Kino 2022

Anfang 2022 gibt es noch eine Menge Beschränkungen für einen Kinobesuch: 3G oder 2G oder 2G+, dazu Maskenpflicht im Kinosaal. Anfang April fällt die Coronavirus-Schutzverordnung. Es gilt zwar noch in bestimmten Bereichen Maskenpflicht (z.B. in Bussen und Bahnen oder im Altenheim), aber alle Beschränkungen entfallen. Jeder kann wieder ins Kino gehen - ohne Testpflicht und Gedöns - und auch im Kinosaal ist die Maske passé. Also bin ich wieder im Rennen. Ich muss allerdings zugeben, dass diese zwei Corona-Jahre meine Kinoeuphorie deutlich kaputt gemacht haben. Ich hab mich schon dran gewöhnt, nicht ins Kino zu gehen, was ich so nie erwartet hätte.

 
The Menu

The Menu 

Regie: Mark Mylod. Darsteller: Ralph Fiennes (Chef Slowik), Anya Taylor-Joy (Margot), Nicholas Hoult (Tyler), Hong Chau (Elsa), Janet McTeer (Lilian), Paul Adelstein (Ted), John Leguizamo (Movie Star), Aimee Carrero (Felicity), Reed Birney (Richard), Judith Light (Anne)

Inhalt: Der ebenso geniale wie enigmatischen Chefkoch Slowik läd eine illustre Gesellschaft in sein Gourmetrestaurant auf einer abgelegenen Insel ein. Zu den Gästen, die alle ein Geheimnis verbergen, gehört u.a. ein aufgeblasener Filmstar, eine arrogante Restaurantkritikerin ein Trio von Unternehmern aus Silicon Valley und eine junge Frau, die eher zufällig beim Nobeldiner als Date eines überambitionierten Foodies gelandet ist. Im Laufe des Fünf-Gänge-Menüs greift irgendwann Panik um sich und die Erkenntnis, all das könne eine Falle sein.

Mein Eindruck: Ich muss zugeben, dass ich mir "The Menu" im Kino nicht anschauen wollte. Irgendwie hat mir der Trailer nicht zugesagt. Jetzt war ich doch drin und ich muss sagen: Es hat sich gelohnt.

In "The Menu" geht es um genau das. Star-Chefkoch Slowik kocht auf seiner Insel für auserwählte Gäste sein 1250 Euro Menü. Dieses Menü wird sein letztes sein, denn der Chefkoch hat übles vor - für sich und seine Kunden. Ralph Fiennes spielt Chef Slowik hervorragend. Der charismatische Egoist erzählt vor jedem Gang eine Geschichte und schockiert seine Gäste mit exzentrischem Essen. Nicht alle weisen das zu würdigen, außer Tyler. Tyler, gespielt von Nicholas Hoult, ist ein wahrer Fan vom Chefkoch. Alles, was der Maestro serviert, findet er schlicht und ergreifend überragend. Er lässt sich von nicht und niemand stören, selbst der Selbstmord eines Kochs nimmt er emotionslos hin und isst weiter. Seine Begleiterin Margot ist die interessanteste Figur im Film. Anya Taylor-Joy hat mit ihrer  Hauptrolle in "Das Damengambit" für Furore gesorgt. Margot ist die Freundin von Tyler, die aber gar nicht eingeplant war, weil Tyler bei der Reservierung einen anderen Namen angegeben hat. Das irritiert Chef Slowik, der die resoluten Dame nur schwer einordnen kann. Taylor-Joy ist der eigentliche Star des Film, sie hebt sich von den übrigen Gästen ab und geht ihren eigenen Weg. Kurzum: "The Menu" hat mir sehr gut gefallen, ich war angenehm überrascht.

Kino-Info: Mitten in der Woche, am Mittwochabend, war Kino 4 nicht so leer wie erwartet. Schätze mal, dass 30 Leute sich den Film angeschaut haben.

Kinostart: 17.11.2022
Komödie. Horror, Thriller
106 Min.
FSK: 16
18 / B

 

 
Black Adam

Black Adam 

Regie: Jaume Collet-Serra. Darsteller: Dwayne Johnson (Black Adam / Teth Adam), Aldis Hodge (Hawkman / Carter Hall), Pierce Brosnan (Dr. Fate / Kent Nelson), Noah Centineo (Atom Smasher / Al Rothstein), Sarah Shadi (Adrianna Tomaz), Quintessa Swindell (Cyclone / Maxine Hunkel), Marwan Kenzari (Ishmael / Sabbac / King Ahk-Ton), Bodhi Sabonguo (Amon Tomaz)

Inhalt: Fast 5.000 Jahre ist es her, dass die antiken Götter Black Adam mit unvorstellbaren Kräften beschenkt haben. Fast ebenso lange fristete er sein Dasein in Gefangenschaft. Doch nun wurde er aus seinem irdischen Kerker befreit - und ist fest entschlossen, die moderne Welt seine ganz eigene Form der Rache spüren zu lassen.

Mein Eindruck: Mit "Black Adam" und 'The Rock' als Superheld will DC endlich mal einen raushauen. Das ist nur zum Teil geglückt. Eines vorweg: Mir hat "Black Adam" halbwegs gefallen, allerdings kann ich die Kritik an dem Streifen auch verstehen. Actionmäßig geht es ab. Unser Freund Black Adam fackelt nicht lange. Kaum ist er nach 5.000 Jahren wiedererweckt wird er schon von irgendwelchen Schergen angegriffen. Die haben natürlich gegen ihn keine Chance. Später muss er sich gegen andere Superhelden behaupten und seien wir mal ehrlich: Die können ihm auch nicht das Wasser reichen. Egal was Hawkman, Smasher und Cyclone versuchen, sie ziehen den kürzeren. Smasher und Cyclone werden im Grunde verheizt, einzig Pierce Brosnan als Dr. Fate kann einige Akzente setzen. Dwayne Johnson ist als Black Adam eine gute Besetzung. Er braucht im Grunde nur einen Gesichtsausdruck und seine Wut auf alles erledigt den Rest. Etwas nervig war Amon, ein Junge, der Black Adam in die neue Welt einführt. Das erinnert an die Beziehung zwischen John Connor und dem Terminator aus "Terminator 2". "Black Adam" ist Popkornkino, Superheldentrash, eine Solo-Show von 'The Rock', ein Actionspektakel - aber auch mit vielen Schwächen. Ich komme mit dem Film gut zurecht, ein wirklicher Kracher ist der aber nicht.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag lief der Film nur im kleineren Kino 3 - und das war sehr gut gefüllt. In den beiden großen Sälen liefen "Halloween ends" und "Smile"

Kinostart: 20.10.2022
Comic, Action
125 Min.
FSK: 12
17 / A

 

 
Halloween ends

Halloween ends 

Regie: David Gordon Green. Darsteller: Jamie Lee Curtis (Laurie), Andi Matichak (Allyson), Rohan Campbell (Corey), Will Patton (Frank), Jesse C. Boyd (Officer Mulaney), Michael Barbiere (Terry), Rick Moose (Ronald), James Jude Courtney (The Shape)

Inhalt: Es sind vier Jahre nach den Ereignissen von "Halloween Kills" vergangen. Laurie Strode und ihre Enkelin Allyson leben nach dem Tod von Mutter Karen noch immer gemeinsam in Haddonfield. Michael Myers hat in dieser Zeit niemand mehr gesehen, doch die Erinnerung an ihn lebt weiter. Als Allyson den jungen Corey kennenlernt, wird das Leben der kleinen Strode-Familie durcheinandergewirbelt. Schließlich wird Corey beschuldigt, vor Jahren ein Kind, das er babysitten sollte, umgebracht zu haben.

