Staple), Anya Taylor-Joy (Casey Cooke), Spencer Treat Clark (Joseph Dunn), Charlayne Woodard (Mrs. Price)

Inhalt: Um weitere Verbrechen von Kevin Wendell Crumb alias die Bestie zu verhindern, beobachtet Sicherheitswachmann David Dunn dessen übernatürliche Schritte genau. Das teils irrationale Verhalten der Bestie macht dies aber umso schwerer für Dunn. Als die beiden aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen. Doch eine unerwartete Begegnung beendet ihren Kampf abrupt. Über allem scheint Elijah Prince zu stehen, der auf mysteriöse Weise die Fäden in der Hand und obendrein ein paar Geheimnisse im Hinterkopf parat hat, die Dunn und Crumb zum Verhängnis werden können.

Mein Eindruck: Vorwort: Noch nie bin ich so spät in ein neues Kinojahr gestartet wie 2019. Der erste Film war "Glass" am 17. Januar. Wie konnte das passieren? Zum einen sind Anfang des Jahres nur wenig interessante Filme gestartet. "Robin Hood" wäre was gewesen, doch den hatte ich bereits 2018 abgehakt. Zum anderen war ich (und viele aus meinem Umfeld) nicht gerade gesundheitlich fit. Als Sahnehäubchen dazu noch Schmuddelwetter. Deswegen konnte ich mich erst so spät für Kino aufraffen.

M. Night Shyamalan...Wunderkind, Kassengift, jetzt wieder in der Spur. Sein "Split" (2016) war ja gar nicht so übel und hat auch Geld eingespielt. Nun setzt er die Story um Kevin Wendell Crumb fort und verbindet diese mit seinem Film "Unbreakable" (2000). So treffen David Dunn, Elijah Price und Kevin Wendell Crump in einem Film aufeinander und damit wird die Frage geklärt, ob die 3 Superhelden sind oder nicht. "Glass" lebt von seinen Hauptdarstellern: Bruce Willis kommt recht unspektakulär daher, Samuel L. Jackson kommt erst im letzten Drittel in Fahrt, die besten Auftritte hat James McAvoy als multiple Persönlichkeit, der seine unzähligen Charaktere ausleben kann. Der Film startet ordentlich, läßt aber im Laufe der Handlung immer stärker nach. Viele Sequenzen fand ich recht langweilig, wie z.B. die Analyse der drei Protagonisten durch die Anstalts-Ärztin. Gegen Ende nimmt der Film Fahrt auf, aber das hat mich im Grunde nicht mehr interessiert, ich hatte schon vorher abgeschaltet. So hat mich der Showdown und der abschießende Twist nicht wirklich vom Stuhl gehauen. Wegen einiger netter Ansätze kann ich gerade noch 2 Sterne vertreten. Rechnet man "Robin Hood" - mit 1 1/2 Sternen bewertet - noch dazu, dann war das ein sehr schwacher Start ins Kinojahr. Es kann nur besser werden...

Kino-Info: Erstaunlicherweise war das große Kino 1 am Donnerstagabend gut gefüllt. Hätte ich so nicht erwartet.

Kinostart: 17.1.2019
Drama, Mystery, Sci-Fi
129 Min.
FSK: 16
1

 

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