Clockwork Orange
Deutscher Filmtitel: Uhrwerk Orange
Künstler/Komponist: Various Artists
Anbieter: Warner Bros. Records
Jahr: 1972
Anzahl CDs: 1
EAN: 7599 27256 2
Credits: Edited for LP by John Wood and supervised
by Joe Boyd
Wikipedia: Beethoven ist für Alex von großer Bedeutung, was beispielsweise mit dem großen Porträt seines Idols auf seinem Rollladen deutlich wird. In seinem Zimmer legt Alex eine Mikrokassette mit seiner Lieblingssinfonie „Beethovens Neunter“ ein. Der nun erklingende zweite Satz (Molto vivace) wird einerseits durch die Nahaufnahme des Rollladens mit dem Bild von Beethoven hervorgehoben, andererseits durch die Nahaufnahme mit für die damalige Zeit schnellen Schnitten der vier „tanzenden“ Jesus-Figuren auf seinem Tisch. Der letzte dieser exakt den Akzenten der Musik angepassten Schnitte zeigt Alex‘ Kopf mit einem besessenen Blick. Die Kamera verweilt so, während Alex diese Musik aus dem Off mit reger Begeisterung beschreibt. Die Musik fährt auch in den folgenden Szenen fort. In der Totalen seines Zimmers fällt der im Wind wehende Rollladen erneut auf und es wird noch ein Poster von Beethoven mit Notenauszug sichtbar. Als er später den Raum verlässt, öffnet sich die Tür einen Spalt und der Rollladen steht wieder im Mittelpunkt. Die Musik endet kurz darauf. In der darauffolgenden Szene im Plattenladen taucht Beethoven in zwei Varianten auf. Die klare, deutliche Hintergrundmusik, das Allegro assai vivace (alla Marcia) des vierten Satzes der 9. Sinfonie, ist weit bekannt. Die Marschvariation des bekannten Themas Freude schöner Götterfunken wurde aber vom Filmkomponisten Walter Carlos als Synthesizer-Fassung stark verändert. Dadurch hat sie einen etwas metallischen Klang. Hinzu kommen noch gefilterte Stimmen, die den deutschen Text unverständlich machen und leicht englisch klingen lassen. Außerdem wird Beethoven durch Alex selbst verkörpert. Er schlendert durch den Laden, während er einen roten langen Mantel mit hellem, auffälligem Kragen und weißen Knöpfen trägt, der aus Beethovens Zeit stammen könnte. Mit seinem Gehstock, den er locker über der Schulter liegen hat, stolziert er durch den Laden und strahlt Wichtigkeit aus. Hinzu kommt noch sein Klopfen mit diesem Stock auf den Boden, kurz bevor er einen Mann etwas fragt. Auch schon zuvor, in der Milchbar, tritt Beethoven in den Vordergrund. Während die vier Droogs dort sitzen, wird plötzlich die ganze Aufmerksamkeit auf eine Frau gerichtet, die Freude schöner Götterfunken aus der Neunten Sinfonie von Beethoven zu singen beginnt. Alex ist begeistert. Alex' Wahrnehmung von Beethovens Musik spielt eine große Rolle für den Film und Alex' persönliche Entwicklung darin. Besonders die 9. Sinfonie scheint wie eine berauschende Droge, die Alex immer weiter treibt. Szenen wie beispielsweise der Mord an der Katzenfrau sind mit klassischer Musik hinterlegt. Alex sieht alles sehr verharmlost und ist nur darauf bedacht, seine Lust zu befriedigen. Gegen Ende des Films gibt es mit erfolgreicher Beendigung des Ludovico-Versuches eine Umkehrung in der Wirkung der Musik. Diese erregt bei Alex aufgrund seiner Konditionierung heftige Übelkeit. Er erträgt diese Musik genauso wenig wie gewaltvolle Szenen zu sehen. Sie lässt ihn verrückt werden. Und das Anhörenmüssen von Beethovens Neunter führt ihn zum Suizid-Versuch, der scheitert.