Mein Eindruck: Nach "Halloween" (2018) [3 Sterne] und "Halloween kills" (2021) [2 Sterne] kommt im Oktober 2022 der dritte und letzte Teil der Trilogie ins Kino: "Halloween ends". Der Film hat mir überhaupt nicht gefallen und bekommt einen Gnadenstern für die Zungen-Szene und die John Carpenter Musik. Regisseur David Gordon Green wollte wohl mal was ganz anderes machen und das ist voll in die Hose gegangen. Zu Halloween gehört Michael Myers. Der erscheint aber erst nach einer Stunde. Seit 4 Jahren haust er in einem Gulli und tötet ab und an Menschen. Erst als Corey auftaucht gewinnt er seine alte Stärke zurück. Corey hat als Babysitter vor ein paar Jahren selber ein Kind auf dem Gewissen, jetzt kommt bei ihm sein Böses Gen zum Vorschein und zusammen mit Michael Myers macht er gemeinsame Sache. What? Außerdem verliebt sich Lauris Strodes Enkelin Allyson in diesen Corey und ich weiß bis heute nicht, was sie an dem Typ findet. Übrigens hat Laurie wieder ins normale Leben zurückgefunden, sie wohnt auch wieder in dem Halloween-Haus. Ist ja auch logisch, nachdem sie über 40 Jahre lang von Michael terrorisiert wurde. Ich könnte mich weiter ranhalten, aber ich kürze mal ab: 'Halloween ends' ist ein ganz übler Streifen, der auf ganzer Linie enttäuscht. Nichts passt zusammen, selbst über den Showdown kann ich nur müde lächeln. Außerdem bin ich über die FSK-18-Freigabe enttäuscht. Wenn es mal abgeht sieht man kaum was, weil alles sehr schnell geschnitten ist. Lediglich die Zungen-Szene war das einzige Highlight eines ansonsten komplett enttäuschenden Streifens.

Kino-Info: Am Start-Donnerstag war Kino 7 um 20 Uhr gut gefüllt.

Kinostart: 13.10.2022
Horror
111 Min.
FSK: 18
16 / A

 

 
Tausend Zeilen

Tausend Zeilen 

Regie: Michael Herbig. Darsteller: Elyas M'Barek (Juan Romero), Jonas Nay (Lars Bogenius), Marie Burchard (Anna Romero), Michael Ostrowski (Milo), Jörg Hartmann (Christian Eichner), Michael Maertens (Rainer M. Habicht), Sara Fazilat (Yasmin Saleem)

Inhalt: Der eine hat Erfolg, der andere hat Zweifel! Der freie Journalist Juan Romero findet Ungereimtheiten in einer Titelgeschichte des preisgekrönten Reporters Lars Bogenius. Doch die Chefetage des Nachrichtenmagazins "Chronik" hält vorerst konsequent zu ihrem gefeierten Edelschreiber und versucht, Romeros Suche nach der Wahrheit zu ignorieren. Zu sehr haben die Chefs auf ihren jungen Shootingstar gesetzt, da darf es einfach keine Unregelmäßigkeiten geben. Doch Romero ist nicht zu stoppen. Bei seiner Recherche geht er buchstäblich an Grenzen, bis er nichts mehr zu verlieren hat ... außer seinem Job, seinem Ruf und seiner Familie.

Mein Eindruck: Michael 'Bully' Herbig präsentiert dem Zuschauer nach "Ballon" (2018) wieder eine Story, die auf Tatsachen beruht. Der Fall Relotius hat 2018 zu einem Medienskandal geführt. Claas-Hendrik Relotius ist ein Journalist, der Reportagen für den 'Spiegel' geschrieben hat und vielfach ausgezeichnet wurde. 2018 wurde bekannt, dass große Teile seine Reportagen erfunden waren. In "Tausend Zeilen" erzählt Herbig die Geschichte von Juan Moreno, einem freien Journalisten, der mit Relotius (im Film Bogenius) zusammen arbeitet. Bei einer Story über Flüchtlingsströme in Mexico / USA kommen Moreno Zweifel, ob Bogenius' Text fehlerfrei ist. Er recherchiert weiter und bekommt Druck von oben, denn die Chefetage möchte ihren Star Bogenius nicht verlieren. Mir hat der Film gut gefallen. M'Barek und Nay spielen ihre Rollen gut, die beiden Chefgesichter Michael Maertens und Jörg Hartmann sind leider etwas einfach gestrickt. Etwas nervig war die Familiengeschichte von Moreno. Seine Frau und 4 Töchter, die er während seiner Recherchen vernachlässigt, sind schon so was von Bio- und Klimaneutral, da musste ich manchmal schon schlucken. Trotzdem hat mich der Streifen über knapp 90 Minuten gut unterhalten.

Kino-Info: Im kleinen Kino 10 war am Dienstagabend nicht viel los.

Kinostart: 29.9.2022
Komödie, Drama
93 Min.
FSK: 12
15 / D

 

 
Chase

Chase - Nichts hält ihn auf 

Regie: Brian Goodman. Darsteller: Gerald Butler (Will Spann), Jaimie Alexander (Lisa Spann), Russell Hornsby (Det. Paterson), Ethan Embry (Knuckles), Michael Irby (Oscar), Cindy Hogan (Anna Adams), Bruce Altman (Barry Adams), David Kallaway (Frank)

Inhalt: In der Ehe von Will und Lisa kriselt es schon länger. Als Lisa auf einer gemeinsamen Fahrt mit Will zu ihren Eltern bei einer Rast an der Tankstelle plötzlich verschwindet, schaltet Will die Polizei ein. Er vermutet eine Entführung. Doch die Polizei ebenso wie seine Schwiegereltern halten ihn für den Schuldigen.

