Oscar
55.Oscar-Verleihung [1983]
11.April 1983 - Dorothy Chandler Pavilion - Gastgeber: Liza Minnelli, Dudley Moore, Richard Pryor, Walter Matthau
Mit der Wahl der Filmbiographie "Gandhi" zum besten Film des Jahres 1982 wurde nicht nur das Lebenswerk des Briten Richard Attenborough gekrönt, der 20 Jahre um die Realisierung dieses Projekts gekämpft hatte, die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences setzten mit ihrer Entscheidung für diesen Film auch ein Zeichen der Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit in einer von bewaffneten Konflikten gezeichneten Welt. Dieses politische Signal von "Gandhi" war es wohl, das so hoch favorisierte und brillant inszenierte Filme wie "E.T. - Der Außerirdische" und "Tootsie" bei dieser Oscar-Verleihung auf der Strecke blieben ließ. "Gandhi" war in elf Kategorien nominiert worden und gewann 8 Oscars. Das sind sicherlich im Vergleich zur starken Konkurrenz dieses Jahrgangs einige Oscars zuviel - und besonders der Oscar für die relativ schlichten Kostüme erzeugte vielfältiges Kopfschütteln.
Ben Kingsley konnte mit seiner ersten Nominierung den Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen. Er setzte sich gegen starke Konkurrenz durch: Dustin Hoffman war für "Tootsie" zum fünften Male nominiert, Paul Newman scheiterte zum sechsten Mal (mit seiner Rolle des Anwalts Fank Garvin in "The Verdict"). Mit ihrer vierten Nominierung gewann Meryl Streep ihren zweiten Academy Award: 1980 bekam sie für "Kramer gegen Kramer" den Oscar als beste Nebendarstellerin, dieses Jahr wurde sie für "Sophies Entscheidung" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie setzte sich gegen Jessica Lange durch, die für "Frances" nominiert war. Lange holte sich aber den Oscar als beste Nebendarstellerin in "Tootsie". Apropos: "Tootsie" war der große Verlierer des Abends: Nur ein Oscar bei zehn Nominierungen. Dem Film hat es aber nicht geschadet, denn die Komödie von Sydney Pollack war überaus erfolgreich an den Kinokassen und zählt heute noch zu den Top-Komödien aller Zeiten. Louis Gossett Jr. gewann für seine Darstellung des harten Drill-Seargants Foley in "Ein Offizier und Gentleman" den Oscar als bester Nebendarsteller. Damit war er der dritte afro-amerikanische Darsteller, der einen Schauspieler-Oscar gewinnen konnte - nach Hattie McDaniel (1939 für "Vom Winde verweht") und Sidney Poitier (1963 für "Lilien auf dem Felde").
Als bester Song wurde "Up where we belong" aus "Ein Offizier und Gentleman" prämiert. Steven Spielbergs Kassenschlager E.T., für 9 Oscars nominiert, gewann 4 Trophäen (Musik, Ton, Tonschnitt und Spezialeffekte). Als bester ausländischer Film wurde der spanische Beitrag "Volver a empezar" von José Luis Garci ausgezeichnet. Dieser Film kam in Deutschland noch nicht einmal ins Kino.
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Ghandi Oscars: Nominierungen:
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Bester Film |
Gandhi E.T. - Der Außerirdische Vermißt Tootsie The Verdict
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Beste Regie |
Richard Attenborough - Gandhi Wolfgang Petersen - Das Boot Steven Spielberg - E.T. - Der Außerirdische Sydney Pollack - Tootsie Sidney Lumet - The Verdict
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Bester Hauptdarsteller |
Ben Kingsley - Gandhi Jack Lemmon - Vermißt Peter O'Toole - Ein Draufgänger in New York Dustin Hoffman - Tootsie Paul Newman - The Verdict
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Beste Hauptdarstellerin |
Meryl Streep - Sophies
Entscheidung Jessica Lange - Frances Sissy Spacek - Vermißt Debra Winger - Ein Offizier und Gentleman Julie Andrews - Victor/Victoria
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Bester Nebendarsteller |
Louis Gossett Jr. - Ein
Offizier und Gentleman Charles Durning - Das schönste Freudenhaus in Texas James Mason - The Verdict Robert Preston - Victor/Victoria John Lithgow - Garp und wie er die Welt sah
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Beste Nebendarstellerin |
Jessica Lange - Tootsie Kim Stanley - Frances Teri Garr - Tootsie Lesley Ann Warren - Victor/Victoria Glenn Close - Garp und wie er die Welt sah |