Oscar
87.Oscar-Verleihung [2015]
22.Februar 2015 - Dolby Theatre - Gastgeber: Neil Patrick Harris
Die Hollywood-Satire "Birdman" ist
der große Gewinner der Oscar-Nacht. Die Komödie von Regisseur Alejandro G.
Iñárritu wurde als bester Film ausgezeichnet und bekam auch den Oscar für Regie,
für Kamera und für Original-Drehbuch. "Birdman oder Die unverhoffte Macht der
Ahnungslosigkeit" ist eine bitterböse Satire auf das Showbusiness. Erstmals seit
1999 gewann damit wieder eine Komödie den Oscar als bester Film. Als bester
Hauptdarsteller wurde der 33-jährige Brite Eddie Redmayne für seine Darstellung
des Physikers Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit"
ausgezeichnet. Beim fünften Anlauf hat es endlich geklappt: Julianne Moore bekam
den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in dem Alzheimer-Drama
"Still Alice - Mein Leben ohne Gestern". Zuvor war sie viermal gescheitert
("Boogie Nights" (1998), "Das Ende einer Affäre" (2000), "Dem Himmel so fern" &
"The Hours" (beide 2003).
Die bildgewaltige Komödie "Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson, eine deutsche
Ko-Produktion, gewann bei der 87. Oscar-Verleihung in der Nacht zu Montag drei
Trophäen, allerdings in Nebenkategorien: für das Beste Kostümdesign, das
Produktionsdesign und das Beste Make-up. Drei Oscars gingen auch an das
Musikerdrama "Whiplash" von Damien Chazelle. Der 60-jährige J.K. Simmons wurde
für seine Rolle als aggressiver Musiklehrer als Bester Nebendarsteller geehrt;
weitere Preise gab es für die Tonmischung und den Filmschnitt.
Ausgerechnet zwei Dankesreden gehörten zu den Höhepunkten dieser sonst eher
durchschnittlichen Oscar-Nacht. Schauspielerin Patricia Arquette (beste
Nebendarstellerin im Jugenddrama "Boyhood") nutzte ihre Rede zu einem
kämpferischen Aufruf für Frauenrechte. Sänger John Legend (bester Filmsong "Glory"
im Bürgerrechtsdrama "Selma") erinnerte daran, wie aktuell das Thema Rassismus
ist.
Wim Wenders ging auch bei seiner dritten Nominierung leer aus. Er war mit "Das
Salz der Erde" über den Fotografen Sebastião Salgado in der Kategorie
Dokumentation im Rennen gewesen. Diesen Oscar gewann jedoch die US-Regisseurin
Laura Poitras mit "Citizenfour" über den Whistleblower Edward Snowden - eine
deutsche Ko-Produktion. Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film
ging an die polnische Produktion "Ida".
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Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit Oscars: Nominierungen: |
Bester Film |
Birdman American Sniper Boyhood Die Entdeckung der Unendlichkeit Grand Budapest Hotel The Imitation Game Selma Whiplash
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Beste Regie |
Alejandro González Iñárritu –
Birdman Wes Anderson - Grand Budapest Hotel Richard Linklater - Boyhood Bennett Miller - Foxcatcher Morten Tyldum - The Imitaion Game
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Bester Hauptdarsteller |
Eddie Redmayne – Die Entdeckung
der Unendlichkeit Steve Carell - Foxcatcher Bradley Cooper - American Sniper Benedict Cumberbatch - The Imitation Game Michael Keaton - Birdman
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Beste Hauptdarstellerin |
Julianne Moore – Still Alice –
Mein Leben ohne Gestern Marion Cotillard - Zwei Tage, eine Nacht Felicity Jones - Die Entdeckung der Unendlichkeit Rosamund Pike - Gone Girl Reese Witherspoon - Der große Trip - Wild
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Bester Nebendarsteller |
J.K. Simmons - Whiplash Robert Duvall - Der Richter Ethan Hawke - Boyhood Erward Norton - Birdman Mark Ruffalo - Foxcatcher
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Beste Nebendarstellerin |
Patrica Arquette - Boyhood Laura Dern - Der große Trip - Wild Keira Knightley - The Imitation Game Emma Stone - Birdman Meryl Streep - Into The Woods |