Mein Eindruck: Früher hätte man "Chase" eine ordentliche DVD-Premiere genannt. Dieses B-Movie hat die üblichen Zutaten für einen Actionthriller: Geradlinige Action, eine Held, der sich alleine durchschlagen muss, und eine überschaubare Story. Hauptdarsteller Gerald Butler ("300") spielt seine Rolle ganz ordentlich. Als seine entführte Frau hat Jaimie Alexander ("Thor") wesentlich weniger Leinwandpräsenz, lediglich in einigen Rückblenden kommt sie vor. Viel mehr gibt es gar nicht zu sagen. "Chase" ist bestimmt nicht meine erste Wahl für einen Kinoabend gewesen. Zur Zeit laufen sehr sehr wenige Filme an, die mich wirklich interessieren. Von da her muss man damit klarkommen, was da ist. "Chase" ist immerhin kein Totalausfall wie "Nope".

Kino-Info: Kino 2 mit den Ledersesseln ist schon sehr bequem, aber auch teurer (8,99). Viel los war im Kinosaal nicht.

Kinostart: 15.9.2022
Action, Thriller
96 Min.
FSK: 16
14 / A

 

 
Nope

Nope 

Regie: Jordan Peele. Darsteller: Daniel Kaluuya (OJ Haywood), Keke Palmer (Emerald Haywood), Brandon Perea (Angel Torres), Michael Wincott (Antlers Holst), Steven Yeun (Ricky 'Jupe' Park), Wrenn Schmidt (Amber Park), Keith David (Otis Haywood Sr.)

Inhalt: OJ und Em sind die Eigentümer einer Farm für Hollywood-Filmpferde. Ihre kalifornische Haywood-Ranch, weitab von den ersten Anzeichen menschlicher Zivilisation, ist bereits seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Eines Nachts beobachten sie auf ihrem Land schockierende Phänomene, für die es keinerlei Erklärung zu geben scheint. Dabei ahnen sie nicht, dass es sich nur um die Vorboten eines grauenerregenden Geheimnisses handelt.

Mein Eindruck: "Nope" macht es mir sehr einfach, denn der Film ist überhaupt nicht mein Ding. Schon nach wenigen Minuten war mir klar, dass der neue Streifen von Jordan Peele mich nicht ansprechen wird. Was soll ich mich jetzt über Schauspieler, Story, Effekte auslassen, es hat im Grunde keinen Zweck. Der Mix aus Mystery, Sci-Fi und Horror zitiert Filme wie "Unheimliche Begegnung der 3. Art" oder "Arrival", was meine Stimmung aber nicht sonderlich steigen lässt. Vielmehr ist der Streifen mit 135 Minuten viel zu lang und ich war echt froh, dass er dann endlich zu Ende war. Immerhin war ich 2 1/2 Stunden (incl. Werbung) im gekühlten Kino und nicht draußen bei 35 Grad - da kann der Film aber nix für. Mein Fazit für "Nope" lautet NOPE.

Kino-Info: Wieder Kino 1, wieder um 19:45 Uhr. Das Kino war halbwegs besetzt, draußen sind immer noch 35 Grad.

Kinostart: 11.8.2022
Horror, Mystery, Sci-Fi
131 Min.
FSK: 12
13 / A

 

 
Bullet Train

Bullet Train 

Regie: David Leitch. Darsteller: Brad Pitt (Ladybug), Aaron Taylor-Johnson (Tangerine), Brian Tyree Henry (Lemon), Andrew King (Kimura), Joey King (Prince), Hiroyuki Sanada (The Elder), Michael Shannon (White Death)

Inhalt: Profikiller Ladybug, der eigentlich keine Lust mehr auf seinen Job hat, soll einen vermeintlich einfachen Auftrag erfüllen und einen Koffer voller Geld in einem Schnellzug an sich nehmen und bis nach Tokio bringen. Doch er bekommt es mit überraschend viel Konkurrenz aus den eigenen Reihen zu tun.

Mein Eindruck: Die Trailer, die man von "Bullet Train" vorher gesehen hatte, haben schon Lust auf mehr gemacht. Ein Hochgeschwindigkeitszug mit mehreren Profikillern, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen - das wollte ich immer schon im Kino sehen. So simpel ist die Story gar nicht, im Trailer wird weniger verraten als man denkt. Auf jeden Fall hat mir die abgefahrene Action von "Bullet Train" eine Menge Spaß gemacht. Dazu kommen jede Menge Gespräche a la "Pulp Fiction". So wie die Zwillinge Lemon und Tangerine, die sich pausenlos über die Kinderserie Thomas, die kleine Lokomotive unterhalten. Oder Hauptdarsteller Brad Pitt als Ladybug, der seine innere Ruhe finden will, aber immer wieder Leute aus dem Weg räumen muss. Regisseur David Leitch ("Atomic Blonde") lässt es ordentlich krachen und man merkt ihm den Spaß an der coolen Action an. Außerdem passt das japanische Setting  - der Zug fährt von Tokio nach Kyoto - perfekt zu der abgefahrenen Story und den schrägen Typen. Mir hat der Film sehr gut gefallen und ich glaube, dass der Streifen seine Fangemeinde finden wird.

Kino-Info: Kino 1 um 19:45 Uhr war am Donnerstagabend ganz nett gefüllt. Im Kino ist es auch wesentlich angenehmer als Draussen (30 Grad)

Kinostart: 4.8.2022
Action
127 Min.
FSK: 16
12 / A

 

 
Monsieur Claude und sein großes Fest

Monsieur Claude und sein großes Fest 

Regie: Philippe de Chauveron. Darsteller: Christian Clavier (Claude Verneuil), Chantal Lauby (Marie Verneuil), Ary Abittan (David), Medi Sadoun (Rachid), Frédéric Chau (Chau), Noom Diawara (Charles), Frédérique Bel (Isabelle), Julia Piaton (Odile), Èmilie Caen (Ségoène), Elodie Fontan (Laure), Pascal N'Zonzi (André Koffi), Salimata Kamate (Madeleine Koffi)

Inhalt: Monsieur Claude ist bereits gestresst von den vielen familiären Terminen bei seinen Töchtern und ihren Ehemännern. Dann steht auch noch sein und Maries 40. Hochzeitstag an. Als wäre das nicht schon genug für den geplagten Mann, planen seine Kinder zum Festtag der Eltern auch noch, alle Schwiegereltern dazu einzuladen. Chaos und Turbulenzen sind vorprogrammiert.

