Oscar
78.Oscar-Verleihung [2006]
5.März 2006 - Kodak Theatre - Gastgeber: Jon Stewart
Bei der 78. Oscar-Verleihung haben sich etliche anspruchsvolle Filme die wichtigsten Preise geteilt, einen überragenden Gewinner gab es nicht. Das Episodendrama „L.A. Crash“ des kanadischen Regisseurs Paul Haggis (52) um Rassenprobleme in Los Angeles wurde von den Oscar-Juroren zum besten Film gewählt. Die beste Regie lieferte hingegen der Taiwaner Ang Lee mit dem Schwulen- Western „Brokeback Mountain“ ab, der in insgesamt acht Kategorien nominiert war. Der Top-Favorit „Brokeback Mountain“ konnte die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Insgesamt gab es nur drei der acht möglichen Oscars: Neben dem Regiepreis bekam der Western noch Auszeichnungen für das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage und für die beste Filmmusik. Auch „L.A. Crash“ holte drei goldene Statuen: Bester Film, bestes Original-Drehbuch (Paul Haggis und Bobby Moresco) und bester Schnitt wird demnächst auf den Filmplakaten prangen. Als beste Schauspieler profilierten sich Philip Seymour Hoffman und Reese Witherspoon mit biografischen Filmen. Der 38-jährige Hoffman wurde für seine Darstellung des exzentrischen US- Schriftstellers Truman Capote ausgezeichnet. Der Film „Capote“ beschreibt die kurze, aber entscheidende Phase im Leben des Autors, in der sein Roman „Kaltblütig“ entstand. Witherspoon erhielt die goldene Statue für ihre Hauptrolle in dem Film „Walk the Line“ über das Leben des Musikers Johnny Cash, dessen Ehefrau die 29-Jährige verkörpert. Für beide Oscar-Gewinner war es die erste Nominierung, sie hatten aber bereits bei den Golden Globes triumphiert. Bei den Nebendarstellern triumphierten Schauspieler aus Polit-Thrillern: George Clooney und Rachel Weisz. Der 44-jährige Clooney erhielt die goldene Statue für seine Nebenrolle in dem Thriller „Syriana“. Der Film beschreibt die Verstrickung amerikanischer Konzerne in Kriege, Verschwörungen und Morde. Weisz bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin für den Film „Der ewige Gärtner“. An der Seite von Ralph Fiennes spielt die Britin, die am Dienstag ihren 35. Geburtstag feiert, eine Aktivistin, die die Machenschaften eines Pharmakartells in Afrika aufdeckt und dafür umgebracht wird. Im Alter von 81 Jahren wurde der US-Regisseur Robert Altman für sein Lebenswerk mit einem Oscar geehrt. Die deutschen Oscar-Hoffnungen wurden enttäuscht: Das Nazi-Widerstandsdrama „Sophie Scholl - Die letzten Tage“ ging ebenso leer aus wie der Kurzfilm „Ausreißer“.
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L.A. Crash Oscars: Nominierungen:
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Bester Film |
L.A.Crash Brokeback Mountain Capote Good Night, And Good Luck München
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Beste Regie |
Ang Lee - Brokeback Mountain Bennett Miller - Capote Paul Haggis - L.A. Crash George Clooney - Good Night, And Good Luck Steven Spielberg - München
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Bester Hauptdarsteller |
Philip Seymour Hoffman - Capote Terrence Howard - Hustle & Flow Heath Ledger - Brokeback Mountain Joaquin Phoenix - Walk The Line David Strathairn - Good Night, And Good Luck
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Beste Hauptdarstellerin |
Reese Witherspoon - Walk The
Line Judi Dench - Mrs. Henderson Presents Felicity Huffman - Transamerica Keira Knightley - Stolz und Vorurteil Charlize Theron - Kaltes Land
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Bester Nebendarsteller |
George Clooney - Syriana Matt Dillon - L.A. Crash Paul Giamatti - Das Comeback Jake Gyllenhaal - Brokeback Mountain William Hurt - A History Of Violence
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Beste Nebendarstellerin |
Rachel Weisz - Der ewige
Gärtner Amy Adams - Junebug Catherine Keener - Capote Frances McDormand - Kaltes Land Michelle Williams - Brokeback Mountain |