Mein Eindruck: Ich bin angenehm überrascht: Der dritte Teil von "Monsieur Claude" hat mir sehr gut gefallen, besser als Teil 2. Der 40. Hochzeitstag von Claude und Marie Verneuil steht an und die vier Töchter möchten ein großes Fest feiern. Die ganze Familie soll dabei sein, auch die Eltern der vier Ehemänner. Das ist sehr gefährlich, denn die Eltern sind sich untereinander überhaupt nicht grün. Als dann noch Koffi in die Jurte ziehen muss, da ist das Fass übergelaufen. Eine richtige Handlung hat der Film nicht, er besteht aus einer Ansammlung von Gags und peinlichen Szenen, die aber sehr unterhaltsam sind. Der Streifen ist - wie seine Vorgänger - rassistisch, sexistisch und macht vor keinem flachen Gag halt. Vegetarier bekommen ihr Fett weg, ebenso wie Rock-Bands (ich erwähne hier nur "Die elektrischen Hyänen") oder deutsche Millionäre. Sehr schön ist der Disco-Besuch der Männer und Frauen, wobei die Männer erst gar nicht reinkommen sind und die Frauen kurzerhand den DJ lahmlegen, weil er nicht Adamo spielen will. Wer Monsieur Claude kennt, der weiß, was ihn erwartet. Auch wenn Teil 3 etwas klamaukig daherkommt, ich hab mich sehr gut im Kino unterhalten. Außerdem weiß ich jetzt, dass Beethoven schwarz war. ;-)

Kino-Info: Kino 5 wird wohl mein Stammkino, denn ich bin zum dritten Mal in Folge in diesem Saal mit den harten Sitzen. Am Donnerstagabend ist die 19:30-Uhr-Vorstellung ordentlich besucht.

Kinostart: 21.7.2022
Komödie
99 Min.
FSK: 0
11 / D

 

 
Sneak: Warten auf Bojangles

Sneak: Warten auf Bojangles 

Regie: Régis Roinsard. Darsteller: Romain Duris (Georges Fouquet), Virginbie Efira (Camille Fouguet), Solan Machado-Graner (Gary Fouguet), Grégory Gadebois (Charles, der Halunke)

Inhalt: Es ist Liebe auf den allerersten Blick, zumindest bei Georges, der der fantasievollen und spontanen Camille sofort verfällt. Doch so schnell wie sie ihm erschienen ist, so schnell ist Camille auch wieder verschwunden. Georges muss Camille erst zu dieser Liebe überreden, aber dann tauchen sie gemeinsam ein in ein leidenschaftliches Leben fernab aller Konventionen im Frankreich der 50er Jahre. Jede Nacht wird zum überschwänglichen Fest. Nach der Geburt ihres Sohnes Gary gehört auch er ganz selbstverständlich zu dieser exzentrischen Welt dazu. Doch sie kennen beide auch die dunkle Seite von Camille, die bittere Wahrheit, die ihr Leben zunehmend zu zerstören droht.

Mein Eindruck: Der ein oder andere wird sich wundern, warum ich "Warten auf Bojangles" nur einen Stern gegeben habe. Ganz einfach: Ich komme mit dem Film nicht zurecht, mit Ach und Krach habe ich die 2 Stunden im Kino abgesessen, weil der Streifen absolut nicht auf meiner Wellenlänge liegt. Es wird viele Zuschauer geben, die Bojangles lieben werden. Der Filmstarts-Kritiker Jochen Werner vergibt 4,5 von 5 Sternen. Ich kann das nachvollziehen, den der Film bietet im Grunde alles: Top-Darsteller, eine märchenhafte, ungewöhnliche Handlung, schöne Settings, Glück, Trauer, Verzweiflung. Wer sich auf die Story der leidenschaftlichen Liebe von Georges und Camille einlässt, der wird gut unterhalten - mit Höhen und Tiefen. Bei mir ist das nicht passiert, von da her halte ich mich kurz und kann nur sagen: "Warten auf Bojangles" ist definitiv nicht mein Film!

Kino-Info: Business as usual. Die Sneak ist in Kino 5, das mäßig gefüllt ist. Nur ein paar Trailer, dann startete der Film.

Kinostart: 4.8.2022
Tragikomödie
125 Min.
FSK: 12
10

 

 
Sneak: Der perfekte Chef

Sneak: Der perfekte Chef 

Regie: Fernando León De Aranoa. Darsteller: Javier Bardem (Blanco), Manolo Solo (Miralles), Almudena Amor (Liliana), Oscar de la Fuente (Jose), Sonia Almarcha (Adela), Fernando Albizu (Román), Mara Guil (Aurora)

Inhalt: Julio Blanco ist ein wohlwollender Chef und Besitzer einer Fabrik, die sich in einer spanischen Provinz befindet, sich auf die Herstellung von Industriewaagen spezialisiert hat und die seit einigen Jahren im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Während er auf den Besuch eines Komitees wartet, das seinem Unternehmen eine Auszeichnung für hervorragende Geschäftstätigkeit verleihen möchte, versucht er nebenbei die Probleme seiner Mitarbeiter zu lösen. In dem Streben, das alles perfekt funktioniert, scheint Blanco überall auf Widerstand zu treffen. Eine Reihe von Spannungen, Meinungsverschiedenheiten und Problemen tauchen zum ungünstigsten Zeitpunkt auf.

Mein Eindruck: Im Dezember 2019 habe ich im Cinemaxx meine letzte Sneak-Preview gesehen. Damals war es die Neuauflage von "3 Engel für Charlie". Bedingt durch Corona komme ich knapp 2 1/2 Jahre später wieder in den Genuss einer Überraschungspremiere. Und der Film war eine Überraschung!

Von dem spanischen Streifen "Der perfekte Chef" hab ich nix gehört, bis er heute Abend auf der großen Leinwand lief. Jetzt weiß ich, dass die Komödie von Regisseur Fernando León De Aranoa mit 20 Goya-Nominierungen (die spanischen Oscars) einen neuen Rekord aufgestellt hat. Gewonnen hat "El buen patron" deren 6 - für Film, Regie, Hauptdarsteller, Originaldrehbuch, Schnitt und Musik. In Spanien ist der Film ein echter Brecher, in Deutschland kennt den noch kein Schwein. Anfangs fand ich den Film eher langweilig, denn die Herstellung von Waagen ist nicht wirklich spannend. Doch im Laufe der Handlung, die komplett von Javier Bardem getragen wird, entwickeln sich für Chef Blanco immer mehr  Probleme. Er versucht diese auf seine eigene Art und Weise zu lösen - familiäre Aspekte sind ihm dabei sehr wichtig. Doch er verstrickt sich immer mehr, seine Probleme werden nicht kleiner, sondern größer. Auch drastische Mittel helfen nicht weiter. Mehr will ich nicht verraten, man sollte sich den Film - so wie ich - vollkommen unvoreingenommen im Kino anschauen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir "Der perfekte Chef" im Kino nicht angeschaut hätte. Erstens hab ich davon noch nie gehört und zweitens scheint mir der Inhalt nicht sonderlich interessant zu sein. So hab ich ihn durch die Sneak gesehen und bin recht zufrieden damit.

Kino-Info: Die Sneak-Preview in Kino 5 war am heißen Montagabend spärlich besucht. Es gab etwas Werbung, dann startete der Film. Eine Show gab es nicht.

Kinostart: 28.7.2022
Komödie
120 Min.
FSK: 12
9 / A

 

 
Thor - Love and Thunder

Thor - Love and Thunder 

Regie: Taika Waititi. Darsteller: Chris Hemsworth (Thor), Natalie Portman (Jane Foster / Mighty Thor), Christian Bale (Gorr), Tessa Thompson (King Valkyrie), Taika Waititi (Korg / Old Kronan God (Voice)), Russell Crowe (Zeus), Jamie Alexander (Sif), Chris Pratt (Star-Lord)

Inhalt: Thor zieht nach dem Sieg der versammelten Avengers gegen Thanos mit den Guardians Of The Galaxy durch das Universum. Doch bei seinen Abenteuern merkt er bald, dass irgendjemand Jagd auf Götter und Göttinnen macht und beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. In New Asgard trifft er dabei auf König Valkyrie – und auf seine Ex-Freundin Jane Foster, die durch die Überreste von Thors Hammer Mjölnir die Kräfte einer Donnergöttin verliehen bekommen hat und als Mighty Thor für das Gute kämpft. Nach einer ersten Konfrontation mit dem Götterschlächter Gorr nehmen die drei dessen Spur auf und kommen seinem tückischem Plan auf die Spur.

Mein Eindruck: Das vierte Abenteuer um Donnergott Thor "Love and Thunder" ist eine zwiespältige Sache. Auf der einen Seite gibt es unzählige Gags, die nur bedingt zünden. Auf der anderen Seite haben wir mit Götterschlächter Gorr einen Super-Bösewicht, der mit seiner Ernsthaftigkeit kaum gegen den Slapstick ankommen kann. Okay, der Anfang des Films hat mir noch am besten gefallen. Untermalt von Enyas "Only Time" bekommt der Zuschauer eine Zusammenfassung der bisherigen Thor-Handlung in lustiger Art und Weise präsentiert. Dann entscheidet Thor im Alleingang eine Schlacht gegen Federvieh-Gegner für sich (unter Mithilfe von Guns 'N Roses). So weit so gut. Mit Gorr, dem Götterschlächter, kommt ein würdiger Gegner daher. Leider passt die lockere Art von Thor und das absolut humorlose Verhalten von Gorr überhaupt nicht zusammen. Selbst wenn Gorr die Kinder von New Asgard entführt kommt von Thor nur belangloses Geplapper. Jetzt kommt Natalie Portman ins Spiel. Als krebskranke Jane Foster mutiert sie zu Lady Thor - Entschuldigung - Mighty Thor und steht ihrem Ex-Freund zur Seite. Die ganze Story zwischen den beiden Thors funktioniert überhaupt nicht und lässt den Zuschauer kalt. Weitere Song von Guns 'N Roses werden im Film verwurschtet, es kommt zum Endkampf bla bla bla. Je länger der Streifen geht, desto langweiliger wird dieser. Die Gags werden auch immer schlechter und am Ende war man froh, dass man den Film überstanden hat. Auch Russell Crowe als Zeus kann den Film nicht retten, im Gegenteil, ich fand seinen Auftritt peinlich. Außerdem sieht seine Superwaffe, der Blitz, aus wie die billigste Requisite, die im Fundus vor sich hingegammelt hat. Für mich persönlich ist "Love and Thunder" ein Flop, der durch einige Gags vorwiegend am Anfang gerade noch so geht...so gerade.

Kino-Info: Die Vorstellung am Mittwochabend in Kino 3 war ganz gut gefüllt. Gottseidank kein 3D!

Kinostart: 6.7.2022
Comic, Action, Fantasy
119 Min.
FSK: 12
8 / A

 

 
Die Geschichte der Menschheit - Leicht gekürzt

Die Geschichte der Menschheit - Leicht gekürzt 

Regie: Erick Haffner. Darsteller: Christoph Maria Herbst (Dr. Gerhard Friedle), Matthias Mattschke (Platon, Björk, Pontius Pilates, Eliot Ness, Gen. Olbricht, Bürgermeister Mellies), Alexander Schubert (Horst Konopke, Judas, Michelangelo, Louis XVI, Soldat Pierre), Holger Stockhaus (Wongk, Aristoteles, Jürgen, Snorre, Gödeke Michels, Gen. Hoeppner, Pierre), Paul Sedlmeier, Judith Richter, Jasmin Schwiers, Carsten Strauch, Bastian Pastewka, Axel Prahl, Rick Kavanian, Ulrich Tukur, Varlerie Niehaus, Kostja Ullmann, Max Giermann, Hannes Jaenicke, Heino Ferch, Bela B.

Inhalt: Um bleibenden Eindruck im All zu hinterlassen, legen Dr. Georg Friedle und sein Forscher-Team 1977 der Voyager-Mission eine komprimierte Fassung der Welthistorie bei. Der Versuch, sich als intelligente und empathische Rasse vorzustellen, geht jedoch ungebremst nach hinten los: Ihre Version präsentiert eine vollkommen unzurechnungsfähige Spezies, deren Entwicklung offenbar auf reinem Glück statt solidem Verstand basiert. Ein Planet, auf dem griechische Philosophen als Rap-Stars gefeiert werden, Religion als cleveres Marketingkonzept angepriesen wird, Junggesellenabschiede als Geheimwaffe im Ersten Weltkrieg dienen oder der Bau der Chinesischen Mauer ein Missverständnis ehrlicher Berliner Handwerkskunst ist. Selbst die Enthüllung der angeblich wahren Hintergründe des Attentats auf Hitler dürfte erfahrene Historiker dazu bringen, das Ende der Menschheit als eine reine Frage der Zeit zu betrachten.

Mein Eindruck: "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" ist die Kinoversion von Sketch History. Die Sketch-Comedy-Serie zum Thema Weltgeschichte wurde von 2015 bis 2019 im ZDF ausgestrahlt und kam auf 3 Staffeln. Mir hat die Serie am Anfang überhaupt nicht gefallen, denn für mich war das ein lahmer Abklatsch von Monty Python und speziell den Cartoons von Terry Gilliam. Im Laufe der Zeit hat sich meine Meinung geändert, die Sketche gefielen mir immer besser und so bin ich ein Fan der Serie geworden. Dementsprechend war ich auf die Kinoversion gespannt. Der rote Faden des Films ist Christoph Maria Herbst, der als Dr. Gerhard Friedle über die Entwicklung der Menschheit philosophiert. Persönlich fand ich das nicht so prickelnd, da hat sich Stromberg unter Wert verkauft. Es folgen einzelne Episoden aus verschiedenen Epochen, die mal besser, mal schlechter sind. Gefallen hat mir das Zusammentreffen der Neandertaler und der Homo Sapiens, die Kreuzigung von Jesus, die Hinrichtung von Klaus Störtebeker oder die 'weiche' Brandschatzung der Wikinger. Andere Sketche waren nicht so prickelnd, aber man kann nicht nur Highlights erwarten. Im Grunde habe ich mit der Kinoversion das bekommen, was ich erwartet habe. Die Rahmenhandlung war eher nervig, aber damit kann ich leben. Für einen Episodenfilm ist "Die Geschichte der Menschheit" ganz ordentlich.

Kino-Info: Am Montag um 19:50 Uhr ist das kleine Kino 11 mäßig gefüllt.

Kinostart: 16.6.2022
Komödie
96 Min.
FSK: 12
7 / D

 

 
Jurassic World - Ein neues Zeitalter

Jurassic World - Ein neues Zeitalter 

Regie: Colin Trevorrow. Darsteller: Chris Pratt (Owen Grady), Bryce Dallas Howard (Claire Dearing), Laura Dern (Ellie Sattler), Sam Neill (Alan Grant), Jeff Goldblum (Ian Malcolm), Isabella Sermon (Maisie Lockwood), Campbell Scott (Lewis Dodgson), BD Wong (Dr. Henry Wu), DeWanda Wise (Kayla Watts)

Inhalt: Mit dem Untergang der Isla Nubar haben sich die Dinos rund um den Erdball verteilt und leben seitdem mit den Menschen in einer friedlichen Koexistenz. Der Raptoren-Bändiger Owen Grady und die Dino-Aktivistin Claire Dearing kümmern sich versteckt in einer Waldhütte um die Teenagerin Maisie Lockwood. Maisie ist keine normale Teenagerin, sondern ein genetisches Abbild ihrer verstorbenen Mutter und wurde mithilfe eines Verfahrens geklont, das die Gentechnik revolutionieren könnte. Währenddessen versucht die Biologin Ellie Sattler herauszufinden, wieso gigantische, genetisch modifizierte Heuschrecken über die USA hereinbrechen und die gesamte Ernte des Landes zu vernichten drohen. Nur die Felder mit dem Saatgut der Gentechnik-Firma Biosyn bleiben mysteriöserweise verschont. Gemeinsam mit dem Paläontologen Alan Grant sucht die Biologin nach Antworten.

Mein Eindruck: Mit dem dritten Teil "Ein neues Zeitalter" ist die Jurassic World Trilogie abgeschlossen. Wenn ich alle 6 Teile bewerte, dann schafft es dieser Film auf Platz 6. Ich komme mit diesem Machwerk so gar nicht klar. Der Streifen ist viel zu lang geraten und die Handlung um die Riesenheuschrecken ist total schlapp. Es gibt einige Verweise zu den Jurassic Park Filmen, die für Fans der Serie interessant sind. Aber leider befriedigen die überhaupt nicht. So kommen die alten Charaktere (Grant, Sattler, Malcom) im Verlauf der Handlung mit den neuen (Grady und Dearing) zusammen und erleben nach Schema F die immer gleichen Gefahren rund um die Dinos. Unser Freund, der T-Rex, hat natürlich einen stärkeren Gegner zu bekämpfen, nämlich den Allosaurus. Der sieht ihm sehr ähnlich, ist aber größer und gefährlicher. Wie schon der Indoraptor und Indominus Rex muss der Allosaurus ins Gras beißen. Technisch gesehen ist die Dino-Aktion gut gemacht, was man von 3D nicht behaupten kann. Die 3D-Brille kann man sich komplett sparen! Richtig enttäuscht hat mich der Film allerdings nicht, weil ich nicht mehr (oder weniger) erwartet habe. Jetzt mal ehrlich: Man will Dino-Aktion sehen, und die kriegt man. Das macht aber "Jurassic World - Ein neues Zeitalter" nicht besser. Viele Kritiker bewerten den Streifen ziemlich schlecht, aber die Zuschauer strömen in die Kinos. Von ha her werden die Dinos zurückkehren, da bin ich mir sicher.

Kino-Info: An Fronleichnam ist Kino 6 ganz ordentlich gefüllt, auch wenn es ein sehr sonniger Tag ist.

Kinostart: 8.6.2022
Action, Abenteuer, Sci-Fi
146 Min.
FSK: 12
6 / A

 

 
Top Gun Maverick

Top Gun Maverick 

Regie: Jospeh Kosinski. Darsteller: Tom Cruise (Capt. Pete 'Maverick' Mitchell), Val Kilmer (Adm. Tom 'Iceman' Kazansky), Miles Teller (Lt. Bradley 'Rooster' Bradshaw), Jennifer Connelly (Penny Benjamin), Bashir Salahuddin (Hondo), John Hamm (Cyclone), Charles Parnell (Warlock), Monica Barbaro (Phoenix), Glen Powell (Hangman), Lewsi Pullman (Bob), Jay Ellis (Payback)

Inhalt: Seit mehr als 30 Jahren ist Pete 'Maverick' Mitchell als Top-Pilot für die Navy im Einsatz. Als furchtloser Testflieger lotet er die Grenzen des Möglichen aus und drückt sich vor der Beförderung, die ihn auf den Boden verbannen würde. Als er eine Gruppe von Top-Gun-Auszubildenden für eine Sondermission trainieren soll, trifft er auf Lt. Bradley Bradshaw mit dem Spitznamen 'Rooster', den Sohn von Mavericks verstorbenem Co-Piloten und Freund Nick Bradshaw, 'Goose'. Konfrontiert mit den Geistern der Vergangenheit, ist Maverick gezwungen, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen, denn die Sondermission wird von allen, die für diesen Einsatz auserwählt werden, das ultimative Opfer fordern.

Mein Eindruck: Wo "Top Gun" draufsteht ist "Top Gun" drin. "Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel" von 1986 spielte weltweit an den Kinokassen 356 Mio. US-Dollar ein, bei Herstellungskosten von schlappen 15 Mio. US-Dollar. Nach dem Erfolg hätte Paramount gerne einen zweiten Teil nachgelegt, doch Tom Cruise war dagegen. 2022, nach diversen Corona-Kinostartverschiebungen, kommt "Top Gun Maverick" endlich ins Kino. Hauptdarsteller Tom Cruise als Maverick ist 36 Jahre älter, er ist immer noch in der NAVY, aber Karriere hat er nicht gemacht. Während sein ehemaliger Konkurrent 'Iceman' den Rang eines Admirals inne hat ist 'Mav' nur Captain. Das liegt vor allem daran, das er ständig die Befehle seiner Vorgesetzten ignoriert. Ein letzter  Auftrag vor seinem Rausschmiss bringt ihn zurück nach Top Gun, wo er die Besten der Besten (Piloten) auf eine Himmelfahrtsmission vorbereiten soll. Tom Cruise hat es immer noch drauf. Er lebt die Rolle des Pete Mitchell aus, man nimmt ihm alles ab. Die Fliegersequenzen sind kaum zu toppen, da viele Darsteller selber in der Luft zu sehen sind. Die Stunts sind spektakulär und die Action ist herausragend. Da kann kein Film mithalten. Während bei allen anderen Action-Streifen ohne Ende CGI-Effekte genutzt werden ist Maverick fast CGI-frei. In der Hinsicht stellt "Maverick" die Referenz auf. Die Handlung ist eine andere Sache. Die Story ist eine Kopie des ersten Teils. Wer damit leben kann, der wird zufrieden den Kinosaal verlassen, alle anderen werden die Propaganda und die Klischees schlucken müssen. Die Liebesgeschichte zwischen Maverick und Penny ist ebenfalls nix besonderes und total vorhersehbar. Es kommt also wie es kommen musste: Effekte hui, Handlung pfui.

Kino-Info: Eine Woche nach Kinostart ist Kino 7 am frühen Donnerstagabend ordentlich besucht.

Kinostart: 26.5.2022
Action, Drama
131 Min.
FSK: 12
5 / A

 

 
Downton Abbey 2: Eine neue Ära

Downton Abbey 2: Eine neue Ära 

Regie: Simon Curtis. Darsteller: Michelle Dockery (Lady Mary), Maggie Smith (Violet Crawley), Hugh Boneville (Robert Crawley), Elizabeth McGovern (Cora Crawley), Laura Carmichael (Lady Edith), Imelda Staunton (Maud Bagshaw), Sophie McShera (Daisy Mason), Tuppence Middleton (Lucy Branson), Lesley Nicol (Mrs. Patmore), Jim Carter (Mr. Carson), Allen Leech (Tom Branson), Joanne Frogatt (Anna Bates)

Inhalt: Auf Downton Abbey brechen im Jahr 1928 turbulente Zeiten an: Um die Familienkasse aufzubessern, hat Lady Mary das Anwesen für einen Hollywood-Filmdreh zur Verfügung gestellt. Als Stummfilm-Star Myrna Dalgleish mit einer riesigen Schar von Filmleuten anreist, steht Downton sofort Kopf. Dann enthüllt Lady Violet eine überraschende Neuigkeit. Von einem früheren Verehrer hat sie eine Villa in Südfrankreich geerbt. Während die Crawleys noch rätseln, wie tief genau das Verhältnis zwischen Lady Violet und dem mysteriösen Mann wohl gegangen sein mag, packen sie auch schon ihre Koffer: Die Familie reist an die sonnige Côte d’Azur, um die Erbschaft in Augenschein zu nehmen.

Mein Eindruck: Nach 6 Staffeln und einem Kinofilm (2019) geht es auf Downton Abbey weiter. Ein Jahr nach dem Besuch des Königs und der Königin wird das Herrenhaus von einem Filmteam heimgesucht. Richtig begeistert sind nur die Dienstboten, die sich auf die glamourösen Schauspieler freuen. Währenddessen hält die Erbschaft einer Villa in Frankreich die Crawleys in Aufregung. Was soll ich sagen: Wo Downton Abbey draufsteht ist Downton Abbey drin. Wie in Teil 1 kommt die komplette Besetzung wieder zum Einsatz und die Geschichten der Protagonisten wird weitererzählt. Es gibt eine Hochzeit, eine Reise nach Frankreich, einen aufregenden Filmdreh auf dem Anwesen und ein trauriges Ereignis am Schluss. Die dramatischen Szenen halten sich in Grenzen, Humor wird großgeschrieben. Die besten Sprüche hat - wie immer - Maggie Smith. Sie würde lieber Kieselsteine essen als bei einem Film mitzuspielen. Alles in allem bekommt man genau das, was man erwartet. Als Fan der Serie wird einem der Film gefallen, das ist sicher.

Kino-Info: Am frühen Mittwochabend ist das kleine Kino 8 ordentlich gefüllt.

Kinostart: 4.5.2022
Historie, Drama
126 Min.
FSK: 0
4

 

 
Doctor Strange and The Multiverse of Madness

Doctor Strange and The Multiverse of Madness 

Regie: Sam Raimi. Darsteller: Benedict Cumberbatch (Doctor Stephen Strange), Elizabeth Olsen (Wanda Maximoff / Scarlett Witch), Chiwetel Ejiofor (Baron Mondo), Benedict Wong (Wong), Xochitl Gomez (America Chavez), Rachel McAdams (Dr. Christine Palmer)

Inhalt: Als ein Monster New York angreift, schreitet Doctor Strange direkt von der Hochzeit seiner großen Liebe Dr. Christine Palmer zur Rettung – und wundert sich schnell, dass er das von dem riesigen Wesen angegriffene Mädchen aus seinem jüngsten Traum kennt: America Chavez hat die Fähigkeit, durch das Multiversum zu reisen und kennt so verschiedenste Versionen unserer Welt. Und eine mysteriöse dunkle Macht will ihr diese Fähigkeit rauben. Sie tritt ihrem Retter erst skeptisch gegenüber, denn in einem anderen Universum wollte Doctor Strange sie sogar töten, damit ihre Superkraft nicht in falsche Hände fällt. Doch dieser Strange verspricht sie zu beschützen, braucht dafür aber die Hilfe einer Person, die sich mit Dunkler Magie auskennt. Er wendet sich in seiner Not an Wanda Maximoff.

Mein Eindruck: Ich kann mit Marvel Filmen gut leben. Doch leider ist für mich nach "Avengers: Endgame" die Luft raus. Marvel setzt jetzt auf das Multiversum und das ist überhaupt nicht mein Ding. Da kann selbst Doctor Strange, den ich sehr gut finde, den Karren nicht aus dem Dreck ziehen. Immerhin haben mir zwei Dinge gefallen: Der Angriff des einäugigen Tentakel-Monsters direkt am Anfang des Films war schon mal ein guter Start. Dann gibt es einen legendären Cameo-Auftritt von Bruce Campbell, der auch noch in der Post-Credit-Scene vorkommt. Das waren die guten Nachrichten, der Rest ist leider schwach. Technisch die der zweite Doctor Strange nicht übel, während die Story nicht wirklich fesseln kann. Doctor Strange versucht die junge America Chavez zu beschützen, was ihm nicht immer gelingt. Überhaupt bleibt Jung-Mimin Xochitl Gomez als Chavez sehr blass. Regisseur Sam Raimi setzt gerade im letzten Drittel einige Akzente, Fans von Tanz der Teufel werden ihren Spaß haben. Das ist aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der Horror in "The Multiverse of Madness" hält sich stark in Grenzen, es ist immer noch ein Marvel-Streifen mit FSK 12. Alles im allen hat mich der zweite Strange enttäuscht, was vor allem am Multiversum liegt. Da nützt auch der Fanservice im Film nichts, in dem man in einem Tribunal einige Superhelden sieht, die man vielleicht nicht erwartet hat. Schade.

Kino-Info: Donnerstag, 19 Uhr, Kino 7 ist gut gefüllt. Am Start-Wochenende wird Doctor Strange abräumen, da bin ich mir sicher.

Kinostart: 4.5.2022
Comic, Action
126 Min.
FSK: 12
3 / A

 

 
The Lost City

The Lost City 

Regie: Aaron & Adam Nee. Darsteller: Sandra Bullock (Loretta Sage / Angela), Channing Tatum (Alan / Dash), Daniel Radcliffe (Abigail Fairfax), Da'Vine Joy Randph (Beth Hatten), Brad Pitt (Jack Trainer), Oscar Nuñez (Oscar), Patti Harrison (Allison)

Inhalt: Die brillante, aber zurückgezogen lebende Autorin Loretta Sage hat ihre Karriere damit verbracht, in ihren beliebten Liebes- und Abenteuerromanen über exotische Orte zu schreiben - Held ihrer Geschichten, das gutaussehende Covermodel Alan, der auch im echten Leben seine Existenz der Verkörperung der Hauptfigur "Dash" gewidmet hat. Während sie auf Tournee ist, um ihr neues Buch mit Alan zu promoten, wird Loretta von einem exzentrischen Milliardär entführt, der hofft, dass sie ihn zum Schatz der antiken verlorenen Stadt aus ihrem letzten Roman führen kann. Alan will beweisen, dass er auch im echten Leben ein Held sein kann und nicht nur auf den Seiten ihrer Bücher, und macht sich auf den Weg, sie zu retten. Das ungleiche Paar findet sich schon bald inmitten eines wirklich unwirklichen Abenteuers in den Untiefen des Dschungels wieder.

Mein Eindruck: Ist natürlich klar, das "The Lost City" an "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" erinnert. Damals irrten Kathleen Turner und Michael Douglas durch den Dschungel, jetzt suchen Sandra Bullock und Channing Tatum einen verlorenen Schatz. Allerdings ist "The Lost City" komplett auf Hauptdarstellerin Sandra Bullock zugeschnitten. Sie trägt den kompletten Film, während Channing Tatum in den Hintergrund tritt. Bullock stöckelt in ihrem Paletteneinteiler durch den Dschungel und löst dabei noch das Geheimnis der verlorenen Stadt. Channing Tatum spielt den tumben Coverboy Alan nicht schlecht, zeigt natürlich seine einfühlsame Seite, lässt aber kein Fettnäpfchen aus, um sich zu blamieren. In den Schatten wird er von Brad Pitt gestellt, der in einem Kurzauftritt als Ein-Mann-Navy-Seal-Rettungsteam die Lacher auf seiner Seite hat. Vom Abenteuer-Aspekt her ist der Film schwach. Wie unsere Protagonisten die Karte entschlüsseln und den vermeintlichen Schatz finden ist total zufällig und unrealistisch. Da hat der grüne Diamant wesentlich mehr zu bieten. Als Sandra-Bullock-Rom-Com gefällt "Lost City", mehr ist nicht zu sagen. Ach ja, Harry Potter-Daniel Radcliffe ist auch in dem Film, er kann aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kurzum: "The Lost City" kann man sich im Kino anschauen, muss man aber nicht.

Kino-Info: Am Mittwochabend ist Kino 7 mäßig gefüllt.

Kinostart: 21.4.2022
Abenteuer, Komödie
112 Min.
FSK: 12
2

 

 
Eingeschlossene Gesellschaft

Eingeschlossene Gesellschaft 

Regie: Sönke Wortmann. Darsteller: Florian David Fitz (Peter Mertens), Anke Engelke (Heidi Lohmann), Justus von Dohnányi (Klaus Engelhardt), Nilam Farooq (Sara Schuster), Thomas Loibl (Holger Arndt), Torben Kessler ( Bernd Vogel), Thorsten Merten (Manfred Prohaska)

Inhalt: Am Freitag Nachmittag stürmt der Vater eines Schülers Fabian Prohaska ins Lehrerzimmer. Er fordert, dass sein Sohn die Abiturprüfung bestehen muss, sonst komme er nicht weit im Leben. Ein einziger Punkt fehlt Fabian für die Abiturprüfung. Für den Lehrer alter Schule Klaus Engelhardt kommt es absolut nicht in Frage, die Benotung noch einmal zu überdenken. Der Vater verleiht seiner Forderung Nachdruck, er hat eine Waffe mitgebracht. Eine Diskussion beginnt.

Mein Eindruck: Mein Kinojahr startet erst im April, weil erst da die Corona-Beschränkungen beendet wurden. Ausgerechnet eine deutsche Komödie ist mein erster Film des Jahres. ;-)

"Eingeschlossene Gesellschaft" von Sönke Wortmann erinnert natürlich an seinen "Frau Müller ist Weg". Wieder spielt fast der komplette Film in der Schule bzw. im Lehrerzimmer. In beiden Filmen spielen Anke Engelke und Justus von Dohnáyi mit. Trotzdem haben die beiden Streifen nichts miteinander zu tun. 5 Lehrer und eine Referendarin werden von einem aufgebrachten Vater im Lehrerzimmer eingeschlossen. Sein Sohn hat die Abi-Zulassung um einen Punkt verfehlt. Mit Waffengewalt zwingt er die Lehrerschaft, den Fall zu diskutieren. In dieser Sitzung eskaliert die Situation unter den Lehrern, es kommen Sachen ans Licht, über die normalerweise nicht geredet wird und so bekommen alle ihr Fett weg. Mir hat der Film gefallen, was vor allem an den Schauspielern liegt. Justus von Dohnányi spielt Klaus Engelhardt, einen Latein-Lehrer, der seit 30 Jahren seine bewährte Notengebung perfektioniert hat und penibel Punkte vergibt. Er ist unter keinen Umständen bereit, einen Punkt mehr zu vergeben, vor allem nicht während einer Geiselnahme. Mein persönlicher Favorit ist Anke Engelke, die als erbitterte Deutschlehrerin gefällt. Sie hasst die Jugend nicht....sie kann sie nur nicht ausstehen - so ihr Kommentar im Film. Das Kammerspiel im Lehrerzimmer ist eine ordentliche Komödie mit Höhen und Tiefen, das gefällt. Ich bin mit meinem Kinostart zufrieden.

Kino-Info: Kino 5 um 19:45 Uhr ist mäßig gefüllt. Wenig Werbung, aber massenhaft Trailer - der Film startet erst um 20:15 Uhr.

Kinostart: 14.4.2022
Komödie
101 Min.
FSK: 12
1 / D

 

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